Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de de_DE Bistum Hildesheim Mon, 21 Oct 2024 22:41:54 +0200 Mon, 21 Oct 2024 22:41:54 +0200 TYPO3 EXT:news news-37854 Thu, 17 Oct 2024 08:00:00 +0200 Bischofsgruft des Hildesheimer Doms bleibt verschlossen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischofsgruft-des-hildesheimer-doms-bleibt-verschlossen/ Die in der Bischofsgruft des Hildesheimer Doms bestatteten Bischöfe bleiben an diesem Ort. Die Bischofsgruft wird künftig nicht mehr öffentlich zugänglich sein und nicht mehr als Begräbnisstätte für Hildesheimer Bischöfe dienen. Den Angehörigen der Bischöfe wird auf Anfrage der Zutritt weiterhin ermöglicht. Diese Entscheidung hat das Hildesheimer Domkapitel gemeinsam mit dem Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ getroffen. Damit verbunden ist auch der Entschluss, die Hildesheimer Bischöfe künftig auf dem Annenfriedhof zwischen den Kreuzgängen der Kathedrale zu bestatten.

Der Entscheidung vorausgegangen waren umfangreiche Beratungen mit unterschiedlichen Beteiligten. Dazu zählten Betroffene von sexualisierter Gewalt und Angehörige der Bischöfe, die in der Gruft bestattet sind, außerdem mehrere Gremien des Bistums Hildesheim (Diözesanpastoralrat, Priesterrat, Domkapitel). Dabei ging es besonders um die Frage, ob die sterblichen Überreste Bischof Heinrich Maria Janssens in der Bischofsgruft verbleiben sollen oder nicht. Neben Bischof Janssen sind in der Bischofsgruft die Bischöfe Joseph Godehard Machens und Dr. Josef Homeyer bestattet.

Eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass es während der Amtszeit Bischof Janssens von 1957 bis 1982 eklatante Missstände im Umgang mit sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der Diözese gegeben hat. Darüber hinaus sind die Vorwürfe von fünf Betroffenen dokumentiert, die angeben, Bischof Janssen habe sexualisierte Gewalt an ihnen verübt.

Es gibt mehrere Gründe, die Bischof Wilmer und die Domkapitulare zur Entscheidung veranlasst haben, die Bischöfe in der Bischofsgruft zu belassen und diese dauerhaft zu verschließen: Zum einen soll die Totenruhe der in der Gruft bestatteten Bischöfe gewahrt werden. Zum anderen könnte eine Umbettung als Richterspruch über die Verstorbenen verstanden werden. Das soll vermieden werden.

Zugleich wird mit der Schließung deutlich, dass die Bischofsgruft kein Verehrungsort für verstorbene Bischöfe ist, sondern letztlich eine übliche Grabstelle neben weiteren Bestattungsorten in der Bischofskirche, an denen die sterblichen Überreste von Geistlichen ruhen, die bereits mehrere hundert Jahre oder länger verstorben sind. Mit der nun getroffenen Entscheidung wird auch dem Wunsch der Angehörigen der verstorbenen Bischöfe Rechnung getragen, die sich gegen eine Umbettung ausgesprochen hatten.

Ein Schild vor der verschlossenen Bischofsgruft wird darüber informieren, dass es gegen den verstorbenen Bischof Janssen Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gibt. Ein QR-Code auf dem Schild wird es Besucherinnen und Besuchern des Doms ermöglichen, digitale Informationen zur Lebensgeschichte der dort bestatteten Bischöfe und zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim abzurufen.

Dazu werden ausführliche Erläuterungen zum Machtmissbrauch unter der Verantwortung Janssens und den Tatvorwürfen gegen ihn gehören. Der Text wird in Abstimmung mit dem Betroffenenrat Nord veröffentlicht. Diese Informationsmöglichkeit gehört dann zu einer differenzierten Erinnerungskultur zum Thema der sexualisierten Gewalt, die im Bistum Hildesheim gegenwärtig entwickelt wird.

Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ sagt:

„Wir schließen die Bischofsgruft dauerhaft, um damit deutlich zu machen, dass dieser Ort nicht dazu dient, die drei dort bestatteten Bischöfe des 20. Jahrhunderts in herausgehobener Art und Weise zu ehren. Kathedralen waren immer schon Orte des Gottesdienstes und zugleich Friedhöfe. Auch der Hildesheimer Dom ist im Laufe vieler Jahrhunderte immer wieder zur Grabstätte geworden – die Bischofsgruft ist eine von ihnen, nicht mehr und nicht weniger.

Wir belassen die drei in der Bischofsgruft bestatteten Bischöfe an ihrem Ort, um ihre Totenruhe nicht zu stören. Das gebietet unsere grundsätzliche Achtung vor den Verstorbenen, unabhängig davon, wie viel Schuld sie zu Lebzeiten auf sich geladen haben.

Zugleich müssen wir klar benennen, dass von fünf Menschen gravierende Tatvorwürfe gegen den verstorbenen Bischof Heinrich Maria Janssen erhoben worden sind und er während seiner Amtszeit Verbrechen der sexualisierten Gewalt durch Geistliche nicht unterbunden, sondern vertuscht hat.

Dieser Befund ist schrecklich, er gehört zur Biografie Bischof Heinrich Maria Janssens und zum düsteren Kapitel der sexualisierten Gewalt im Bistum Hildesheim. Daran zu erinnern, sich dessen immer wieder bewusst zu werden und alles dafür zu tun, diese Verbrechen in Zukunft zu verhindern, ist unsere Verantwortung in der Gegenwart.“

Domdechant und Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz sagt: „Viele Menschen haben dem Bischof und dem Domkapitel geschrieben, warum aus ihrer Sicht eine Umbettung der sterblichen Überreste von Bischof Janssen erfolgen oder nicht erfolgen soll. Es gab in dieser Frage kein einheitliches Bild. Für beide Positionen wurden Gründe angeführt. Es standen vehemente Ablehnung und vehemente Zustimmung einer Umbettung gegeneinander. Auch in den beteiligten Gremien ist mehrfach intensiv beraten worden. Die nun getroffene Entscheidung des Domkapitels in Übereinstimmung mit dem Bischof ist aus unserer Sicht ausgewogen. In ihr kommt zum Ausdruck, dass eine differenzierte Erinnerungskultur unbedingt erforderlich ist. Zugleich wird die Totenruhe respektiert.“

]]>
news-37852 Wed, 16 Oct 2024 12:34:02 +0200 „Lasst uns die Stimme der Menschen sein, die unter Raubbau und Klimakrise leiden“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/lasst-uns-die-stimme-der-menschen-sein-die-unter-raubbau-und-klimakrise-leiden/ Vier Termine – zwei Themen – eine Botschaft:  Zum Monat der Weltmission im Oktober war Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea nach politischen Gesprächen in Berlin für ein Wochenende im Bistum Hildesheim.  Der Geistliche und Engagierte im Umwelt- und Klimaschutz sprach bei seinen vier Stationen über die existenzielle Bedrohung der Menschen auf den Inseln im Pazifik durch den Tiefseebergbau und durch die Folgen der Erdüberhitzung. Und vor allem darüber, dass die Menschen nicht untergehen wollen, sondern kämpfen - auch mit Hilfe der Kirche.

„Als Katholikinnen und Katholiken, als Angehörige der Kirche, haben wir die Aufgabe, denen einen Stimme zu geben, die leiden. Wir unterstützen, indem wir helfen, dieses Wissen um ihre Not auf das nächste Level zu bringen, sodass alle davon erfahren“, betonte Kardinal Ribat die Verantwortung der Christinnen und Christen.

Seine erste Station am Freitagmorgen führte den Kardinal auf den Domhof in Hildesheim, wo er sich mit Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz traf und sich über die Rolle der Kirche in Deutschland und in Papua-Neuguinea austauschte.

Am Abend ging es dann zum zweiten Termin in die Katholische Akademie des Bistums in Hannover, um hier mit Engagierten aus Kirche, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft über mutiges und konkretes Handeln im Umwelt- und Klimaschutz im Pazifikraum und hier vor Ort zu diskutieren. Er betonte, dass der Kampf nicht allein geführt werden könne: „Seid unsere Stimme“, forderte er. „Wenn wir über den Klimawandel sprechen, wissen wir, wovon wir reden, denn meine Insel wird kleiner“.

Auch beim dritten Besuch am Samstagvormittag, im Klostergarten Ottbergen, brachte Kardinal Ribat die dramatischen Lebensbedingungen auf den Inseln Papua-Neuguineas den über 30 Besuchenden ganz nah, als er davon erzählte, dass durch den steigenden Meeresspiegel bereits das wachsende Gemüse nach Salz schmeckt, Trinkwasser ungenießbar ist, Inseln überfluten und zerbrechen und Menschen ihre Heimat verlieren. „Wir sind nicht verantwortlich für das, was mit uns passiert“, sagte Ribat. „Die Menschen verstehen nicht, warum sie die Auswirkungen des Klimawandels so zu spüren bekommen.“

Mit der vierten Station am Sonntagmorgen in der Gemeinde St. Raphael in Garbsen ging dann der Besuch des geistlichen Klima- und Umweltbotschafters aus Papua-Neuguinea zu Ende. Nicht jedoch, ohne dass der 67-jährige auch noch einmal näher über sein zweites Herzensanliegen sprach, die Menschen im Pazifik auch im Kampf gegen den kommerziellen Tiefseebergbau zu unterstützen. Obwohl der Abbau von Metallen wie Kupfer, Gold oder Mangan vorerst gestoppt werden konnte, würde er sich zusammen mit lokalen Gruppen und mit Vertreterinnen und Vertretern der christlichen Kirchen weiter dafür einsetzen, dass die bestehenden Abbaulizenzen nicht mehr genutzt werden.

Kardinal John Ribat ist eine der führenden Figuren im Widerstand gegen die Klimakrise und den Tiefseebergbau in der Pazifik-Region geworden. Auch international setzt er sich für Klima- und Umweltgerechtigkeit ein, darunter bei der UN-Ozeankonferenz. Während seines Besuchs in Deutschland traf er in Berlin unter anderem Marcus Hicken, Beauftragter für Energieaußenpolitik, Klima und Sicherheit des Auswärtigen Amts, Anja Karliczek (CDU), MdB und Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes und die Bundestagsabgeordnete Anke Hennig (SPD) von der deutsch-pazifischen Parlamentariergruppe im Bundestag.

Sein Besuch steht im Zusammenhang mit dem Weltmissionsmonat, bei dem das katholische Hilfswerks missio Aachen das gemeinsame Handeln für christliche Solidarität weltweit in den Mittelpunkt stellt. In diesem Jahr liegt der Fokus auf der vom Klimawandel bedrohten Inselwelt Melanesiens im Pazifik. Am Sonntag der Weltmission, 27. Oktober, wird dann in den Gottesdiensten um Spenden gebeten, die über das Hilfswerk dort ankommt, wo die Not am größten ist.

