Bistum Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de de_DE Bistum Hildesheim Sat, 23 Sep 2023 20:17:29 +0200 Sat, 23 Sep 2023 20:17:29 +0200 TYPO3 EXT:news news-34541 Fri, 22 Sep 2023 11:10:00 +0200 „Wir werden erst aufhören, die Natur zu zerstören, wenn wir begreifen, dass wir ein Teil von ihr sind“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wir-werden-erst-aufhoeren-die-natur-zu-zerstoeren-wenn-wir-begreifen-dass-wir-ein-teil-von-ihr-sind/ In diesem Sommer hat sich das bald 11-köpfige interdisziplinäre Umweltteam des Bistums gegründet. Dr. Dietmar Müßig ist als Referent für Bolivienpartnerschaft und Ökotheologie im Team. Im Gespräch mit Frauke Stockhorst erzählt der Theologe, was ihm am Herzen liegt. Frauke Stockhorst: Herr Dr. Müßig, Sie sind Referent für Bolivienpartnerschaft und Ökotheologie. Da habe ich als erstes gleich die Frage: Was ist denn überhaupt Ökotheologie?

Dietmar Müßig: Öko leitet sich vom griechischen Wort oikos ab, das heißt so viel wie Haus oder Haushalt. So ist Ökotheologie dann auch ein Zweig der Theologie, der sich mit der Frage beschäftigt, wie „das gemeinsame Haus“ der Schöpfung bewahrt werden kann. Denn spätestens seit der Umweltenzyklika Laudato si` von Papst Franziskus im Jahr 2015 weiß auch die katholische Kirche – die Schöpfung zu schützen ist nicht eine Möglichkeit, sondern eine Verpflichtung.

Stockhorst: Wir befinden uns mitten im sechsten Massensterben der Arten in der Geschichte des Lebens auf der Erde. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen der Vereinten Nationen (IPCC) mahnt an, dass nur ein unverzügliches Handeln noch dazu führen kann, die Klimakatastrophe und ihre Folgen einzudämmen. Auf der 27. Klimakonferenz hat der UN-Generalsekretär António Guterres gewarnt: „Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle.“ Was muss und kann Kirche also tun?

Müßig: Papst Franziskus hat dieses Jahr in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung geantwortet, dass wir uns entschließen müssen, unsere Herzen, unseren Lebensstil und die Arten von Politik, die unsere Gesellschaften bestimmen, zu verändern.

Die Ökotheologie beschäftigt sich vor allem mit der Veränderung des Herzes. Gemeint ist damit die ökologische Umkehr, die bereits Johannes Paul II. benannt hat, dass wir unseren Blick auf unsere Mitwelt verändern: Die Schöpfung ist ein heiliges Geschenk Gottes und nicht ein Objekt, das wir einfach ausbeuten können.

Stockhorst: Wird aber nicht gerade in der Schöpfungsgeschichte davon gesprochen, dass der Mensch sich die Welt untertan machen sollte? Und ist das nicht somit ein Teil unseres Problems der vielfältigen sozio-ökologischen Krisen?

Müßig: In Genesis 1,28 heißt es „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch.“ Und dieser sogenannte Herrschaftsbefehl hat im Verlauf der europäischen Geistesgeschichte in der Tat eine enorme Wirkungsgeschichte entfaltet; in diesem Sinne haben auch theologische Überzeugungen und die daraus erwachsenen Haltungen unsere heutigen ökologischen Krisen mit verursacht.

Allerdings ist dieses Zitat aus der Bibel oft völlig falsch interpretiert worden. Denn das Wort „herrschen“ ergibt sich hier eher aus der alt-orientalischen Herrschaftsideologie: Der Herrscher im Orient war aber auch immer jemand, der sich in besonderer Weise um die Armen und die gesamte Ordnung zu kümmern hatte. Das passt eher zu unserem Bild des Hirten, der sich um seine Schutzbefohlenen sorgt.

