Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de de_DE Bistum Hildesheim Tue, 04 Nov 2025 19:19:43 +0100 Tue, 04 Nov 2025 19:19:43 +0100 TYPO3 EXT:news news-41635 Mon, 03 Nov 2025 16:43:47 +0100 „Komm den Frieden wecken!“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/komm-den-frieden-wecken/ Die 45. Ökumenische FriedensDekade ruft unter dem Motto „Komm den Frieden wecken!“ in einer Zeit, die von Kriegen, Klimakrise und sozialer Spaltung geprägt ist, dazu auf, Frieden aktiv zu gestalten: durch Dialog, gewaltfreie Lösungen und gelebte Versöhnung. Aktionen dazu gibt es auch im... In Lüneburg greift ein gemeinsamer Gottesdienst im Ökumenischen Gemeindezentrum St. Stephanus am Sonntag, 9. November, um 10.30 Uhr das Motto der Ökumenischen FriedensDekade auf.

Die ACK Hannover beteiligt sich mit einem Ökumenischer Friedensweg durch die Konfessionen. Jeweils um 19 Uhr finden zwischen dem 9. und 19. November dazu Andachten, Gottesdienste und der vom Bistum Hildesheim organisierte Ökumenische Studientag statt: 

  • Sonntag, 9.11. – Eröffnungsgottesdienst, Reformierte Gemeinde (Lavesallee 4, 30169 Hannover)
  • Montag, 10.11. – Friedensgebet, Ev.-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten, Walderseestr. 10, 30177 Hannover)
  • Dienstag, 11.11. – Friedensgebet, Neuapostolische Gemeinde Süd, Wülfel, Garkenburgstr. 3; 30519 Hannover
  • Mittwoch, 12.11. – Friedensgebet, Neuapostolische Gemeinde Herrenhausen und Siebenten-Tags Adventisten (Fischerstr. 19, 30167 Hannover)
  • Donnerstag, 13.11. – Ökumenischer Studientag online per Zoom
  • Freitag 14.11. – Friedensgebet, Selbständig Evangelisch-lutherische Kirche Bethlehemkirche (Große Barlinge 35, 30171 Hannover)
  • Montag 17.11. – Friedensgebet, Freie Evangelische Gemeinde, Bothfeld und St. Philippus, Isernhagen (Langenforther Str. 12, 30657 Hannover)
  • Dienstag 18.11. – Friedensgebet, Evangelisch-methodistische Gemeinde (Johanneskirche, Otto-Brenner-Str. 12, 30159 Hannover)
  • Mittwoch 19.11. – Abschlussgottesdienst, Ev.-luth. Herrenhäuser Kirche (Hegebläch 18, 30419 Hannover)

Auch in Göttingen finden verschiedene Veranstaltungen im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade statt:

  • Sonntag, 9. 11., 10 Uhr – Gottesdienst mit Amnesty International (Evangelisch-Reformierte Gemeinde, Untere Karspüle 11, Göttingen)
  • Mittwoch, 12. 11., 18 Uhr – Friedensgebet der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (Johanniskirche, Johanniskirchhof 2, Göttingen)
  • Donnerstag 13. 11., 19 Uhr – Vortrag: Auf Frieden hoffen - Friedensgruppen in Israel, Referent: Dr. Ulrich Kusche (Corvinusgemeinde, Grotefendstraße 36, Göttingen)
  • Mittwoch, 19. November, 18 Uhr – „Friedensgebete im Göttinger Süden“: Friedensgebet (Stephanusgemeinde, Himmelsruh 17)

Die FriedensDekade hat eine lange Tradition: Seit den 1980er-Jahren verbindet sie Kirchengemeinden, Schulen und Initiativen über die damalige innerdeutsche Grenze hinweg. Besonders in der DDR war sie ein wichtiger Raum, um trotz staatlicher Einschränkungen Friedensfragen sichtbar zu machen und Gemeinschaft zu erleben.

2025 steht das Motto im Zeichen des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs. Es erinnert uns daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern täglich erkämpft werden muss.

Weitere Informationen zur Ökumenischen FriedensDekade 2025 finden Sie hier.

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news-41604 Thu, 30 Oct 2025 11:07:32 +0100 Sammelband mit einzigartigen Handschriften kehrt nach Hildesheim zurück https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/sammelband-mit-einzigartigen-handschriften-kehrt-nach-hildesheim-zurueck/ Die Dombibliothek Hildesheim erweitert ihre Sammlung um ein einzigartiges Zeugnis niedersächsischer Klosterkultur. Die über fünfzig Texte wurden zwischen der Mitte des 13. und der Mitte des 14. Jahrhunderts im Hildesheimer Kloster St. Godehard angefertigt. Die Kulturstiftung der Länder fördert den... Dazu sagt Prof. Dr. Frank Druffner, kommissarischer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Mit dem Erwerb dieser Handschrift konnte der Bestand der heute größtenteils in der Dombibliothek Hildesheim befindlichen, ursprünglichen Klosterbibliothek von St. Godehard entscheidend ergänzt werden. Dies ist besonders bedeutsam, da dieser Sammelband teils einzigartige, nur hier überlieferte Texte enthält. Als solcher stellt er ein eindrucksvolles Zeugnis der Bildungs- und Kulturgeschichte der niedersächsischen Klöster im Hoch- und Spätmittelalter dar.“

Dr Monika Suchan, die Direktorin der Dombibliothek Hildesheim, betont: „Wir sind der Kulturstiftung der Länder sehr dankbar für die Förderung. Von den noch erhaltenen Teilen der einstigen Klosterbibliothek St. Godehard befindet sich die Mehrzahl bei uns in der Dombibliothek Hildesheim. In diese Reihe passt nun dieser Sammelband mit einzigartigen mittelalterlichen Handschriften. Man kann sagen: Der Sammelband kehrt endlich nach Hildesheim zurück.“

Der vermutlich um 1500 im Benediktinerkloster St. Godehard in Hildesheim zusammen-gestellte Sammelband vereint eine Vielzahl von Handschriften aus dem 13. und 14. Jahr-hundert. Er enthält unter anderem 52 Sonntagspredigten, ein zeitgenössisches Priester-handbuch, Heiligenlegenden sowie Redensarten und Weisheiten. Es handelt sich dabei auch um ein typisches Beispiel für die bereits im 15. Jahrhundert unternommenen Bemühungen, verstreute Überreste älterer Handschriften thematisch zu ordnen und für die weitere Nutzung zu bewahren.

Der Neuerwerb ermöglicht einen außergewöhnlich tiefen Einblick in die seelsorgerische und spirituelle Praxis der Benediktiner im Kontext der spätmittelalterlichen Klosterreformen. Zugleich zeigt er, wie St. Godehard in Hildesheim mit verstärktem Fokus auf schulische Ausbildung den Herausforderungen seiner Zeit begegnete.

Der Sammelband gelangte im 17. Jahrhundert vermutlich als Geschenk in den Besitz der englischen Benediktiner im nahegelegenen Kloster Lamspringe, die nach der Auflösung der Orden in ihrer Heimat auf den Kontinent geflohen waren. Nach der Säkularisation des Klosters im Jahr 1803 kehrten die Mönche mit einem Großteil ihrer Handschriften nach Großbritannien zurück. Dort war der Sammelband über zwei Jahrhunderte Teil der Klosterbibliothek der Abtei Ampleforth nördlich der Stadt York in England – nun kehrt er an seinen Ursprungsort Hildesheim zurück.

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news-41598 Thu, 30 Oct 2025 08:20:01 +0100 „Jedes Gebet wird gehört“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/jedes-gebet-wird-gehoert-1/ Der Bischof der Diözese Charkiw-Saporischschja im Osten der Ukraine, Pawlo Hontscharuk, ist derzeit zu Gast im Bistum Hildesheim. In Algermissen hat er beim Friedensgebet teilgenommen, in Hildesheim folgte ein Treffen mit Generalvikar Martin Wilk. Über achtzig Gemeindemitglieder folgten der Einladung zum ökumenischen Friedensgebet in Algermissen mit Bischof Pawlo Hontscharuk. Er ist Bischof der Diözese Charkiw-Saporischschja im Osten der Ukraine. Joachim Reisig vom Vorbereitungsteam des Friedensgebetes wies darauf hin, dass das wöchentliche Friedensgebet seit Beginn des russischen Angriffskrieges inzwischen über 170-mal begangen wurde und so zu einem beständigen Ausdruck der Solidarität und des Gedenkens geworden ist. Aber es mache auch deutlich, wie lange dieser Krieg inzwischen schon dauere. Bischof Hontscharuk zeigte sich tief bewegt: „Die Unterstützung im Gebet ist sehr wichtig – jedes Gebet wird gehört.“

Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit zum Austausch mit dem Bischof und seinen Begleitern. Ute Hartmann überreichte Bischof Hontscharuk eine Spende in Höhe von 1000 Euro, die bei den letzten Kollekten des Friedensgebets zusammengekommen waren. Bischof Hontraschuk berichtete von der aktuellen Situation in seiner 196.300 km² großen Diözese. „Wenn ich zu meinen Gemeinden fahre, muss ich für eine Strecke zum Teil 900 Kilometer zurücklegen“, berichtet der Bischof. Geprägt sei der Alltag von der beständigen Bedrohung durch Raketen und vor allem auch Drohnen, die auf alles Jagd machen würden. an der Front: ständige Todesgefahr, zerstörte Existenzen und große Entfernungen zwischen den einzelnen Gemeinden — teils bis zu 900 km.

Mit einer Länge von rund 700 km durchzieht die Frontlinie sein Bistum. Das muss man sich so vorstellen, hinter den 700 Kilometern gibt es eine Art 30 Kilometer breiten Todesstreifen, einen Drohnengürtel, in dem niemand vor den ferngesteuerten Drohnenangriffen sicher sei, auch nicht in der Nacht. Denn sie suchen ihre Ziele mit Infrarot- und Wärmebildkameras. machen. Ein Leben, ein Überleben ist in dieser Zone unmöglich“, betont Hontraschuk.

Sein Bistum versucht den Menschen auch in den umkämpften Gebieten zu helfen und sie mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen. „Und wir bieten psychologische Hilfe für die Soldaten an, die von den Kämpfen traumatisiert sind.

Bischof Hontraschuk zeigt Bilder von einst schönen Orten, die heute vollständig zerstört sind. Er zeigt Bilder von seinem Dom, der heute einer der wichtigsten Lagerstätten für Hilfsgüter ist. Zu sehen ist auf den Fotos auch eine Schule, die sieben Meter tief in die Erde gebaut wurde. „Wir wollen den Kindern ermöglichen, ein weitestgehend normales Leben zu führen und zu lernen. Für Kinder, die nicht zur Schule kommen können, weil wieder einmal die Raketen fliegen, besteht die Möglichkeit, auch online am Unterricht teilzunehmen. Auf seinen Bildern zeigte er eine Schule, die sieben Meter unter der Erde gebaut wurde, um Kindern einen normalen sicheren Unterricht zu ermöglichen.