]]>
news-37791 Wed, 09 Oct 2024 08:42:15 +0200 Bischof Wilmer schreibt Buch über ermordete Jüdin Etty Hillesum https://katholisch.de/artikel/56898-bischof-wilmer-begegnet-der-ermordeten-juedin-etty-hillesum Selbst in Auschwitz blieb ihr Glaube an das Gute unerschütterlich: Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat sich intensiv mit den Tagebüchern von Etty Hillesum auseinandergesetzt. Sein Buch darüber regt zum Nachdenken an. news-37773 Mon, 07 Oct 2024 08:05:02 +0200 Über versinkende Inseln und mutige Frauen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/ueber-versinkende-inseln-und-mutige-frauen/ Zum Monat der Weltmission im Oktober besucht Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea Gemeinden und Einrichtungen im Bistum Hildesheim. Die Menschen, die in den Inselstaaten des Pazifiks leben, tragen am wenigsten zum Klimawandel bei. Sie leiden aber mit am stärksten darunter. Der Geistliche und... „Schon jetzt sind Inselgemeinschaften gezwungen, ihre Heimat zu verlassen“, berichtet Kardinal Ribat. „Im Pazifik und in Papua-Neuguinea werden viele Inseln immer kleiner. Das gefährdet unser Leben und lässt uns Fragen stellen: Wo werden wir sein, wenn all diese Inseln verschwunden sind?"

Der Klimawandel mit Hitzewellen und Überflutungen, die ganze Inseln versinken lassen, bedroht vor allem die Frauen in ihrer ohnehin prekären Lebenssituation. Denn es sind vor allem sie, die für Nahrung, Brennstoffe und Wasser sorgen müssen und die häufig unter Gewalt leiden.

„Trotz allem werden die Frauen aktiv. Sie leben in starken Gemeinschaften und organisieren sich mit Hilfe von Ordensschwestern, Priestern und Laien, um der Gewalt ihrer Umgebung und auch den zunehmenden Dürren, Stürmen und Überschwemmungen zu trotzen, die immer häufiger ihre Ernte oder Häuser zerstören“, unterstreicht Sina Bierkamp, missio-Diözesanreferentin im Bistum Hildesheim.

Kardinal John Ribat ist einer von insgesamt fünf Gästen des katholischen Hilfswerks missio Aachen, die im Oktober in die deutschen Bistümer und Erzbistümer reisen und über ihre Arbeit und das Leben der Menschen der pazifischen Inselgruppe Malanesiens berichten und für mehr Unterstützung und Solidarität werben.

Am Samstag, 12.10., um 10 Uhr besucht der Kardinal den Klostergarten in Ottbergen, östlich von Hildesheim. Nach einer Führung durch den Garten und einer Andacht an der Mariengrotte, wird Kardinal Ribat von den Auswirkungen der Klimakrise in Papua-Neuguinea und dem Engagement der Menschen vor Ort berichten. Im Anschluss ist Zeit für den persönlichen Austausch zwischen dem Kardinal und Besuchenden. Am Sonntag, 13.10., um 11 Uhr hält der Kardinal die heilige Messe in St. Raphael in Garbsen in der Region Hannover. Zeit für Gespräche gibt es beim anschließenden Gemeindetreff.

Über Kardinal John Ribat

Papst Franziskus hatte 2016 den damals 59-jährigen Erzbischof von Port Moresby, John Ribat, zum ersten Kardinal Papua-Neuguineas ernannt. Kardinal Ribat gilt seit Jahren als eindringlicher Warner vor der Klimakrise und deren dramatischen Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen in den Inselstaaten des Pazifiks.

Über den Weltmissionsmonat Oktober

Insgesamt sind in Deutschland rund 200 Veranstaltungen zum Monat der Weltmission geplant. Er wird am 6. Oktober in Hamburg eröffnet und endet am 27. Oktober mit dem Weltmissionssonntag. In diesem Jahr liegt der Fokus der Veranstaltungen auf der vom Klimawandel bedrohte Inselwelt Melanesiens im Pazifik und wie vor allem Frauen und Mädchen die Vielzahl an Problemen mutig angehen. Weitere Informationen unter Weltmissionssonntag 2024 | missio (missio-hilft.de)

]]>
news-37741 Wed, 02 Oct 2024 08:44:47 +0200 Wolfgang Beck neuer Rektor der Hochschule Sankt Georgen https://www.sankt-georgen.de/button-menue/mediathek/nachrichten-aus-sankt-georgen/detail/prof-dr-wolfgang-beck-neuer-rektor-der-hochschule-sankt-georgen-941/ Priester aus dem Bistum Hildesheim leitet seit 1. Oktober die katholische Hochschule in Frankfurt news-37735 Tue, 01 Oct 2024 11:22:06 +0200 Bischof Wilmer wünscht jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim Kraft und Hoffnung https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-wuenscht-juedischen-gemeinden-im-bistum-hildesheim-kraft-und-hoffnung/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat den jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim zum jüdischen Neujahrsfest eine Grußbotschaft übermittelt. Dabei ging der Bischof auch auf den ersten Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel ein. „Den meisten von Ihnen wird in diesen Tagen sicher das Herz schwer sein“, schreibt Wilmer in seinem Brief. „Meine Gedanken sind bei den vielen Opfern, Verletzten und ihren Familien. Besonders aber denke ich in diesen Tagen an die Geiseln, die sich noch immer in Gefangenschaft befinden. Auch in diesem Moment bangen Menschen darum, endlich freigelassen zu werden, hoffen Familien und Freunde darauf, ihre Lieben möglichst bald wiederzusehen.“

Der Bischof betont, er nehme „den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen“ mit Bestürzung wahr. Dazu dürfe die Kirche nicht schweigen. Antisemitismus sei auch „ein fundamentaler Angriff auf unsere demokratische Gesellschaft, dem wir uns entgegenstellen müssen“. Nach seinen Worten sei Antisemitismus Sünde. Antisemitismus zerstöre unsere Gesellschaft.

Umso wichtiger sei deshalb „unser gemeinsames Engagement für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen“, so Wilmer. „Unsere gemeinsamen Wurzeln und unsere damit einhergehende Verantwortung gebieten es uns, einander in Achtung und Respekt, ja vielmehr noch in freundlicher Zugewandtheit, zu begegnen.“

In Krisenzeiten sind nach der Auffassung Wilmers der familiäre und soziale Zusammenhalt besonders wichtig, in denen „Nächstenliebe und Barmherzigkeit in besonderer Weise sichtbar werden können“. Der Bischof wünscht den Jüdinnen und Juden in Niedersachsen, dass sie in ihren Gemeinden und Familien „Kraft schöpfen und Hoffnung finden“.

Der Brief an die jüdischen Gemeinden endet mit dem Wunsch des Hildesheimer Oberhirten für ein friedvolles neues Jahr 5785. Die jüdische Jahreszählung beginnt mit der Schöpfung der Welt, die nach rabbinischer Tradition im Jahr 3761 vor unserer Zeitrechnung stattgefunden hat. Die Hohen Feiertage im Judentum sind das Neujahrsfest Rosch Haschana, das jeweils im Herbst gefeiert wird, und der Versöhnungstag Jom Kippur.

Neben dem Brief an die jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim hat Bischof Wilmer gemeinsam mit dem Osnabrücker Bischof Dr. Dominicus Meier OSB und Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta auch ein Grußschreiben an die beiden jüdischen Landesverbände in Niedersachsen verfasst.

]]>
news-37716 Mon, 30 Sep 2024 15:10:41 +0200 Waldbrände Top-Thema bei Talkrunde mit Botschafter https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/waldbraende-top-thema-bei-talkrunde-mit-botschafter/ Im Koster St. Ludgerus wurde am Samstag, 28. September, im Beisein des bolivianischen Botschafters die Bolivien-Partnerschaftswoche eröffnet. Dabei waren die Waldbrände, die seit Juni in Bolivien wüten, das beherrschende Thema. Über sieben Millionen Hektar Regenwald, eine Fläche so groß wie Irland, sind dem Inferno mittlerweile zum Opfer gefallen. Während Dr. Wilfredo Ticona Cuba, der Botschafter des Plurinationalen Staates Bolivien, die Großgrundbesitzer für die Brände mitverantwortlich machte, wies Herbert Irahola von der bolivianischen Partner-Stiftung Fundación Jubileo darauf hin, dass ein ganzes Bündel jüngst erlassener Gesetze die Brandrodung erleichtere. Hauptleidtragende sei die indigene Bevölkerung, der mit dem Verlust des Waldes die Grundlage für Jagd, Fischfang und kleinen Landbau und damit für ihre gesamte Existenz entzogen werde. Außerdem seien mittlerweile mehr als zehn Millionen Säugetiere, Reptilien und Vögel verbrannt.

Spenden für die Brandopfer

Bei einer Kollekte unter den Gästen des Bolivientages kamen fast 700 Euro an Spenden für die Opfer der Brandkatastrophe zusammen. Diese Mittel werden an die Caritas in Ñuflo de Chavez weitergeleitet, die in der am stärksten von den Bränden betroffenen Region Nothilfe leistet.

Weitere Spenden können überwiesen werden an:
IBAN: DE25 4006 0265 0000 0043 00
BIC: GENODEM1DKM.
Als Verwendungszweck bitte unbedingt angeben: "442 000 - Brandhilfe".

Freiwillige aus Bolivien

An bunten Ständen auf dem langen Flur des Ludgerus-Klosters konnten sich die Gäste über die vielfältigen Aktivitäten der Bolivienpartnerschaft informieren. So hatten Mitglieder des Umwelt-Teams eine Haus-Rallye zur Tier- und Pflanzenwelt Boliviens vorbereitet sowie einen Info-Stand über Agroforst-Systeme. Junge Freiwillige aus Bolivien, die derzeit einen Dienst in unserem Bistum leisten, berichteten an kreativen Ständen, aber auch mit Musik und Tanz über ihr Heimatland. Zugleich stellten die Einsatzstellen der sogenannten incomer die Projekte vor, in denen die bolivianischen Freiwilligen hier in Deutschland tätig sind.