Leider wurde diese Bibelstelle dann vielfach als philosophische Grundaussage über das Wesen des Menschen missverstanden, der damit seinen Herrschaftsanspruch unterstrich. Das zieht sich dann durch von der christlichen Denktradition bis zur Philosophie der Aufklärung, in der der vernunftgesteuerte Mensch als Maß aller Dinge gilt und die Kontrollinstanz des alttestamentarischen Gottes komplett wegfällt. Und es findet sich weiter in der Neuzeit, mit ihren vielfältigen Mechanismen von Ausbeutung und Unterdrückung: So wurde der vernunftgesteuerte Mensch meist als Mann gesehen, dem sich die Frau, die Natur oder die Naturvölker unterwerfen mussten.

Stockhorst: Und in der Ökotheologie geht es nun auch um ein neues Verständnis des Menschen von sich selbst und von seinem Verhältnis zu Gott und zur Schöpfung?

Müßig: In der Tat braucht es einen neuen Fokus. Statt uns als Krone der Schöpfung zu verstehen - ein Bild, das übrigens gar nicht aus der Bibel stammt -, müssen wir lernen, uns als Teil der Lebensgemeinschaft auf diesem Planeten zu sehen. Tiere und Pflanzen sind, wie es nicht zuletzt der heilige Franz von Assisi vorgelebt hat, unsere Geschwister.

Stockhorst: Inwieweit hilft hier auch die Partnerschaft mit Bolivien?

Müßig: Die „Sorge um das gemeinsame Haus“ ist einer der Schwerpunkte der neuen Partnerschaftsvereinbarung mit den bolivianischen Partnerinnen und Partnern.

Hilfreich sind hier gerade die Weltvorstellungen und Spiritualitäten der indigenen Völker in Bolivien. So käme in den Anden niemand auf die Idee, sich als Krone der Schöpfung zu verstehen; dort geht es vielmehr um ein Leben in Harmonie mit der Schöpfung und mit den anderen Mitgeschöpfen, die Subjekte sind wie wir Menschen auch.

Auch die amazonische Tradition kennt viele religiös begründete Regelungen, die einen nachhaltigen Lebensstil garantieren sollen. Zum Beispiel der Herr des Waldes, den es im Amazonasgebietes in vielen Ländern Sprachen gibt. Er  verweist auf Jahrhunderte alte Erfahrungen und ein beeindruckendes Wissen um Gleichgewichte im Ökosystem. So fragt der Jäger um Erlaubnis, bevor er zur Jagd geht. Und er darf auch nur so viel erbeuten, wie er zum Lebensunterhalt seiner Familie oder der Gemeinschaft benötigt – und nicht mehr.

Stockhorst: Es geht in der Partnerschaft mit Bolivien aber auch darum, aufzuzeigen, welche Folgen unser Handeln und Wirtschaften für die Menschen im globalen Süden hat?

Müßig: Ja. Ein großes Thema ist hier der enorme Bedarf an Rohstoffen wie Gold oder Lithium, aber auch an Agrarprodukten wie Kaffee oder Soja. So wird das Gold mit Hilfe von flüssigem Quecksilber aus dem Flussschlamm im nördlichen Amazonasgebiet herausgewaschen – mit massiven Folgen für Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Oder das Beispiel Soja: Die Massentierhaltung in Deutschland braucht enorme Mengen an Futtermitteln. Die Sojabohnen wachsen auch in der Gegend von Santa Cruz in Bolivien. Hier wurde durch die agroindustrielle Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten Unmengen an Regenwald abgeholzt und stattdessen wird jetzt in Monokulturen und bei hohem Pestizid-Einsatz gentechnisch verändertes Soja angebaut.

Stockhorst: Welche Hoffnung kann die Ökotheologie in der sozio-ökologischen Krise geben?