Bischof Pawlo Hontraschuk bedankte sich bei den Besuchern und dem Vorbereitungsteam für ihr Engagement. Das Friedensgebet bleibt ein fortlaufendes ökumenisches Angebot der Gemeinde als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine, schließt aber auch alle Gebiete der Welt mit ein, in denen es keinen Frieden gibt.

Bei einem Treffen in Hildesheim zeigte Generalvikar Martin Wilk Bischof Hontraschuk den Dom, speziell den Tausendjährigen Rosenstock. „Denn er ist ein Zeichen der Hoffnung. Nur wenige Monate nach der Zerstörung Hildesheims und des Domes zeigten sich hier erste neue Triebe“, erzählte Wilk und schenkte dem Bischof einen Rosenkranz, in dem Holz des Rosenstocks verarbeitet wurde. „Aber wir verschenken nicht nur einen Rosenkranz, sondern stehen solidarisch mit konkreten Hilfen an der Seite der Menschen in der Ukraine“, so der Generalvikar.

Begleitet wurde Bischof Hontraschuk von Domkapitular Roman Krat aus Odessa, der zur Zeit vor allem ukrainische Flüchtlinge in der Region Wolfsburg betreut, und Diakon Peter Wypich, die bei Unterhaltungen und Vorträgen die Rolle der Dolmetscher übernehmen.

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news-41583 Wed, 29 Oct 2025 10:07:00 +0100 Die Zirkulation von Arbeit, Kapital und Leben als Lieferkette https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/die-zirkulation-von-arbeit-kapital-und-leben-als-lieferkette/ Vom 29. Oktober 2025 bis 6. April 2026 ist im Dommuseum die Ausstellung "Die Zirkulation von Arbeit, Kapital und Leben als Lieferkette. Das Potosí-Prinzip-Archiv erklärt einen Typus ecclesiae catholicae" von Alice Creischer und Andreas Siekmann mit Gastbeiträgen von Sonia Abián und Max... Alice Creischer und Andreas Siekmann thematisieren in einer drei Räume umfassenden Installation im Dommuseum Hildesheim Aspekte von historischer und gegenwärtiger Ökonomie, den Abbau von Silber und ‚seltenen Erden‘, die Verwertung von Nutzerdaten zeitgenössischer Kommunikationstechnologie sowie Kolonialismus und Mission. Mit dem ‚Potosí -Prinzip‘ kontextualisieren und interpretieren die Künstler:innen historische Objekte aus der Sammlung des Dommuseum Hildesheim neu.

Aus dem Silberberg bei der Stadt Potosí in Bolivien wurde im 16. Jahrhundert so viel Silber abgebaut, dass man sagte, man hätte damit eine Brücke über den Atlantik bis nach Spanien bauen können. Mit diesem Kapital wurde eine weltweite Dynamik in Gang gesetzt, die sich bis heute fortsetzt. Ihre Bestandteile sind Industrialisierung, Bankwesen und Handel ebenso wie Vertreibung und Verfügbarmachung von Personen sowohl in Europa als auch in den Kolonien. „Der Begriff Potosí-Prinzip verweist auf das Andauern einer Logik der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen, die mit der Eroberung Südamerikas begann und bis jetzt anhält.“ so Creischer / Siekmann. ‚Potosí-Prinzip‘ war zugleich der Titel einer Ausstellung, die sich 2010 kolonialen Barockgemälden in Bolivien widmete. Zehn Jahre später entstand aus den zahlreichen Dokumenten und Quellen des Projektes ein Archiv. Das Projekt und das Archiv verstehen sich als kollektive Praxis eines kontinuierlichen Austauschs zwischen europäischen und südamerikanischen Künstler:innen und Autor:innen.

Diese Ausstellung entwickeln Creischer / Siekmann ausgehend von einem Leuchter aus dem 12. Jahrhundert, der aus dem Maasgebiet stammt und Bestandteil der Sammlung des Museums ist. Auf seinem Fuß sitzen drei Frauenfiguren als Allegorien der drei damals bekannten Kontinente Asien, Afrika und Europa. Europa und Afrika kommentieren die Künstler:innen durch eigene Kunstwerke und ergänzen sie thematisch um den vierten Kontinent, um Amerika. Afrika wird dabei etwa mit der Ausbeutung der Coltan-Minen im Kongo verbunden. Nach Südamerika führt die Installation ‚Druckerei‘ von Creischer / Siekmann. Sie ist gegenüber dem Wrisberg-Epitaph angebracht, einem Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, das die seltene Ikonographie der Sakramente der Kirche zeigt. Diese ‚Druckerei‘ ist eine Bilderzählung. Reproduktionen historischer Bilder zeigen die Motivwanderung der mystischen Weinpresse, Illustrationen der Montanindustrie, Hostien- und Münzpressen aus Potosí sowie indigene Zeugnisse der Missionierung in Bolivien im 16. Jahrhundert.

In ihren Werken nehmen die Künstler:innen Bezug auf die Formensprache der Wiener Methode der Bildstatistik und den Bilderatlas von Aby Warburg. Sie arbeiten mit einfachen Materialien und binden in ihrer Installation Kunstwerke unterschiedlichster Herstellung ein: Videoarbeiten, Gemälde, Zeichnungen, Plastiken aus Tierfell, Grafiken, konzeptuelle Textarbeiten, Keramikfiguren, Textilien sowie Audiospuren. Die den Kontinenten zugeordneten Werke werden durch die drei Räume verbunden mit dem aus dem Wrisberg-Epitaph entlehnten Motiv der ‚Kette‘. „Es scheint in unserer Recherche zu den Lieferketten zunächst um Extraktivismus und Ressourcenkriege zu gehen. Andererseits sagen uns die Bilder, dass diese Kriege verbunden sind mit einer Verwertung des freien Willens, kanalisiert in Einheiten – in Dämonen und in Aussagen – transportiert auf Halbleitern aus seltenen Erden, geplündert und gerafft in neuen Kriegen und der Diplomatie des ‚Geschäfts, das auf Trümmern gedeiht‘.“, so Creischer / Siekmann.

 

Alice Creischer (* 1960 in Gerolstein) und Andreas Siekmann (* 1961 in Hamm) arbeiten seit Jahrzehnten gemeinsam an künstlerischen Projekten, die sich ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen widmen. Seit den frühen 1990er Jahren werden Creischer / Siekmann international zu Einzelausstellungen eingeladen und sie waren an renommierten Gruppenausstellungen beteiligt, darunter die Documenta 11 (2002) und die Documenta 12 (2007), die Skulptur Projekte Münster 07 (2007) sowie die 13. Istanbul Bienniale (2013). Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen der renommiertesten Museen für Gegenwartskunst wie dem Museum Ludwig, Köln, dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid (Spanien) sowie dem MoMA Museum of Modern Art, New York (USA). Für die hier vorgestellte Installation ist insbesondere die große Ausstellung „Das Potosí-Prinzip. Wie können wir das Lied des Herrn in einem fremden Land singen? Koloniale Bildproduktion in der globalen Ökonomie“ (2010/11) grundlegend.

Beteiligt an diesem Projekt war Sonia Abián (* 1966, Posadas, Argentinien), die in ihren Arbeiten Postkolonialismus und Feminismus verbindet. 

Als Autor, Kunstkritiker, Kurator und Künstler ist Dr. Max Jorge Hinderer Cruz (*1980, Heidelberg) tätig und er war Co-Kurator der Ausstellung ‚Das Potosí-Prinzip‘.

Tshibumba Kanda Matulu (* 1947 in Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo; verschollen 1981 in Zaire) arbeitete als Maler und ist bekannt für einen Zyklus von 101 Gemälden, welche die Geschichte des Kongo zeigen.

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news-41570 Mon, 27 Oct 2025 16:19:27 +0100 Mit dem BONI-Bus ist Kirche auf dem Weg https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/mit-dem-boni-bus-ist-kirche-auf-dem-weg/ Sie sind gefragte Wegbegleiter – die BONI-Busse des Bonifatiuswerkes. Neun Fahrzeuge – acht BONI-Busse und ein Caddy – sind jetzt in Paderborn an Vertreter von Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland übergeben worden. Gleich zwei Bullis gehen an die katholische Pfarrgemeinde St.... Ein Bulli wird in St. Michael zum Einsatz kommen, der andere in der Filialgemeinde St. Marien. Bislang waren dort zwei alte Bullis im Einsatz, die allerdings in die Jahre gekommen sind. „Wir werden die neuen Bullis vor allem für Freizeiten, aber auch für Fahrdienste einsetzen. Für nicht mehr so mobile Senioren ist es wichtig, dass sie zum Beispiel zu Gottesdiensten gebracht werden können“, sagte Henry Parrer aus der Gemeinde St. Marien.

Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen schickte die Fahrzeuge mit einem Reisesegen auf den Weg. Austen: „Mobilität und Begegnung sind zentrale Bausteine für die pastorale Arbeit. Die BONI-Busse sind mehr als nur Fahrzeuge. Sie sind Zeichen lebendiger Kirche, fahrende Wegbereiter und der Motor für Gemeinschaftserfahrungen. Sie bringen Menschen zusammen und ermöglichen, dass Glaube erlebbar, gefeiert und durch karitatives Handeln sichtbar wird – gerade dort, wo Katholikinnen und Katholiken weit verstreut leben.“ Wer mit einem BONI-Bus unterwegs sei, mache deutlich: „Wir sind Kirche auf dem Weg.“

Die neun jetzt übergebenen BONI-Busse werden in den (Erz-)Bistümern Berlin, Hamburg, Dresden-Meißen, Hildesheim, Osnabrück und Rottenburg-Stuttgart unterwegs sein. Die Fahrzeuge kommen in unterschiedlichen Bereichen des kirchlichen Lebens zum Einsatz: in der Kinder- und Jugendarbeit, der Seniorenbegleitung sowie der Bildungs- und Begegnungsarbeit.

Mit der Verkehrshilfe fördert das Bonifatiuswerk das kirchliche Leben in der Diaspora seit mehr als 75 Jahren. Das Hilfswerk unterstützt den Erwerb eines neuen BONI-Busses mit zwei Dritteln der Anschaffungskosten. Das gilt für Pfarrgemeinden und kirchliche Institutionen in deutschen Diaspora-Regionen mit einem Katholikenanteil von bis zu 20 Prozent. Auch in Nordeuropa sowie in Estland und Lettland fahren die Bullis dank der Förderung durch das Bonifatiuswerk. Etwa 600 der „mobilen Glaubenshelfer” sind derzeit in den Fördergebieten des Bonifatiuswerkes unterwegs. Die BONI-Busse haben sich über viele Jahre zum rollenden Markenzeichen des Bonifatiuswerkes entwickelt.

