Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de de_DE Bistum Hildesheim Wed, 09 Jul 2025 08:15:45 +0200 Wed, 09 Jul 2025 08:15:45 +0200 TYPO3 EXT:news news-40382 Tue, 10 Jun 2025 13:36:54 +0200 Hildesheimer Innenstadtpfarrer wird neuer Domkapitular https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/hildesheimer-innenstadtpfarrer-wird-neuer-domkapitular/ Der Pfarrer der katholischen Pfarreien Liebfrauen und St. Godehard in Hildesheim, Marcus Scheiermann, wird neuer Domkapitular. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hatte den Geistlichen für das Amt vorgeschlagen. Das Hildesheimer Domkapitel stimmte anschließend zu. Wilmer ernennt Scheiermann nun mit Wirkung zum 24. August 2025 zum Domkapitular. Die Einführung des 53-Jährigen ins Hildesheimer Domkapitel findet am 24. August um 18 Uhr während einer Vesper im Hildesheimer Dom statt.

Scheiermann folgt in diesem Amt dem langjährigen Hildesheimer Innenstadtpfarrer und Stadtdechanten Wolfgang Voges nach, der im Februar in den Ruhestand gegangen ist. Er hatte im Frühjahr bereits die Leitung der Pfarreien Liebfrauen und St. Godehard von Voges übernommen und war zudem mit der Pfarrverwaltung der Pfarrei Mariä Lichtmess betraut worden. Zuvor war Scheiermann rund sechseinhalb Jahre lang Pfarrer der beiden Pfarrgemeinden Herz Jesu in Bremerhaven sowie stellvertretender Dechant des Dekanats Bremerhaven gewesen.

Der Hildesheimer Domdechant, Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz, sagt: „Ich freue mich sehr über die Ernennung von Marcus Scheiermann zum Domkapitular. Damit wird es weiterhin möglich sein, dass die Innenstadtgemeinde und der Dom miteinander kooperieren und an einem Strang ziehen.“

Pfarrer Scheiermann betont: „Der Hildesheimer Dom ist eine der beeindruckendsten Bischofskirchen Deutschlands. Mich als Mitglied des Domkapitels nun für unseren wunderbaren Dom einsetzen zu können, ist eine schöne und ehrenvolle Aufgabe, auf die ich mich sehr freue.“

Das Domkapitel ist nach Kirchenrecht eine Gemeinschaft von Priestern, deren Aufgabe es ist, die feierlicheren Gottesdienste in der Kathedralkirche durchzuführen. Außerdem berät und unterstützt das Domkapitel den Bischof und wirkt im Falle einer Sedisvakanz bei der Leitung des Bistums mit. Darüber hinaus entscheidet das Domkapitel über die Kandidatenliste für die Bischofswahl und wählt schließlich den Bischof.

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news-40233 Mon, 26 May 2025 12:13:48 +0200 Einheit, die aus Liebe wächst https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/einheit-die-aus-liebe-waechst/ Beim Dankgottesdienst für den neuen Papst Leo XIV. am Sonntag im Hildesheimer Dom betonte der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ die Bedeutung der Einheit für die Kirche. „Diese Einheit geschieht, wo Menschen sich auf Christus hin bewegen“, sagte Bischof Wilmer. Von daher sei die Kirche nichts anderes als diese Bewegung auf die Einheit Gottes hin. Dafür braucht es „Menschen, die nicht spalten, sondern verbinden, Menschen, die nicht richten, sondern aufrichten, Menschen, die nicht urteilen, sondern barmherzig sind“, so Wilmer.

Zur Einheit gehöre der Frieden. Der neue Papst Leo XIV. begrüßte die Menschen nach seiner Wahl mit den Worten: „Der Friede sei mit euch.“ Seinen Namen habe er bewusst gewählt, Leo XIII. wurde der „Sozialpapst“ genannt. Er sei gegen Klassenkampf und für Zusammenarbeit und Solidarität eingetreten, betonte der Hildesheimer Bischof. Dabei sei der Friede mehr als die Abwesenheit von Krieg: „Es ist die Vereinigung dessen, was zersplittert war.“

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news-40201 Thu, 22 May 2025 11:16:55 +0200 Bericht über Zukunftsfähigkeit der Sühnekirche in Bergen erschienen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bericht-ueber-zukunftsfaehigkeit-der-suehnekirche-in-bergen-erschienen/ Das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover hat im Auftrag des Bistums Hildesheim einen Bericht mit Empfehlungen zum weiteren Umgang mit der Sühnekirche in Bergen (Landkreis Celle) erstellt. Die Sühnekirche wurde 1961 als Mahnmal für die Opfer im Konzentrationslager Bergen-Belsen gebaut, seit... Der heute erschienene Bericht des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover stellt die Bedeutung der Sühnekirche in Bergen als Ort der Totenwache und des Gebets dar. Er endet mit Empfehlungen zum Umgang mit der Kirche. Im Zentrum steht die Forderung nach einer aktiven Erinnerungssolidarität mit den „Untergegangenen und Geretteten“, die zur Verantwortungsübernahme in der Gegenwart herausfordert.

Der Bericht wird in den kommenden Wochen an verschiedenen Orten im Bistum Hildesheim vorgestellt. Die Diözese wird auf der Basis des Berichts und der Diskussionen zwischen Herbst 2025 und Januar 2026 eine Entscheidung darüber treffen, ob und in welcher Weise die Kirche künftig genutzt werden kann.

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news-40175 Mon, 19 May 2025 16:12:54 +0200 Die berühmteste Rose Hildesheims erstrahlt wieder https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/die-beruehmteste-rose-hildesheims-erstrahlt-wieder/ Das Wahrzeichen des Bistums Hildesheim und der Stadt Hildesheim erstrahlt wieder: Der tausendjährige Rosenstock an der Apsis des Hildesheimer Domes hat zu blühen begonnen. Die Hauptblüte wird in einigen Tagen erwartet und etwa drei bis fünf Tage dauern. Die Legende vom Rosenstock, einer wilden Heckenrose, geht bis in die Gründungsgeschichte des Bistums Hildesheim um das Jahr 815 zurück. Schriftlich bezeugt ist er seit über 400 Jahren. Acht Wochen nach der völligen Zerstörung des Hildesheimer Doms im März 1945, bei der auch der Rosenstock verbrannte, sprossen aus seiner von Trümmern verschütteten Wurzel 25 neue Triebe hervor.

Die berühmteste Rose Hildesheims ist über einen zentralen Zugang, das Domfoyer, zu erreichen. Der tausendjährige Rosenstock gehört botanisch zur heimischen Wildart Rosa canina L und blüht zartrosa. Er wird von einer niedrigen Buchsbaum-Hecke eingefasst.

Das Domfoyer ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In dieser Zeit sind Besichtigungen des Rosenstocks möglich. Weitere Informationen zum tausendjährigen Rosenstock sind online unter https://www.dom-hildesheim.de/dom/der-tausendjaehrige-rosenstock-in-hildesheim/ zu finden.

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news-40122 Wed, 14 May 2025 14:03:45 +0200 Dankgottesdienst für neuen Papst Leo XIV. am 25. Mai im Hildesheimer Dom https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dankgottesdienst-fuer-neuen-papst-leo-xiv-am-25-mai-im-hildesheimer-dom/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ feiert am Sonntag, 25. Mai 2025, im Hildesheimer Dom einen Dankgottesdienst. Anlass ist die Einführung des neuen Papstes Leo XIV. Die Heilige Messe beginnt um 10 Uhr. Der feierliche Gottesdienst wird musikalisch begleitet von dem Barockensemble Moxos aus Bolivien. Die jungen Musikerinnen und Musiker des Ensembles Moxos aus San Ignacio de Moxos im bolivianischen Tiefland werden nach dem Gottesdienst in der Bischofskirche noch ein etwa halbstündiges Konzert geben, das europäische Barockmusik aus der Zeit der Jesuitenmissionen mit traditionellen Klängen der indigenen Bevölkerung vereint. Der Eintritt zum Konzert ist frei, um Spenden wird gebeten.

Vor seinem Auftritt im Hildesheimer Dom gastiert das Ensemble ab dem 19. Mai in verschiedenen Orten im Bistum Hildesheim. Die weiteren Auftrittstermine sind:

  • 19.05.2025 – Pfarrkirche Hl. Herz Jesu in Bremerhaven-Geestemünde – 19 Uhr
  • 21.05.2025 – Propsteikirche Basilika St. Clemens in Hannover – 19 Uhr
  • 22.05.2025 – Pfarrkirche St. Ludgeri in Helmstedt – 19 Uhr
  • 23.05.2025 – Pfarrkirche St. Marien in Lüneburg – 19 Uhr
  • 24.05.2025 – Kirche St. Maria Regina in Garbsen – 19 Uhr
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news-40091 Mon, 12 May 2025 10:08:15 +0200 Auf dem Hildesheimer Domhof wird drei Tage lang das Welterbe gefeiert https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/auf-dem-hildesheimer-domhof-wird-drei-tage-lang-das-welterbe-gefeiert/ Vor 40 Jahren wurden der Hildesheimer Dom und die Hildesheimer St. Michaeliskirche mit ihren Schätzen von der UNESCO mit dem Welterbetitel ausgezeichnet. Aus diesem Grund lädt das Dommuseum Hildesheim von Freitag, 30. Mai 2025, bis Sonntag, 1. Juni 2025, zu einem Fest auf dem Domhof ein. „Das Fest mit einem umfangreichen Programm rund um den Dom und im Museum ist unser Beitrag zum Jubiläumsjahr. Wir heißen alle Menschen herzlich willkommen, laden alle ein, mit uns zu feiern und das kulturelle Erbe an diesem besonderen Ort zu erleben“, sagt Dr. Felix Prinz, der Direktor des Dommuseums Hildesheim.

Der Domhof wird zum Festivalgelände mit einem vielfältigen Programm an Konzerten und Führungen bis hin zu Mitmachstationen für die ganze Familie. Das Festprogramm geht in den bundesweiten Welterbetag am 1. Juni über, der ebenfalls in Hildesheim stattfindet.

Die Programmpunkte reichen von Konzerten mit Musik unterschiedlicher Genres, kreativen Workshops, Spiel- und Mitmachstationen und Führungen bis zu Präsentationen von Projektpartnern. Ausgehend vom Hildesheimer Welterbe soll ein lebendiger Austausch zwischen den Menschen und ihrer Welterbestätte aber auch untereinander ermöglicht werden.

Ein Programmhöhepunkt am frühen Freitagabend, 30. Mai, ist ein Wandelkonzert unter Regie der Dommusik, das mit Stationen auf dem Domhof, im Kreuzgang und im Dommuseum das Welterbe zum Klingen bringt. Am Samstag, 31. Mai, gibt es ab mittags unterschiedliche Angebote zum Mitmachen, Erkunden und Genießen. Um 18 Uhr beginnt das Konzertprogramm mit verschieden Acts, die bis Mitternacht für Unterhaltung sorgen.

Am Sonntag findet die bundesweite Eröffnung des Welterbetags mit einem offiziellen Festakt der UNESCO-Kommission und des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. in der Kirche St. Michaelis statt. Auch an diesem Tag gibt es ein vielfältiges Programm, dass beide Welterbe-Kirchen umfasst.

