Bischofswort
von Dr. Heiner Wilmer SCJ, Bischof von Hildesheim
"Hoffnung ist kein Zufall"
Liebe Schwestern und Brüder,
Hoffnung ist kein Zufall.
Sie fällt nicht einfach vom Himmel – aber sie wird uns geschenkt. Nicht als fertige Lösung, sondern als Kraft, die uns innerlich aufrichtet. Als Licht, das den nächsten Schritt zeigt. Hoffnung ist ein Geschenk Gottes. Und sie beginnt dort, wo wir bereit sind, anders zu sehen.
Das Heilige Jahr 2025 lädt uns ein, genau diesen Blickwechsel zu wagen. Es steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“. Was für ein Bild: Menschen auf dem Weg, nicht allein, sondern gemeinsam. Menschen, die sich tragen lassen von der Sehnsucht nach Leben, nach Frieden, nach Sinn.

Wir alle kennen Momente, in denen uns die Hoffnung abhandenkommt. Inmitten von Erschöpfung, Unsicherheit und Bruch spüren wir: Die Welt ist nicht heil. Und doch – genau hier spricht Gott hinein.
Der Apostel Paulus schreibt: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5,5)
Keine Vertröstung – ein Fundament. Hoffnung lebt nicht aus uns selbst. Sie lebt daraus, dass Gott in uns Wohnung nimmt. Dass er uns liebt. Nicht irgendwann – sondern jetzt. Und diese Liebe ist stärker als Angst.
Ich bin in den letzten Monaten vielen Menschen begegnet, die Hoffnung ausstrahlen – leise, tief, tastend. Menschen, die trotz Fragen und Leid nicht aufgeben. Nicht, weil sie stark sind. Sondern, weil sie sich gehalten wissen. Ich habe Hoffnung gespürt in Gemeinden, die sich neu ordnen. In Gesprächen mit Jugendlichen, die ehrlich sagen, was sie trägt – und was nicht.
Einige dieser jungen Menschen erzählen in kurzen Videoclips ihre Hoffnungsgeschichten – direkt aus ihrem Leben. Ich finde das stark. Weil Hoffnung lebendig wird, wenn wir sie teilen. Wenn wir hören, was anderen Mut macht. Wenn wir entdecken, wie Gottes Geist auch heute Herzen bewegt.
Hoffnung ist kein Schönwettergefühl. Sie ist eine Bewegung – von innen nach außen. Sie fragt nicht: Was verliere ich?, sondern: Was darf neu beginnen? Und sie lebt davon, dass wir sie weitergeben. Denn Hoffnung ist ansteckend. Wenn einer beginnt, anders zu sehen, verändert sich etwas.
Darum lade ich Sie ein, sich auf die Suche zu machen – nach Hoffnungsgeschichten. Nicht im Großen, nicht im Perfekten. Sondern da, wo das Leben pocht.
- Wo entdecke ich in meinem Alltag Hoffnungsgeschichten?
- Wem bin ich begegnet, der Hoffnung ausstrahlt – vielleicht gerade im Schweren?
- Welche Geschichte könnte ich selbst weiterschenken – als Zeichen: Es geht weiter, es trägt?
Im Anschluss an dieses Bischofswort lade ich Sie herzlich ein, Ihre Hoffnungsgeschichten mit anderen zu teilen. Schicken Sie uns Ihre Geschichte als Text, Foto oder Video. Wir werden die Hoffnungsgeschichten auf der Homepage des Bistums auf einer eigenen Seite zum Bischofswort veröffentlichen. Dort finden Sie alle weiteren Informationen. Denn ich glaube: Wenn wir erzählen, was uns trägt, wächst Vertrauen. Und Vertrauen trägt.
Ich wünsche Ihnen in diesem Heiligen Jahr offene Augen für das Kleine, das zählt. Für das Wort, das aufrichtet. Für das Lächeln, das bleibt. Für das Gespräch, das Mut macht.
Gott ist kein ferner Zuschauer.
Er geht mit uns. Schritt für Schritt. Als Pilger der Hoffnung.
Mit herzlichem Segensgruß
Hoffnungsgeschichten
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Ihre Hoffnungsgeschichten: Das haben Sie uns geschickt
Barbara Wübbels
Ich bin 83 Jahre alt. Im letzten Jahr ist mein Mann nach einer glücklichen Ehe von 57 Jahren gestorben. Ich vermisse ihn immer noch sehr.
Aber mein Glaube und die Gemeinschaft der Pfarrgemeinde und meiner Freunde haben mich getröstet und getragen.
In einer Sonntagspredigt hörte ich die Interpretation des Evangeliums vom erfolglosen Fischfang der Jünger. Jesus schickte sie noch einmal auf das Meer. Obwohl sie gar keine Hoffnung hatten, bei hohem Sonnenstand noch etwas zu fangen, zogen sie hinaus und kamen mit vollen Netzen zurück. Der Glaube hatte ihnen geholfen.
Das Meer des Lebens – so hörte ich – besitzt viele Schätze, auch wenn man glaubt, die Zeit sei vorbei, sie zu finden. Und so wuchs in mir die Hoffnung, dass ich – wenn auch jetzt alleine - noch viel Schönes erleben könnte. Das gibt mir jeden Tag neue Kraft und Mut.