Erneuerbare Energien für Bolivien

Bereits am Vorabend des Bolivientages hatte Herbert Irahola dem Kuratorium der Hildesheimer Bolivienstiftung Justitia et Participatio von der Arbeit der Partnerstiftung in Bolivien berichtet. So erarbeitet die Fundación Jubileo derzeit ein Konzept für eine Firma zum Recycling von PET-Flaschen. Außerdem wollen beide Stiftungen gemeinsam erneuerbare Energien in Bolivien fördern. Deshalb besuchte Irahola die Photovoltaik-Anlagen auf dem Gästehaus des Klosters Marienrode und machte sich in der Nähe von Celle kundig, wie mit Biomasse grüner Strom gewonnen werden kann. Ebenfalls zu Besuch aus Bolivien war Mons. Jorge Herbas, der Bischof der Prälatur Aiquile, der nach einem Gespräch mit Bischof Heiner Wilmer seine Partnergemeinde St. Michael in Wolfsburg-Vorsfelde besuchte.

]]>
news-37688 Fri, 27 Sep 2024 12:42:45 +0200 Wechsel an der Spitze des Caritasrates https://www.caritas-dicvhildesheim.de/aktuelles/presse/wechsel-an-der-spitze-des-caritasrates-7346de91-fe9f-46c5-8acb-8ff596a0ffe6 Dr. Jörg Munzel scheidet als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim aus. Barbara-Maria Cromberg übernimmt bis Dezember 2024 den Vorsitz kommissarisch. Zum 1. Oktober 2024 scheidet der bisherige Vorsitzende des Caritasrates, Dr. Jörg Munzel, auf eigenen Wunsch aus seinem Amt aus. Der Strategieberater und langjährige VW-Manager aus Braunschweig war am 1. Oktober 2022 von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ zum Vorsitzenden berufen worden. Barbara-Maria Cromberg übernimmt als stellvertretende Vorsitzende die Aufgabe kommissarisch bis Dezember 2024 wahr. Sie ist ebenfalls langjähriges Mitglied des Aufsichtsgremiums und führt die Geschäfte des Caritasverbandes in Wolfsburg. Der Caritasrat fungiert gegenüber dem Vorstand des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim als Aufsichtsgremium.

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ sagt: „Ich danke Dr. Munzel für sein überaus großes Engagement. Gerade in schwierigen Zeiten hat er Tatkraft und Weitblick bewiesen. Es war immer zu spüren, dass für ihn das Evangelium klare Orientierung gibt und er den Menschen ganz in den Mittelpunkt der Caritas-Arbeit stellt.“

Caritasdirektorin Dr. Marie Kajewski, die seit April 2024 im Amt ist, ergänzt: „Herr Dr. Munzel hat mir und meinen beiden Vorstandskollegen Lars Kohlenberg und Georgy Palathunkal einen guten Start im Verband ermöglicht. Es ist seinem hohen persönlichen Einsatz zu verdanken, dass die vorherige Vakanz mit so viel Zukunftsorientierung gestaltet werden konnte.“

Dr. Jörg Munzel selbst blickt mit Zuversicht und Dankbarkeit auf seine Zeit im Caritasrat zurück: „Meine Aufgabe im Caritasrat war von Anfang an klar begrenzt: Es ging darum, die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu begleiten und zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Jetzt ist es an der Zeit, dass der neue Vorstand mit frischen Ideen die weiteren Perspektiven entwickelt. Ich habe volles Vertrauen in das hochkompetente Team, das diese Aufgabe übernehmen wird. Eine starke Caritas ist in diesen Zeiten wichtiger denn je, und der Restrukturierungsprozess hat gezeigt, dass auch kirchliche Strukturen sich erneuern können. Mein Dank gilt den Mitgliedern des Caritasrates und den Mitarbeitenden, die diesen Weg mitgegangen sind.“

Bevor er zum Vorsitzenden des Caritasrates berufen wurde, war Dr. Jörg Munzel bereits über ein Jahrzehnt in dem ehrenamtlichen Aufsichtsgremium tätig. In seiner Zeit wurde unter anderem die strategische Neuausrichtung des Verbandes mit der Gliederung in Diözesancaritasverband mit dem Schwerpunkt der sozialpolitischen Lobbyarbeit und dem Bund der Caritasstiftungen (BdC) beschlossen. Dem BdC gehören Dienste und Einrichtungen der Alten-, Jugend-, Behindertenhilfe sowie die Serviceeinheiten wie Personal, Buchhaltung und IT an.

]]>
news-37600 Tue, 17 Sep 2024 16:06:54 +0200 Zwei Kirchen unter einem Dach https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/zwei-kirchen-unter-einem-dach/ Es war das erste ökumenische Gemeindezentrum in Deutschland – jetzt wird St. Stephanus in Lüneburg-Kaltenmoor 50 Jahre alt. Zur Feier des Jubiläums vom 20. bis 22. September werden daher auch zwei Bischöfe erwartet. Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ und der hannoversche Landesbischof Ralf Meister werden am Samstag, 21. September, um 15 Uhr einen Rundgang durch den Stadtteil unternehmen und anschließend im Ökumenischen Gemeindezentrum zum Gespräch zusammenkommen. Eine Vesper um 18 Uhr schließt diesen Tag ab.

Bereits am Freitag, 20. September um 18.00 Uhr findet ein Jubiläumskonzert mit dem Lüneburger Stadtorchester statt, am Sonntag, 22. September gibt um 10.30 Uhr einen ökumenischen Familiengottesdienst. Bei der anschließenden Begegnung berichten Zeitzeugen über 50 Jahre St. Stephanus. Bereits seit Anfang September ist anlässlich des Jubiläums die Ausstellung „Der Rote Faden der allumfassenden Liebe“ mit Bildern von Sigrid Allewelt-Schanter zu sehen.

Das ökumenische Zentrum St. Stephanus vereint zwei Kirchen unter einem Dach. Die Ökumene wird in Kaltenmoor großgeschrieben, doch die Gemeinden haben ihre Selbstständigkeit bewahrt. Gemeinsam nutzen sie Gruppenräume und Sprechzimmer, Küche und Clubraum, aber nicht die Kirche – außer sie feiern einen ökumenischen Gottesdienst, was einmal im Monat der Fall ist. Die Gottesdiensträume der beiden Gemeinden stehen im krassen Gegensatz zum tristen Äußeren des Zentrums. Sie sind groß, hell, offen, wirken einladend und auch nach fünf Jahrzehnten noch erstaunlich modern, selbst wenn auch hier die Betonarchitektur zum Tragen kommt.

Vor dem Zentrum steht ein Kreuz, ansonsten fügt sich St. Stephanus in die Betonarchitektur der Umgebung ein und fällt als Kirchbau kaum auf. Wahrgenommen wird das Zentrum von den Bewohnern des Stadtteils dennoch: Man trifft sich im Café Contact zum Plausch, nutzt den sozialen Mittagstisch, die Angebote der Kleiderkammer oder kommt zur Sozialsprechstunde der evangelischen Kirche. Und der erste Märtyrer der Kirche hat die Ortsmitte geprägt: Der Platz vor der Kirche ist nach ihm benannt, ebenso die davor liegende Bushaltestelle und sogar der benachbarte Penny-Markt heißt St. Stephanus.

Jährlicher Höhepunkt ist seit der Gründung des Zentrums die gemeinsame Feier der Osternacht, abwechselnd mal in der katholischen, mal in der evangelischen Kirche – und nach dem jeweiligen Ritus. Es gibt gemeinsame Fastenaktionen, ein gemeinsames Engagement für Aktionen in Bolivien und Peru, eine jährliche Kinderbibelwoche – und das bereits erwähnte soziale Engagement im Stadtteil.

Sonntags um 10.30 Uhr ruft eine Glocke zwei Konfessionen zum Gottesdienst. Dann feiern die Gemeinden parallel – katholisch im katholischen Kirchenraum, evangelisch im evangelischen Kirchenraum. Anschließend trifft man sich zum gemeinsamen Kaffeetrinken. „Das ist ganz wichtig und schafft Kontakte. Da gibt es keine katholischen oder evangelischen Tische, die Gottesdienstteilnehmer mischen sich“, berichtet Pastoralreferent Johannes Honert, der das Zentrum zusammen mit der evangelischen Pastorin Annette Israel leitet.

Der Gründung des Zentrums waren bereits vielfältige ökumenische Kontakte der Lüneburger Gemeinden vorausgegangen. In der Bistumsverwaltung in Hildesheim überwog lange die Skepsis für den Bau einer solchen Einrichtung, doch engagierte Gemeindemitglieder konnten den damaligen Bischof Heinrich Maria Janssen schließlich von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugen. Der Bischof sollte später noch seine Zustimmung zu zwei weiteren Ökumenischen Zentren im Bistum Hildesheim geben, in Hameln-Klein Berkel und in Hannover-Mühlenberg.

In Lüneburg ist das Zentrum längst nicht nur Heimat für die beiden St. Stephanus-Gemeinden geworden, hier treffen sich auch diverse muttersprachliche Gemeinden wie Vietnamesen, Kroaten, Polen, Russisch-Orthodoxe und Chaldäer.

]]>
news-37589 Mon, 16 Sep 2024 09:15:50 +0200 Bischof wandert mit Gläubigen aus Stadthagen durch Feldmark https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wandert-mit-glaeubigen-aus-stadthagen-durch-die-feldmark/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ wird am morgigen Dienstag, 17. September 2024 zu einem Bistumstag in Stadthagen erwartet. Der Bischof wird sich mit den Gläubigen der Pfarrei St. Joseph treffen und sich mit ihnen austauschen. Der Bistumstag in Stadthagen steht unter dem Motto "Unterwegs mit Bischof Heiner". Dazu passt das Programm, das die Pfarrei St. Joseph für den Besuch des Hildesheimer Bischofs geplant hat. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einer Andacht in Herz Jesu, Sachsenhagen. Anschließend wandern die Gläubigen mit dem Bischof durch die Feldmark zur Kirche St. Barbara in Lindhorst, wo es um 12 Uhr ein Mittagessen geben wird.

Von 14 bis 17.20 Uhr ist ein Spaziergang durch Stadthagen vorgesehen. Zu den Stationen gehören eine Besichtigung der Synagoge, ein Besuch in St. Martini mit dem dortigen Mausoleum sowie ein Boulespiel im Stadtpark. Um 18 Uhr feiern die Katholikinnen und Katholiken aus der Pfarrei mit dem Bischof eine Heilige Messe in der Pfarrkirche St. Joseph in Stadthagen.

Anschließend gibt es einen Abendimbiss im Gemeindehaus. Bis 21 Uhr besteht dann für die Gläubigen in Stadthagen eine weitere Möglichkeit, Bischof Wilmer kennenzulernen und mit ihm ins Gespräch zu kommen.