Alle Programmpunkte sind kostenfrei. An allen Tagen werden verschiedene Speisen und Getränke von Ständen auf dem Domhof zum Verkauf angeboten. Das Dommuseum steht zur Besichtigung offen. Es gibt Führungen, „Sprechstunden“, Erkundungsspiele, Konzerte und eine Kreativwerkstatt. Eine ausführliche Programmübersicht mit allen Details ist im Internet unter www.dommuseum-hildesheim.de/veranstaltungen/dein-welterbe-dein-fest/ zu finden.

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news-40057 Thu, 08 May 2025 21:15:44 +0200 „Die Worte des neuen Papstes treffen die Sehnsucht der Menschen nach Frieden“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/die-worte-des-neuen-papstes-treffen-die-sehnsucht-der-menschen-nach-frieden/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ gratuliert dem neuen Papst Leo XIV. zu seiner Wahl. „Der neue Papst wird sich mit vollem Herzen und seiner ganzen Kraft für die Verkündigung des Evangeliums in unserer Welt einsetzen. Dafür wünsche ich ihm Gottes reichen Segen“, erklärt der Bischof. Im... „Papst Leo XIV. beginnt sein Pontifikat mit den österlichen Worten „Der Friede sei mit Euch!“, dies in einer Zeit, die geprägt ist von Kriegen und bewaffneten Konflikten in verschiedenen Regionen der Erde. Die ersten Sätze des neuen Papstes treffen die Herzen der Menschen und ihre tiefe Sehnsucht nach Frieden. Mich hat das sehr beeindruckt“, so Wilmer.

„Schon die erste Rede von Papst Leo XIV. weist darauf hin, dass er in der Spur seines Vorgängers Papst Franziskus weitere wichtige Schritte hin zu mehr Synodalität in der Kirche gehen wird. Er wird seinen eigenen Stil haben, auf die Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören und ihnen Hoffnung zu schenken. Er wird an der Seite aller armen und bedrängten Menschen stehen und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen“, sagt der Hildesheimer Bischof.

„Als Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken kann Papst Leo XIV. einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Brücken zu bauen zwischen den Menschen, von denen jede und jeder vor Gott die gleiche Würde hat, unabhängig von Weltanschauung und Religion“, betont Bischof Wilmer.

Interview mit Pater Mauritius Wilde aus Rom

Pater Mauritius Wilde hat bis 2016 sechs Jahre lang in den USA gelebt - als Prior des Benediktinerklosters Schuyler im US-Staat Nebraska. Seitdem lebt er in Rom, im internationalen Benediktinerkolleg Sant’Anselmo. Er stammt aus dem Bistum Hildesheim.

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news-40027 Tue, 06 May 2025 11:43:34 +0200 Dialog mit China: Verrat oder Notwendigkeit? https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dialog-mit-china-verrat-oder-notwendigkeit/ Die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, sprach am Montagabend im Hildesheimer Dom beim Jahresempfang der Diözese Hildesheim über die Schwierigkeiten und Chancen von diplomatischen Beziehungen mit China. „China braucht selbstbewusste Gesprächspartner. Die Weltkirche gehört dazu“, lautete das Fazit der Rede von Annette Schavan. Dem Vatikan könnten die Millionen von Katholiken im Land nicht gleichgültig sein. Experten sprächen von 10 Prozent Christen in der chinesischen Bevölkerung, die Tendenz sei steigend. Der Dialog mit chinesischen Gesprächspartnern sei allerdings zunehmend erschwert, da immer mehr Themen als innere Angelegenheit bezeichnet werden. „Dialogforen leben davon, dass sich die Partner auch kritische Fragen stellen. Ansonsten erübrigt sich der Dialog“, so Schavan.

Der Umgang mit den Religionen in der Volksrepublik sei bedrückend, von Religionsfreiheit könne keine Rede sein. „Religion bleibt der Kommunistischen Partei suspekt, sie gilt als unberechenbar“, betonte Schavan. Autokraten würden keine anderen Einflüsse gelten lassen, über die sie nicht bestimmen könnten: „Das gehört zum Grundkonflikt Chinas mit offenen und pluralen Gesellschaften.“ Die katholische Kirche sei ein schwieriger Partner für China, weil sie einflussreich sei, Autorität besitze und weltweit präsent sei.

Wie kann unter diesen Umständen der Dialog des Vatikans mit China gelingen? „Ganz katholisch und ädaquat chinesisch“, zitierte die ehemalige Bundesministerin Erzbischof Paul Gallagher, unter Papst Franziskus „vatikanischer Außenminister“. Daraus spräche ein Selbstbewusstsein, das auch China zu eigen sei, welches „von seinem Aufstieg überzeugt ist“. Entscheidend seien sehr genaue Vorstellungen und klare Ziele, sowie langfristige Strategien. „Ist der Dialog nun Verrat, Naivität oder Zynismus?“, fragte Schavan die Zuhörinnen und Zuhörer im Mariendom. Diese Bewertungen seien falsch, in einer fragil gewordenen Welt ist „der Wert des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und China nicht zu unterschätzen“.

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news-39990 Fri, 02 May 2025 11:20:54 +0200 Segen to go https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/segen-to-go/ Mutig - stark - beherzt. So lautet das Motto des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannover. Auch missio ist vor Ort mit dem missio-Truck zum Thema "Eine Welt. Keine Sklaverei" und einer Gebetskapelle. Am Stand von missio können sich Besucherinnen und Besucher für ein persönliches Anliegen segnen lassen, um mutig, bestärkt und auch etwas berührt weiterzugehen. Einige zünden digital eine Kerze an, andere nehmen sich die Heilsamen Gedanken - einen guten Zuspruch in Krankheit - mit nach Hause oder melden sich für vier solcher Impulse im Spiriabo an.

Wem allerdings niemand widerstehen kann, ist der Kaugummiautomat mit einem Segen to go - denn Segen heißt, etwas Gutes sagen. Und das macht mutig, stark und weitet das Herz.

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news-39943 Tue, 29 Apr 2025 11:59:50 +0200 Mit Herz und Expertise https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/mit-herz-und-expertise/ Am 28. April wurde Prof. Dr. Claudia Höhl, Direktorin des Hildesheimer Dommuseums, mit einer Andacht im Mariendom und einem feierlichen Empfang offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Generalvikar Martin Wilk würdigte ihr Engagement als Brückenbauerin zwischen den Kulturen: Claudia Höhl habe das Dommuseum nicht als Schatzkästchen geleitet, sondern als Ort des Dialogs, an dem alle Menschen willkommen seien und der sich den Problemen der Gegenwart nicht verschließe. So habe sie mit Expertise und Herz gezeigt, wie das Evangelium im Medium der Kunst weitererzählt werde: „Das ist gelebte Nächstenliebe durch Kunst“, fasste Generalvikar Wilk Claudia Höhls Wirken zusammen.

Zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter nutzten die Gelegenheit, sich bei Claudia Höhl mit guten Wünschen für den Ruhestand zu verabschieden. Als ein Höhepunkt ihrer Arbeit wurde die Ausstellung „Islam in Europa. 1000-1250“ aus dem Jahr 2022 hervorgehoben. Emin Tuncay vom interreligiösen Arbeitskreis Abrahams Runder Tisch dankte Claudia Höhl für ihren Einsatz für den interreligiösen Dialog. „Sie haben das Verständnis in Hildesheim für den Islam vertieft und die Verflechtungen eindrucksvoll sichtbar gemacht. Das gab es noch nie in einer christlichen Einrichtung in Deutschland.“ Das mache ihn stolz auf Hildesheim, so Tuncay.

Claudia Höhl verabschiedete sich mit Worten des Dankes an die Bistumsleitung, ihr Team, die vielen Förderer, Unterstützer:innen, Dienstleister und Kooperationspartner:innen. Sie gehe mit einem guten Gefühl in den Ruhestand, denn sie wisse: „Es ist alles in guten Händen.“ Seit Anfang April leitet Dr. Felix Prinz als ihr Nachfolger das Dommuseum.

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news-39924 Sun, 27 Apr 2025 14:05:13 +0200 „Wir danken Gott für Papst Franziskus“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wir-danken-gott-fuer-papst-franziskus/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat heute Vormittag mit vielen Gläubigen im Hildesheimer Dom einen Dankgottesdienst für den verstorbenen Papst Franziskus gefeiert. Gestern noch war Wilmer in Rom gewesen, wo er auf dem Petersplatz am Trauergottesdienst für den Pontifex teilgenommen hatte. Zurück in Hildesheim, betonte der Bischof, er habe den Petersplatz „noch nie in meinem Leben so voll erlebt“. Trotzdem sei die Atmosphäre entspannt und bewegend zugleich gewesen. Das habe ihm gezeigt, dass „die Kirche in bewegter Zeit ein Zufluchtsort für die Menschheit ist“. An die Gottesdienst-Gemeinde gewandt, sagte Wilmer: „Wir danken Gott, dass wir Papst Franziskus haben konnten – in der Kirche und in der Welt.“

Der Tod von Papst Franziskus erfüllt viele Menschen mit Trauer, zugleich aber steht die österliche Hoffnung im Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Der Gottesdienst im Hildesheimer Dom war deshalb Ausdruck des Dankes für das Leben und Wirken des verstorbenen Papstes, eingebettet in die Feier des Sonntags der göttlichen Barmherzigkeit, der am zweiten Sonntag der Osterzeit gefeiert wird.

Dies war thematisch passend für ein Gedenken an Papst Franziskus, weil sich die Barmherzigkeit wie ein roter Faden durch dessen Amtszeit zieht. Papst Franziskus hat sich während seines Pontifikats sehr stark für Menschen in Armut und Bedrängnis eingesetzt und dieses Engagement stets als Kernaufgabe für die katholische Kirche angesehen.

Darauf ging Bischof Wilmer auch während seiner Predigt ein. Drei Pfeiler trugen nach Auffassung des Bischofs das Pontifikat von Papst Franziskus: Barmherzigkeit, Geschwisterlichkeit und Frieden. Der Heilige Vater habe den Stil gepflegt, einfach, zugänglich und humorvoll zu sein. „Ein Stil, der Brücken baute – nicht Mauern“, so Wilmer.

Nach den Worten des Hildesheimer Bischofs steht Papst Franziskus für „einen neuen Stil des Christentums“. Er habe den Weg der Barmherzigkeit gezeigt und uns gelehrt, dass Kirche dann glaubwürdig sei, wenn sie heile, liebe und sich bücke, nicht wenn sie herrsche.

„Beten wir für ihn – und gehen wir weiter auf dem Weg, den er uns gezeigt hat. Nicht laut. Nicht triumphal. Sondern leise. Im göttlichen Geist der Barmherzigkeit. Mit Hoffnung. Mit offenen Augen. Und mit dem Mut, dem Blick Jesu zu trauen. Dem Blick, der nicht verurteilt. Sondern ruft“, sagte Wilmer, der im Anschluss an die Heilige Messe nach Bergen-Belsen im Landkreis Celle fuhr. Dort erinnert heute Nachmittag eine Gedenkfeier an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 80 Jahren.

Zu der Veranstaltung werden mehr als 50 Überlebende mit ihren Angehörigen erwartet, ebenso Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, die britische Vize-Premierministerin Angela Rayner und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Neben Wilmer nimmt auch der evangelisch-lutherische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover an der Gedenkfeier teil.

Die heutige Predigt von Bischof Wilmer über Leben und Wirken von Papst Franziskus ist im Volltext hier dokumentiert:

„Miserando atque eligendo“ – Er sah ihn voller Barmherzigkeit an und erwählte ihn

Liebe Schwestern und Brüder,

es gibt Worte, die ein Leben zusammenfassen. Ein einziges Wort kann reichen, um den innersten Pulsschlag eines Menschen, sein Ringen, seine Hoffnung, sein Vermächtnis auszudrücken. Für Papst Franziskus war dieses Wort: Barmherzigkeit.

