Engagement für das Klima

Generalvikar Martin Wilk lädt die Pfarrgemeinden ein, am 20. September um 11:55 Uhr
den weltweiten Generalstreik der Fridays for Future-Bewegung
mit Glockengeläut zu unterstützen.

28. August 2019

Liebe Mitbrüder,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral,

für den 20. September rufen jungen Menschen auf der ganzen Welt zu einem Generalstreik für das Klima auf. Bereits im Jahr 2006 hatten die deutschen Bischöfe festgestellt, dass der „Klimawandel gegenwärtig die wohl umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und der kommenden Generationen sowie der außermenschlichen Natur darstellt und damit eine ernste Herausforderung für die Schöpfungsverantwortung ist". Seitdem ist jedoch längst nicht genug passiert; weder bei uns in der Kirche noch in der Politik. Wir haben es als Gesellschaft nicht geschafft, effektive Maßnahmen zum Schutz des weltweiten Klimas und zur Abmilderung der Erderwärmung zu ergreifen.

Während in unseren Breiten die Folgen des Klimawandels bisher noch halbwegs glimpflich verlaufen, sind unsere Schwestern und Brüder im Partnerland Bolivien bereits massiv von Dürrekatastrophen und großflächigen Waldbränden betroffen. Für die Generation der Kinder und Enkel stellt sich die Frage, ob und wie sie auf diesem Planeten noch überleben können.

Als Kirche sind wir dazu berufen, denen unsere Stimme zu verleihen, die sonst nirgends Gehör finden; seien es die Menschen aus den Ländern des globalen Südens, die Natur und unsere Mitgeschöpfe oder die zukünftigen Generationen, deren Lebensgrundlage gerade zerstört wird (Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit, Bonn 2006).

Deshalb lade ich Sie ein und ermutige Sie, am Freitag, den 20. September in Ihrer Gemeinde die Kirchenglocken zu läuten und damit die Forderung der Fridays for Future-Bewegung nach einer radikalen Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise zu unterstützen. Die Idee ist, um 11:55 Uhr für fünf Minuten die Glocken zu läuten, um darauf aufmerksam zu machen, dass es in Sachen Engagement für das Klima in der Tat „fünf vor zwölf' ist. „Wenn die augenblickliche Tendenz anhält", so Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si', „könnte dieses Jahrhundert Zeuge nie dagewesener klimatischer Veränderungen und einer beispiellosen Zerstörung der Ökosysteme werden, mit schweren Folgen für uns alle" (LS 24). Damit dies nicht geschieht, wollen wir als Kirche unsere Stimme erheben - und für die Bewahrung der Schöpfung beten. Anregungen dazu finden Sie unter www.weltkirche.bistum-hildesheim.de sowie in der Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz, die diesem Schreiben beiliegt. Als Ansprechpartner stehen Ihnen unser Umweltbeauftragter DDr. Dirk Preuß sowie für die weltkirchlichen Belange des Themas Dr. Dietmar Müßig zur Verfügung. Sinnvoll ist es sicher auch, die geplanten Aktivitäten mit den Schwesterkirchen aus der Ökumene und evtl. nicht-kirchlichen Gruppen und Organisationen abzusprechen.

So wünsche ich Ihnen für allen Einsatz zum Wohle der Schöpfung und des Lebens der künftigen Generationen gutes Gelingen und Gottes reichen Segen.

Ihr
Martin Wilk
Generalvikar

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