Für dich!

Was ist dein Ding?

Was begeistert dich?

Die Frage nach der eigenen Berufung, und wie sie verwirklicht werden kann, ist eine Einladung. Eine Einladung, sich auf den Weg zu machen, neugierig zu sein und neues zu entdecken. Denn wir sind von Gott unverwechselbar geschaffen und berufen. Jedem Menschen wurde eine einzigartige Mischung von Talenten, Fähigkeiten, Vorlieben und Träumen mitgegeben. Diese zu entdecken, kann ein guter Kompass sein, auf der Suche nach „meinem Glück“ und „mir selbst“. Je mehr wir diese Talente nutzen, desto näher kommen wir Gott und dem, was wir sind: sein einzigartiges Abbild.

Die uns mitgegebenen Talente oder auch Gaben kann man vielseitig einsetzen, unter anderem in einem pastoralen Dienst als Priester, Diakon, Pastoral- oder GemeindereferentIn. Die Suche nach der eigenen Berufung kann aber auch mehr bedeuten, nämlich auf der Suche zu sein, nach einem Platz im Leben, nach Sinn, nach Wachstum und Beziehung.

Von der Berufungspastoral unterstützen wir dich gern bei der Suche. In Gesprächen können wir dir einen Raum geben, dich mit deiner Berufung auseinanderzusetzen. Schreibe uns dazu einfach eine kurze Mail mit deinem Anliegen. Auf unserer Veranstaltungsseite findest du außerdem verschiedene Angebote zum Thema Berufung. Wir freuen uns auf dich!

Hey, kommst Du mit?

Bischof Heiner

Hanna Slowinski

Theresa Nolte

Christian Hennecke

Christian Gawel

Martin Iten

Marcus Scheiermann

Gabriele Viecens

Gabriela  Guglielmi

Meine Berufung

Ständig unterwegs – überall zu Hause Seit ich mich bewusst für ein Leben mit Gott entschieden habe, hat er mich auf vielen Wegen gehen lassen. Er hat mich herausgefordert und wachsen lassen, besonders aber führt er mich mehr und mehr in die Freiheit und zur Freude. Er ist da, begleitet mich. Überall bin ich aber nicht nur mit Christus unterwegs, sondern habe auch das Gefühl immer wieder bei Geschwistern anzukommen: Bei Menschen, die von derselben Hoffnung getragen werden wie ich. Mein Leben war nicht immer so …

Aufgewachsen bin ich im „katholischen“ Eichsfeld. Aber in meiner Jugend habe ich erlebt, dass selbst der Gang in die Kirche Überwindung kostet. Für jedes Tun in der Kirche musste ich mich rechtfertigen. Dabei war ich mir selbst nicht einmal sicher, ob Gott überhaupt existiert. Ich wollte die Welt lieber naturwissenschaftlich erklären. Weil ich mich entscheiden musste, was ich nach der Schule machen wollte, und keine Arbeit mir ausschließlich Spaß versprach, überlegte ich mir, dass ich das machen wollte, was sinnvoll ist. Ich sagte mir: „Wenn es Gott geben sollte, dann wäre es das Sinnvollste ihm nachzufolgen.“ 

Also beschloss ich zu untersuchen, ob es Gott gibt. Weil ich in der Kirche aufgewachsen war, wollte ich diese Frage im Theologiestudium untersuchen. Problematisch war nur, dass selbst dieser Studienwunsch als Bekenntnis aufgefasst werden würde. Es kostete mich Überwindung darüber zu reden. Als ich es dann aber tat, bekam ich erstaunlicher Weise nur positive Rückmeldungen. So bin ich erstmals in ein katholisches Jugendhaus gegangen, um ein Wochenende mit anderen jungen Erwachsenen zu verbringen, die ebenfalls Theologie studieren wollten.

In dieser Runde erlebte ich lebendigen Glauben auf andere Weise. Ich brauchte mich nicht für mein Interesse am Glauben zu verteidigen. In einem stillen Moment bei der Anbetung habe ich mir gedacht, dass ich mich ganz wohl fühle. Würde ich mich so froh nur ab und zu fühlen, wenn ich mich für Gott entscheiden würde, dann könnte ich wohl nichts verkehrt machen. Ich betete: „Gott mach mit mir was du willst.“ Da hat mich Gott mit unbeschreiblicher Freude überschüttet. Ich spürte, dass er mir in diesem Augenblick mehr geschenkt hat, als ich mir in meinem ganzen Leben verdienen könnte. Danach war ich verliebt. 

Es ist ein Knoten geplatzt. Ich habe mich nun mehr in der Kirche engagiert und bin schließlich ins Priesterseminar in Erfurt eingetreten. Dort habe ich beeindruckende, liebevolle Menschen kennengelernt. Während des Studiums hat es mich für ein Jahr nach Kamerun verschlagen. Auch dort hatte ich das Gefühl zu Hause anzukommen. Ich spürte während dieser Zeit, dass ich so weit wie möglich die Situation der meisten Menschen teilen und darin um meine lebendige Gottesbeziehung ringen möchte.

Daher bin aus dem Priesterseminar ausgetreten und bin mittlerweile verheiratet und habe zwei Kinder. Es hat uns dann nach Cloppenburg verschlagen, wo ich für drei Jahre die Ausbildung zum Pastoralreferenten machte. Seit September 2019 arbeite ich nun im Dekanat Göttingen als Dekanatsreferent. Ich freue mich über die Begegnungen und die vielfältigen, spannenden Aufgaben. Ich stelle mehr und mehr fest: Auch hier bin ich zu Hause angekommen.

Ricardo Wickert