]]>
news-37588 Mon, 16 Sep 2024 09:00:13 +0200 Juden und Christen in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023 https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/juden-und-christen-in-deutschland-nach-dem-7-oktober-2023/ Die Katholische Akademie des Bistums Hildesheim lädt zu einem hochkarätigen Podiumsgespräch in Hannover ein. Dr. Rebecca Seidler, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R., und Dr. Heiner Wilmer SCJ, Bischof von Hildesheim, werden über die... Dr. Rebecca Seidler ist es ein Anliegen, jüdisches Leben in Deutschland im Aufbau und in der Weiterentwicklung zu unterstützen und den interreligiösen und interkulturellen Dialog in der Gesellschaft zu fördern. Bischof Wilmer wird die Perspektive der katholischen Kirche einbringen, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil einen Paradigmenwechsel im Verhältnis zum Judentum vollzogen hat. Seit dem 7. Oktober 2023 sehen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland mit einem drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle konfrontiert. Die Veranstaltung wird das derzeitige Verhältnis von Christ*innen und Jüd*innen beleuchten  und der Frage nachgehen, wie Jüd*innen und Christ*innen gemeinsam dem erstarkten Antisemitismus begegnen können. Es handelt sich um eine Kooperation mit dem Israel-Jacobsen-Netzwerk im Rahmen der jüdischen Kulturtage 2024.

Die Veranstaltung findet von 19 bis 21 Uhr im Tagungshaus der Katholischen Akademie in Hannover statt (Platz an der Basilika 3, Hannover). Der Historiker Dr. Jörg Munzel wird das Gespräch moderieren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Interessierte sind herzlich eingeladen, an diesem wichtigen Dialog teilzunehmen. Eine Anmeldung unter www.kath-akademie-hannover.de ist erforderlich.

]]>
news-37568 Fri, 13 Sep 2024 09:44:42 +0200 Hildesheimer Glanz in Los Angeles https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/hildesheimer-glanz-in-los-angeles/ Zwei bedeutende Objekte aus dem Dommuseum Hildesheim sind aktuell nach Amerika ausgeliehen: Das Große Scheibenkreuz sowie das Große Bernwardkreuz sind dort in der Ausstellung „Lumen. The Art and Science of Light” des J. Paul Getty Museum im Getty Center in Los Angeles bis zum 8. Dezember 2024 zu... Diese aufwendige Ausstellung thematisiert anhand von 110 Kunstwerken die wissenschaftlichen, religiösen und künstlerischen Vorstellungen von Licht zwischen 800 und 1600 in Europa und in den vom Islam geprägten Regionen. Neben dem Dommuseum Hildesheim sind unter anderen das British Museum in London, das Musée du Louvre in Paris und das Metropolitan Museum in New York Leihgeber dieser großen Sonderausstellung.

Das J. Paul Getty Museum gehört zu den bedeutendsten Museen der Welt und beherbergt eine umfangreiche Sammlung europäischer und antiker Kulturen, darunter einen wertvollen Bestand an mittelalterlichen Kunstwerken Europas. Hierzu gehört unter anderem das Stammheimer Missale, eine kostbare Handschrift, die um 1160–1170 für das Kloster St. Michael in Hildesheim gestiftet wurde. Seine Schwesterhandschrift, das Ratmann-Sakramentar wird im Hildesheimer Dommuseum aufbewahrt. Die daraus resultierende Verbundenheit beider Museen hat nun zu der ungewöhnlichen Ausleihe geführt.

Das Große Bernwardkreuz (Hildesheim, um 1150, Inv. Nr. DS L 109) war erst einmal außerhalb Hildesheims zu sehen. Beim dem zum Domschatz gehörenden, mit Edelsteinen besetzten Kreuz sind unter großen Bergkristallen diejenigen Reliquien vom Kreuz Christi eingefügt, die Bischof Bernward von Kaiser Otto III. erhalten hat.

Auch das Große Scheibenkreuz (Inv.-Nr. DS 27a) wird nur sehr selten verliehen. Es stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist mit Edelsteinen, Perlen und Kristallen besetzt.

Beide Objekte wurden unter hohen Sicherheitsauflagen in die USA transportiert und werden im Dezember in das Dommuseum zurückkehren.

]]>
news-37558 Thu, 12 Sep 2024 11:06:34 +0200 Bistum lädt 2025 zu Pilgerreisen nach Rom ein https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bistum-laedt-2025-zu-pilgerreisen-nach-rom-ein/ „Pilger der Hoffnung“ – unter diesem Motto lädt Papst Franziskus für das Heilige Jahr 2025 nach Rom ein. Dieser Einladung folgt das Bistum und plant drei Reisen.  Vom 12.–19. Oktober 2025 findet eine erste Reise als Flugreise statt, organisiert von unserer Diözesanpilgerstelle. Gemeinsam werden wir eintauchen in die Heilige Stadt und die Zeugnisse unseres Glaubens, den wir so gemeinsam neu entdecken können. Details folgen in Kürze und sind beim Pilgerbüro zu bekommen, das vom Kolpingwerk organisiert wird. 

Vom 19.–26. Oktober 2025 finden gleichzeitige Buspilgerreisen für je 200 Jugendliche und Erwachsene statt.

Der Eigenanteil für die Reise der Erwachsenen beträgt 899 Euro. Die Fahrt wird vom Bistum Hildesheim maßgeblich bezuschusst. Organisiert wird diese Reise von Emmaus Reisen.

Die Reise wird Jugendliche (14 bis 20 Jahre) 400 Euro und junge Erwachsene (21 bis 29 Jahre) 600 Euro kosten. Verantwortlich ist die Abteilung Jugendpastoral.  

]]>
news-37553 Thu, 12 Sep 2024 08:50:16 +0200 Mehreinnahmen gehen an Familien in Not https://www.caritas-dicvhildesheim.de/aktuelles/presse/mehreinnahmen-gehen-an-familien-in-not-a7155c4b-a540-41d1-9097-f0986d10a2f0 Die Kirchensteuereinnahmen aus der Energiepreispauschale aus September 2022 haben im Bistum Hildesheim vielen Menschen aus finanziellen Engpässen geholfen. Und die Hilfe kann weitergehen. news-37552 Thu, 12 Sep 2024 08:34:05 +0200 Experten fordern globale Wende bei der Landnutzung https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/experten-fordern-globale-wende-bei-der-landnutzung Die Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik der Deutschen Bischofskonferenz hat in München ihre Studie „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale Landnutzung“ vorgestellt. news-37544 Wed, 11 Sep 2024 13:00:00 +0200 Ruhestand: Weihbischof Heinz-Günter Bongartz geht aus gesundheitlichen Gründen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/weihbischof-heinz-guenter-bongartz-tritt-aus-gesundheitlichen-gruenden-in-den-ruhestand-ein/ Der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz tritt in den Ruhestand ein. Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch Bongartz´ zum heutigen Mittwoch, den 11. September 2024, angenommen. Der 69-Jährige hatte aus gesundheitlichen Gründen um seine vorzeitige Emeritierung gebeten. In der Regel sind... Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat Weihbischof Bongartz gebeten, sein Amt als Domdechant und Referent für die Orden bis zur Ernennung eines Nachfolgers wahrzunehmen. Auch die für dieses Jahr terminierten Firmungen in mehreren Pfarrgemeinden des Bistums Hildesheim wird er mit den jungen Menschen feiern. Wer Bongartz im Amt des Weihbischofs nachfolgen wird, steht noch nicht fest.

Heinz-Günter Bongartz hat seit 2011 als Weihbischof im Bistum Hildesheim gewirkt und auch darüber hinaus über viele Jahre verantwortungsvolle Positionen in der Diözese bekleidet. So war er zwischen 2015 und 2019 Generalvikar, also Verwaltungsleiter des Bistums. Von 2006 bis 2014 war er Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge, von 2007 bis 2014 außerdem Bischöflicher Beauftragter für Fragen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche im Bistum Hildesheim.

Im Jahr 2010 hat er in dieser Aufgabe in kurzer Zeit eine Vielzahl von Anzeigen entgegengenommen, mit zahlreichen Betroffenen gesprochen und einen Beraterstab als kontinuierliches fachliches Beratungsgremium eingerichtet. Die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch im Bistum Hildesheim hat er maßgeblich vorangetrieben. „Hierfür gilt ihm mein ausdrücklicher Respekt und meine Anerkennung“, betont Bischof Wilmer.

Das Amt des Domdechanten übt Bongartz seit zehn Jahren aus.

„In diesen verschiedenen Ämtern und Funktionen hat er sich mit aller Kraft eingebracht und unser Bistum entscheidend geprägt“, sagt Bischof Wilmer. Dabei sei Bongartz mit ganzem Herzen Seelsorger geblieben, „dem es ein großes Anliegen ist, in der Verkündigung die heilende Kraft des Evangeliums von Jesus Christus den Menschen heute zu erschließen“. Für seine Fähigkeit zur theologischen Reflexion und seine bodenständige Menschlichkeit werde er im Bistum und darüber hinaus sehr geschätzt. „Ich wünsche Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in dankbarer Verbundenheit für seinen Ruhestand viel Gutes und Gottes Segen“, so der Bischof.

Weihbischof Bongartz sagt: „Ich kann auf mehr als vier Jahrzehnte im aktiven Dienst des Bistums Hildesheim zurückschauen, die von manchen Herausforderungen geprägt waren, in denen es jedoch auch viele schöne und beglückende Momente in der Begegnung mit den Menschen gegeben hat. Ich bin allen dankbar, die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben. Dem Heiligen Vater danke ich, dass er meine Rücktrittsbitte angenommen hat. Im Hinblick auf meine Gesundheit ist dies eine große Erleichterung.  Ich freue mich nun auf meinen neuen Lebensabschnitt. Dem Bistum Hildesheim werde ich weiterhin sehr verbunden bleiben, werde helfen und unterstützen, wo ich kann und wo es gewünscht wird.“

Heinz-Günter Bongartz wurde am 5. März 1955 in Gütersloh geboren und wuchs in dem nahe gelegenen katholischen Dorf Avenwedde auf. Schon als Kind wollte er Pastor werden. Nach der Realschule wechselte er an die Marienschule der Ursulinen in Bielefeld, um dort das Abitur zu erreichen, und begann 1975 sein Theologiestudium in Münster. Dort lernte er den heute emeritierten Weihbischof Hans-Georg Koitz kennen, der damals das Hildesheimer Priesterseminar leitete.

Koitz gewann Bongartz, der eigentlich zum Erzbistum Paderborn gehörte, für den Dienst im Bistum Hildesheim. So folgten der Priesterweihe am 5. Juni 1982 im Hildesheimer Dom die ersten Kaplansjahre in der Gemeinde St. Elisabeth, Hildesheim. Von dort führte der Weg nach Hameln, St. Elisabeth und St. Vizelin. Von 1993 bis 2006 leitete Bongartz die Pfarrei St. Oliver in Laatzen. Er war Dechant und langjähriger Sprecher des Priesterrates, bevor er nach Hildesheim wechselte. Zudem unterrichtete er über viele Jahre Predigtlehre (Homiletik) am Priesterseminar in Hildesheim, Osnabrück, Hamburg, Fulda und Rom.