Fragen zu den BONI-Bussen beantwortet Thomas Twents, Leiter Projektverwaltung beim Bonifatiuswerk, unter Tel. 05251/29 96-57 und thomas.twents(ät)bonifatiuswerk.de. Weitere Informationen zur Verkehrshilfe gibt es auf www.bonifatiuswerk.de/de/hilfen/verkehrshilfe/

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news-41519 Thu, 23 Oct 2025 09:34:29 +0200 Ökumenisches Forum lädt ein: „Klima, Schöpfung – Hoffnung?“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/oekumenisches-forum-laedt-ein-klima-schoepfung-hoffnung/ Unter dem Titel „Klima, Schöpfung – Hoffnung? Eine Standortbestimmung.“ lädt das Ökumenische Forum am Donnerstag, 6. November 2025, um 19 Uhr zum Auftakt der UN-Klimakonferenz COP 30 in die Katholische Akademie Hannover ein. Im Fokus stehen auch die ambitionierten Ziele für Schöpfungsverantwortung... Zu den Hauptrednerinnen zählen Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin, Leuphana Universität) und Dr. Barbara Hendricks (ehemalige Bundesumweltministerin; Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken). Anschließend diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kirchen über Wege zu einer nachhaltigen Transformation.

Veranstalter sind der Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und das Umweltteam des Bistums Hildesheim.

Weitere Informationen und Anmeldung

 

 

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news-41491 Tue, 21 Oct 2025 09:30:18 +0200 Pilgerfahrt des Bistums nach Rom https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/pilgerfahrt-des-bistums-nach-rom/ Papst Franziskus hat das Jahr 2025 als Heiliges Jahr ausgerufen. Rund 440 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Hildesheim, davon 280 Jugendliche und junge Erwachsene, haben sich auf den Weg nach Rom gemacht. Unter dem Motto „Was glaubst du denn?“ haben sie sich die Gruppen im Heiligen Jahr 2025 auf den Weg in die Heilige Stadt gemacht, um ihren Glauben zu vertiefen, Gemeinschaft zu erleben, Papst Leo XIV. bei der Audienz auf dem Petersplatz zu begegnen und zusammen mit Bischof Heiner Wilmer SCJ im Petersdom eine heilige Messe zu feiern.

Die Pilgergruppen sind mit Bussen in Bremerhaven, Hannover, Braunschweig, Stade, Seesen, Göttingen und Duderstadt gen Süden gestartet.

Tag 1

Während die Erwachsenen-Gruppe eine Übernachtungspause in Österreich eingelegt hat, sind die Jugendlich in ihren Bussen die Nacht durchgefahren und um 13 Uhr im Camp Fabuolus in der Nähe von Rom eingetroffen. Sie nutzten den Nachmittag und Abend, um das Camp zu erkunden und sich gegenseitig kennenzulernen. Spontan kam auch Bischof Heiner Wilmer ins Camp, der bereits in der Woche zuvor eine Pilgergruppe aus dem Bistum begleitet hatte. Im Laufe des Abends erreichte dann auch die zweite Pilgergruppe das Reiseziel, ihr Hotel in Rom. Mit einem Abendimpuls endete dann jeweils für beide Gruppen dieser Tag des Ankommens.

Tag 2

Mit Hindernissen begann der nächste Pilgertag. Wegen einer großen Technologiemesse kam es in Rom zu einem Verkehrschaos. Der Gottesdienst im Benediktinerkloster begann eine Stunde später. Es war der erste gemeinsame Programmpunkt der beiden Pilgergruppen. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Taufe“. Den Rest des Tages verbrachten die Gruppen damit, Rom zu entdecken; die Jugendlichen in Form eines Orientierungslaufes, bei dem unter anderem auch biblischen Wissen gefragt war.

Tag 3

Bereits um 4.30 Uhr gab es im Camp bei den Jugendlichen Frühstück. Und eine Stunde später starteten die Busse in Richtung Petersplatz. Denn nur wer früh kommt, hat die Chance auf einen guten Platz bei der Generalaudienz mit dem Papst. Die Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim waren früh auf dem Petersplatz und hatten dem entsprechend sehr gute Plätze, zum Teil direkt am Fahrweg des Papamobils. Nach langem Warten war es um 10 Uhr so weit. Papst Leo XIV.  fuhr mit dem Papamobil auf den Platz und wurde von den rund 50.000 Menschen auf dem Petersplatz mit Begeisterung empfangen. Als die Pilgerinnen und Pilger begrüßt wurden, zeigten sich die Hildesheimer stimmgewaltig.

Während die Jugendlichen in Kleingruppen die Stadt auf eigene Faust erkunden durften, besuchten die Erwachsenen die Gemeinschaft San Egidio und feierten abends einen Gottesdienst in San Bartholomäo mit dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Thema waren die „Lübecker Märtyrer“.

Der Abendimpuls bei den Jugendlichen beschäftigte sich mit dem Thema Hoffnung, schließlich, so machte es Marie-Claire Ritter deutlich, sind wir unterwegs als „Pilger der Hoffnung“.

Tag 4

Und als „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ machten sich die jungen Leute dann auf die „7-Kirchenwallfahrt“ zu den wichtigsten Kirchen Roms, um dort die jeweilige Heilige Pforte zu durchschreiten. „Dies ist keine Sp0rtveranstaltung, sondern es geht um euch und euren Glauben, darum, wo ihr gerade in eurem Leben steht, wie euer Verhältnis zu Gott, aber auch zu Freunden und Familie aussieht. Darüber wollen wir heute auf unserem Weg nachdenken. Es gibt Impulse, Bibelstellen, über die ihr miteinander ins Gespräch kommen sollt, aber auch Zeiten der Stille, des Schweigens, wo ihr allein mit euch und euren Gedanken seid“, sagte Domkapitular Marcus Scheiermann, der die Jugendlichen auf diesem Weg begleitete. Gestartet wurde in der Kirche „St. Paul vor den Mauern“. Es folgten San Sebastiano, die Lateran Basilika, San Croce, und Santa Maria Maggiore, in der Papst Franziskus begraben ist. Da San Lorenzo geschlossen war, wurde diese Kirche ausgespart.

Insgesamt sind bei dieser Pilgertour fast 130 Jugendliche und Begleiter die Strecke von rund 20 Kilometer durch Rom zu Fuß gelaufen, begleitet von einem großen Holzkreuz, das abwechselnd von den Jugendlichen getragen wurde. Die andere Teil der Jugendgruppe ist mit dem Bus zu den Kirchen gefahren. Beiden Gruppen gemein war, dass sie zum Teil rund eine Stunde in der Warteschlange der Heilig-Jahr-Pilger warten mussten, um durch die Sicherheitskontrollen schließlich in die Kirchen zu gelangen.

Die Erwachsenen-Gruppe besuchte an diesem Tag die Domitilla Katakomben und feierte dort eine heilige Messe mit Weihbischof Heinz-Günter Bongartz. Anschließend fuhren sie mit Bussen einen Teil der Kirchen an, die auch die Jugendlichen besucht hatten.

Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fußgruppe abends müde und kaputt im Camp ankamen, gab es keine Ausfälle. Alle haben bis zum Schluss durchgehalten. Ihr Fazit reichte von "es war toll" bis "ich habe Gott gespürt".

Die siebte Kirche der Kirchenwallfahrt ist der Petersdom. Hier werden am letzten Tag der Romwallfahrt beide Pilgergruppen gemeinsam von der Engelsburg aus zum Petersdom ziehen, durch die Heilige Pforte gehen, um dann mit Bischof Heiner Wilmer die heilige Messe zu feiern.

Tag 5

Am letzten Tag der Romwallfahrt standen für die Jugendlichen gleich drei Highlights auf dem Programm. Gleich morgens besuchten sie die Domitilla-Catacomben, eine Begräbnisstätte der frühen Christen in Rom. Anschließend trafen sie sich mit der Erwachsenen-Gruppe auf der Piazza Pia vor der Engelsburg. Von hier ging es in einer Prozession die Via della Conciliazione entlang bis zum Petersplatz und nach einer letzten Sicherheitskontrolle weiter durch die Santa Porta, die Heilige Pforte hinein in den Petersdom. Dort feierten die Hildesheimer Pilgerinnen und Pilger zusammen mit Bischof Heiner eine heilige Messe in der Apsis, direkt hinter dem Papstaltar. 

Den Abschluss bildete dann ein Fest in der Casa La Salle, der Unterkunft der Erwachsenen-Gruppe.

Tag 6

Nach einer Woche voller Erlebnisse und Eindrücke hieß es für beide Pilgergruppen am Samstagmorgen dann Abschied nehmen von Rom. Während die Erwachsenen-Gruppe bereits in den Bussen saßen, mussten im Camp der Jugendlichen die Bungalows ausgefegt, die Betten abgezogen und die Koffer in die Busse geladen werden. Nach einem kurzen Impuls und dem Reisesegen starteten dann auch sie in Richtung Norden zurück ins Bistum Hildesheim. Die Jugendlichen fuhren die Nacht wie auf der Hinfahrt durch und kamen – unterstützt durch die Uhrumstellung – bereits am frühen Sonntagmorgen wieder wohlbehalten in der Heimat an. Die Erwachsenen legten für die Nacht einen Stopp ein und erreichten dann erst im Laufe des Abends wieder die Ausgangspunkte ihrer Pilgerfahrt.

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news-41485 Mon, 20 Oct 2025 14:58:53 +0200 Muttersprachliche Gemeinden pilgern zum Dom https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/muttersprachliche-gemeinden-pilgern-zum-dom/ 50 Mitglieder der internationalen Gemeinden des Bistums Hildesheim pilgerten am Samstag zum Mariendom. An der Pilgerwanderung nahmen Gläubige aus den spanisch-, portugiesisch- und italienischsprachigen Gemeinden teil. Die Pilger legten rund 15 Kilometer von Sarstedt nach Hildesheim zurück. Die... Auch Nadine Willke, Koordinatorin der internationalen Gemeinden des Bistums Hildesheim, nahm am Pilgerweg teil. Organisiert wurde das Ereignis von der Spanischsprachigen Katholischen Mission mit Unterstützung von Pfarrer Thiago de Oliveira Raymundo und zahlreichen freiwilligen Helfern.

Die Pilger versammelten sich in der Pfarrei Heilig Geist in Sarstedt, wo sie sich gegenseitig vorstellten, beteten und ihre persönlichen sowie geistlichen Beweggründe für den Pilgerweg teilten. Der Weg führte entlang der sogenannten „Via Scandinavica“, einem Teil des Jakobsweges. Während des Pilgerwegs trugen die Pilger einen Jubiläumsstab als Zeichen des Heiligen Jahres.