„Misericordia“ – das war nicht nur ein theologischer Begriff, nicht nur ein Thema seiner Enzykliken oder ein Schlagwort kirchlicher Reform. Für Jorge Mario Bergoglio war Barmherzigkeit der Herzschlag Gottes – und der Atem seiner eigenen Berufung. Als junger Mann wurde er von einem einzigen Bibelvers tief getroffen:
„Als Jesus von dort weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach. Da stand er auf und folgte ihm nach.“ (Mt 9,9)

Dieser Blick Jesu auf Matthäus – liebevoll, durchdringend, nicht verurteilend, sondern rufend – dieser Blick wurde zur Lebenswende für ihn. Franziskus hat sich selbst immer wieder als Sünder bezeichnet, als einer, der dennoch geliebt ist. Sein Wahlspruch als Bischof und Papst war darum: „Miserando atque eligendo“ – „Er sah ihn voller Barmherzigkeit an und erwählte ihn“.

Und genau so hat er auf die Welt geschaut, eben mit den Augen Gottes. Mit einem barmherzigen Blick – auf Menschen in Armut, auf Geflüchtete, auf Missbrauchsopfer, auf Kranke, auf alle, die durch das Raster fallen.
Sein Pontifikat begann 2013 – und gleich die erste Reise führte ihn nach Lampedusa. An diesen Ort, an dem das Leid der Flüchtlinge sichtbare Wunden in die Küste Europas gräbt. Dort sprach er von einer Globalisierung der Gleichgültigkeit. Und dort sagte er: „Wir haben das Weinen verlernt.“

Franziskus hat das Weinen nicht verlernt. Er hat geweint – über den Krieg in der Ukraine, über die Kinder in Gaza, über die Ohnmacht der Menschheit. Und doch hat er nie aufgehört zu hoffen. Noch in seinem letzten Buch ruft er der Welt zu: „Spera“ – Hoffe!

Wer ihm begegnete, spürte: Hier steht ein Mann des Volkes, ein Bruder, kein Herrscher. Ein Papst im Rollstuhl mit Poncho, eine Woche vor Ostern in der Basilika. Ein Papst, der allein im Regen auf dem Petersplatz stand und betete und die Menschen der Welt segnete, als während der Pandemie die Welt stillstand. In diesem Moment, in dieser beängstigenden Leere, hat er uns das Evangelium nicht gepredigt – er hat es verkörpert. Allein. Im Sturm. Auf einem Boot, das fast unterzugehen drohte. Und er sagte nur: „Auf diesem Boot sind wir alle.“
Das war sein Stil: einfach, zugänglich, humorvoll.

Ein Stil, der Brücken baute – nicht Mauern.

Sein Programm war klar. Drei Pfeiler trugen sein Pontifikat:

1. Barmherzigkeit.
Papst Franziskus sah die Kirche als „Feldlazarett“, ein Ort der Heilung. Er unterstrich immer wieder die heilende, tröstende und versöhnende Kraft der Sakramente. Im Namen Gottes hat er Tor und Tür der Kirche weit geöffnet, auch für die, die fern waren. Im Namen Gottes veränderte er den Blick und eröffnete eine neue Perspektive für die Schöpfung, für das Klima und für das Bewusstsein, dass die soziale und die ökologischen Frage nicht zwei Fragen sind, sondern in ihrer Problematik ineinander verwoben sind. Den Schrei der Armen kann man nicht vom Schrei der Mutter Erde trennen. Seine Enzyklika über das Herz Jesu („Dilexit nos“) aus dem vergangenen Herbst ist jener theologische Schlussstein, der die Kathedrale Franziskus zusammenhält. Wie Jesus, so sollten auch wir uns treffen lassen von den Sorgen und Nöten der Menschen. Wie Jesus sollten auch wir zu Heilenden werden, die die Wunden der anderen verbinden. Wie Jesus sollten auch wir nah beim anderen Menschen sein, miteinander reden, von Herz zu Herz, füreinander da sein, nah, zärtlich und mutig.

2. Geschwisterlichkeit.
Er sprach von der „großen Menschheitsfamilie“. Er appellierte als Bischof von Rom an die Staaten Europas, sich mehr den Schutzsuchenden zuzuwenden. Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter deutete er nicht nur individuell, sondern auch kollektiv: Nicht nur der Einzelne habe sich um den Ausgeplünderten am Wegesrand zu kümmern und ihm die Wunden zu verbinden, sondern in der Menschheitsfamilie haben sich die starken Völker auch um die schwachen, die ausgebeuteten und die in jeder Hinsicht bedrängten Völker zu kümmern. Und in Venedig sagte er: „Die Kraft liegt nicht in den Händen der Großen dieser Welt, sondern im Volk.“ Er ging ins Gefängnis. Er wusch Häftlingen die Füße. Er ließ Duschen für die Obdachlosen am Petersplatz bauen. Er wollte Kirche nicht als Machtinstitution, sondern als dienende Gemeinschaft. Eine Kirche, die keine Angst hat, auf die Straße zu gehen, sich schmutzig zu machen, die keine Angst hat, eine verbeulte Kirche zu sein. Er wollte eine Kirche, die raus geht und nicht eine Kirche, die sich nur um den eigenen Bauchnabel dreht und vor Selbstverliebtheit krank ist.

3. Frieden.
Papst Franziskus hat den Frieden nie als bloßes Ideal verstanden, sondern als einen Auftrag, der aus dem tiefsten Inneren kommt – aus dem Wirken des Heiligen Geistes. So wie im heutigen Evangelium Jesus die Jünger, die sich verängstigt hinter verschlossen Türen verbarrikadiert hatten, sagt: Der Friede sei mit euch! - Immer wieder hat Papst Franziskus betont: Der Heilige Geist ist der wahre Protagonist der Kirche – wir sind nur seine Werkzeuge. Und so hat er unermüdlich dafür gebetet, dass dieser Geist uns lehrt, den Weg des Dialogs zu gehen – denn Frieden beginnt nicht in Verträgen, sondern im Herzen, im Schweigen des Gebets. Wenn Bomben fallen, wenn Völker sich zerreißen, wenn Gewalt herrscht – dann, so Franziskus, darf ein Hirte nicht stumm bleiben. Der Geist Gottes drängt uns, aufzustehen gegen Krieg und Hass, drängt uns, nicht müde zu werden im Einsatz für das Leben. Franziskus glaubte an den sanften, aber kraftvollen Sturm des Heiligen Geistes – einen Sturm, der Mauern niederreißen kann: die zwischen Völkern, die zwischen Konfessionen, aber auch die in unseren Herzen. Für ihn war das Gebet um Frieden keine Flucht, sondern eine stille Revolution – denn der Geist Gottes will Leben, nicht Tod. Und so sah er für die Kirche den Auftrag, Ort des Friedens zu sein, nicht durch Macht oder Einfluss, sondern durch Barmherzigkeit – durch das Wirken des Geistes, der in jedem Menschen das Ebenbild Gottes erkennt.

Wie sah der Heilige Vater, der aus Argentinien kam, vom „Ende der Welt“, wie er selbst sagte, die Grundform der Kirche?

Papst Franziskus hatte die Kirche des dritten Jahrtausends als eine synodale Kirche vor Augen – als eine Gemeinschaft, die miteinander auf dem Weg ist, nicht als eine Institution, die von oben herab bestimmt. Für ihn war die Synode nicht bloß ein Ereignis oder ein Treffen – sie ist ein Stil. Der Stil Jesu: zuhören, unterscheiden, gemeinsam den Weg suchen. Synodal zu sein bedeutet, einander ernst zu nehmen, den Anderen als von Gott gesandt zu begreifen – und im Miteinander zu entdecken, was der Heilige Geist uns heute sagen will. Es ist die Grundform der Kirche, sagt Franziskus – weil nur so das Volk Gottes wachsen kann: in Wahrheit, in Freiheit, in Verantwortung. Und das ist tröstlich – denn es heißt, dass niemand allein gehen muss, dass die Kirche ein Ort sein kann, an dem jede Stimme zählt und jede Wunde gesehen wird. Es ruft uns aber auch auf: Geh mit! Hör hin! Frag nicht zuerst: Wer hat Recht? – sondern: Wo ruft uns der Geist gemeinsam hin?

Und nun ist Papst Franziskus gegangen. Am Ostermontag um 7:35 Uhr. In der hellen Zeit unseres Glaubens an die Auferstehung.  Er, der Papst der Armen, der Schwachen, der Gedemütigten, eben jener, die niemand will – sie waren bei ihm zu Hause.

Und so schließt sich sein Lebenskreis an einem Ort, den er liebte wie keinen anderen: Santa Maria Maggiore in Rom.
Vor jeder Reise ging er dorthin. Über hundert Mal war er dort. Er ging in die Stille. Zu Maria. Dort betete er. Dort weinte er. Dort fand er Trost. Und nun ist dort seine letzte Ruhestätte.

Papst Franziskus hat uns nicht nur Worte und veränderte Strukturen hinterlassen. Er steht für einen neuen Stil des Christentums. Papst Franziskus hat uns einen Weg gezeigt – den Weg der Barmherzigkeit. Papst Franziskus hat uns gelehrt, dass Kirche dann glaubwürdig ist, wenn sie heilt, liebt und sich bückt. Nicht wenn sie herrscht.

Beten wir für ihn – und gehen wir weiter auf dem Weg, den er uns gezeigt hat. Nicht laut. Nicht triumphal. Sondern leise. Im göttlichen Geist der Barmherzigkeit. Mit Hoffnung. Mit offenen Augen. Und mit dem Mut, dem Blick Jesu zu trauen. Dem Blick, der nicht verurteilt. Sondern ruft.

Amen.

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news-39891 Fri, 25 Apr 2025 10:54:44 +0200 „Dennis, segne mich“: Warum ein Hildesheimer Papst Franziskus einen besonderen Segen spenden durfte https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dennis-segne-mich-warum-ein-hildesheimer-papst-franziskus-einen-besonderen-segen-spenden-durfte/ Franziskus hat als Papst unzählige Menschen gesegnet. Nach seinem Tod denkt ein Hildesheimer mit besonderer Dankbarkeit an vertauschte Rollen bei einer Begegnung vor anderthalb Jahren zurück. Da bat Franziskus den jungen Kaplan Dennis Giesa, ihn zu segnen – so kam es dazu. Franziskus hat als Papst ungezählte Menschen gesegnet, zuletzt vor einigen Tagen beim traditionellen Ostersegen „Urbi et orbi“ – am Tag vor seinem Tod. Dankbar denkt ein Hildesheimer in diesen Tagen an ein besonderes Ereignis zurück, bei dem die Rollen anderthalb Jahre vorher vertauscht waren: Papst Franziskus bat Dennis Giesa auf dem Petersplatz darum, von dem damals 27-Jährigen gesegnet zu werden.

Es ist der 13. September 2023. Giesa ist mit einer 40-köpfigen Pilgergruppe in Rom zu Besuch. Einige Monate vorher, am Pfingstsamstag, wurde er im Hildesheimer Dom von Bischof Heiner Wilmer zum Priester geweiht. Er ist in Drispenstedt aufgewachsen, war dort in der Kirchengemeinde Mariä Lichtmess verwurzelt, machte das Abitur an der Marienschule und studierte anschließend Theologie – ein Jahr lang auch in Rom, an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Nun ist er Kaplan in Salzgitter und mit einer Gruppe aus den dortigen Gemeinden zurück in der ewigen Stadt. „Ich wollte mich für meinen bisherigen Weg bedanken“, erzählt er heute rückblickend. In Rom hat er Gelegenheit, einige Heilige Messen zu zelebrieren – auch in der Kirche Santa Maria Maggiore, in der der verstorbene Papst nun bestattet wird.