Müßig: Die christliche Philosophie hat mit dem falsch verstandenen Herrschaftsanspruch und der daraus entstandenen Sichtweise des Menschen, er könne außerhalb des Ökosystems handeln und walten, einen großen Teil des heutigen Problems mit verursacht. Wir können jetzt als Kirche nun andersherum daran arbeiten, dieses Selbstverständnis zu verändern und uns als Teil des großen Ganzen begreifen, für das wir verantwortlich sind und von dem wir aber auch abhängig sind. Vermutlich werden wir erst aufhören, die Natur und damit uns selbst zu zerstören, wenn wir begreifen, dass wir ein Teil von ihr sind.

Stockhorst: Und wie kann diese veränderte Sichtweise konkret gelingen?

Müßig: Dies ist ein wichtiges Thema für die pastorale Arbeit. So überlegen wir unter anderem, ob wir liturgische Vorlagen, Predigtanregungen und weitere Handreichungen anbieten können. Auch Kurse zur Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen sind angedacht. Denn es wird in Zukunft in den Gemeinden immer mehr Wortgottesfeiern geben, die von Laien gestaltet werden. Und da erlebe ich viel Offenheit, ein anderes Narrativ von Gott und seiner Schöpfung, von der wir Menschen nur ein Teil sind, zu vermitteln.

 

Im Gespräch

Dr. Dietmar Müßig ist Referent für Bolivienpartnerschaft und Ökotheologie

Der Theologe engagiert sich als Referent für Ökotheologie für eine ökologische Umkehr im Sinne der Umweltenzyklika Laudato si´ - Über die Sorge für das gemeinsame Haus von Papst Franziskus. Müßig wird künftig unter anderem für drei Monate im Jahr als Dozent für Ökotheologie an der Katholischen Universität in Cochabamba arbeiten und vor Ort ökologische Projekte initiieren und begleiten.

Müßig war 11 Jahre Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Hildesheim und koordiniert seit 1997 die Bolivienpartnerschaft. Hier ist er Ansprechpartner in allen Fragen, besonders in Bezug auf ökologische Projekte, aber auch für den Austausch und die Begegnung von Studierenden und Dozierenden im wissenschaftlichen Bereich.

Frauke Stockhorst ist Referentin für Nachhaltigkeitskommunikation

Die Diplom-Biologin und Redakteurin ist im Umweltteam des Bistum Hildesheim verantwortlich für die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Nachhaltigkeitsthemen.

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news-34546 Fri, 22 Sep 2023 11:07:05 +0200 Neue Pilgerbegleiterinnen und Pilgerbegleiter für den Braunschweiger Jakobsweg https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/neue-pilgerbegleiterinnen-und-pilgerbegleiter-fuer-den-braunschweiger-jakobsweg/ Neun Pilgerbegleiterinnen und Pilgerbegleiter wurden in St. Ludgeri Helmstedt von Johanna Klee (Landeskirche Braunschweig) und Christiane Müßig (Bistum Hildesheim) in ihr Amt eingeführt. Mit der Einführung sind sie befähigt, selbstständig Pilgertouren auf dem Braunschweiger Jakobsweg anzubieten. Sie haben sich dafür in drei Wochenendseminaren ausbilden lassen und eine eigene Prüfpilgertour von Marienborn nach Helmstedt absolviert.

Seit zehn Jahren besteht das ökumenische Projekt „Braunschweiger Jakobsweg“ der Landeskirche Braunschweig und dem Bistum Hildesheim, welches von der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz gefördert wird. 270 Kilometer das Jakobswegs zwischen Magdeburg nach Höxter sind mittlerweile erschlossen worden. Rund dreißig ausgebildete Ehrenamtliche leiten die Touren auf dem Braunschweiger Jakobsweg. Informationen zum Braunschweiger Jakobsweg finden sich auf der Homepage vom Theologischen Zentrum (www.thzbs.de)