Am Ufer der Innerste erlebten die Teilnehmenden Momente des Gebets, der Beichte und des Austauschs – im Geist des Themas „Der Pilgerweg als Erneuerung der Hoffnung auf Gott“. Auf halber Strecke, in Giesen, wurden die Pilger in der Pfarrei St. Vitus herzlich empfangen.

Nach sieben Stunden Fußmarsch erreichten die Pilger Hildesheim. Im Mariendom nahmen sie an einer Führung teil, um die religiösen, historischen und künstlerischen Besonderheiten der Kathedrale kennenzulernen. Anschließend blieb Zeit für Ruhe und persönliches Gebet.

Im Anschluss feierten die Pilger eine Heilige Messe im Dom, die von Generalvikar Martin Wilk zelebriert und von Pfarrer Thiago konzelebriert wurde. In seiner Predigt sprach der Generalvikar über das Gebet und den Glauben, ausgehend vom Evangelium nach Lukas 18,1–8. Während der Feier wurden das Evangelium sowie einige Gebete auch auf Spanisch vorgetragen. Den Abschluss der Messe bildete das Lied „Santa Maria del Camino“, das auf Deutsch und Spanisch gesungen wurde.

Nach der Messe hielten die Pilger das Ereignis mit einem offiziellen Gruppenfoto fest. Anschließend fand in der Heilig-Kreuz-Kirche eine Begegnung mit gemeinsamer Stärkung und der Übergabe der Teilnahmezertifikate mit den Stempeln der besuchten Kirchen statt.

Der Pilgerweg war für die Mitglieder der ausländischen katholischen Gemeinden eine wertvolle Gelegenheit, das Jubiläumsjahr 2025 im Bistum Hildesheim bewusst zu erleben. Zugleich bot er eine Möglichkeit der Begegnung zwischen Menschen aus verschiedenen Städten und zur Vertiefung des Glaubenslebens. Darüber hinaus hatten viele der Teilnehmenden erstmals die Gelegenheit, den Mariendom im Rahmen einer Führung kennenzulernen und mehr über seine Bedeutung für die katholische Kirche in Niedersachsen und in Deutschland sowie als UNESCO-Welterbe zu erfahren.

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news-41475 Mon, 20 Oct 2025 10:53:54 +0200 Weltmissionssonntag am 26.10.: Größte katholische Spendenaktion weltweit https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/weltmissionssonntag-am-2610-groesste-katholische-spendenaktion-weltweit-2/ Das Bistum Hildesheim und Hilfswerk missio Aachen rufen zu Spenden für die größte weltweite katholische Solidaritätsaktion zum diesjährigen Weltmissionssonntag am 26. Oktober auf. Die Spendenaktion in über 120 Ländern ist für die Sozialarbeit und Seelsorge der Kirche in den ärmsten Regionen Afrikas,... „Das ist in Zeiten von Kriegen, Krisen und ausgrenzender nationalistischer Politik ein großartiges Zeichen des Zusammenhalts und der Nächstenliebe über Kontinente hinweg. Die Solidarität der Christinnen und Christen in Deutschland mit den Ärmsten ist vorbildlich. Sie zeigt, dass unser Land weltoffen ist und bleibt. Dafür sind wir echt dankbar“, sagt Dr. Sina Bierkamp, Referentin für internationale Beziehungen im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim.

In diesem Jahr hat missio Aachen vor dem Weltmissionssonntag Gäste der Kirche aus Myanmar nach Deutschland eingeladen. Seit Anfang Oktober informieren sie auf rund 200 Veranstaltungen bundesweit über ihre Arbeit in einem Land, das von Krieg und Naturkatastrophen gezeichnet ist.  

Zum Hintergrund: Die Kollekte zum Weltmissionssonntag wird in der katholischen Weltkirche im Auftrag des Papstes durchgeführt. Mehr als 120 Päpstliche Missionswerke sammeln dann auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Kollekte fließt in einen globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke. Einmal im Jahr stimmen die Nationaldirektoren der rund 120 Päpstlichen Missionswerke darüber ab, welche Diözesen der ärmsten Ortskirchen mit der Sammlung unterstützt werden.

In Deutschland organisieren die Internationalen Katholischen Missionswerke missio Aachen und missio München als Mitglieder der rund 120 Päpstlichen Missionswerke die Kollekte zum Weltmissionssonntag. Mehr Infos unter: www.missio-hilft.de/wms

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news-41444 Wed, 15 Oct 2025 15:32:52 +0200 Aufarbeitungsumfrage: Teilnahme an drei Terminen per Telefon möglich https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/studie/ Mitmachen geht noch bis Ende Oktober: Das Forschungskonsortium zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim ruft die Katholikinnen und Katholiken in der Diözese auf, sich möglichst zahlreich an der aktuell laufenden Online-Umfrage der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu... Die Online-Umfrage ist seit dem 8. September 2025 erreichbar. Personen, die keinen Zugang zum Internet haben oder den Fragebogen lieber telefonisch ausfüllen möchten, können dies an den drei folgenden Terminen tun: am 16. Oktober von 12 bis 14 Uhr, am 23. Oktober von 16 bis 18 Uhr sowie am 24. Oktober von 10 bis 12 Uhr, jeweils unter der Telefonnummer (0155) 638 747 30.

Die Befragung richtet sich an alle Menschen ab 16 Jahren, die in der Diözese leben oder gelebt haben, in Einrichtungen, Verbänden, Schulen und Angeboten der katholischen Kirche im Bistum Hildesheim tätig sind oder diese nutzen beziehungsweise in der Vergangenheit genutzt haben. Auch Personen, die sich in anderer Weise dem Bistum zugehörig fühlen oder diesem nahestehen, sind eingeladen, sich an der Online-Umfrage zu beteiligen.

Die Teilnahme ist freiwillig und anonym möglich. Der Fragebogen ist bis zum 26. Oktober 2025 online erreichbar. Die Befragung ist ein Bestandteil der dritten großen Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim, die im April gestartet ist. Mit der Durchführung hat die Diözese gemeinsam mit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord ein interdisziplinäres Forschungskonsortium beauftragt.

Das aktuelle Vorhaben konzentriert sich nicht auf einzelne Zeiträume oder Personen, sondern untersucht sexualisierte Gewalt im gesamten Zeitraum von 1945 bis heute. Ziel ist es, Taten, Strukturen und Folgen systematisch zu untersuchen und aus den Ergebnissen Konsequenzen für Prävention, Erinnerungskultur und den Schutz vor zukünftiger Gewalt zu ziehen.

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news-41396 Thu, 09 Oct 2025 14:39:00 +0200 Bischof Wilmer: Papst richtet Scheinwerfer der Kirche auf die Armen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-papst-richtet-scheinwerfer-der-kirche-auf-die-armen/ Am heutigen Donnerstag, 9. Oktober 2025, ist das Schreiben von Papst Leo XIV. mit dem Titel „Dilexi te – Über die Liebe zu den Armen“ veröffentlicht worden. Dazu äußert sich der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ: „Papst Leo XIV. richtet in seiner Exhortation „Dilexi te - Über die Liebe zu den Armen“ den Schweinwerfer der Kirche auf die Armen, die, so der Papst, eine „Familienangelegenheit“ sind. Ich finde es sehr wichtig, dass der Papst betont, dass die Armen zur Mitte der Kirche gehören. Diejenigen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, müssen wir unbedingt in den Fokus rücken. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Armut kann finanzielle, soziale, psychische oder politische Ursachen haben. Wir dürfen nicht wegschauen. Schauen wir genau hin. Machen wir den Rand zur Mitte.“

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news-41398 Thu, 09 Oct 2025 14:25:00 +0200 Das Konzil von Nicäa als Impuls für die Ökumene und das Christsein heute https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/das-konzil-von-nicaea-als-impuls-fuer-die-oekumene-und-das-christsein-heute/ Am Donnerstag, den 13. November 2025, lädt das Bistum Hildesheim von 19 bis 21 Uhr zu einem digitalen Studientag via Zoom ein. Die Veranstaltung steht unter dem Titel „Ob du es glaubst oder nicht. Das Konzil von Nicäa - Ein Aufbruch für die Ökumene“ und richtet sich an alle ökumenisch Interessierten... Im Jahr 325 ereignete sich in Nicäa, in der heutigen Türkei, Entscheidendes: Bischöfe aus der gesamten damals bekannten Welt (vgl. griechisch „oikumene“ = die gesamte bewohnte Erde)  trafen sich auf Einladung von Kaiser Konstantin, um miteinander über die Grundlagen des christlichen Glaubens zu beraten. Noch heute bilden die Beschlüsse dieses ersten ökumenischen Konzils (vgl. lateinisch „concilium“ = Versammlung, Zusammenkunft)  wichtige Ankerpunkte christlicher Theologie – und zwar über die Konfessionsgrenzen hinweg.

Zum Programm dieses Studientags, der auf das 1700-jährige Jubiläum des Konzils von Nicäa verweist, gehört ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Jennifer Wasmuth von der Universität Göttingen. Sie wird grundlegende Informationen zum Konzil von Nicäa und dem dort formulierten Glaubensbekenntnis vermitteln. Anschließend haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, an zwei von insgesamt sechzehn Workshops teilzunehmen, die sich mit dem Konzil von Nicäa, dem Glaubensbekenntnis und der Ökumene heute beschäftigen.

Die Themen reichen von theologischen Vertiefungen über musikalische und interkulturelle Perspektiven bis hin zu praktischen Beispielen gelebter Ökumene. Jeder Workshop dauert etwa 30 Minuten. Der digitale Studientag Ökumene wird von der Diözesankommission für Ökumene und der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim organisiert. Die Teilnahme ist kostenlos.

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news-41324 Thu, 02 Oct 2025 15:10:30 +0200 Festgottesdienste mit Kardinal Marx und Bischof Wilmer https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/festgottesdienste-mit-kardinal-marx-und-bischof-wilmer/ Die deutsche Statthalterei des päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem hält vom 3. bis 5. Oktober 2025 in Hildesheim ihre Investiturfeier ab. Dabei wird der Orden auch neue Mitglieder aufnehmen. Die Investitur, ein festlicher Ritus der Aufnahme neuer Mitglieder in den Ritterorden, steht im Zeichen der jahrhundertealten Tradition des Ordens. Während der dreitägigen Veranstaltung werden spirituelle Feierlichkeiten und Begegnungen im Mittelpunkt stehen, die die Bedeutung des Glaubens, der Einheit und der humanitären Arbeit des Ordens hervorheben.