Tatsächlich in der ersten Reihe: „Damit hätte ich nie gerechnet“

Ein Höhepunkt soll natürlich der Besuch der wöchentlichen Generalaudienz des Papstes werden. Zu dem Anlass kommen immer Tausende von Menschen auf dem Petersplatz zusammen. Giesa weiß, dass zum Beispiel Brautpaare sich um einen Platz in der ersten Reihe bewerben können, um sich vom Papst segnen zu lassen. Vielleicht hätte er als Neupriester auch eine Chance? Giesa versucht es, bewirbt sich schon Monate vorher um eine Karte für einen Platz ganz vorn. Dann hört er vom Vatikan nichts mehr. Erst als er die bestellten Karten kurz vor der Audienz abholt, sieht er: Vier Karten sehen anders aus als die anderen für seine Gruppe – Giesa, seine Eltern und der Pfarrer der Kirchengemeinde in Salzgitter dürfen tatsächlich ganz vorn sitzen. „Damit hätte ich nie gerechnet“, sagt er.

Nach der Audienz wird Franziskus im Rollstuhl an den Gläubigen vorbeigeschoben, schon damals von Altersgebrechen gezeichnet. „Andere hatten kleine Geschenke für den Papst dabei“, erinnert sich der heute 28-Jährige. Der Hildesheimer hat nichts dabei – er hat ja überhaupt nicht damit gerechnet, Franziskus so nahe zu kommen. Also gibt er ihm ein Primizbild, das mit seinem Namen und einem Spruch an die erste Heilige Messe erinnert, die Giesa als Hauptzelebrant in Drispenstedt gehalten hat – die sogenannte Primiz eben. Er sei ein Neupriester aus Deutschland, sagt Giesa auf Italienisch. Der Papst schaut auf das Bild, blickt dann Giesa an und sagt: „Dennis, segne mich, segne mich.“

Banger Blick zu den Bodyguards

Sollte er wirklich? Der Kaplan blickt erst auf die Respekt einflößenden Bodyguards, die den Papst einrahmen, fragt auf Italienisch: „Darf ich?“. Er darf: Der Kaplan legt dem Papst auf dessen Bitte die Hände auf und spendet ihm den Primizsegen, der im ersten Jahr einer Priesterlaufbahn im Verständnis der katholischen Kirche mit besonderen Gnaden verbunden ist. Dann schüttelt Franziskus noch die Hände von Giesas Eltern, wird weitergeschoben, und der junge Kaplan fragt sich: Ist das jetzt wirklich passiert? „Der Moment war surreal“, sagt er später.

Mittlerweile hat der Hildesheimer die Kirchengemeinden in Salzgitter wieder verlassen. Er schreibt in Frankfurt an seiner Doktorarbeit. Vor einigen Wochen war er noch einmal in Rom, diesmal allein. Bei dem Besuch erlebte er noch auf einem Bildschirm vor dem Petersdom mit, wie Franziskus sich das erste Mal seit Wochen im Krankenhaus zeigte.

Die Nachricht von seinem Tod erreichte Giesa am Ostermontag, kurz bevor er selbst eine Messe zelebrierte. In die Trauer mischt sich für den Kaplan nun auch das Gefühl, dass der Tod für den geschwächten Franziskus wohl auch eine Erlösung war. „Und das zu Ostern, dem Fest der Auferstehung“, sagt er, „da schließt sich ein Kreis.“

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news-39881 Thu, 24 Apr 2025 15:21:38 +0200 Dankgottesdienst für verstorbenen Papst Franziskus im Hildesheimer Dom https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dankgottesdienst-fuer-verstorbenen-papst-franziskus-im-hildesheimer-dom/ Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ feiert am kommenden Sonntag, 27. April 2025, einen Dankgottesdienst, um Leben und Wirken des verstorbenen Papstes Franziskus zu würdigen. Die Heilige Messe im Hildesheimer Dom beginnt um 10 Uhr. Der Tod von Papst Franziskus erfüllt viele Menschen mit Trauer, zugleich aber steht die österliche Hoffnung im Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Der Gottesdienst im Hildesheimer Dom ist Ausdruck des Dankes für das Leben und Wirken des verstorbenen Papstes – eingebettet in die Feier des Sonntags der göttlichen Barmherzigkeit.

Papst Franziskus hat das Thema Barmherzigkeit zu einem Leitmotiv seines Pontifikats gemacht. Mit dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit rückte er die Notleidenden, Ausgegrenzten und Vergessenen in den Mittelpunkt der kirchlichen Aufmerksamkeit. In Predigten, Gesten und Lehrschreiben betonte er, dass eine glaubwürdige Kirche immer auch eine barmherzige Kirche sein müsse.

Franziskus besuchte Geflüchtete, Gefängnisse und Slums – und setzte sich für eine Kirche ein, die an den Rändern präsent ist. Sein pastorales Wirken war getragen von der Überzeugung, dass christlicher Glaube sich in Nähe und konkreter Hilfe zeigt.

Bis zur Beerdigung von Papst Franziskus am Samstag, 26. April 2025, sind die Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim aufgerufen, jeweils mittags um 12 Uhr das Totengeläut erklingen zu lassen. Im Hildesheimer Dom liegt ein Kondolenzbuch aus, in dem Menschen ihre Anteilnahme am Tod von Papst Franziskus zum Ausdruck bringen können.

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news-39743 Tue, 22 Apr 2025 12:20:00 +0200 „Öffnen Sie Kirchen und Herzen“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/oeffnen-sie-kirchen-und-herzen/ In einem Brief an die Gläubigen sowie die Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum lädt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ ein, den Weltgebetstag für geistliche Berufungen am 11. Mai aufzugreifen und vor Ort mit lebendiger Fantasie zu gestalten. Berufung ist kein Konzept für eine kleine, fromme Minderheit: „Berufung ist das stille Ja, das Gott jedem Menschen ins Herz legt – und manchmal braucht es Menschen wie Sie, die dieses Ja mit Geduld, Wärme und Glauben hörbar machen“, schreibt Wilmer.

Schon Jesus habe im Matthäus-Evangelium gesagt, dass die Ernte groß sei, es aber nur wenige Arbeiter gebe. Das sei kein Stoßseufzer der Resignation, sondern ein Weckruf und darum bittet der Bischof: „Gestalten Sie diesen 11. Mai mit lebendiger Fantasie. Laden Sie ein zum stillen Gebet, zum Gespräch über Lebenswege, zu einem Abend unter dem Sternen-himmel, an dem das Wort Berufung kein Fremdwort bleibt. Öffnen Sie Kirchen und Herzen, zünden Sie Lichter an, segnen Sie Wege. Und vielleicht – ganz vielleicht – beginnt irgendwo ein Mensch zu ahnen, dass Gott ihn ruft“, betont der Bischof.

Informationen und Materialien gibt es unter https://weltgebetstag-berufung.de/

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news-39790 Mon, 21 Apr 2025 12:00:38 +0200 Wichtige Stimme für Menschen in Armut und Bedrängnis https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wichtige-stimme-fuer-menschen-in-armut-und-bedraengnis/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ trauert um Papst Franziskus: "Er war global eine enorm wichtige Stimme für Menschen in Armut und Bedrängnis, für all jene, die nicht gehört und nicht beachtet werden." Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:

„Mit tiefer Trauer habe ich heute vom Tod von Papst Franziskus erfahren. Er begann sein Pontifikat mit „Urbi et Orbi“ und er beendete es mit diesem Segen für die Welt am Fest der Auferstehung. Dieses Vermächtnis wird bleiben. Ich habe mich dem Heiligen Vater immer sehr verbunden gefühlt. Er war ein tiefgläubiger Mensch, der nicht nur mir, sondern Millionen von Menschen weltweit ein großes Vorbild gewesen ist. Es ist die unbändige Freude am Evangelium, die dem Papst so wichtig gewesen ist und Gläubige jeden Alters weltweit inspiriert und elektrisiert hat.

Papst Franziskus war ein Weltbürger und eine weltweit bedeutende Persönlichkeit. Als ein herausragender Intellektueller besaß er die Fähigkeit, komplexe Themen so klar und manchmal auch kompromisslos deutlich anzusprechen, dass jede und jeder ihn verstanden hat. Sein Einsatz für Nächstenliebe, Frieden und Verständigung sowie gegen Ungerechtigkeit, Hass und Gewalt war unermüdlich. Er war global eine enorm wichtige Stimme für Menschen in Armut und Bedrängnis, für all jene, die nicht gehört und nicht beachtet werden.

Er hat den Scheinwerfer der Weltöffentlichkeit wie kaum ein anderer auf die Not geflüchteter Menschen und die menschengemachte Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gerichtet. Seine Enzyklika Laudato si' hat weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus große Beachtung gefunden.

Papst Franziskus hat den Stil des einfachen Mannes und des offenen Herzens gepflegt und damit für alle sichtbar gezeigt, was eine wahrhaft christliche Haltung ausmacht. Bescheidenheit, Demut, Offenheit und die Gabe zum Zuhören haben ihn ausgezeichnet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, was er mir sagte, nachdem mich das Hildesheimer Domkapitel zum Bischof gewählt hatte: „Sei ein Pastor, geh zu den Menschen, sei nah bei ihnen.“ Damit hat er deutlich gemacht, worum es im Kern geht: all unser Handeln als Kirche auf die Menschen auszurichten.

Während seines Pontifikats hat sich Papst Franziskus mit aller Kraft und auch gegen beträchtliche Widerstände dem Kampf gegen sexualisierte Gewalt innerhalb der katholischen Kirche gewidmet. Zu seinen Errungenschaften gehören die Schaffung einer Kinderschutzkommission im Vatikan, eine weltweite Meldepflicht für Missbrauchsfälle und Verschärfungen des Kirchenrechts. Er hat immer deutlich gemacht, dass Verbrechen gegen junge und schutzbefohlene Menschen niemals toleriert werden dürfen.

Es ist nicht übertrieben, wenn ich feststelle, dass Papst Franziskus die katholische Kirche als eine weltweite Glaubensgemeinschaft in einer besonderen und sehr positiven Weise geprägt hat. Er kannte die unterschiedlichen Mentalitäten und kulturellen Eigenheiten der vielen Ortskirchen und hat mit Diplomatie und viel Geschick die verschiedenen Bedürfnisse, Anforderungen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten in den Reformbestrebungen austariert, um den Wandel mutig zu gestalten und zugleich die Einheit der Kirche zu bewahren. Ihm ging es stets um das Überwinden polarisierender Positionen.

In dieser Spur ist auch der weltweite synodale Prozess zu sehen, den Papst Franziskus initiiert hat. Synodalität vollzieht sich nach den Worten des Papstes von unten nach oben. Es sei nicht möglich, eine große Synode zu halten, ohne die Basis in Betracht zu ziehen, hat er einmal festgestellt.