]]>
news-37543 Wed, 11 Sep 2024 10:00:00 +0200 Bischof erteilt Missio Canonica an junge Lehrkräfte https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-erteilte-missio-canonica-an-junge-lehrkraefte-1-1/ 34 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bistum Hildesheim dürfen nun im Bistum Hildesheim neu das Fach Religion unterrichten. Sie haben ihre Lehrbeauftragung zur Erteilung von katholischem Religionsunterricht erhalten, die sogenannte Missio Canonica. Die Männer und Frauen erklären damit ihre Bereitschaft, „den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen und in kritischer Loyalität zu einer lebendigen Kirche beizutragen, die positiv ausstrahlt und für junge Menschen einladend ist.“

Die Missio canonica wird in der Regel nach dem zweiten Staatsexamen verliehen, wenn die Ausbildung der Religionslehrerinnen und -lehrer beendet ist. Damit haben sie die offizielle Beauftragung und Erlaubnis ihres Bistums, Religion an Schulen zu unterrichten.

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ überreichte den jungen Lehrkräften die Missio-Canonica-Urkunde während eines festlichen Gottesdienstes im Hildesheimer Dom.

]]>
news-37520 Sun, 08 Sep 2024 17:30:26 +0200 „Großartige Vielfalt, die unseren Dienst bereichert“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/grossartige-vielfalt-die-unseren-dienst-bereichert/ In einem feierlichen Gottesdienst im Hildesheimer Dom hat der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am Samstag, 7. September, sieben Frauen und Männer in den Pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim gesandt. „Sie sind gesendet zu Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen des Lebens“, betont Bischof Wilmer in der Predigt: „Mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, mit kranken Menschen, mit Inhaftierten, mit Menschen, die psychisch erschüttert sind – für sie sind Sie da.“ Für diese Vielfalt an Aufgaben bringen die nun in den Pastoralen Dienst Gesendeten eine ebenso große Vielfalt an Ausbildungen und Kenntnissen mit. Nicht nur ausschließlich Religionspädagogik und Theologie: „Sie haben Jura studiert, sind in einer Ordensgemeinschaft, haben sich mit Sprache befasst, mit Geschichte, mit sozialer Arbeit und Sozialpädagogik.“ Für Bischof Wilmer ist das eine „großartige Vielfalt, die unseren Dienst bereichert.“

Vor allem aber werden „Sie gesendet in Situationen, in denen sich Lebensumstände überraschend ändern, in denen Gewissheiten und Beziehungen zerbrechen“, macht Bischof Wilmer weiter geltend: „Plötzlich reagieren Menschen anders als bisher, plötzlich werden Menschen von Krankheiten überwältigt, plötzlich ist der Beruf ins Wanken gekommen und das Einkommen nicht mehr sicher.“ Es sei das „Unwägbare“, das in die Lebenssituation von Menschen einbreche: „Dann sind Sie da, dann bringen Sie den Menschen eine gute Nachricht, helfen, dass sie sich aus ihren inneren Gefängnissen befreien können, richten sie wieder auf.“

Wer wird ins Bistum gesendet?

Im Gottesdienst wurden gesendet: Dr. Natallia Charnichenka (Gemeindereferentin im Dekanat Bremen-Nord), Tetiana Fedorovych (Gemeindereferentin in der Jugendpastoral für die Dekante Göttingen, Untereichsfeld und Nörten-Osterode), Susanne Madl (Gemeindereferentin in der Katholischen Kirche im Südharz), Dario Martic (Gefängnisseelsorger in der Jugendanstalt Hameln), Monika Migge (Pastoralreferentin im Stadtdekanat Hildesheim), Ansgar Rexhausen (Klinikseelsorger an der Universitätsklinik Göttingen) und Sr. Birgit Stollhoff (Leiterin des Jugendpastoralen Zentrum Tabor und Referentin in der Katholischen Kirche in der Region Hannover).

Vielfalt im pastoralen Dienst: Unterschiedliche Profile bereichern im täglichen Einsatz

Zum Hintergrund: Seit 2021 werden nicht nur Angehörige der pastoralen Berufsgruppen (wie Gemeinde- und Pastoralreferent:innen) ausgesendet, sondern auch weitere pastorale Mitarbeiter:innen. Sie verfügen nicht zwingend über ein theologisches oder religionspädagogisches Studium und haben keine diözesane Berufseinführung absolviert. Sie bringen dafür andere berufliche Qualifikationen und Erfahrungen mit, die die Seelsorge-Teams in den Gemeinden und Einrichtungen des Bistums und damit die gesamte pastorale Arbeit bereichern.

]]>
news-37476 Mon, 02 Sep 2024 13:31:02 +0200 Neue Ansprechpersonen für queersensible Seelsorge https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bistum-hildesheim-beauftragt-ansprechpartnerinnen-fuer-queersensible-seelsorge/ Bischof Heiner Wilmer SCJ hat zum 1. September drei pastorale Mitarbeitende beauftragt, neben ihrer Tätigkeit als Ansprechpartner*innen für queersensible Seelsorge zu wirken: Die Klinikseelsorgerin Linda Menniger (Hannover), der Hochschulseelsorger Michael Hasenauer (Lüneburg) und der Referent für... Als Ansprechpartner*innen können Sie beispielsweise unterstützen, wenn ein lesbisches Paar sein Kind zur Taufe anmeldet, eine Transperson ihre Transition mit einer Segensfeier begehen möchte oder Eltern eines nicht binären Kindes seelsorgliche Begleitung suchen. Ihre seelsorgliche Begleitung umfasst auch das Engagement für den Aufbau einer achtsamen Kultur für die Lebenslagen, in denen Begleitete stehen.

Die drei Beauftragten knüpfen mit ihrer Arbeit an die Tätigkeit des Braunschweiger Dominikanerpaters Hans-Albert Gunk an, der im Bistum Hildesheim über viele Jahre als Ansprechpartner für das seelsorgliche Gespräch mit homosexuellen Menschen zur Verfügung stand. Gleichzeitig wird mit dem Aufbau einer queersensiblen Seelsorge der Blick auf den Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt geweitet, insbesondere auf trans- und intergeschlechtliche Menschen. Die Beauftragung ist zudem die Fortsetzung einer zentralen Forderung aus der Hildesheimer Erklärung „Segen für diese Welt“ aus dem März 2021: „Menschen sind unabhängig von ihrer sexuellen Identität gleichberechtigter Teil der Kirche. Gottes Segen gilt ihnen und ihren partnerschaftlichen Beziehungen – denn er gilt ohne Ausnahme allen liebevollen Beziehungen.“

Konkret bedeutet das in den ersten Schritten das Ermöglichen von „safe(r) spaces“ (sichere Räume) für queere Personen unter dem Dach der Kirche von Hildesheim. Angedacht ist eine Fortbildung, durch die Hauptamtliche im Bistum Hildesheim mit den Grundlagen einer queersensiblen Pastoral vertraut gemacht werden.

Vor allem aber stehen die drei Beauftragten für Anfragen von Pfarrgemeinden und Einrichtungen nach queerpastoralen Angeboten zur Verfügung. „Das berührt viele Fragen, die ich aus meinem Alltag als Klinikseelsorgerin kenne, gerade im Umgang mit transidenten und intersexuellen Menschen“, sagt Linda Menniger. Das fange mit der Anrede an und gehe weiter über den Aufbau einer Kultur, die Diskriminierung verhindert.

„Als Kirche wollen wir ein Ort sein, in dem alle Menschen willkommen sind“, ergänzt Michael Hasenauer. Das setzt auch die Bereitschaft voraus, offen für die Lebenssituation von queeren Menschen in jedem Alter zu sein und sie bei Wunsch entsprechend geistlich zu begleiten.

Für Manuel Rios Juarez, der selbst eine queere Biografie mitbringt, braucht es in der Kirche Sensibilität und Haltung: „Als Christ*innen wollen wir allen Menschen eine Heimat geben können, daher ist es so wichtig, dass es diese safe spaces, diese sicheren Räume für queere Menschen in unseren Kirchen gibt.“

]]>
news-37471 Mon, 02 Sep 2024 11:10:22 +0200 Wallfahrt mit Bischof Wilmer und irischen Gästen in Lamspringe https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/oliver-plunket-wallfahrt-in-lamspringe/ Es ist Jahr für Jahr ein beeindruckendes Ereignis: Jeweils am letzten Samstag im August findet rund um die Klosterkirche in Lamspringe die große Oliver-Plunkett-Wallfahrt statt. Aus Irland waren 25 Pilgerinnen und Pilger dabei. Angeführt wurde die irische Pilgerschar von Weihbischof Michael Rooter aus dem Bistum Armagh, der gemeinsam mit dem Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ die Heilige Messe feierte. Daran schloss sich die feierliche Prozession an, bei die Reliquien des Heiligen Oliver Plunkett in einem Schrein durch Lamspringe getragen wurden.

Oliver Plunkett wurde 1625 im irischen Loughcrew geboren. Die Katholiken standen in seinem Heimatland nach der Abspaltung der englischen Kirche unter schwerer Verfolgung. Als Erzbischof und Primas von Irland sorgte Plunkett oft unter Lebensgefahr und aus Verstecken heraus dafür, dass die Seelsorge an den Katholiken aufrechterhalten werden konnte.

Er wurde in England wegen Hochverrats angeklagt und grausam hingerichtet. Der Benediktinermönch Maurus Corker brachte seinen Leichnam ins Kloster Lamspringe. Dort hatten einige englische Benediktiner eine neue Heimat gefunden. Fast 200 Jahre ruhten die Gebeine des 1975 heiliggesprochenen Erzbischofs in Lamspringe. Einige Reliquien befinden sich bis heute in der Grabnische der Krypta von Lamspringe, der Großteil wurde 1883 nach England und Irland zurückgebracht.