Zum Programm der Herbstinvestitur gehören zwei feierliche Gottesdienste: am Samstag, 4. Oktober 2025, um 15.30 Uhr in der Basilika St. Godehard unter der Leitung von Kardinal Reinhard Marx sowie am Sonntag, 5. Oktober 2025, um 10 Uhr im Hildesheimer Dom unter der Leitung von Bischof Heiner Wilmer.

Der katholische Fernsehsender EWTN überträgt den Gottesdienst am 4. Oktober aus der Basilika St. Godehard via Livestream.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist – neben dem Malteserorden – einer der beiden päpstlichen Orden, die direkt unter dem persönlichen Schutz des Papstes stehen. Der Orden nimmt katholische Männer und Frauen, Kleriker wie Laien, auf, die sich in besonderer Weise in Kirche, Politik und Gesellschaft engagieren. Ein Schwerpunkt liegt in der Unterstützung der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land – durch Gebet, Wallfahrten und den Aufbau sozialer Einrichtungen.

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news-41307 Wed, 01 Oct 2025 13:43:01 +0200 Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz besucht "Sprachcafé Welcome" in Wolfsburg https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/weihbischof-heinz-guenter-bongartz-besucht-sprachcafe-welcome-in-wolfsburg/ Im Rahmen der bundesweiten "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe", zu der die Deutsche Bischofskonferenz vom 28. September bis 5. Oktober eingeladen hat, besuchte Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz das "Sprachcafé Welcome" der Caritas in Wolfsburg. Im Karl-Leisner-Haus kommt er mit Geflüchteten, Migrant:innen, Ehrenamtlichen und Caritasmitarbeiterinnen ins Gespräch, hat ein offenes Ohr für ihre Nöte, Wünsche und Hoffnungen und würdigt ihr Engagement für Integration und Verständigung. Mit seinem Besuch will das Bistum die Arbeit des Sprachcafés wertschätzen: "Es ist uns wichtig, entgegen manch anderer Verlautbarungen in unserem Land, eine Willkommenskultur zu pflegen und uns darum zu kümmern, dass Menschen hier ein Zuhause finden können", sagt Bongartz.

An dem Nachmittag sind ein gutes Dutzend Menschen zum Sprachcafé gekommen. Sie stammen aus Ländern wie Syrien, dem Sudan, der Ukraine, aus Russland, der Ukraine und Ägypten – etliche davon mit einem akademischen Abschluss aus ihrem Heimatland. Das Sprachniveau der Menschen ist sehr unterschiedlich, alle beteiligen sich, hören den anderen geduldig zu, während sie sich in der großen Runde vorstellen, Begriffe raten oder mit vorgegebenen Begriffen kurze Geschichten bilden.

Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und der Migrationsberaterin der Caritas können die Männer und Frauen im Sprachkurs erworbene Fähigkeiten hier in ungezwungener Form anwenden. "Die Spiele sollen Sprachanlässe schaffen und die Konversation fördern", erklärt Dorothee Killiana, Migrationsberaterin für erwachsene Zugewanderte der Caritas in Wolfsburg. Gleichzeitig erhalten die Menschen Informationen über die deutsche Gesellschaft, Kultur und Traditionen sowie praktische Tipps für ihr Leben hierzulande. Das Angebot richtet sich nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an Menschen aus dem Ausland, die hier arbeiten und ihre Ehepartner. Derzeit engagieren sich im Sprachcafé neben Killiana drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.

Weihbischof Bongartz ermutigt die Menschen, Deutsch zu lernen, auch wenn das viel Mühe koste: "Die Ansprüche in vielen Berufen sind an die Sprache gebunden. Davon hängt immens viel ab." Er betont, wie wichtig es sei, dass die Menschen Räume haben, wo sie miteinander Deutsch sprechen können. "Ich bin sehr dankbar, dass der Caritasverband in Wolfsburg sie dabei unterstützt. Das ist mit Geld nicht zu bezahlen", sagt der Weihbischof in die Runde.  Außerdem ermutigt er die Menschen, sich in spezifischen Fragen ganz konkrete Hilfe zu suchen, beispielsweise über die Anerkennungsberatung für Berufsabschlüsse.

Das "Sprachcafé Welcome" in Wolfsburg gibt es – mit Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie – seit 2015. In seinen Anfängen war es ein reines Begegnungscafé, inzwischen steht Sprachförderung im Vordergrund.  "Als Caritas haben wir den Bedarf gesehen, dass die Flüchtlinge eine Anlaufstelle und Unterstützung brauchen. Hier haben wir einen Ort der Begegnung und Beratung oder Weitervermittlung an Beratungsstellen geschaffen. Unser Anliegen ist immer Integration zu fördern und auch Sprache", so Barbara-Maria Cromberg, hauptamtliche Vorständin der Caritas in Wolfsburg. Das sei das "A und O", um sich in Deutschland wohlzufühlen. "In der Migrationsberatung waren wir immer gut aufgestellt und haben 2015 unser Beratungsangebot um das Willkommenscafé erweitert", sagt Killiana. Das "Café Welcome" ist dabei ein niederschwelliges Projekt. Jede und jeder kann ohne Anmeldung dienstags zwischen 15 und 17 Uhr ins Karl-Leisner-Haus, Kettelerstraße 3, kommen.

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news-41287 Tue, 30 Sep 2025 10:00:00 +0200 Voneinander lernen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/voneinander-lernen-1/ Vom 12. bis 29. September war eine Gruppe von zehn Studierenden und Landwirt:innen aus Bolivien im Bistum Hildesheim zu Gast. Der Besuch ist Teil eines gegenseitigen Austauschprogramms, das sich den Chancen und Herausforderungen nachhaltiger Landwirtschaft widmet – insbesondere den sogenannten... Bereits im Frühjahr reiste eine Gruppe junger Frauen und Männer nach Bolivien, um sich dort im Rahmen der Bistumspartnerschaft mit Gleichaltrigen zu treffen. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie eine land- oder forstwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen haben oder sich in einer entsprechenden Ausbildung befinden. Die deutschen Gäste haben gemeinsam mit den bolivianischen Gastgebern an Seminareinheiten teilgenommen, in Agroforstsystemen mitgearbeitet, neue Pflanzungen angelegt und durch den Austausch voneinander gelernt. Dadurch haben sie ein Gefühl für die vielfältigen Herausforderungen bekommen, vor denen die Campesinos in Bolivien stehen.

Neben dem Aspekt der Begegnung stand bei beiden Reisen das Kennenlernen von Agroforstsystemen auf dem Programm. Der Besuch führte die Gruppe an zahlreiche Orte im Bistum und darüber hinaus, die als Lernobjekte geeignet sind. Einer davon ist das Kirchengut des Bistums Hildesheim in Werxhausen, welches vor vier Jahren von der Familie Ebert auf ökologischen Landbau umgestellt wurde.

„Agroforstsysteme sind eine Form der Landnutzung, bei der die landwirtschaftliche Produktion mit dem Anbau von Bäumen oder Sträuchern auf derselben Fläche kombiniert wird,“ erklärt Theresa Ebert. „Agroforstsysteme“, erklärt sie weiter, „werden künftig eine immer größere Rolle spielen.“ Durch Beschattung und Wasserverdunstung verbessere der gemischte Anbau von Bäumen und Nutzpflanzen das Mikroklima und reduziere die Folgen des Klimawandels.

Durch eine Kombination mit Freilandhaltung von Nutztieren kann so ein System ergänzt werden, was nicht nur den Tieren selbst, sondern auch dem ökologischen Gleichgewicht zugutekommt. Außerdem lasse sich durch Agroforstsysteme die Bodenqualität deutlich verbessern, ohne dass künstlicher Dünger eingebracht werden müsse. So hat sie in Bolivien einen Betrieb kennengelernt, auf dem unter anderem Kompostwürmer gezüchtet werden, die dazu beitragen, dass der Kompost sich in guten Humusboden umsetzt. „Das werde ich wohl einmal ausprobieren“, erzählt Theresa, die in Göttingen Agrarwirtschaft studiert.

In der bolivianischen Gruppe ist die Forstwirtin Patricia Manani mitgereist. Sie findet es interessant, dass es im deutschen Wald viel weniger „Leben“ gibt als in Bolivien: „Bei uns haben wir eine viel größere Pflanzenvielfalt und unsere Bäume wachsen viel höher.“ Patricia weist auf die Folgen des Klimawandels hin. „Hier bei euch ist er anscheinend noch nicht so deutlich spürbar wie bei uns“, sagt Patricia und berichtet von den großen Waldbränden im Amazonasregenwald, von Bodenerosion und Trockenheit in den höheren Landesteilen.

Die deutschen Teilnehmenden erklären den Gästen aus Bolivien, wie sie wirtschaften, was sie im Agrarbereich anbauen, wie sie im ökologischen Landbau Unkräuter bekämpfen und in der konventionellen Landwirtschaft versuchen, mit möglichst wenig Spritzmitteln auszukommen, aber auch welchen Wettbewerbszwängen sie unterworfen sind.

Immer wieder geht es in den Gesprächen und Diskussionen um Fragen der Schöpfungstheologie, um die Inhalte der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus. Es werden Gottesdienste gefeiert und ganz selbstverständlich wird vor dem Essen gebetet. Wie Patricia sagt: „Wir haben diese Welt und die Dinge, die wir ernten, von Gott geschenkt bekommen. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen und entsprechend schonend und nachhaltig mit seiner Schöpfung umgehen.“

Justus Nolte aus Gieboldehausen fährt mit der Gruppe im Planwagen zu den Feldern, die seine Familie in konventioneller Landwirtschaft bearbeitet. Am Beispiel von jungen Rapspflanzen weist er auf den Unterschied zwischen den Fraßspuren hin, die Raupen am Blattrand hinterlassen, und dem Loch, welches der Erdfloh mitten ins Blatt hineinfrisst.

Er erklärt, wie eine Biogasanlage funktioniert und wie heute mit Hilfe von Saatdrohnen gearbeitet wird. „Noch vor der Getreideernte wird die Zwischenfrucht aus der Luft gesät. Wenn das Getreide dann gedroschen wird, läuft die Zwischenfrucht bereits auf.“ Sie hat einen Wachstumsvorsprung vor dem Unkraut und lässt es nicht hochkommen. Eine vorbeugende Methode der Unkrautbekämpfung.

Nolte fand den Besuch der Agroforstsysteme in Bolivien interessant. „Aber ich habe keine konkreten Ideen mitgebracht, die ich hier direkt auf unserem Betrieb umsetzen könnte. Doch der Blick über den Tellerrand hinaus war gut, einmal zu sehen und zu erleben, wie Landwirte in Bolivien arbeiten, welche Herausforderungen sie meistern müssen.“

Allen Teilnehmenden aus Bolivien und aus Deutschland war eines bei ihren Reisen wichtig: die Begegnung untereinander, Freundschaften zu knüpfen und weiterhin in Kontakt zu bleiben.