Ihm ging es darum, das Zuhören in der Kirche zu entwickeln. Zugleich war es sein Anliegen, die Evangelisierung zu vertiefen. Er wusste ganz genau: Erst wenn ich für die Botschaft Jesu Christi brenne, entfache ich dieses Feuer im Herzen der anderen. Wir werden Papst Franziskus immer in Erinnerung behalten als treuen Diener seiner Kirche, der unnachahmlich Feuer und Flamme war für die frohe und befreiende Botschaft des Christentums.“

Bischof Wilmer hat die Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim gebeten, bis zum Tag der Beerdigung des Papstes jeweils um 12 Uhr mittags für fünf Minuten das Totengeläut vorzusehen und in den Hochgebeten der Eucharistiefeiern für den verstorbenen Papst Franziskus zu beten („Gedenken der Verstorbenen“).

Bischof Wilmer hat einen Psalm und Fürbitten formuliert, die von Papst Franziskus inspiriert sind, und von den Pfarrgemeinden in den Gottesdiensten verwendet werden können.

In den nächsten Tagen wird im Hildesheimer Dom das Requiem für Papst Franziskus gefeiert. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

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news-39671 Sun, 20 Apr 2025 10:30:00 +0200 „Das Credo, das die christlichen Kirchen miteinander verbindet“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/das-credo-das-die-christlichen-kirchen-miteinander-verbindet/ Es ist 1.700 Jahre her: Im Jahr 325 wurde während des Konzils von Nicäa das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ ging in seiner Predigt am Ostersonntag im Hildesheimer Dom auf die herausragende Bedeutung des Konzils für die christlichen... Liebe Schwestern und Brüder,

es braucht solche Gottesdienste voller Jubel, die an Ostern gefeiert werden wie hier im Hildesheimer Dom. – Doch dabei verlieren wir die Menschen in Not und Elend nicht aus dem Blick. Ja, sie stehen im Mittelpunkt, weil der Gekreuzigte Mittelpunkt unseres Glaubens ist. So leiden wir mit, versuchen solidarisch zu sein mit den Geplagten und Verzweifelten. Uns trägt der Glaube, dass es eine Hoffnung gibt, die sogar über den Tod hinaus reicht! Denn der Leidende ist nicht im Tod geblieben. Als Auferstandener setzte er eine Bewegung voller Dynamik in Gang. Wir als Jüngerinnen und Jünger Jesu sollen neuer Sauerteig sein, der die Weltgesellschaft durchdringt im Sinne seiner Frohen Botschaft der Liebe und des Friedens.  So orientieren wir uns an Jesus, der das Königreich Gottes verkündete.  Die Menschen, die ihn damals erlebten oder von ihm hörten, staunten, so die Apostelgeschichte, „wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.“ (Apg 10,38). Sie fragten sich: Wer ist dieser Jesus? Woher kommt er?  Diese Frage nahm nach Jesu Tod und Auferstehung an Bedeutung zu. So geriet Jesus selbst immer mehr in den Mittelpunkt des Nachdenkens. Wie ist seine Nähe zu Gott zu beschreiben? Mit welchem Begriff? Etwa mit „Sohn Gottes“? War Jesus schon immer Gottes Sohn? Oder wurde er es erst - bei der Taufe? Christen stritten immer heftiger darüber, so dass es einer Klärung bedurfte.

Diese Klärung sollte vor genau 1700 Jahren, im Jahre 325, das Konzil von Nizäa bringen; Nizäa eine Stadt ganz in der Nähe des heutigen Istanbul. Es kam zu den schönen Formulierungen: Jesus ist „Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott“.  Es entstand ein ausführliches Glaubensbekenntnis, das in den folgenden Jahrzehnten und auf dem ersten Konzil von Konstantinopel, 56 Jahre später, weiterentwickelt wurde.  Dieses nicäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis ist Fundament der Glaubenslehre fast aller christlichen Kirchen. So erkannte man: Gott ist dreifaltig: Vater – Sohn – Heiliger Geist. Dieses Glaubensbekenntnis wird immer wieder in den Gottesdiensten gesprochen (wie bei uns nachher auch). Es hat die großen Kirchenspaltungen überstanden, auch die der Reformation.

Es ist das Credo, das die christlichen Kirchen miteinander verbindet. Zwar sprechen wir „Ich glaube“. Doch es ist das große „Wir“ unseres Glaubens. Es ist die ökumenische Grundlage unseres Glaubens.
Ja, wir sprechen es. Doch was denken wir dabei? Wir sprechen in der Sprache der Antike, vor 1700 Jahren, einer feierlichen Sprache, die uns in einigen ihrer Formulierungen fremd ist, die wir allerdings in ihrer Fremdheit auch gewohnt sind und geheimnisvoll finden: Da heißt es von Jesus: „gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch ihn ist alles geschaffen.“
Schon damals wusste man: Menschliche Sprache kann das göttliche Geheimnis nie erfassen, nur berühren!

Heute würde man sich nicht mehr auf ein christliches Glaubensbekenntnis in moderner Sprache einigen können. So ist man froh und feiert heute, dass vor 1700 Jahren eine solche Einigung zustande kam. So wurde der Glaube der Kirche formuliert. - Dennoch glaube ich!

Vor 25 Jahren gab es eine vom Publik-Forum veranstaltete Aktion „Mein Credo“.  Hunderte haben da ihr persönliches Glaubensbekenntnis geschrieben. Sie formulierten: „Ich glaube an das Unaussprechliche…“ - „Ich glaube an den Weg.“ - „Ich glaube an die Energie…“ – „Ich glaube an das Göttliche in allen Bewohnern dieser Erde…“. Einige schrieben anders: „Ich vertraue.“ - „Ich glaube, dass Du, Gott, mein tiefster Brunnengrund bist.“ - „Du über Namen und Natur… wer bist du?“.
Manche spürten: „Ich glaube an“ - das genügt nicht. Es fehlt das „Du“!

Am Anfang der Jesusbewegung stand die persönliche Beziehung zu Jesus, stand das „Du“. So sagte Petrus zu Jesus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,18). Später wurde versucht, die individuellen Bekenntnisse in einer objektiven Sprache zu formulieren. Das Glaubensbekenntnis sollte eine Vergewisserung sein, wer das ist, den ich als „Du“ erfahre.

Im heutigen Evangelium hörten wir: „Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.“ (Joh 20,8f.). Wie passt das zusammen: Er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht (die Schrift) verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse?
Der Glaube an – der Glaube an das leere Grab führte und führt nicht weiter.

Entscheidend ist: Ich glaube Dir, ich vertraue Dir! Es geht um die Begegnung mit dem geheimnisvollen göttlichen DU! Das führt zum Glauben!

Diesem Geheimnis sind Petrus, Maria von Magdala und die vielen anderen begegnet, als sich ihnen gegenüber der auferstandene Jesus erfahren ließ. Sie sind dem lebendigen Jesus begegnet und spürten: In ihm zeigt sich Gott. Später wurden - in den Evangelien - Geschichten geschrieben, wie man sich die Begegnungen mit dem Auferstandenen vorstellte. Auch in ihrer Plastizität haben diese Erzählungen das Geheimnisvolle bewahrt, wie etwa bei den Emmausjüngern.  Sie gingen mit einem Unbekannten. Beim Brotbrechen erkannten sie in ihm Jesus; und in diesem Moment entschwand er ihren Blicken. Eine geheimnisvolle Begegnung! Der Versuch, etwas Unaussprechliches in Sprache zu fassen!

Wir sind auch hier im Dom zum „Brotbrechen“ zusammengekommen – so nannte man in der frühen Kirche die Feier der Heiligen Messe. Sie soll uns die Erfahrung schenken, dem geheimnisvollen göttlichen DU zu begegnen. Wir können dem Auferstandenen begegnen! Auch - mitten im Alltag!

Von Gott als dem „ewigen Du“ sprach der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber.

Wir können mit diesem „ewigen Du“, das sich für uns in Jesus Christus offenbart hat, durch unser Leben gehen. Sagen wir immer wieder „Du“! Es ist ein kurzes Gebet und vermittelt die Erfahrung der Begegnung mit dem geheimnisvollen Urgrund unseres Seins. In einem Gebet der Kirche heißt es: „Gott, du bist da. Deine Gegenwart umhüllt und durchdringt uns wie die Luft, die wir atmen, ohne die wir nicht leben können. Gib, dass wir dir ganz vertrauen und leben ohne Angst.“  Sagen wir immer wieder „Du“ zum großen Geheimnis, das uns umfängt.

Verlebendigen wir in diesem Sinne das Große Glaubensbekenntnis, das auf das Konzil von Nicäa zurückgeht (und das wir nachher miteinander sprechen): Ich glaube Dir, Jesus! Du!

Amen

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news-39756 Fri, 18 Apr 2025 12:02:03 +0200 Bischof feiert Gottesdienst mit über 1500 Jugendlichen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-feiert-gottesdienst-mit-ueber-1500-jugendlichen/ Unter dem Leitwort „#Hoffnung“ feierte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer die Chrisammesse am Vorabend des Gründonnerstags. Bei einem bunten Treiben auf dem Domhof konnten sich die Jugendlichen bereits vor dem Gottesdienst über die Angebote der Jugendpastoral des Bistums, der Verbände und... Sie konnten sich sportlich betätigen, ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, beim Basteln ihrer Kreativität freien Lauf lassen oder sich bei Mitmachaktionen einbringen. Besonders beliebt bei Groß und Klein waren das Bobbycar-Rennen, Basketball, Torwandschießen und das Kirchen-Stadt-Land-Fluss.

Doch nicht nur Spiel und Spaß standen auf dem Programm. Die jungen Menschen nutzten auch die Gelegenheit, sich zu aktuellen Fragen zu äußern: Was ist uns in der Kirche wichtig? Wofür sollte sich Kirche engagieren? Oder passend zum Thema: Was macht mir Hoffnung?

Angereist waren Jugendliche und junge Erwachsene aus allen Teilen des Bistums. Fast 200 Ministrantinnen und Ministranten nahmen am Gottesdienst teil, viele von ihnen hatten liturgische Aufgaben übernommen. Auch dabei waren zahlreiche Mitglieder aus den muttersprachlichen Gemeinden und ausländische Christen, die im Bistum beheimatet sind.

Im Zentrum der Chrisammesse stand dann die Weihe der heiligen Öle, die bei der Sakramentenspendung verwendet werden - zum Beispiel bei Taufe, Firmung, Priesterweihe, oder als Stärkung für Kranke und Sterbende. Statt einer Predigt berichteten diesmal Menschen verschiedener Generationen davon, warum sie Hoffnung haben und was Hoffnung für sie bedeutet.

Nach dem Gottesdienst war noch Zeit für Gespräche und Begegnung bei belegten Baguettes, Laugenstangen, Limo, Apfelsaft und Wasser.

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news-39722 Wed, 16 Apr 2025 12:38:27 +0200 Wilmer würdigt verstorbenen Erzbischof em. Dr. Werner Thissen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wilmer-wuerdigt-verstorbenen-erzbischof-em-dr-werner-thissen/ Zum Tod von Erzbischof em. Dr. Werner Thissen hat der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer seinem Amtskollegen Erzbischof Dr. Stefan Heße und dem ganzen Erzbistum Hamburg sein Beileid ausgesprochen. "Erzbischof Dr. Thissen hat in der Erzdiözese Hamburg und darüber hinaus bleibende Spuren hinterlassen und das noch junge Erzbistum nachhaltig geprägt. Er hat wichtige Akzente in der pastoralen Entwicklung des Bistums gesetzt. Dabei war ihm der Austausch mit den Nachbarbistümern Osnabrück und Hildesheim immer ein wichtiges Anliegen. Noch im vergangenen September war Erzbischof Thissen bei der Verabschiedung von Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in Hildesheim dabei.