]]>
news-37448 Fri, 30 Aug 2024 10:54:05 +0200 Mit RECHT und WÜRDE - 75 Jahre Grundgesetz: alle GLEICH(berechtigt)? https://www.keb-hi.de/startseite/aktuelles/detailansicht/mit-recht-und-wuerde-75-jahre-grundgesetz-alle-gleichberechtigt Ein feministisch-kritischer Blick auf die Lebenswirklichkeit von Frauen am 21. September 2024 am FrauenKirchOrt St. Magdalenen in Hildesheim, ab 19 Uhr Konzert  news-37427 Wed, 28 Aug 2024 14:14:28 +0200 Vom 1. September bis 4. Oktober ist wieder Schöpfungszeit https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/vom-1-september-bis-4-oktober-ist-wieder-schoepfungszeit/ Kirchen verschiedener Konfessionen rufen wieder für fünf Wochen zur Schöpfungszeit auf. Vom 1. September bis 4. Oktober sind Gläubige aus aller Welt dazu eingeladen, sich Zeit für die Schönheit unseres Planeten zu nehmen und sich auf die Verantwortung für Gottes Schöpfung zu besinnen. Auch im Bistum... „Um die Erderhitzung, die sich heute schon direkt vor unserer Haustür in Form von Hitze, Wasserknappheit oder auch Überschwemmungen zeigt, eindämmen zu können, braucht es unser ganzes Potenzial: Die Klarheit der Wissenschaft, den Mut und die Freude am Handeln und Gestalten einer schöpfungsgerechten Zukunft, aber auch die Kraft und Hoffnung aus gemeinsam erlebter Verbundenheit, wie wir sie auch spirituell erfahren“, erklärt Patrick Kolzuniak. Er ist seit kurzem Referent für Umweltfragen und gesellschaftliche Vernetzung im Bistum Hildesheim.

Die Schöpfungszeit stiftet uns an, das Band der Solidarität zwischen uns Menschen und allen anderen Geschöpfen noch enger zu knüpfen – gegen Hass und Krieg, gegen Zerstörung und Verwüstung unseres Planeten. Zu Beginn der Schöpfungszeit stellt uns Papst Franziskus die poetische Frage: Wie sähe mein Leben aus, wenn es ein Liebeslied wäre für die Menschheit, für die Schöpfung, für Gott? Die Erde ist uns anvertraut, nicht, um sie zu plündern und zu verwüsten, sondern zu bewahren und zu schützen. An dieses wunderbare Geschenk, aber auch an diese Aufgabe erinnern uns Papst Franziskus und die Schöpfungszeit“, betont Dr. Dirk Preuß, Leiter des Umweltteams im Bistums Hildesheim.

Die Angebote zur Schöpfungszeit im Bistum Hildesheim umfassen spirituelle Auszeiten mit der Grünen Gemeinde, eine Klimaandacht, Diskussionsveranstaltungen, Fortbildungen, Beteiligung beim bundesweiten Klimastreik und die „Fiesta Boliviana“ beim Tag der Bolivienpartnerschaft.

Auch die Katholischen Verbände nehmen die Themen der Schöpfungszeit auf. So startet der Arbeitskreis Bewahrung der Schöpfung des Kolping Diözesanverbandes Hildesheim an diesem Wochenende mit „Lebendige Gärten: Ein Wochenende für die Vielfalt“ und der Diözesanverband Hildesheim der Katholischen Frauengemeinschaft stellt seinen diesjährigen Diözesantag unter das Motto „Wasser! Quelle des Lebens“. Mit dabei sind Referent:innen des Umweltteams im Bistum Hildesheim.

Infos und Anmeldemöglichkeiten zu einzelnen Terminen finden Sie im Internet auf www.schoepfungsgerecht2035.de/schoepfungszeit2024

Die Termine im Einzelnen:

]]>
news-37348 Sat, 17 Aug 2024 18:42:04 +0200 10 Jahre Domsanierung: Musik, Kultur, Geschichte und Gottesdienst zum Patronatsfest https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/10-jahre-domsanierung-musik-kultur-geschichte-und-gottesdienst-zum-patronatsfest/ Vor genau zehn Jahren, am 15. August 2014, öffnete der Hildesheimer Dom nach vier Jahren Sanierung wieder seine Pforten. Am 15. August 2024, Mariä Himmelfahrt, wurde auch in diesem Jahr wieder das Patronatsfest des Hildesheimer Mariendomes gefeiert. Mit dem ersten Glockenschlag am 14. August begannen die Feierlichkeiten. Drei junge Campanologen, der Fachbegriff für Glockenkundler, Jonas Rennspieß Hendrik Hopfenblatt und Jörn Bergmann, ließen für eine Stunde die Glocken erklingen. Alle Sitzmöglichkeiten rund um den Dom waren restlos belegt, viele saßen auf mitgebrachten Stühlen oder einfach mit einer Decke auf dem Rasen und lauschten den Klängen.

Am 15. August öffnete im unteren Kreuzgang der Kathedrale die Ausstellung mit dem Titel „Mehr Licht als je zuvor“. Sie zeigt einen Rückblick in Bildern aus der Zeit vor und nach der Domsanierung und ist noch bis zum 1. November 2024 geöffnet. Der Zugang erfolgt über das Domfoyer, der Eintritt ist frei.

Am 16. August 2024 öffnete die neue Sonderausstellung „Oh my gold! - Die Große Goldene Madonna im Wandel“ im Dommuseum Hildesheim. Die tausend Jahre alte Marienfigur ist eines der ältesten vollplastischen Bilder der Gottesmutter und war bis ins 20. Jahrhundert hinein im Hildesheimer Dom von zentraler Bedeutung. Die Ausstellung läuft bis zum 26. Januar 2025. Der Eintritt beträgt sieben Euro pro Person (ermäßigt fünf Euro), bis 25 Jahre ist der Eintritt frei.

Am gleichen Tag fand erstmals im Dom eine musikalische Abendführung statt, die von Weihbischof und Domdechant Heinz-Günter Bongartz sowie den beiden Dommusikern Thomas Viezens und Michael Čulo gestaltet wurde. Die beiden Musiker spielten im Rahmen der „SamstagsMittagsMusik“ am nächsten Tag, 17. August, in der Bischofskirche mit vier Händen und Füßen die Orgel, welche ebenfalls ihren zehnten Geburtstag feiert.

Am Nachmittag fand ein Fest für alle Interessierten auf dem Domhof statt, zu dem Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ geladen hatte. Gemeinsam mit den Gläubigen feierte er um 17 Uhr einen Gottesdienst im Dom. Anschließend endeten die Feierlichkeiten bei Musik und Wein im Schatten der Kathedrale.

Was glaubst Du? Wem schenkst Du Dein Herz? (Predigt von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ zum Patronatsfest des Hildesheimer Dom am 17.08.2024):

]]>
news-37343 Fri, 16 Aug 2024 12:54:06 +0200 Wilmer schreibt Bischofswort und lädt zum Gespräch ein https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wilmer-schreibt-bischofswort-und-laedt-zum-gespraech-ein/ „Was glaubst Du? Oder: Wem schenkst Du Dein Herz?“ So hat der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ sein Bischofswort anlässlich des Hochfestes Mariä Himmelfahrt überschrieben. Der Bischof beschreibt, was er unter dem Glauben versteht, und lädt zu drei digitalen Formaten ein, um mit den... In dem Bischofswort, das am kommenden Wochenende in den Pfarrgemeinden verlesen wird, schreibt Wilmer: „In unserer Alltagssprache nutzen wir das Verb „glauben“ oft als Ausdruck für „meinen“ oder „vermuten“. Es steht häufig für eine Annahme, für etwas, bei dem wir nicht sicher sind. Was aber meint Glauben in religiöser Hinsicht? Was antworten wir Christinnen und Christen, jede und jeder Einzelne von uns, auf die Frage „Was glaubst Du?“.“

Glauben bedeutet nach der Auffassung von Wilmer vor allem Vertrauen: "Glaube bedeutet, sich auf Gott, auf Jesus Christus einzulassen, ihm zu vertrauen und sich ihm anzuvertrauen." Ebenso beinhalte es, Teil einer Gemeinschaft und beieinander zu sein, so der Bischof. Dafür sei es wichtig, sich gegenseitig vom Glauben zu erzählen. Dazu wolle er ermuntern.

Der erste Termin für den Austausch über den Glauben ist am 7. November 2024 zum Themenfeld Vertrauen und Lieben. Am 10. Dezember 2024 wird es um das Hoffen und Zweifeln gehen. Am 22. Januar 2025 steht die Spannung von Suchen und Begegnen im Fokus des gemeinsamen Gesprächs. Die digitalen Treffen mit Bischof Wilmer finden jeweils von 19 bis 20.30 Uhr statt. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig vor dem ersten Termin im November auf der Website des Bistums (www.bistum-hildesheim.de) veröffentlicht.

Das Bischofswort wird in den Heiligen Messen am 17. und 18. August 2024 verlesen. Es ist im Volltext im Internet abrufbar: www.bistum-hildesheim.de/bischofswort

]]>
news-37330 Thu, 15 Aug 2024 11:30:00 +0200 „Oh my Gold! Die Große Goldene Madonna im Wandel“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/oh-my-gold-die-grosse-goldene-madonna-im-wandel/ Sie fasziniert durch ihren Goldglanz und die künstlerische Gestaltung gleichermaßen: Die Große Goldene Madonna aus der Zeit Bischof Bernwards ist eines der ältesten und bedeutendsten Kunstwerke des Hildesheimer Domschatzes und steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung vom 16. August 2024 bis 26.... Wertvollste Materialen, Gold und Edelsteine wurden zum Schmuck der 1000 Jahre alten Marienfigur verwendet. Sie ist damit eines der ältesten vollplastischen Bilder der Gottesmutter und steht beispielhaft für die damalige revolutionäre Einführung von dreidimensionalen Figuren in den Kirchenraum.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Große Goldene Madonna im Hildesheimer Dom von zentraler Bedeutung: „Sie wurde mehrmals im Jahr bei Prozessionen mitgeführt oder auf dem Hochaltar zur Verehrung ausgestellt. Auch mussten im Mittelalter die Lehnsträger und Ritter des Hildesheimer Bischofs vor der Statue ihren Lehnseid leisten“, erklärt Museumsdirektorin Prof. Dr. Claudia Höhl. Reiche Schenkungen, darunter Ketten, Gewänder, Schleier und Kronen bis in die Barockzeit hinein belegen zusätzlich die große Bedeutung des Bildwerks.

Die Geschichte der Figur ist geprägt durch Veränderungen – an der Figur selbst sowie in ihrer Funktion, die mit vielfältigen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft bis heute zusammenhängen. „Immer ging es darum, das historische Bildwerk zu aktualisieren und den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen“, betont die Direktorin. So wurden beispielsweise die originalen Köpfe der Figur entfernt und durch andere ersetzt. Zuletzt hat der Südtiroler Künstler Walter Moroder für die Neuaufstellung im umgestalteten Museum 2015 neue Köpfe für Maria und Christus und damit eine singuläre Verbindung von mittelalterlichem und zeitgenössischem Kunstwerk geschaffen.