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news-41270 Sun, 28 Sep 2025 08:37:56 +0200 Bischof Wilmer erhielt den Weinzehnten vom Hildesheimer Weinkonvent https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-erhielt-den-weinzehnten-vom-hildesheimer-weinkonvent/ Weinkönigin Laura Molzahn und Mitglieder des Hildesheimer Weinkonvents haben dem Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am Samstagnachmittag zwölf Flaschen Weißwein übergeben. Sie sind der Weinzehnt als Pacht für die Überlassung des bischöflichen Weinbergs im Magdalenengarten in Hildesheim. Die Übergabe fand diesmal nicht im Bischofshaus, sondern direkt im Weinberg statt. Dabei ließ das Bläserkorps St. Hubertus Hildesheim mehrere Musikstücke zu Ehren des Bischofs erklingen. Heiner Wilmer zeigte sich sehr erfreut: „Ich finde es richtig klasse, dass wir hier in Hildesheim seit vielen Jahren Wein anbauen. Das ist eine Menge Arbeit. Dafür danke ich den Mitgliedern des Weinkonvents, die das ehrenamtlich machen, sehr herzlich“, so Wilmer. Dem Bläserkorps dankte der Bischof für die musikalische Begleitung.

„Der 2024er-Jahrgang unseres Magdalenen-Weins ist erst Ende August gefüllt worden. Insgesamt waren es 76 Liter“, erklärte Axel Kusch, Vorsitzender des Hildesheimer Weinkonvents. Die Hobby-Winzer ließen den Rebensaft bei dem Bioweinbetrieb Forster im rheinland-pfälzischen Rümmelsheim professionell keltern und abfüllen.

Auf der Anhöhe im hinteren Teil des Magdalenengartens wachsen 126 Rebstöcke mehrerer kälteunempfindlicher Sorten. Diese sind Müller-Thurgau und Phoenix sowie seit einigen Jahren auch Souvignier gris, eine Weißweinsorte, die widerstandsfähig gegen Pilze ist.

Damit der Wein Jahr für Jahr austreiben kann, muss gemäht, gedüngt und der Winterschnitt vorgenommen werden. Dabei entstehen Unkosten. Deshalb wird ein Teil der Ernte mit Müller-Thurgau vom Weingut Forster verschnitten, um mit dem Erlös den kleinen Hildesheimer Weinberg pflegen und bewirtschaften zu können.

Im Anschluss an die Übergabe des Weinzehnten begleiteten die Mitglieder des Weinkonvents Bischof Wilmer zurück bis zum Bischofshaus am Domhof – natürlich mit Bollerwagen zum sicheren Transport des edlen Tropfens.

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news-41195 Tue, 23 Sep 2025 15:06:55 +0200 Dommuseum Hildesheim verleiht Triptychon aus dem 15. Jahrhundert nach Florenz https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dommuseum-hildesheim-verleiht-triptychon-aus-dem-15-jahrhundert-nach-florenz/ Ein Prunkstück des Dommuseums Hildesheim ist in Kürze in Italien zu sehen: Der sogenannte Fiesole-Altar aus dem 15. Jahrhundert mit der gemalten Verkündigung an Maria wird ab dem 26. September 2025 in der Ausstellung „Beato Angelico“ im Renaissance-Palast Palazzo Strozzi in Florenz ausgestellt. Die Ausstellung widmet sich Fra Angelico, einem der wichtigsten Maler der Renaissance. Über 140 Werke konnten dafür aus den bedeutendsten Sammlungen der Welt zusammengeführt werden – und eines von ihnen kommt aus Hildesheim. Das Dommuseum entleiht den sogenannten Fiesole-Altar, ein höchst außergewöhnliches Objekt, das zur im 19. Jahrhundert von Bischof Wedekin zusammengetragenen Sammlung gehört.

Das einzigartige Triptychon stammt aus dem 15. Jahrhundert. In aufgeklapptem Zustand zeigt das dreiteilige Bild aus Knochen geschnitzte Szenen aus dem Leben Jesu, die in der Werkstatt des Baldassare Ubriachi hergestellt wurden. Die Schnitzereien entstanden etwa zwischen 1400 und 1425.

Wird das Triptychon zugeklappt, so ist auf die Außenseiten eine Darstellung der Verkündigung an Maria gemalt. Auf der Rückseite ist, ebenso gemalt, Christus als Schmerzensmann mit den Leidenswerkzeugen dargestellt. Seit Jahrzehnten wird über das Verhältnis dieser Malereien zu Fra Angelico diskutiert. In Hildesheim vermutete man bisher, dass das Triptychon wenn nicht von ihm selbst, so doch zumindest aus der Werkstatt des berühmten Künstlers stammt.

In der nun von Carl Brandon Strehlke, einem der renommiertesten Kenner des Künstlers, kuratierten Ausstellung in Florenz werden die dort ausgestellten Gemälde erstmals Fra Angelico direkt zugeschrieben. „Wenn sich diese Zuschreibung wissenschaftlich durchsetzt, so ist dies eine Sensation“, sagt Dr. Felix Prinz, Direktor des Dommuseums Hildesheim.

Vom 26. September 2025 bis zum 25. Januar 2026 präsentieren die Fondazione Palazzo Strozzi und das Museo di San Marco mit „Beato Angelico“ eine außergewöhnliche und einzigartige Ausstellung, die dem Künstler Fra Angelico gewidmet ist, der als Vorreiter für die Kunst des 15. Jahrhunderts gilt und einer der bedeutendsten Meister der italienischen Kunst aller Zeiten ist.

Die Ausstellung vereint an beiden Standorten über 140 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Miniaturen aus renommierten Museen wie dem Louvre in Paris, der Gemäldegalerie in Berlin, dem Metropolitan Museum of Art in New York, der National Gallery in Washington, den Vatikanischen Museen, der Alten Pinakothek in München, dem Rijksmuseum in Amsterdam sowie italienischen und internationalen Bibliotheken und Sammlungen, Kirchen und lokalen Institutionen. Weitere Informationen im Internet: https://www.palazzostrozzi.org/en/archivio/exhibitions/angelico/

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news-41204 Mon, 22 Sep 2025 15:15:00 +0200 Wie der Glaube Brücken baut – Auszeichnung für gelebtes Engagement https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wie-der-glaube-bruecken-baut-auszeichnung-fuer-gelebtes-engagement/ Im Rahmen der Jugendvesper am 21. September 2025 wurden in der Aula des Mariano Josephinum in Hildesheim die Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerwettbewerbs 2025 geehrt. Der Wettbewerb stand unter dem Motto „Das Heilige Jahr und die Einheit: Wie der Glaube Brücken baut – Vom Konzil von Nicäa zum ökumenischen Dialog heute“. Schülergruppen aus drei niedersächsischen Schulen setzten sich in ihren Projekten mit Fragen der Einheit im Glauben auseinander und entwickelten kreative Beiträge, die historische und aktuelle Perspektiven miteinander verbanden. Bischof Heiner Wilmer SCJ ehrte die Schülerinnen und Schüler persönlich und würdigte das Engagement der Jugendlichen und ihrer Lehrkräfte.

Der Religionskurs der 12. Klasse des Gymnasiums Wildeshausen gewann den ersten Preis mit einer eigens konzipierten Ausstellung über die Rolle heiliger Frauen als Vermittlerinnen zwischen Konfessionen. Der zweite Preis ging an den Religionskurs der 12. Klasse des Raabe Gymnasiums Braunschweig für die in einem Podcast präsentierte Idee eines zukünftigen Konzils „Nicäa 2.0“.  Die 9. Klasse der IGS Südstadt in Hannover erreichte den dritten Platz mit drei Stop-Motion-Filmen, die an alltagsnahen Beispielen untersuchten, wie gelebte Ökumene im schulischen Alltag gelingen kann.

Die Jury würdigte die Beiträge als Beispiele für Innovationskraft, Teamarbeit und einen reflektierten Umgang mit religiösen Themen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Jugendvesper statt und wurde von zahlreichen Gästen begleitet.

Neben einem Geldpreis erhielten die Gewinnerinnen und Gewinner eine Baumpatenschaft – ein symbolisches Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsverantwortung.

Katrin Gladen, Leiterin der Abteilung Schule und Hochschule im Bistum Hildesheim, betonte in einer Ansprache, die eingereichten Beiträge haben eindrucksvoll gezeigt, wie junge Menschen sich mit gesellschaftlich relevanten Fragen auseinandersetzen und dabei Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen.

Für das Jahr 2026 ist eine neue Auflage des Schülerwettbewerbs geplant.

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news-41161 Sun, 21 Sep 2025 12:48:45 +0200 „Ich mache mir keine Sorgen um unser Bistum“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ich-mache-mir-keine-sorgen-um-unser-bistum/ Bischof Heiner Wilmer sendet 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim. „Wie können wir alle – als Getaufte, aber auch in besonderer Verantwortung – Menschen begleiten durch ihr Leben im Namen Gottes?“, fragte der Hildesheimer Bischof zur Begrüßung bei der Sendungsfeier am Samstag im Hildesheimer Dom die anwesenden Gläubigen. Die 15 Frauen und Männer (zwei von ihnen konnten am Gottesdienst nicht teilnehmen), die neu in den Dienst des Bistums aufgenommen wurden, kommen aus ganz unterschiedlichen Bundesländern und Berufen. Sie haben vorher im Krankenhaus, im Hotel, im Supermarkt, in der Wirtschaft und in der Schule gearbeitet, sogar in einer Brauerei. Sie finden nun als Pastoralreferent:in, Gemeindereferent:in oder pastorale/r Mitarbeiter:in ihren Einsatzort in der Pfarrei-, Klinik- und Schulseelsorge.

In Ihren Einsatzfeldern würden sie nun zu „Menschen in der postmodernen Zeit mit all den postmodernen Phänomenen unserer heutigen Welt“ gehen, sagte Bischof Wilmer zu den Gesendeten. Dabei würden sie auf die unterschiedlichsten Lebenswelten und Lebensentwürfe treffen. Es sei gut, das in einer „Haltung des Zuhörens, mit Zeit, Respekt und Geduld“ zu tun.

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news-41251 Sat, 20 Sep 2025 14:17:00 +0200 Ein Hauch von Notre Dame in der Lüneburger Heide https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ein-hauch-von-notre-dame-in-der-lueneburger-heide/ Die Pfarrkirche Zum Göttlichen Erlöser in Uelzen hat seit kurzem eine neue Orgel. Es ist seit 2014 die erste vollständig neu gebaute Orgel im Bistum Hildesheim. Die neue Orgel aus der renommierten Leonberger Werkstatt Mühleisen mit einem französisch symphonischen Klangkonzept – also quasi eine kleine Schwester der großen Domorgel in Notre Dame in Paris - und 31 Registern (Klangfarben) ist auf der Empore links und rechts des vorspringenden Turmes eingebaut. Ein mittiges Prospektfeld bildet optisch eine Brücke zwischen den beiden Teilen. Der Spieltisch der neuen Orgel befindet sich mittig auf der Empore.