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news-34545 Fri, 22 Sep 2023 09:17:08 +0200 Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom https://www.jugend-bistum-hildesheim.de/ministrantinnen/aktionen-fuer-minis/romwallfahrt-2024/ Vom 27.07. bis 03.08.2024 machen sich Ministrantinnen und Ministranten ab 14 Jahren aus dem Bistum Hildesheim auf den Weg nach Rom. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich online.  news-34513 Mon, 18 Sep 2023 08:24:28 +0200 "Mehr Mut und Gelassenheit in Gott" https://www.bonifatiuswerk.de/de/news/2023/bei-dennoch-konferenz-werden-zukunftsfaehige-ideen-fuer-kirche-entwickelt/ Warum ist Kirche für eine moderne Gesellschaft wichtig? Warum engagieren wir uns überhaupt in der Kirche? Und was brauchen wir, um Neues zu wagen, neue Wege zu finden für eine zukunftsfähige Kirche? Mit diesen Fragen haben sich von Freitag bis Sonntag 520 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als... news-34514 Sun, 17 Sep 2023 08:31:00 +0200 Lob für das Bildungshaus LÜCHTENHOF des Bistums Hildesheim https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/lob-fuer-das-bildungshaus-luechtenhof-des-bistums-hildesheim/ Die Arbeit des Bildungshauses LÜCHTENHOF des Bistums Hildesheim ist während der Tagung „dennoch. Konferenz für Neues in Kirche“ in Hannover gewürdigt worden. Im Rahmen der dreitägigen Konferenz wurde am gestrigen Samstagabend der zap:innovationspreis verliehen, mit dem das Zentrum für angewandte... Der undotierte Preis ging an ein Tatoo-Projekt der Ordensgemeinschaften Österreichs, der LÜCHTENHOF gehörte zum Kreis der fünf nominierten Projekte. Jury-Mitglied Dr. Johannes von Schmettow betonte in seiner Laudatio: „Im LÜCHTENHOF in Hildesheim ist eine ganz besondere Atmosphäre und hier gibt es mit Stephanie und Dirk Brall zwei beeindruckende Inspiratoren. Der LÜCHTENHOF schafft es, die 700 Jahre Tradition mit absolutem Gegenwartsbezug zu verbinden. Stephanie und Dirk Brall arbeiten dabei mit einem großartigen Team zusammen. So etwas geht nur, wenn man mit offenen Augen und hoher Wahrnehmungskraft durch ein spannendes Leben gegangen ist.“

Die feierliche Preisverleihung fand vor mehr als 500 Menschen in der Niedersachsenhalle in Hannover statt. „Wir haben uns über die Nominierung sehr gefreut“, so Stephanie und Dirk Brall, die seit dem Sommer 2021 das Bildungshaus als Direktion leiten. „Unser herzlicher Dank gilt allen, die uns immer wieder neu ihr Vertrauen schenken und bei uns tagen und nächtigen. Unserem LÜCHTENHOF-Team danken wir, dass sie unseren Besucherinnen und Besuchern Tag für Tag so wertschätzend den Hof machen, genauso wie  Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, Generalvikar Martin Wilk und Generalvikariatsrat Dr. Christian Hennecke für ihr Vertrauen.“

Bischof Wilmer sagte: „Ich freue mich sehr über diese Würdigung für den LÜCHTENHOF, mit der die tolle Arbeit von Stephanie und Dirk Brall und ihrem Team hervorgehoben wird.“ Im Februar vergangenen Jahres hatte das Tagungshaus Priesterseminar wieder seinen 700 Jahre alten Namen LÜCHTENHOF angenommen. Unter diesem neuen, alten Namen wird die Tradition dieses Ortes als innovatives Bildungshaus für Aus-, Fort- und Weiterbildungen fortgeführt. Die dazugekommenen Angebote bewegen sich zwischen nachhaltiger Lebenskunst, klösterlicher Spiritualität und kreativer Unternehmungskultur.