Das Bistum Hildesheim wird Erzbischof em. Werner Thissen ein ehrendes Andenken bewahren", sagt Wilmer. 

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news-39637 Sat, 05 Apr 2025 15:07:00 +0200 90. Geburtstag von Weihbischof em. Hans-Georg Koitz https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/90-geburtstag-von-weihbischof-em-hans-georg-koitz/ Bei der SamstagMittagsMusik im Hildesheimer Dom feierten die Dommusik und zahlreiche Gäste den 90. Geburtstag von Weihbischof em. Hans-Georg Koitz, den dieser am 4. April begangen hatte. Domchor, Dommusikdirektor Thomas Viezens und Domkantor Michael Čulo hatten ein besonderes Programm für den... Im voll besetzten Mariendom würdigte zunächst Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz den Jubilar und blickte auf dessen Leben zurück. Er beschrieb die Herkunft der Familie aus Schlesien und das Ankommen in der neuen Heimat. Auf 62 Jahre als Priester und 32 Jahre als Weihbischof blickt Koitz zurück. Einige wichtige Stationen benannte Bongartz: die Priesterweihe, das Wirken als Missionar in Afrika, die Zeit als Religionslehrer am Bischöflichen Gymnasium Josephinum, die für viele prägende Zeit als Regens des Priesterseminars und das Wirken als Domdechant mit der Verantwortung für die Domsanierung.

Koitz hatte darum gebeten, nicht in der ersten Reihe im Dom zu sitzen, sondern in der Mitte. Bongartz bemerkte mit einem Augenzwinkern, dass „man diese Bitte einem 90-Jährigen nicht abschlagen darf.“ So stand Koitz inmitten der Menschen, geehrt durch einen 6-stimmigen Kanon mit Orgelbegleitung. Mit langanhaltendem, herzlichem Applaus gratulierten und dankten ihm die Menschen um ihn herum.

Das folgende Programm startete der Domchor in Begleitung von Michael Čulo mit „Singen will ich dem Herrn“. Nach Orgelwerken von Audrey Snyder, Léon Boëllmann und Felix Mendelssohn Bartholdy sangen alle Besucherinnen und Besucher zusammen mit dem Domchor „Maria, breit den Mantel aus“ – einer der bewegenden Momente im Mariendom. Als Höhepunkt zum Schluss spielte Viezens von Charles-Marie Widor die „Toccata F-Dur“ aus der Orgelsinfonie Nr. 5.

In einer langen Schlange standen die Gratulantinnen und Gratulanten im Anschluss an das Konzert an. Eine besondere SamstagMittagsMusik für einen besonderen Menschen.

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news-39592 Thu, 03 Apr 2025 13:22:39 +0200 "Unsere Friedensordnung ist bedroht" https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/unsere-friedensordnung-ist-bedroht/ Anlässlich des Weltfriedenstages feierte der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am Donnerstag mit Angehörigen der Bundeswehr, der Bundes- und Landespolizei und des Zolls einen Gottesdienst im Hildesheimer Dom.  Bischof Wilmer bedankte sich im Gottesdienst bei den Sicherheitskräften. „Danke, dass Sie in Ihrem herausfordernden Dienst immer wieder bereit dazu sind, konstruktive Lösungen zu suchen, Menschen in Krisensituationen zu begleiten und Wege aufzeigen, die zum Besseren, ja sogar zum Frieden führen. Unsere gesellschaftliche Situation wird immer herausfordernder. Gewalt und Eskalationen greifen um sich, unsere Friedensordnung ist bedroht. Ihr Dienst ist damit noch komplexer und noch wichtiger geworden, als er es ohnehin schon ist. Ich wünsche Ihnen persönlich und für Ihren Dienst viel Kraft und viele Ideen für entwaffnende Lösungen“, sagte Wilmer.

Aus Kiel war Torsten Stemmer zum Friedensgottesdienst angereist; er ist der zuständige Militärdekan für die Bundeswehrstandorte in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen. Er weiß, Militärseelsorger sind wichtige Gesprächspartner für die Soldatinnen und Soldaten. So gehe der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Unberechenbarkeit der aktuellen US-Regierung nicht spurlos an den Angehörigen der Streitkräfte vorbei. „Natürlich werden diese Entwicklungen von den Soldatinnen und Soldaten sehr genau beobachtet. Die sich rasant verändernde weltpolitische Lage hat Folgen für die Planungen der Bundeswehr und damit auch ganz konkrete Auswirkungen auf die Soldatinnen und Soldaten: erhöhte Bereitschaftszustände, Patrouillen in der Ostsee, Stationierung in Polen, Slowakei und Litauen sowie verstärkte Übungstätigkeiten sind einige Beispiele dafür“, so Stemmer.

Gerade in den letzten Wochen wird immer häufiger über einen möglichen Frieden gesprochen, der allerdings durch UN-Friedenstruppen geschützt werden müsste. Für den Militärdekan ist klar, dass, falls auch deutsche Kontingente an so einer Mission zur Friedenssicherung beteiligt wären, ebenfalls Seelsorger mit in den Einsatz gehen. „Die Militärseelsorge folgt der Truppe. Das heißt, wir gehen selbstverständlich dahin mit, wohin auch immer der Bundestag die Bundeswehr schickt, gegebenenfalls auch in die Ukraine“, erklärt er.

Auf die Frage, ob sich der traditionelle Friedensgottesdienst im Hildesheimer Dom nicht überholt habe, kommt von Stemmer ein klares Nein. „Je unruhiger und unübersichtlicher es in der Welt wird, desto mehr merken wir, dass wir Menschen nicht alles alleine aus uns heraus können. Wir Menschen sind auf Gottes Hilfe angewiesen, dass er uns im Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit bestärkt und leitet. Gerade mit denjenigen, die mit ihrem Leben in Bundeswehr, Polizei und Zoll für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung einstehen, beten wir um Frieden und erbitten Gottes Segen, damit sie Ihren Dienst zum Wohle der Gesellschaft gut ausüben können“, betont Stemmer.

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news-39573 Tue, 01 Apr 2025 13:47:05 +0200 Dr. Felix Prinz ist neuer Direktor des Dommuseums Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dr-felix-prinz-ist-neuer-direktor-des-dommuseums-hildesheim/ Dr. Felix Prinz ist neuer Direktor des Dommuseums Hildesheim. Er folgt auf Prof. Dr. Claudia Höhl, die über neun Jahre das Dommuseum erfolgreich geleitet hat und Ende April in den Ruhestand verabschiedet wird. Der 47-Jährige arbeitet bereits seit 2015 für das Dommuseum. In seiner bisherigen Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dommuseum war er Kurator der großen, international beachteten Sonderausstellung „Islam in Europa. 1000–1250“ (2022/23), er hat das von der Bundeskulturstaatsministerin geförderte Modellprojekt ‚Verflechtungen. Kunst aus von Islam geprägten Regionen‘ geleitet und die Ausstellung „Transfer Bernwardsäule“ (2018) konzipiert.

Geboren in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart, hat Prinz in München, Amsterdam und Berlin Kunstgeschichte studiert und wurde an der Freien Universität Berlin promoviert. Seit zehn Jahren war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dommuseum Hildesheim, zuvor hatte er an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München gearbeitet, wo er mehrere Ausstellungen zur Gegenwartskunst realisierte. In Forschungsprojekten war er an den Staatlichen Museen zu Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Schriften zur Kunst des Mittelalters und der Gegenwart. An der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Stiftung Universität Hildesheim sowie an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen lehrte er zur Kunst des Mittelalters.

Dr. Felix Prinz sagt zu seiner neuen Aufgabe: „Das Dommuseum Hildesheim mit seiner herausragenden Sammlung mittelalterlicher Kunst ist das schönste Museum dieser Art, auch durch die Arbeit der vorhergehenden Direktionen genießt es internationale Anerkennung. Dieses sehr hohe Niveau in Ausstellungen, Vermittlung und Forschung weiterentwickeln zu dürfen, ist ein großes Privileg. Dabei möchte ich mit innovativen Fragestellungen die historischen Objekte für unsere Gegenwart erschließen und mit zeitgenössischer Kunst unsere Perspektiven auf Gesellschaft, Kultur und Religion erweitern.“

Der Hildesheimer Generalvikar Martin Wilk betont: „Herr Dr. Prinz ist ein absoluter Fachmann für mittelalterliche Kunst, der das Dommuseum Hildesheim bereits sehr gut kennt. Ich freue mich sehr, dass er seine hohe Expertise nun in seiner neuen Leitungsrolle weiterhin für unser Dommuseum einbringen wird, und wünsche ihm alles Gute und Gottes Segen für diese wichtige Aufgabe.“

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news-39540 Fri, 28 Mar 2025 12:47:16 +0100 Bischof Wilmer feiert Gottesdienst mit Sicherheitskräften https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-feiert-gottesdienst-mit-sicherheitskraeften/ Anlässlich des Weltfriedenstages feiert der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am Donnerstag, 3. April 2025, mit Angehörigen der Bundeswehr, der Bundes- und Landespolizei und des Zolls einen Gottesdienst im Hildesheimer Dom. Herzlich willkommen sind darüber hinaus auch alle weiteren... Das Polizeiorchester Niedersachsen unterstützt den Friedensgottesdienst musikalisch. Direkt nach dem Gottesdienst folgt in der Dombibliothek ab 10.45 Uhr ein Vortrag des Referenten Dr. Jochen Reidegeld, kommissarischer Leiter des Instituts für Theologie und Frieden aus Hamburg, zum Thema „Religion als Wurzel von Gewalt oder als Friedensfaktor am Beispiel von Syrien und Irak“. Mit einem gemeinsamen Mittagessen der Teilnehmenden vor dem Bischöflichen Generalvikariat endet die Veranstaltung.

Der Weltfriedenstag in Hildesheim nimmt Bezug auf den jährlichen Weltfriedenstag der katholischen Kirche am 1. Januar. Er wird begangen seit der Einführung durch Papst Paul VI. im Jahr 1967 und findet in diesem Jahr zum 58. Mal statt. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Vergib uns unsere Schuld, schenke uns deinen Frieden“.

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news-39522 Thu, 27 Mar 2025 10:27:37 +0100 Bistum Hildesheim verliert knapp 15.000 Mitglieder https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bistum-hildesheim-verliert-knapp-15000-mitglieder/ Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Hildesheim hat sich verringert. Sie lag zum Ende des Jahres 2024 bei 508.073 Menschen (2023: 523.039). Das waren 14.966 weniger als im Jahr zuvor. Dies geht aus der kirchlichen Statistik hervor. Die Zahl der Bestattungen betrug im vorigen Jahr 4.852 (2023: 5.223). Die Taufen sanken von 2.588 im Jahr 2023 auf 2.375 im Vorjahr. Die Eintritte und Wiederaufnahmen stiegen auf 305 gegenüber 218 im Jahr 2023. Die Zahl der Kirchenaustritte ging von 10.242 im Jahr 2023 auf 8.851 im Vorjahr zurück.

Die Zahl der Gottesdienstteilnehmenden im Bistum Hildesheim im Jahr 2024 lag bei 5,8 Prozent (2023: 5,5 Prozent). 411 Paare wurden im Jahr 2024 kirchlich getraut, 80 weniger als ein Jahr zuvor.

2.372 junge Menschen empfingen im vergangenen Jahr das Sakrament der Firmung, 300 mehr als 2023. Es gab 3.162 Erstkommunionen im Jahr 2024, das ist ein Rückgang um 25 Erstkommunionen gegenüber 2023.