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news-41152 Fri, 19 Sep 2025 11:36:22 +0200 Bischof Wilmer schreibt jüdischen Gemeinden im Bistum zum Neujahrsfest https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-schreibt-juedischen-gemeinden-im-bistum-zum-neujahrsfest/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat den jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim zum jüdischen Neujahrsfest eine Grußbotschaft übermittelt. Dabei dankte der Bischof den jüdischen Gemeinden für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie viele gelungene Begegnungen. Wörtlich heißt es dazu in dem Schreiben an die jüdischen Gemeinden: „Ihr Engagement in den Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, in interreligiösen Zusammenschlüssen, Vereinen und Gremien schätze ich sehr und ich bin ausgesprochen dankbar für diese guten und freundschaftlichen jüdisch-christlichen Beziehungen.“ In einer Welt, die zunehmend von Spannungen und Polarisierungen geprägt scheine, sei es ein hohes Gut, dass „es eine so lebendige Zusammenarbeit an den Runden Tischen und Räten der Religionen oder ganz einfach von Gemeinde und zu Gemeinde gibt“.

Eine bedeutsame Grundlage für dieses gegenseitige gute Verständnis bildet nach den Worten Wilmers auf katholischer Seite die Erklärung Nostra Aetate über das Verhältnis der Kirche zu den verschiedenen Religionen. „Diese Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils aus dem Jahr 1965 gilt uns gleichsam als Magna Charta des jüdisch-christlichen Dialogs. Sie ist Ausgangs- und Referenzpunkt für zahlreiche Dialoginitiativen und stellt einen Paradigmenwechsel innerhalb der katholischen Theologie dar“, so Wilmer.

Der Hildesheimer Bischof äußerte sich in dem Brief auch bestürzt über den zunehmenden Antisemitismus: „Angesichts der wachsenden Zahl an Übergriffen auf Jüdinnen und Juden in Deutschland sowie auf jüdische Einrichtungen ist unser gemeinsames Engagement für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen wichtiger denn je.“ Wilmer versicherte, auch die Christinnen und Christen im Bistum Hildesheim würden nicht nachlassen in ihrem Eintreten für den Schutz jüdischer Gemeinden und im Kampf gegen den Antisemitismus.

Der Brief an die jüdischen Gemeinden endet mit dem Wunsch des Hildesheimer Oberhirten für ein friedvolles neues Jahr 5786. Die jüdische Jahreszählung beginnt mit der Schöpfung der Welt, die nach rabbinischer Tradition im Jahr 3761 vor unserer Zeitrechnung stattgefunden hat. Die Hohen Feiertage im Judentum sind das Neujahrsfest Rosch Haschana, das jeweils im Herbst gefeiert wird, und der Versöhnungstag Jom Kippur.

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news-41132 Thu, 18 Sep 2025 10:27:51 +0200 Burg Steuerwald – Ein Stück Geschichte der Region Hildesheim https://www.vgk-hildesheim.de/aktuell/dr-julia-zech-burg-steuerwald.html Vortrag am 23. September 2025 um 19.30 Uhr in der Dombibliothek Hildesheim (Domhof 30, 31134 Hildesheim) von Dr. Julia Zech aus dem Bistumsarchiv news-37543 Wed, 17 Sep 2025 15:00:00 +0200 Bischof erteilt Missio Canonica an junge Lehrkräfte https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-erteilte-missio-canonica-an-junge-lehrkraefte-1-1/ 32 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bistum Hildesheim dürfen nun im Bistum Hildesheim neu das Fach Religion unterrichten. Sie haben ihre Lehrbeauftragung zur Erteilung von katholischem Religionsunterricht erhalten, die sogenannte Missio Canonica. Die Männer und Frauen erklären damit ihre Bereitschaft, „den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen und in kritischer Loyalität zu einer lebendigen Kirche beizutragen, die positiv ausstrahlt und für junge Menschen einladend ist.“

Die Missio canonica wird in der Regel nach dem zweiten Staatsexamen verliehen, wenn die Ausbildung der Religionslehrerinnen und -lehrer beendet ist. Damit haben sie die offizielle Beauftragung und Erlaubnis ihres Bistums, Religion an Schulen zu unterrichten.

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ überreichte den jungen Lehrkräften die Missio-Canonica-Urkunde während eines festlichen Gottesdienstes im Hildesheimer Dom.

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news-41107 Mon, 15 Sep 2025 13:10:08 +0200 Bischof Wilmer: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-wir-haben-in-deutschland-ein-problem-mit-antisemitismus/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ ruft dazu auf, dem erstarkenden Antisemitismus in Deutschland entschieden entgegenzutreten. Jeder Politik der Ausgrenzung sei eine deutliche Absage zu erteilen. Er nehme, so Wilmer, den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden hierzulande mit großer Bestürzung war. Hier die Stellungnahme des Bischofs im Wortlaut:

„Wenn Jüdinnen und Juden sich nicht trauen, überhaupt zu sagen, dass sie jüdisch sind – dann haben wir in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus. Wenn Jüdinnen und Juden keine Kette mit Davidstern oder eine Kippa tragen können, ohne belästigt zu werden – dann haben wir in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus. Wenn Menschen fürchten müssen, bedroht zu werden, weil sie im öffentlichen Raum Hebräisch sprechen – dann haben wir in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus.

Wir haben in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus!

Jüdische Einrichtungen und Gemeinden werden bedroht, Jüdinnen und Juden werden angegriffen. Oftmals sind Universitäten keine sicheren Orte mehr für jüdische Studierende. Israelische und jüdische Künstlerinnen und Künstler werden von Veranstaltungen ausgeladen, und israelische Produkte werden boykottiert. Viele Jüdinnen und Juden ziehen sich zurück, weil sie Angst haben. Sie versuchen, möglichst nicht aufzufallen und gleichsam unerkannt in unserer Gesellschaft zu leben.

Diese Entwicklung müssen wir stoppen!

Wir müssen dem erstarkenden Antisemitismus entschieden entgegentreten und auch jeder Politik der Ausgrenzung eine deutliche Absage erteilen. Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme; sie gelten allen Menschen und machen unsere Gesellschaft menschlich. Das ist meine christliche wie demokratische Grundüberzeugung. Daher nehme ich den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden auch mit so großer Bestürzung wahr.

Als Kirche dürfen wir dazu nicht schweigen!

Wir wissen, dass der christliche Antijudaismus dem modernen Antisemitismus einen fruchtbaren Boden bereitet hat. Daher möchte ich klar sagen: Antisemitismus ist Sünde. Antisemitismus ist ein Angriff auf die Würde des Menschen. Antisemitismus zerstört unsere Gesellschaft. Das ist schon einmal geschehen. Das kann wieder geschehen. Es geschieht gerade.

Wir haben Verantwortung für das, was jetzt passiert!

Angesichts der wachsenden Zahl an Übergriffen auf Jüdinnen und Juden sowie auf jüdische Einrichtungen ist unser gemeinsames Engagement für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen wichtiger denn je. Auch wir, Christinnen und Christen im Bistum Hildesheim, werden nicht nachlassen in unserem Eintreten für den Schutz jüdischer Gemeinden und im Kampf gegen Antisemitismus.

Das Miteinander steht auf dem Spiel!

Immer häufiger erleben wir, dass Ressentiments, Aggression und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland auch mit dem Verhalten der israelischen Regierung und dem Vorgehen des israelischen Militärs in Gaza begründet werden. Jüdinnen und Juden in Deutschland sind aber nicht für das Verhalten der israelischen Regierung verantwortlich. Genauso wenig sind Musliminnen und Muslime in Deutschland für den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verantwortlich, der diesem Krieg in Gaza vorausgegangen ist.

Wir müssen unsere Stimme erheben!

Fast zwei Jahre nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf die Menschen im Süden Israels sind noch immer Geiseln entführt. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Wir können ein umgehendes Ende dieses Krieges, eine Verbesserung der humanitären Situation in Gaza und die Freilassung der Geiseln fordern und tun dies auch. Den Nahostkonflikt und den Krieg in Gaza können wir hier in Niedersachsen aber nicht lösen. Sehr wohl allerdings können wir unsere Stimme erheben, wenn wir sehen, dass Jüdinnen und Juden beleidigt, diskriminiert oder schikaniert werden. Wir müssen unsere Stimme erheben!“

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news-41058 Thu, 11 Sep 2025 15:42:05 +0200 Freiwilligendienst in Bolivien, Peru und Kamerun https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/freiwilligendienst-in-bolivien-peru-und-kamerun/ Reisen und die Welt kennen lernen – das wollen viele junge Erwachsene nach dem Schulabschluss. Auch Lisa-Marie Passior, Marlena Libertad Treis, Lina Wübben, Emil Zacharias Gläser und Alejandro John sitzen auf gepackten Koffern: Sie werden das kommende Jahr in Bolivien, Peru und Kamerun verbringen. Was die drei jungen Frauen verbindet: Sie alle werden in diesem Jahr nicht nur Land und Leute kennen lernen, sondern im Rahmen eines Freiwilligendienstes, vermittelt durch das Bistum Hildesheim und den Orden der Vinzentinerinnen, in den Ländern arbeiten: in einer Musikschule, einer Handwerksschule, in einem Waisenhaus oder einem Kindergarten.

Auf ihre Aufgabe haben sie sich gründlich vorbereitet, sagt Emil Zacharias Gläser. Für ihn geht es nach Lima: „Ganz viel Vorbereitung ist in kulturbewusste Kommunikation geflossen, weil dort ganz andere Vorstellungen herrschen und natürlich brauchen wir auch viel Vorwissen, was das Kolonialzeitalter angeht, um damit gut umzugehen.“

Auch Impfungen und die neue Sprache lernen gehören zum Vorbereitungsprogramm auf das freiwillige Jahr im Ausland – ansonsten sollten potenzielle neue Freiwillige vor allem zwei Eigenschaften mitbringen, meint Emil: „Ich denke, eine ganz wichtige Voraussetzung ist Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Außerdem muss eine Voraussetzung sein, dass man Lust hat zu dienen und nicht nur sich bedienen zu lassen.“

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news-41032 Mon, 08 Sep 2025 17:13:13 +0200 tfn-Philharmonie begeistert bei Domhofkonzert https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/tfn-philharmonie-begeistert-bei-domhofkonzert/ Zum inzwischen vierten Domhofkonzert konnten Domdechant Weihbischof em. Heinz Günter Bongartz und der Vorsitzende des Dombauvereins, Hildesheims Oberbürgermeister Ingo Meyer, über 2000 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Ein besonderes Klangerlebnis erwartete sie vor der Kulisse des Mariendoms: Beethovens 9. Symphonie. Neben dem überragenden Orchester, unterstützt durch den Chor des tfn und den Domchor, waren diesmal auch die Zuhörer gefordert. „Freude schöner Götterfunken“ gesungen von Besuchern – unterstützt von den Chören und der tfn- Philharmonie – war ein einmaliges Klangerlebnis und brachte den Domhof zum Erbeben. Veranstalter des Domhofkonzerts, das alle zwei Jahre stattfindet, waren der Dombauverein und erstmalig in diesem Jahr auch das Bistum.