Die Ausstellung widmet sich besonders diesen vielfältigen Verwandlungen der Großen Goldenen Madonna vom Mittelalter über die Barockzeit bis ins 20. und 21. Jahrhundert. Zahlreiche Leihgaben aus anderen Sammlungen ermöglichen den Vergleich im Umgang mit ähnlich bedeutenden Bildwerken wie der Goldenen Madonna in Essen und der Imad-Madonna in Paderborn. Außerdem zeigen prominente Beispiele wie die thronende Silbermadonna des Mindener Domschatzes das Weiterleben der mit Edelmetall bedeckten Marienbilder im weiteren Verlauf des Mittelalters.

Die Ausstellung markiert damit die aktuelle Situation 1000 Jahre nach der Entstehung in dem Bewusstsein, dass die Geschichte der Großen Goldenen Madonna weitergehen wird.

Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehören unter anderem ein Künstlergespräch mit Walter Moroder, Vorträge, Kurator:innenführungen sowie eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit dem Kellerkino in Hildesheim.

Hinweise:

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog im Schnell&Steiner Verlag. Der Katalog ist im Domfoyer oder im Online-Shop erhältlich. Das Begleitprogramm sowie weitere Informationen zum Dommuseum gibt es auf der Webseite unter www.dommuseum-hildesheim.de

]]>
news-37317 Tue, 13 Aug 2024 12:00:00 +0200 Stellungnahme des Bistums Hildesheim zur Windel-Klage https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/stellungnahme-des-bistums-hildesheim-zur-windel-klage/ Das Bistum Hildesheim hat auf die Schmerzensgeld-Klage von Herrn Jens Windel reagiert und durch seinen Anwalt am 12. August 2024 fristgerecht eine Klageerwiderung beim Landgericht Hildesheim eingereicht. In seiner Klageerwiderung beantragt die Diözese, die Klage von Herrn Windel abzuweisen. Das Bistum Hildesheim kann keine Aussagen dazu machen, ob die Schilderungen der sexualisierten Gewalt, die Herr Windel getätigt hat, in der von ihm vorgetragenen Weise zutreffend sind. Das Bistum wahrt seine Rechte als Prozesspartei nach der Zivilprozessordnung, bestreitet bestimmte Sachverhalte und erhebt die Einrede der Verjährung. Ebenso vertritt das Bistum Hildesheim in seiner Klageerwiderung die Auffassung, dass keine Amtshaftungsansprüche bestehen, die von Herrn Windel geltend gemacht werden könnten. Es handelt sich dabei um eine Rechtsfrage, über die das Gericht entscheiden muss.

 

Was fordert Jens Windel in seiner Klage gegen das Bistum Hildesheim?

Herr Windel hat vor dem Landgericht Hildesheim eine Klage eingereicht. Er fordert vom Bistum Hildesheim ein Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 400.000 Euro nebst Zinsen sowie die Feststellung, dass das Bistum verpflichtet ist, dem Kläger auch zukünftig allen materiellen Schaden zu ersetzen, der dem Kläger aus den behaupteten Schadensereignissen noch entsteht. Herr Windel beschuldigt den mittlerweile verstorbenen Pfarrer Christian S., ihn in den Jahren 1984 bis 1985 sexuell missbraucht zu haben.

Warum hat sich das Bistum Hildesheim mit Herrn Windel nicht außergerichtlich geeinigt?

Herrn Windel sind im Jahr 2022 durch die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) insgesamt 50.000 Euro zuerkannt worden. Später hat Herr Windel über seinen Anwalt das Bistum Hildesheim dazu aufgefordert, außergerichtliche Vergleichsverhandlungen über weitere materielle Leistungen aufzunehmen. Dies hat das Bistum Hildesheim abgelehnt, weil bei einem solchen außergerichtlichen Vergleich eine unabhängige Instanz gefehlt hätte.

Eine solche unabhängige Instanz gibt es im UKA-Verfahren. Es ist bundesweit einheitlich und unabhängig, weil die Zahlungen an Betroffene durch ein unabhängiges und interdisziplinär besetztes Gremium festgelegt und angeordnet werden. Bilaterale Vergleichsverhandlungen zwischen einer betroffenen Person und dem Bistum Hildesheim würden dieses etablierte Verfahren beschädigen.

Wie hat das Bistum Hildesheim auf die Klage reagiert?

Das Bistum Hildesheim hat in seiner Klageerwiderung gefordert, die Klage von Herrn Windel abzuweisen. Es erhebt in diesem Zusammenhang u.a. auch die Einrede der Verjährung. Damit wahrt das Bistum Hildesheim seine Rechte als Prozesspartei nach der Zivilprozessordnung.

Warum erhebt das Bistum Hildesheim im Fall Windel die Einrede der Verjährung?

Das Bistum Hildesheim kann keine Aussagen dazu machen, ob die Schilderungen der sexualisierten Gewalt, die Herr Windel gemacht hat, zutreffend sind. Deshalb erhebt das Bistum Hildesheim die Einrede der Verjährung. Würde die Diözese auf die Einrede der Verjährung verzichten, würde dies vor Gericht als Zustimmung gewertet werden, dass sich die Schilderungen der sexualisierten Gewalt so zugetragen haben, wie Herr Windel dies angegeben hat.

Im Bistum Hildesheim liegen keine schriftlichen Quellen und auch keine anderweitigen Hinweise dazu vor, dass der Priester Christian S. sexualisierte Gewalt gegen Herrn Windel ausgeübt hat. In anderen Fällen hat das Bistum Hildesheim Hinweise darauf, dass Christian S. sexualisierte Gewalt gegenüber Minderjährigen verübt hat, weshalb das Bistum auch nicht grundsätzlich bestritten hat, dass er ein Täter war.

In dem anstehenden Zivilprozess erwartet das Bistum Hildesheim nun, dass durch das Gericht Klarheit, Objektivität und Transparenz für alle Beteiligten hergestellt werden können. Dem Gericht obliegt es, zu prüfen, ob und inwieweit die Ansprüche des Klägers Jens Windel berechtigt sind.

Das Gericht wird in diesem Kontext auch zu klären haben, ob von Herrn Windel Amtshaftungsansprüche gegenüber dem Bistum Hildesheim geltend gemacht werden können. Die Diözese bestreitet dies unter anderem deshalb, weil rechtlich nicht eindeutig geklärt ist, ob die gesetzlichen Regelungen für Amtshaftungsansprüche vorliegend überhaupt anwendbar sind und gegebenenfalls auch, weil sich die mutmaßlichen Taten im schulischen oder privaten Kontext ereignet haben könnten. Der beschuldigte Priester hat den Kläger in der Grundschule im Fach Religion unterrichtet.

Betroffene haben den klaren Wunsch geäußert, dass die Bistümer grundsätzlich auf die Einrede der Verjährung verzichten. Warum macht das Bistum Hildesheim dies nicht?

Das Bistum Hildesheim nimmt die Wünsche und Forderungen der Betroffenen grundsätzlich sehr ernst. Die Diözese bemüht sich nach Kräften darum, den Betroffenen im Rahmen des Möglichen zu helfen. Das schließt die Unterstützung durch materielle Leistungen ausdrücklich mit ein. Gleichzeitig müssen die Ansprüche der Betroffenen mit allen anderen berechtigten Belangen abgewogen und ausgeglichen werden. Die Bistumsleitung hat die Verpflichtung, mit den Kirchensteuereinnahmen verantwortungsbewusst umzugehen. Alle Zahlungen an Betroffene werden mit Mitteln aus der Kirchensteuer getätigt.

Ein grundsätzlicher Verzicht auf die Einrede der Verjährung kann unter Umständen als Verstoß gegen die Verpflichtung des Bischofs und der Bistumsleistung gewertet werden, mit dem ihnen anvertrauten Geld sorgsam umzugehen, was wiederum auch Klagen nach sich ziehen könnte. Ob das Bistum Hildesheim in einem Zivilprozess die Einrede der Verjährung erhebt oder nicht, wird stets eine Einzelfallentscheidung sein.

Ist es moralisch fragwürdig, wenn das Bistum Hildesheim vor Gericht die Einrede der Verjährung geltend macht?

Das Bistum Hildesheim stellt sich seiner moralischen Verantwortung. Deshalb sorgt die Diözese für ein engmaschiges System in der Prävention, für zügige und klare Intervention bei Verdachtsfällen und für umfangreiche externe Studien in der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt. Die katholische Kirche in Deutschland ist auf diesen Feldern inzwischen weiter als viele andere gesellschaftliche Institutionen. Auch das UKA-Verfahren ist ein im Vergleich mit anderen Institutionen einzigartiges Instrument, das die Kirche geschaffen hat, weil sie sich ihrer moralischen Verantwortung bewusst ist.

Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen, dessen Folgen die Betroffenen oft ein ganzes Leben lang beeinträchtigen können. Deshalb haben die deutschen Bistümer das einheitliche und unabhängige UKA-Verfahren eingerichtet, in dem die Kirche materielle Leistungen freiwillig und unabhängig von den Regeln eines Zivilprozesses erbringt. Dabei wird, anders als in einem gerichtlichen Verfahren, lediglich eine Plausibilitätsprüfung durchgeführt und kein Beweis im juristischen Sinne gefordert. Die Verjährung spielt keine Rolle. Die Zahlungen orientieren sich an Urteilen zu Schmerzensgeldern staatlicher Gerichte in vergleichbaren Fällen.

Vor Gericht gelten für die Klägerinnen und Kläger sowie für die Beklagten die Regeln des staatlichen Rechts. Die Einrede der Verjährung ist ein legitimes juristisches Instrument im deutschen Rechtsstaat. In einem gerade entschiedenen vergleichbaren Fall in Aachen hat sich das Gericht sehr ausführlich mit der Frage der Verjährung auseinandergesetzt und auch entschieden, dass es nicht treuwidrig ist, wenn sich die Kirche auf die Einrede der Verjährung beruft.

Glaubt das Bistum Hildesheim Herrn Windel seine Schilderungen des Geschehenen?

Herr Windel hat im Rahmen eines UKA-Verfahrens eine materielle Leistung in Anerkennung des Leids erhalten. Zuvor haben die UKA und auch das Bistum Hildesheim die Angaben von Herrn Windel als plausibel eingestuft. Dies ist etwas völlig anderes als ein Beweis vor Gericht.

Worin unterscheidet sich das UKA-Verfahren von einem Verfahren vor einem staatlichen Gericht?