Zu den statistischen Daten des vergangenen Jahres sagt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:

„Wir hatten weniger Kirchenaustritte und mehr Eintritte im Jahr 2024, was positiv ist. Insgesamt zeigen die Daten der kirchlichen Statistik weiterhin, dass wir weniger Menschen katholischen Glaubens im Bistum Hildesheim werden. Dies ändert nichts am Auftrag, den uns das Evangelium mitgibt: Als Kirche leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer solidarischen Gemeinschaft und einem guten Miteinander, gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wie können wir die Botschaft Jesu konkret im Leben der Menschen bezeugen? Diese Frage müssen wir uns immer neu stellen. Unser Weg an der Seite unserer Mitmenschen bleibt ein Lernweg.“

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news-39506 Tue, 25 Mar 2025 16:07:49 +0100 Festveranstaltung 70 Jahre Loccumer Vertrag – 60 Jahre Niedersachsenkonkordat https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/festveranstaltung-70-jahre-loccumer-vertrag-60-jahre-niedersachsenkonkordat/ Mit einer Festveranstaltung und rund 180 geladenen Gästen im Neuen Rathaus in Hannover wurden heute die Jubiläen 70 Jahre Loccumer Vertrag sowie 60 Jahre Niedersachsenkonkordat begangen. Ministerpräsident Stephan Weil würdigte dabei die guten Beziehungen des Landes zu den beiden großen Religionsgemeinschaften:
„Seit Jahrzehnten stehen der Loccumer Vertrag und das Niedersachsenkonkordat für eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Staat und Kirchen. Beide Vereinbarungen haben verlässliche Grundlagen für Dialog und Zusammenarbeit geschaffen – geprägt von Respekt und gemeinsamer Verantwortung für die Gesellschaft. In Zeiten tiefgreifender Veränderungen ist dieser Dialog wichtiger denn je. Wir können daher mit Fug und Recht von zwei historischen Dokumenten für die guten Beziehungen von Staat und Kirchen sprechen, die bis heute nichts von ihrer Bedeutung und Aktualität eingebüßt haben und die sicher nicht ganz zufällig viele Nachahmer gefunden haben. Mein herzlicher Dank gilt allen, die mit ihrem Einsatz und Engagement zu dem wertwollen Miteinander beitragen.“

Der Vorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit, wies in seiner Ansprache auf die gemeinsame Verantwortung hin:
„Der Loccumer Vertrag war, ist und bleibt ein Grundpfeiler der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Niedersachsen. Für uns als Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist dieser Vertrag ein lebendiges Zeugnis der Verantwortung, die das Land und die Kirchen füreinander tragen, um das Gemeinwohl zu fördern und die gesellschaftliche Entwicklung unseres Landes zu begleiten. Wir kommen gesellschaftlich gemeinsam weiter, wenn wir Herausforderungen offen und vertrauensvoll angehen. Dankbar sind wir, dass wir das Vertrauen seitens des Landes Niedersachsen immer wieder spüren können.“

Auch vom Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, gab es Lob für das gute Verhältnis:
„Rückblickend auf 60 Jahre Niedersachsenkonkordat darf man sagen, dass dieser Vertrag sich bewährt hat und das Land Niedersachsen und die katholische Kirche ein sehr konstruktives und freundschaftliches Miteinander pflegen. Und das dient letztlich dem Wohl aller Menschen in Niedersachsen.“

Den Festvortrag „Ist die Säkularisierung unaufhaltsam?“ hielt der Soziologe und Sozialphilosoph Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joas.

Hintergrund:

Loccumer Vertrag vom 19. März 1955 regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Land Niedersachsen und den fünf evangelischen Landeskirchen (damalige Bezeichnung: Evangelisch-lutherische Kirche Hannovers, Evangelisch-reformierte Kirche in Nordwestdeutschland, Braunschweigische evangelisch-lutherische Landeskirche, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, Evangelisch-lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe). Beide Seiten verpflichten sich zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf der Grundlage der verfassungsmäßigen Trennung von Staat und Kirche.

Der Vertrag war der erste umfassende Vertrag zwischen dem Staat und einer Religionsgemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und unter Geltung des Grundgesetzes.
Er hatte Modellcharakter und Vorbildfunktion für die weiteren Staatskirchenverträge in Deutschland, auch noch nach der Wiedervereinigung. Der Loccumer Vertrag regelt beispielsweise den Religionsunterricht, die Gefängnisseelsorge und den Einzug der Kirchensteuern durch den Staat. Das am 26. Februar 1965 unterzeichnete Niedersachsenkonkordat ist ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Land Niedersachsen und dem Heiligen Stuhl, in dem eine partnerschaftliche Zusammenarbeit vereinbart wurde. Vertraglich festgelegt wurden im Niedersachsenkonkordat unter anderem der gesetzliche Schutz der katholischen Kirche mit ihren caritativen Einrichtungen sowie der Sonntage und kirchlichen Feiertage, Regelungen zum Religionsunterricht sowie zur Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge.

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news-39464 Fri, 21 Mar 2025 11:00:00 +0100 Start der dritten großen Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/start-der-dritten-grossen-studie-zur-aufarbeitung-von-sexualisierter-gewalt-im-bistum-hildesheim/ Das Bistum Hildesheim hat ein Konsortium aus mehreren unabhängigen Forschungseinrichtungen beauftragt, sexualisierte Gewalt im Verantwortungsbereich der Diözese aufzuarbeiten. Die Zielrichtung der neuen Studie wurde zwischen der Diözese und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord eng... Das multidisziplinäre Forschungskonsortium besteht aus dem Institut für soziale Arbeit e. V. aus Münster, der zur Universitätsmedizin Rostock gehörenden Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, dem juristischen Forschungszentrum SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies gGmbH aus Heidelberg und dem zur Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gehörenden Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie.

Die neue Studie beginnt im April 2025 und wird auf den Erkenntnissen der bisherigen Aufarbeitungsvorhaben im Bistum Hildesheim aufbauen. Die Vorgängerstudien hatten sich in besonderer Weise mit der Amtszeit von Bischof Heinrich Maria Janssen (1957 bis 1982) befasst. Auch die kommende Studie wird sich zumindest teilweise noch einmal mit der Zeit Janssens auseinandersetzen.

Neu in den Blick kommen nun die Amtszeiten des Vorgängers von Bischof Janssen, Bischof Dr. Joseph Godehard Machens (1934 bis 1956), sowie in besonderer Weise die Amtszeiten der Bischöfe Dr. Josef Homeyer (1983 bis 2004), Norbert Trelle (2006 bis 2017) und Dr. Heiner Wilmer SCJ (seit 2018).

Die neue Studie wird Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Pfarrgemeinden und Lebensläufen von Tatverdächtigen nachspüren, auch sollen Lebensgeschichten und Bewältigungsstrategien von Betroffenen und Co-Betroffenen aufgezeigt werden. Während der Studie soll eine Auswahl von Institutionen, Gemeinden und Personen exemplarisch und im Detail untersucht werden. Zur Methodik gehören die Auswertung vorliegender Untersuchungen und Quellen, Aktenanalysen, Fragebögen und Gespräche mit Betroffenen, Co-Betroffenen sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

Für die Studiendauer wird eine Begleitgruppe gebildet. Sie soll die Studie inhaltlich begleiten, den Finanz- und Zeitrahmen im Blick behalten sowie die unabhängige Arbeit der Forschenden gewährleisten. Ebenso dient sie dem Informationsaustausch zwischen dem Forschungskonsortium, dem Bistum, der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord und dem Betroffenenrat Nord.

Das Forschungsvorhaben richtet sich nach den wissenschaftlichen Standards der Deutschen Forschungsgesellschaft. Geplant ist, dass das Forschungskonsortium bereits während des Studienzeitraums Informationen zu bestimmten Aspekten oder Fragestellungen veröffentlicht, um das Vorhaben als fortlaufende Dokumentation zu gestalten. Auftraggeber des Aufarbeitungsvorhabens ist Dr. Heiner Wilmer SCJ als amtierender Bischof von Hildesheim.

Bischof Wilmer sagt: „Die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim hat für mich weiterhin allerhöchste Priorität. Deshalb bin ich allen Beteiligten, insbesondere auch der Unabhängigen Aufarbeitungskommission Nord und dem Betroffenenrat Nord, sehr dankbar, die in umfangreichen Abstimmungsprozessen und mit viel Detailarbeit dazu beigetragen haben, dieses komplexe Aufarbeitungsvorhaben an den Start zu bringen. Die Forschenden erhalten von uns alle verfügbaren Informationen und jede mögliche Unterstützung, um diese Studie zu realisieren.“

Nicole Sacha vom Betroffenenrat Nord betont: „Als Betroffenenrat Nord ist uns besonders wichtig, dass neben dem Aufdecken von persönlichem und institutionellem Versagen das Erleben der Betroffenen und Co-Betroffenen in der Studie von zentraler Bedeutung ist. Für sie sind der Missbrauch und seine Folgen tagtägliche Realität. Darauf, dass nun, 13 Jahre nachdem ein Betroffener aus unserem Gremium schwerste Vorwürfe gegen den Bernwardshof erhoben hat, nun auch die Kinderheime in „Tiefenbohrungen“ aufgearbeitet werden, haben wir größten Wert gelegt.“

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news-39440 Tue, 18 Mar 2025 13:33:17 +0100 Lettnerkonzerte im Dommuseum sowie im Dom und in St. Michaelis https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/reihe-der-lettnerkonzerte-diesmal-nicht-nur-im-dommuseum-hildesheim-sondern-auch-im-dom-und-in-st-michaelis/ Der Lettnersaal des Dommuseums Hildesheim wird erneut zum Konzertsaal. Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres werden im April vor dem etwa neun Meter hohen Renaissancelettner des Doms auftreten. Darüber hinaus werden der Hildesheimer Dom und die Hildesheimer Kirche St. Michaelis zu Orten... Der Anlass dafür: Der Dom und St. Michaelis feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen als Welterbestätten der UNESCO. Deshalb kooperieren das Dommuseum und die Dommusik als Veranstaltende diesmal mit der Michalismusik. Die Aufführungen stehen unter dem Titel „PASSION“ – eine Anspielung darauf, dass Leidenschaft ein besonderer Motor für künstlerische Höchstleistungen ist und darüber hinaus das Erbe aus ottonischer Zeit in Hildesheim leidenschaftlich gepflegt wird.

Zum Auftakt am 4. April im Dommuseum ist mit Salvatoris Consort ein Ensemble zu Gast, welches sich der geistlichen und weltlichen Musik des 16. und 17. Jahrhunderts widmet. Dieses Konzert beginnt um 18 Uhr. Am 11. April wird im Hildesheimer Dom die Leidenschaft Johann Sebastian Bachs für italienische Musik hörbar. Es spielen Kerstin Dietl, Tobias Hechler und das Originalklangorchester Concerto Ispirato unter der Leitung von Iris Maron. Los geht es um 19.30 Uhr.

Am 18. April ist in St. Michaelis eine Musik zum Karfreitag zu hören. Die Komponistin, Akkordeonistin und Dirigentin Snežana Nešic spielt Musik, die von der Einsamkeit und der Hoffnung auf neues Leben erzählt. Zu hören ist sie mit eigenen Werken, Improvisationen und dem zentralen Werk De profundis aus der Feder von Sofia Gubaidulina. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Zum Abschluss der Reihe präsentiert das calens vocalensemble am 25. April um 18 Uhr vor dem Lettner im Dommuseum ein Programm, das die Zeitlosigkeit klassischer Vokalmusik in den Mittelpunkt stellt. In der Gegenüberstellung von Werken Pierre Villettes, Felix Mendelssohn Bartholdys, William Byrds, Roxanna Panufniks und Jaakko Mäntyjärvis sowie von Eigenkompositionen Frederic Mattes’ und Florian Wolfs tritt die Klangsprache historischer und zeitgenössischer Vertonungen in einen berührenden Dialog.