Elisabeth Machalski
Meine Mama mit 92 Jahren lebt im tiefen Glauben und strahlt die Hoffnung aus.
Gott sei gelobt dass der Pilger der Hoffnung für mich meine Mama ist.
Gelobt sei Jesus Christus
Roland Meiswinkel
Artur Jung
Ich habe Hoffnung gefunden nach der Lektüre "Tagebuch Schwester Faustina" , kann ich jedem empfehlen.
Auch im Gebet von Dolindo Ruotolo "O Jesus, ich gebe mich Dir hin, sorge Du".
Hille Wirth
Wenn ich den Handykonsum meines Enkels betrachte, dann macht mir das Angst. Hilflosigkeit breitet sich aus. Ich weiß um das, was zuviel Medienkonsum bedeuten kann. Angst und Sorge verengen. In einem Gespräch sagte mir jemand: "Hab tiefstes Vertrauen und sag ihm, dass du ihm vertraust, dass er seinen Weg findet für sein Leben, ich bin immer für dich da" . Vertrauen haben in der Begegnung öffnet das Herz, es entsteht Resonanz. In jedem Augenblick offene Weite. Jeder Augenblick ist neu und verändert sich wieder. (Doris Zölls)
JVA Uelzen
Bernward Happe
Max Maletzki
Stefan Lampe
Angelika Schünemann
Grete Beer
Im Alter von 84 Jahren erlitt ich vor anderthalb Jahren einen Schlaganfall. Die Angst war groß, doch Gott hat mich bewahrt: Ich durfte ohne bleibende Schäden wieder gesund werden. Dafür empfinde ich tiefe Dankbarkeit.
Mein Weg zeigt mir: Hoffnung trägt – selbst in den dunkelsten Stunden. Jeder Tag, den ich jetzt erleben darf, ist für mich ein Geschenk. Mit meiner Geschichte möchte ich Mut machen, nicht aufzugeben und zu vertrauen, dass auch nach schweren Zeiten wieder Licht und Freude möglich sind.
Ganz besonders danke ich meine Tochter, die in dieser Zeit an meiner Seite stand. Ihre Liebe, Fürsorge und Stärke haben mir geholfen, Mut zu behalten.
Sebastian Poschmann
Erwin Hilbert
Barbara Peters
Regina Schulze-Ouska
Jürgen Siedel
Pilger der Hoffnung
Jeder Pilger der Hoffnung hat ein Festes Bild von dem Ziel,nach dem er strebt,
dieses Ziel verliert er nicht aus den Augen, auch wenn er in gottloser Welt lebt.
Der Pilger ist Teil einer Gesellschaft, die beherrscht wird von Gier und Geld.
So deute ich die Zeichen der Zeit: Der Mensch zestört wissentlich seine Welt.
Warum duldet Gott diese Verbrechen,die Ursache sind für unendliches Leid?
Die Antwort ist: Der Mensch missbraucht die ihm aus Gnade geschenkte Freiheit.
Umkehr ist möglich, der Mench kann hoffnungsvoll Vertrauen zu Jesus fassen,
und ohne Furcht Gottes Sohn in seinem Herzen Wohnung nehmen lassen.
Barbara Fleckenstein
Für mich stehen Glaube und Hoffnung im Zusammenhang.
- die Überzeugung, dass Gottes Ordnung die Grundlage von Allem ist, gibt mir große Hoffnung.
- kleine Wunder, z.B. wenn ein schmächtiger Ableger Wurzeln zieht und eine kräftige Pflanze daraus wird, gibt mir Hoffnung, dass Dinge/auch Situationen sich positiver entwickeln, als vermutet
- Orte, an denen ich die Heiligkeit Gottes spüren darf (z.B. St. Josef Kirche, die Eilenriede etc.) stärken meine Hoffnung
Obwohl Hoffnung und Erwartung im Duden als Synonyme bezeichnet werden, finde ich, dass die Bedeutung der beiden Worte weit auseinander liegen.
Martina Beer
Vor eineinhalb Jahren war ich in einer für mich schweren Situation: Meine Mutter lag im Krankenhaus, und auch meine psychisch erkrankte Tochter brauchte mich dringend. Getrieben von meinem Helfersyndrom wollte ich für beide da sein – und habe mich dabei selbst verloren.
Schließlich erkannte ich: Alleine schaffe ich es nicht. Ich suchte Hilfe und klopfte an die Tür der Krankenhausseelsorge. Dort fand ich offene Gespräche, Unterstützung – und meinen Weg zurück zu Gott und zu mir selbst
Durch den Glauben habe ich neue Kraft gefunden und gelernt: Nur wenn ich mich selbst liebe und annehme, kann ich auch für andere in Liebe da sein. Das gibt mir bis heute Hoffnung.
Frank Boungard
Dieter Fraatz
Turnia Hoefner
Wir alle tragen diese Hoffnung in unseren Herzen. Sie lässt uns früh am Morgen aufstehen, um unsere täglichen Aufgaben zu erledigen. Warum können wir die Hoffnung nicht beiseitelegen und anfangen, von Gott einzufordern, was er uns bereits verheißen hat? Wir alle sollten positive Denker im Leben sein. Setze ein Lächeln auf dein Gesicht und behandle andere so, wie auch du behandelt werden möchtest.