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news-41026 Mon, 08 Sep 2025 10:15:29 +0200 Online-Umfrage zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim gestartet https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/online-umfrage-zur-aufarbeitung-von-sexualisierter-gewalt-im-bistum-hildesheim-startet-heute/ Das Forschungskonsortium zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim ruft zur Teilnahme an einer Online-Umfrage auf. Diese ist unter dem Link https://www.soscisurvey.de/H3Kirchenvolk/ erreichbar. Die Befragung richtet sich an alle Menschen ab 16 Jahren, die in der Diözese leben oder gelebt haben, in Einrichtungen, Verbänden, Schulen und Angeboten der katholischen Kirche im Bistum Hildesheim tätig sind oder diese nutzen beziehungsweise in der Vergangenheit genutzt haben. Auch Personen, die sich in anderer Weise dem Bistum zugehörig fühlen oder diesem nahestehen, sind eingeladen, sich an der Online-Umfrage zu beteiligen.

Die Teilnahme ist freiwillig und anonym möglich. Der Fragebogen ist bis zum 26. Oktober 2025 online erreichbar. Die Befragung ist ein Bestandteil der dritten großen Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim, die im April gestartet ist. Mit der Durchführung hat die Diözese gemeinsam mit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord ein interdisziplinäres Forschungskonsortium beauftragt.

Das aktuelle Vorhaben konzentriert sich nicht auf einzelne Zeiträume oder Personen, sondern untersucht sexualisierte Gewalt im gesamten Zeitraum von 1945 bis heute. Ziel ist es, Taten, Strukturen und Folgen systematisch zu untersuchen und aus den Ergebnissen Konsequenzen für Prävention, Erinnerungskultur und den Schutz vor zukünftiger Gewalt zu ziehen.

Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ bittet die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Hildesheim, sich an der Online-Umfrage der unabhängigen Fachleute zu beteiligen: „Ihre Rückmeldungen können helfen, vergangenes Unrecht zu verstehen und aufzuarbeiten, und unsere Kirche zu einem sicheren und sensibleren Ort für alle Menschen zu machen – besonders für Kinder, Jugendliche und schutz- und hilfebedürftige Erwachsene.“

Ziel sei es, transparent und nachvollziehbar über die Ergebnisse zu informieren und konkrete Schritte für Veränderung und Prävention abzuleiten. „Dies ist nicht nur eine wissenschaftliche Aufgabe, sondern auch mein persönliches Anliegen“, sagt Bischof Wilmer.

Informationen zur Studie im Video

Im ersten Video informiert Martin Richter, Leiter der Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim, über die Ziele der dritten Aufarbeitungsstudie, im zweiten Video erläutert das Forschungskonsortium das Vorgehen im Rahmen der Studie. Beide Videos entstanden am 8.9.2025 während einer Informationsveranstaltung für Mitarbeitende des Bistums.

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news-41059 Sun, 07 Sep 2025 16:40:00 +0200 65 Jahre spanische katholische Mission im Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/65-jahre-spanische-katholische-mission-im-bistum-hildesheim/ Am 6. September 2025 beging die spanischsprachige katholische Mission des Bistums Hildesheim ihr 65-jähriges Bestehen. Die Feier fand in der Basilika St. Clemens in Hannover statt und vereinte rund 150 Gläubige aus den verschiedenen Gemeinden. Die Eucharistiefeier wurde von Dr. Christian Hennecke, Delegat von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, geleitet. Pfarrer Thiago de Oliveira Raymundo, seit Januar 2024 Leiter der Mission, hieß die zahlreichen Gäste willkommen und verlas eine Grußbotschaft von Bischof Wilmer.

In besonderer Weise gedachte die Gemeinde der Priester, Diakone und Sekretärinnen, die im Laufe der Jahrzehnte in der Mission gewirkt haben. Anwesend waren unter anderem die ehemaligen Pfarrer José Manuel Iparraguirre (2001–2009) sowie Salvador Terrazas (2010–2020).

Unter den Gästen befanden sich zudem Nadine Willke, Koordinatorin der internationalen katholischen Gemeinden im Bistum Hildesheim, Propst Wolfgang Semmet, Rektor der Basilika St. Clemens und Dekan der Region Hannover, sowie Pater Jorge Blanco, Vizedelegat des Vereins „Católicos en Alemania“. Vertreterinnen und Vertreter internationaler wie auch deutscher Gemeinden nahmen ebenfalls teil.

Im Anschluss an die Messe wurde das Jubiläum mit einem offiziellen Erinnerungsfoto vor der Basilika St. Clemens festgehalten.

Die Spanische Mission Hannover wurde am 12. Dezember 1960 gegründet und ist seitdem ein fester Bestandteil der Seelsorge für spanischsprachige Katholiken im Bistum. Heute umfasst die Mission sieben Gemeinden in Hannover, Hildesheim, Braunschweig, Wolfsburg, Lüneburg, Cuxhaven und Bremen.

Das Büro der Mission befindet sich im Katholisch-Internationalen Zentrum Hannover (KIZH), Marschnerstraße 34, 30167 Hannover.

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news-41033 Sat, 06 Sep 2025 17:31:00 +0200 Vietnamesische Katholiken gedenken ihrer Märtyrer in Borsum https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/vietnamesische-katholiken-gedenken-ihrer-maertyrer-in-borsum/ In der Martinus-Kirche in Borsum hat die vietnamesische Gemeinde am Samstag ihrer Märtyrer gedacht. Bischof Dr. Heiner Wilmer (SCJ) feierte mit rund 500 Gläubigen die Heilige Messe. Viele von ihnen waren aus ganz Norddeutschland angereist – weit über das Bistum hinaus. Die vietnamesischen Märtyrer starben im 18. und 19. Jahrhundert für ihren Glauben. Sie hielten stand, obwohl das Bekenntnis zu Christus verboten war. Papst Johannes Paul II. sprach 117 von ihnen 1988 heilig. Ihr Zeugnis prägt bis heute das Glaubensleben vietnamesischer Katholiken weltweit. Die Feier stand zugleich im Zeichen des Heiligen Jahres 2025.

Papst Franziskus, der im Januar verstorben ist, hatte es als „Jahr der Hoffnung“ ausgerufen. Ein Heiliges Jahr ist ein kirchliches Jubiläum, das auf das biblische Jobeljahr zurückgeht – ein besonderes Gnadenjahr mit Schuldenerlass, Versöhnung und Neuanfang. So wurde in Borsum die Hoffnung des Jubiläums im Glauben lebendig erfahrbar.

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news-40991 Thu, 04 Sep 2025 16:00:31 +0200 Austausch über Agroforst-Systeme und nachhaltige Landwirtschaft https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/austausch-ueber-agroforst-systeme-und-nachhaltige-landwirtschaft/ Vom 12. bis 29. September 2025 empfängt das Bistum Hildesheim eine Gruppe von zehn Studierenden und Landwirt:innen aus Bolivien. Ihr Aufenthalt ist Teil eines gegenseitigen Austauschprogramms, das sich den Chancen und Herausforderungen nachhaltiger Landwirtschaft widmet – insbesondere den... Der Besuch ist der Gegenpart zu einer Exkursion, die im Frühjahr 2025 stattfand: Vom 24. März bis 15. April reiste eine Delegation aus dem Bistum nach Bolivien, um dort Landwirtschaft in den Anden und im tropischen Regenwald kennenzulernen. Unter der Leitung der Agrarwissenschaftlerin Dr. Jeanette Lex sowie Rhina Colunge-Peters und Dietmar Müßig vom Umwelt-Team des Bistums besuchten zehn Studierende der Land- und Forstwirtschaft und landwirtschaftliche Pächter:innen des Bistums verschiedene Agroforst-Projekte und knüpften erste Kontakte.

Agroforst-Systeme kombinieren landwirtschaftliche Nutzung mit dem Anbau von Bäumen oder Sträuchern auf derselben Fläche. Sie verbessern das Mikroklima, schützen Böden, fördern Biodiversität und tragen zur Ernährungssicherheit bei. In Bolivien gibt es bereits vielversprechende Erfahrungen mit dieser Form des Wirtschaftens – ein Ansatz, der auch im Kontext des Klimawandels weltweit an Bedeutung gewinnt.

„Die Landwirtschaft muss sich auf die Prinzipien der Nachhaltigkeit stützen, um die Erde zu bewahren und die Bedürfnisse der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen“, betonte Papst Franziskus bereits in seiner Enzyklika Laudato si’. Das Bistum Hildesheim greift diese Initiative im Rahmen seiner mittlerweile fast 40-jährigen Bolivienpartnerschaft aktiv auf. Ziel ist es, voneinander zu lernen und langfristig ein Netzwerk aus Freundschaften und Kooperationen aufzubauen.

Das Programm der bolivianischen Gäste in Niedersachsen ist vielfältig:

So gibt es Exkursionen in den Harz zu Waldbewirtschaftung, Bergbaugeschichte und Umweltproblemen des deutschen Waldes sowie Besuche in Braunschweig im Botanischen Garten und Thünen-Institut zur Biodiversität. Die Gruppe besichtigt die Agroforstwirtschaft in Lucklum und hat einen Termin in der Landwirtschaftskammer in Wolfenbüttel-Denkte. Außerdem gibt es praktische Erfahrungen wie eine Kartoffelernte in Kemme und Austausch mit Politik und Gesellschaft in Berlin im Bundestag sowie im Landwirtschaftsministerium. In Wilmars Gärten lernen die Besuchenden das System der halburbanen Gartenwirtschaft kennen.

Die Bolivienpartnerschaft des Bistums Hildesheim lebt vom Dialog über Grenzen hinweg. Was in Bolivien und im Bistum Hildesheim im Kleinen gelingt, kann Impulse für eine Landwirtschaft geben, die ökologisch, gerecht und zukunftsfähig ist.

Die Reise wird unterstützt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.  Das Autohaus Kühl aus Hildesheim stellt für die Exkursionen zwei VW-Busse zur Verfügung.

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