Die Konzertreihe findet mit großzügiger Unterstützung des Hildesheimer Dombauvereins statt. Tickets für die Lettnerkonzerte gibt es online unter https://shop.dommuseum-hildesheim.de oder im Foyer des Hildesheimer Doms. Das Domfoyer hat täglich (außer am 24. und 31. Dezember) von 10 bis 18 Uhr geöffnet, allerdings gelten noch bis zum 31. März verkürzte Öffnungszeiten von 11 bis 17 Uhr.

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news-39368 Thu, 13 Mar 2025 13:58:07 +0100 Moderne Künstler zwischen mittelalterlichen Objekten https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/moderne-kuenstler-zwischen-mittelalterlichen-objekten/ Auch bekannte moderne Künstler setzen sich mit christlichen Glaubensinhalten und der Kirche als Institution auseinander. Zehn solcher Werke aus der Sammlung Hall sind nun in der Ausstellung „The Passion – von Beuys bis Warhol“ vom 14. März bis 1. Juni 2025 im Dommuseum Hildesheim zu sehen. Werke moderner und zeitgenössischer Kunst setzen seit der Wiedereröffnung des Dommuseums 2015 starke Akzente in der Ausstellung und bilden einen Schwerpunkt im Sonderausstellungsprogramm. Mit der Gründung der Hall Art Foundation 2007 mit ihrem deutschen Standort in Schloss Derneburg hat sich eine nahe Nachbarschaft zu einer der weltweit größten Sammlungen moderner Kunst ergeben. „Wir profitieren von den Möglichkeiten, Arbeiten prominenter Künstlerinnen und Künstler aus dieser Sammlung nach Hildesheim zu holen“, erläutert die Direktorin des Dommuseum, Professorin Dr. Claudia Höhl.

Zehn Objekte wurden ausgewählt, die sich auf christliche Glaubenselemente und Bildtraditionen sowie auf Kirche als Institution beziehen. Das Spektrum reicht von Joseph Beuys über Niki de Saint Phalle, Lucio Fontana und Andy Warhol bis zu dem britischen Künstlerpaar Gilbert & George. „Viele dieser Künstler wie Warhol oder Beuys waren religiös geprägt“, sagt Höhl. Und das spiegelt sich auch in ihren Werken wider, die im Dommuseum nun in Beziehung zu den mittelalterlichen Kunstwerken gesetzt wurden. Damit sind neue, teils auch kritische Perspektiven im Museum zu sehen, die zu weiteren Diskussionen anregen sollen.

Von dieser bislang erstmaligen Kooperation zwischen dem Dommuseum und der Hall Art Foundation Derneburg ist auch deren Geschäftsführer, Alexander Haviland, angetan: „Es ist interessant, unsere Werke in einem neuen Zusammenhang zu sehen. Dadurch verändert sich der Blick auf die Objekte. Ich sehe sie jetzt ganz neu.“ Diesen Blick auf die Werke wünscht er auch allen Besucherinnen und Besuchern.

„Unser besonderer Dank gilt Andrew und Christine Hall sowie dem ganzen Team der Hall Art Foundation Schloss Derneburg für die großzügige Unterstützung“, betont Höhl.

Zum Begleitprogramm der Ausstellung gehört eine Kuratorinnen-Führung mit Professorin Dr. Claudia Höhl am Donnerstag, 10. April 2025, um 15.30 Uhr sowie eine Ferienaktion für Kinder am gleichen Tag um 14 Uhr.

Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch kostet für Erwachsene sieben Euro, Personen bis 25 Jahre erhalten freien Eintritt. Öffentliche Führungen, die auch die Werke der aktuellen Ausstellung aufgreifen, gibt es samstags, sonntags und feiertags um 14 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.dommuseum-hildesheim.de

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news-39337 Tue, 11 Mar 2025 11:23:00 +0100 Dem Ruf Gottes gefolgt https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/dem-ruf-gottes-gefolgt/ Sie sind dem Ruf Gottes gefolgt und wollen katholisch werden: 36 Erwachsene haben sich in den vergangenen Monaten vorbereitet und nun um Aufnahme in die katholische Kirche gebeten. In einem Gottesdienst in der Hildesheimer Seminarkirche hat Bischof em. Michael Wüstenberg in Vertretung für Bischof... Mit Angehörigen, Freunden, Katechetinnen und ihren Katechumenatsbegleiterinnen und -belegeitern waren die künftigen Katholikinnen und Katholiken für diese Feier der Zusage unter anderem aus Wolfsburg, Lüneburg und Hildesheim angereist. Darunter sind Taufbewerberinnen und Taufbewerber, die in der Osternacht bzw. der Osterzeit die Taufe sowie Kommunion und Firmung als Erwachsene empfangen werden, aber auch Firmbewerberinnen und -bewerber sowie Konvertiten, die bereits christlich getauft sind und nun noch Firmung und Kommunion empfangen werden. Sie alle haben sich in den Monaten zuvor intensiv mit ihrem Glauben beschäftigt und in Begleitung auf die Aufnahme in die katholische Kirche vorbereitet. 

In der Feier wurden die Bewerberinnen und Bewerber einzeln aufgerufen und haben dem Bischof ihr Empfehlungsschreiben überreicht. Darin bekräftigen sie ihren Wunsch, katholisch zu werden und bitten um Zulassung zu den Sakramenten: "Diesen Ruf habe ich gehört und bin ihm gefolgt. Ich habe den festen Wunsch, katholischer Christ zu werden".  Der zuständige Pfarrer und die jeweiligen Katechumenatsbegleiterinnen und -begleiter empfehlen durch ihre Unterschrift diese Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie.

Die Zusage haben sie von Bischof Wüstenberg in der Feier bekommen. Einzeln hat er alle Bewerberinnen und Bewerber dazu durch Handauflegung gesegnet. 

Bei einem anschließenden Empfang im Lüchtenhof gab es Gelegenheit zu Austausch und Gespräch – unter anderem über die unterschiedlichen Glaubensgeschichten der Anwesenden. Mit dem Empfang der Sakramente in der Osterzeit endet für die Bewerberinnen und Bewerber ihr Katechumenat. 

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news-39330 Mon, 10 Mar 2025 11:34:55 +0100 Passionskonzert in St. Michaelis https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/passionskonzert-in-st-michaelis/ Am Sonntag, 23. März 2025, um 19.30 Uhr findet ein Passionskonzert in der Kirche St. Michaelis in Hildesheim statt. Die Mädchenkantorei am Hildesheimer Dom singt zusammen mit der Kantorei und dem VokalEnsemble St. Michael. Mit dabei ist auch die Kammersymphonie Hannover. Die ökumenischen kirchenmusikalischen Projekte der beiden UNESCO Welterbestätten haben sich inzwischen weit über Hildesheim hinaus einen Namen gemacht und ziehen Menschen aus Nah und Fern an. Beim Konzert am 23. März werden Chorwerke von Rutter, Chilcott, Bach und Čulo zu hören sein. Die Leitung teilen sich die Kirchenmusikdirektorin aus St. Michaelis, Angelika Rau-Čulo, und der Hildesheimer Domkantor Michael Čulo , dessen Komposition „in principio“ dem Konzert einen besonderen Akzent verleihen wird. Der Eintritt ist frei.

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news-39295 Thu, 06 Mar 2025 15:23:27 +0100 Sonderausstellung thematisiert die Kriegszerstörung des Hildesheimer Doms vor 80 Jahren https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/sonderausstellung-thematisiert-die-kriegszerstoerung-des-hildesheimer-doms-vor-80-jahren/ Vor 80 Jahren wurden der Hildesheimer Dom sowie große Teile der Stadt Hildesheim bombardiert. Aus diesem Anlass zeigt das Dommuseum Hildesheim vom 7. März bis zum 1. Juni 2025 eine Sonderausstellung mit historischen Fotografien, die die Kriegszerstörung der Bischofskirche thematisieren. Gezeigt werden Bilder des Domes vor und nach der Zerstörung sowie aus der Phase des Wiederaufbaus, die diesen einschneidenden Teil der Geschichte der Domkirche wieder präsent machen. Die Aufnahmen verdeutlichen in besonderer Weise, wie sehr sich der Dom vor der Zerstörung von der wiederaufgebauten Bischofskirche unterscheidet.

Bis 1945 wurde die Kathedrale außen von einer Doppelspitzturmfassade aus dem 19. Jahrhundert dominiert. Innen war die Kirche barock ausgestaltet, so gab es etwa eine reiche Stuckdekoration und große Deckengemälde. Beim Wiederaufbau in den 1950er-Jahren entschied man sich dagegen, den Dom auf seine vermeintlich mittelalterliche Gestalt zurückzuführen. „Barock raus, Romanik rein – das war die Devise“, sagt Prof. Dr. Claudia Höhl, die Direktorin des Dommuseum Hildesheim.

Auch der Trieb des 1000-jährigen Rosenstocks mit der Jahresplakette 1945 ist in der Ausstellung zu sehen. Der Rosenstock an der Apsis des Doms gilt als Wahrzeichen der Stadt Hildesheim. Er brachte acht Wochen nach der völligen Zerstörung der Kirche aus den verschütteten Wurzeln 25 neue Triebe hervor, was als besonderes Zeichen der Hoffnung gedeutet wurde.

Die Ausstellung richtet den Blick auf einen entscheidenden Aspekt, ohne den der heutige Status des Hildesheimer Doms und seiner Kunstschätze als Welterbestätte nicht möglich gewesen wäre: die Rettung von Kulturgütern vor der Zerstörung. Insbesondere dem damaligen Domdechanten Clemens Stolte und einigen Mistreitern ist es zu verdanken, dass ab 1942 wesentliche Kunstgegenstände des Domes wie die Bernwardtür, die Christussäule, die mittelalterlichen Radleuchter, das Taufbecken sowie der im Rittersaal und der Sakristei befindliche Domschatz ausgelagert wurden. Damit entgingen sie der Zerstörung im letzten Kriegsjahr.

2025 ist für den Hildesheimer Dom ein doppeltes Jubiläumsjahr, betont Museumsdirektorin Höhl: „Vor 40 Jahren erfolgte gemeinsam mit St. Michael die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes und vor 80 Jahren wurde der Dom ebenso wie große Teile der Stadt Opfer des verheerenden Bombenangriffs am 22. März 1945. Beides hängt eng zusammen. Die Erfahrung der enormen Kulturgutverluste des Zweiten Weltkriegs war Auslöser für die Initiative der UNESCO, weltweit Orte und Kunstwerke besonders zu schützen und damit das kulturelle Gedächtnis aller Menschen zu bewahren“, so Claudia Höhl.

Das Welterbe-Jubiläum wird das Dommuseum Hildesheim vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 mit einem Fest auf dem Domhof feiern. Das Areal soll dabei zu einem Festivalgelände mit vielfältigem Programm werden.

Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch kostet für Erwachsene sieben Euro, Personen bis 25 Jahre erhalten freien Eintritt. Weitere Informationen im Internet unter www.dommuseum-hildesheim.de

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