Das Anerkennungsverfahren der UKA unterscheidet sich klar von einem Zivilverfahren. Die Sachverhalte werden nicht juristisch aufgearbeitet. Aufgrund der subjektiven Schilderung der jeweils betroffenen Person wird lediglich eine grobe Schlüssigkeitsprüfung hinsichtlich der Plausibilität vorgenommen. Für diesen Zweck wird im Bistum Hildesheim regelmäßig das Bistumsarchiv eingeschaltet, um eine Recherche dahingehend zu tätigen, ob etwa zeitliche Zusammenhänge oder Orte mit den Angaben der Betroffenen übereinstimmen. Wenn sich durch eine solche Recherche beispielsweise belegen lässt, dass eine beschuldigte Person zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort war, an dem auch die betroffene Person gewesen ist, wäre dies ein Hinweis auf eine Plausibilität.

Die Schilderungen der Betroffenen werden dagegen nicht juristisch bewertet. Rechtliche Fragen, etwa die Anwendbarkeit von Amtshaftungsansprüchen oder die Verjährung, spielen im UKA-Verfahren überhaupt keine Rolle. Das UKA-Verfahren beinhaltet in Form der Zahlung eine freiwillige Leistung der Kirche, die unabhängig von Rechtsansprüchen erbracht wird.

Daran wird auch deutlich: Das UKA-Verfahren ist eine Form der Seelsorge, also ein pastorales Instrument, das nicht mit dem Beschreiten des Rechtswegs verglichen werden kann. Vor Gericht muss die klagende Person Beweis führen, da es hier um formale Rechtsansprüche geht. In der Schwierigkeit der Beweisführung liegt häufig ein Problem für die Betroffenen, da es sich um im Raum stehende Taten handelt, die meist Jahrzehnte zurückliegen. Diesem Problem soll mit dem UKA-Verfahren begegnet werden, bei dem auch keine Verjährungsfristen gelten.

Warum beharrt das Bistum Hildesheim auf dem UKA-Verfahren und lehnt außergerichtliche Vergleichsverhandlungen mit Betroffenen ab?

Das UKA-Verfahren ist bundesweit einheitlich und unabhängig, weil die Zahlungen an Betroffene durch ein unabhängiges und interdisziplinär besetztes Gremium festgelegt und angeordnet werden. Das UKA-Verfahren ist ein außergerichtlicher Weg für Betroffene, um materielle Leistungen zu erhalten. Solche Zahlungen können nicht zwischen Betroffenen und Institution ausgehandelt werden, weil es sonst jeweils zu einem Handel der Kirche mit einer betroffenen Person darüber kommen würde, wie viel Geld für das jeweilige Leid im Einzelfall angemessen ist. Deshalb gibt es mit der UKA eine unabhängige Instanz, die eine Empfehlung über die Höhe der Summe ausspricht. Bisher ist das Bistum Hildesheim in jedem Einzelfall der Empfehlung der UKA gefolgt. Vergleichsverhandlungen zwischen einer betroffenen Person und dem Bistum Hildesheim würden dieses etablierte Verfahren beschädigen und entwerten.

]]>
news-37320 Tue, 13 Aug 2024 11:25:00 +0200 missio-Truck - Eine Welt. Keine Sklaverei. https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/missio-truck-menschen-auf-der-flucht-1/ Die auf einem Truck untergebrachte fahrbare Ausstellung ist auch in diesem Jahr wieder im Bistum Hildesheim unterwegs. Am 27. August wird der Truck von 15 bis 18 Uhr auf dem Hollerplatz in Wolfsburg stehen und öffentlich zugänglich sein. Seit März 2024 rollt der missio-Truck mit der neuen Ausstellung „Eine Welt. Keine Sklaverei.“ durch Deutschland. In der mobilen Ausstellung können Besucherinnen und Besucher herausfinden, was moderne Sklaverei bedeutet, von der heute mehr als 50 Millionen Menschen betroffen sind.

Der missio-Truck bietet einen 25-minütigen Rundgang durch fünf thematisch gestaltete multimediale Räume. Interaktiv können die Facetten der modernen Sklaverei in verschiedenen Kontexten erkunden werden, u. a. auf den Teeplantagen in Indien, den Fleischfabriken in Deutschland und der Ausbeutung auf Kreuzfahrtschiffen.

So wird deutlich, moderne Sklaverei betrifft uns auch in Deutschland. Wir freuen uns darauf, den missio-Truck bald bei uns im Bistum Hildesheim begrüßen zu dürfen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website missio-hilft.de/missio-truck.

Am 27. August wird er von 15-18 Uhr auf dem Hollerplatz, 38440 Wolfsburg, stehen und öffentlich zugänglich sein. Der Besuch ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht von Nöten. Veranstalter ist missio Aachen mit Unterstützung des Integrationsreferats der Stadt Wolfsburg.

]]>
news-37311 Mon, 12 Aug 2024 07:55:53 +0200 Gottfried Leder ist verstorben https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/gottfried-leder-ist-verstorben/ Jahrzehntelang war Gottfried Leder das Gesicht der Laienarbeit im Bistum Hildesheim und prägte die Gremienarbeit in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Nun ist der scharfsinnige Denker und begnadete Redner im Alter von 95 Jahren gestorben. Leder gehörte dem Vorstand des Dekanatsrates Hildesheim und des Diözesanrates sowie des Kirchensteuerrates des Bistums Hildesheim an. Er war Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken und Teilnehmer der Würzburger Synode von 1971 – 1975. Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus dem System der staatlichen Schwangerenberatung war er Mitbegründer von „donum vitae“ in Niedersachsen.

„Prof. Dr. Gottfried Leder war ein stets wacher Geist und kritischer Streiter für eine Kirche, die sich in den Dienst für die Menschen stellt“, würdigt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ den Verstorbenen. „Die Kirche sollte für ihn ein Ort der Wahrheit und der Freiheit sein, damit Menschen neue Hoffnung schöpfen können. Stets hat er mehr Geschwisterlichkeit und eine angstfreie Kirche angemahnt, in der das Verhältnis von Autorität, Gehorsam und Gewissen neu durchdacht werden muss – hin zu mehr Gerechtigkeit, Hoffnung und Glaube“, so Wilmer.

Als Moderator der Diözesansynode 1989/90 trug Leder wesentlich zu deren Gelingen bei. Zu Beginn der Beratungen hatte er die Frage aufgeworfen, was denn passieren würde, wenn die Synodalen Beschlüsse fassen würden, die der Bischof (damals Josef Homeyer) nicht mittragen könne. Tatsächlich kam es so und die Texte der Vollversammlung erschienen im Abschlussdokument teilweise nur in Fußnoten.

1999 wurde Leder für sein vielfältiges Engagement mit der Bistumsmedaille, der höchsten Auszeichnung der Diözese Hildesheim, geehrt. Zeitlebens war er ein kritischer Geist, viele Reformen in der Kirche gingen ihm zu langsam voran. Sein reich erfülltes Leben schildert er in seinem letzten Buch „Bei Unrecht: Widerspruch! Unterwegs in der Welt und in der Kirche“, das 2019  erschienen ist – der Titel könnte auch sein Lebensmotto gewesen sein.

Gottfried Leder wurde am 4. Juli 1929 in Berlin geboren. Nach der Flucht aus Oberschlesien gelangte er 1945 nach Niedersachsen, in Göttingen studierte er Rechts- und Staatswissenschaften. Von 1970 – 1991 lehrte er an der Universität Hildesheim.  Er begründete als erster Lehrstuhlinhaber im Oktober 1961 das Fach Politische Wissenschaft an der damaligen Pädagogischen Hochschule Alfeld.

Neben der Forschung und Lehre hat Gottfried Leder vielfältige gesellschaftspolitische Aufgaben wahrgenommen, unter anderem war er Mitglied des Beirats für Fragen der Inneren Führung beim Bundesverteidigungsministerium.

Das Requiem für Gottfried Leder wird am Samstag, 17. August, um 10.30 Uhr in der Hildesheimer Liebfrauenkirche gefeiert, anschließend Beisetzung auf dem Südfriedhof.

]]>
news-37327 Fri, 09 Aug 2024 08:48:00 +0200 „In Kirche über Kirche reden“ https://www.dekanat-braunschweig.de/nachrichten/artikel/in-kirche-ueber-kirche-reden/ Frust und Lust, Klage und Tanz, Gehen oder Bleiben? – so die Fragen beim Gesprächsforum der katholischen Kirche in Braunschweig zum Auftakt der Visitation. news-37282 Wed, 07 Aug 2024 10:32:14 +0200 Essen feiert 1150. Todestag des hl. Altfrid https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/essen-feiert-1150-todestag-des-hl-altfrid/ Das Bistum Essen feiert im August den 1150. Todestag des heiligen Altfrids, der von 851 bis 874 Bischof von Hildesheim war. Die Essener Domsingknaben sind im Anschluss zu Gast im Bistum.  Die Essener Domsingknaben unter Leitung von Harald Martini werden am Samstag, 7. September, um 18.30 Uhr das Abendlob in der Klosterkirche St. Hadrian und Dionsysius in Lamspringe gestalten. Am Sonntag, 8. September, singen sie in der feierlichen Sonntagsmesse um 10 Uhr im Hildesheimer Dom. 

Zuvor feiert das Bistum Essen mit einem zehntägigen Festprogramm mit Führungen, besonderen Konzerten, Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen von Donnerstag, 15., bis Sonntag, 25. August, den vor 1150 Jahren verstorbenen Heiligen Altfrid. Ohne ihn wäre wohl kein Essener Dom gebaut und auch die Stadt im Zentrum des Ruhrgebiets erst viel später und ganz anders entstanden.

Historisch gesichert ist aus dem Leben des Hildesheimer Bischofs, der in Essen mit und für seine Schwester Gerswid ein Stift für adlige Mädchen und Frauen gründete, vor allem sein Todestag: der 15. August 874. 1150 Jahre später nimmt das Essener Domkapitel diesen Termin zum Anlass, um an den im Dom bestatteten Altfrid zu erinnern – und auf sein Stift zu schauen, das nicht nur Keimzelle, sondern rund 1000 Jahre lang auch eine der wichtigsten Einrichtungen in der heutigen Stadt Essen war.

Im Auftaktgottesdienst am Donnerstag, 15. August, um 19 Uhr trägt die Altfrid-Bruderschaft den Altfrid-Schrein aus der Krypta des Doms zur Verehrung in den Altarraum, wo er bis zum Ende der Festtage stehen wird.  Das Festprogramm in Essen endet am Sonntag, 25. August, um 10 Uhr mit einer feierlichen Messe mit Bischof Franz-Josef Overbeck. Musikalisch begleiten der Kammerchor der Essener Domsingknaben und Mitglieder der Essener Philharmoniker den Gottesdienst, unter anderem mit Mozarts Missa brevis in B und Louis Vernes Toccata in b-moll. An dem Gottesdienst wird auch der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz teilnehmen und so die Verbindung zwischen Altfrids Bischofsstadt Hildesheim und seiner Stiftsgründung in Essen deutlich machen.

 

]]>