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news-34488 Fri, 15 Sep 2023 15:35:51 +0200 Aufbruch: Start der dennoch.-Konferenz in Hannover https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/aufbruch-start-der-dennoch-konferenz-in-hannover/ Am heutigen Freitag, 15. September 2023, ist die “dennoch. – Konferenz für Neues in der Kirche“ in Hannover gestartet. Die Veranstalter Porticus, Bistum Hildesheim, Bonifatiuswerk und zap begrüßten mehr als 520 Besucherinnen und Besucher aus mehr als zehn Ländern im Hannover Congress Centrum. Bischof Dr. Heiner Wilmer aus dem Bistum Hildesheim eröffnete die ausgebuchte Konferenz: „Das Leitmotiv der Veranstaltung ist die Frage des Warums. Warum bin ich Christ? Warum brauchen wir eine Kirche? Die Frage der Erneuerung ist die Frage des Warums.“

Die Kirche in einer areligiösen Gesellschaft

Nach der Begrüßung folgte die Keynote von Dr. Thomas Arnold, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. „Noch sind in weiten Teilen der alten Bundesrepublik die Menschen vom Christentum entfremdet. In der nächsten Generation werden sie davon unberührt sein“, sagte Arnold, „noch nie in der 2000-jährigen Geschichte unseres Christentums waren wir vor die Herausforderung gestellt, Christus in Kontakt mit Menschen zu bringen, wo kein Gottesglaube mehr existiert. Unsere bewährten Strategien werden nicht mehr funktionieren.“ Er analysierte: Die areligiöse Gesellschaft stelle nicht mehr die Frage nach dem Warum, sondern nach dem Wie.

„Eine solche Fragestellung bietet aber keinen Anknüpfungspunkt mehr für religiöse oder metaphysische Überlegungen.“ Die Kirche bleibe dennoch unabdingbar, ihre Aufgabe sei es die Frage des Warums in der Gesellschaft im Spiel zu halten. Dazu müsse sich Kirche verändern. Zum Jetzt-Zustand der Kirche sagt der Theologe: „Das Empfinden der Menschen, dass Verantwortliche, in die sie bisher so großes Vertrauen gegeben haben, sie belogen haben, ist so schmerzhaft und tiefgehend, dass etwas Entscheidendes verloren gegangen ist, nämlich Vertrauen.“ Eine Kirche des nächsten Jahrzehnts müsse nun handeln: „Jetzt ist die Zeit, alles auf den Tisch zu legen und nicht kleingläubig zu agieren. Jetzt ist die Zeit, sich dafür einzusetzen, dass das Moralin in den Giftschrank kommt und die Regel wieder zum Leben passt. Jetzt ist die Zeit, der Doppelbödigkeit die Grundlage zu entziehen.“ Er schloss seine Rede mit einem Aufruf ab: „Religion ist nicht mehr selbstverständlich da. Sie muss überzeugen.“

So geht es bei dennoch. weiter

Am Samstag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Workshop-Runden Tipps für ihre Arbeit vor Ort erlernen; 25 Workshops stehen zur Auswahl, u.a. aus den Bereichen Visionsentwicklung, Social Media, kirchliches Fundraising sowie Glaubenskommunikation. Am Samstagabend feiert zudem das zap das Neue mit der Verleihung des zap:innovationspreises. Der Sonntag dient der Stärkung und Krafterhaltung mit Impulsen und einer Eucharistiefeier mit Preacher-Slam.

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news-34482 Fri, 15 Sep 2023 08:00:00 +0200 „Heute ist ein guter Tag, sich für Gottes Schöpfung einzusetzen." https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/heute-ist-ein-guter-tag-sich-fuer-gottes-schoepfung-einzusetzen/ „Als Christ:innen haben wir die Verantwortung, die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier zu bewahren. Das bedeutet nicht nur Kirchengebäude klimaneutral zu machen und Blühstreifen zu sähen, sondern auch unser Denken und Handeln zu ändern und Einfluss zu nehmen für das Einhalten von Klima- und... Eine Gelegenheit dafür sei, am 15. September beim globalen Klimastreik mitzumachen und auf die Straße zu gehen: „Heute ist ein guter Tag, sich für Gottes Schöpfung einzusetzen.“ Das Umweltteam des Bistums wird in Hildesheim, Hannover und Aachen dabei sein.

In zahlreichen Städten weltweit rufen Fridays For Future an diesem Freitag wieder zum Klimastreik auf. Sie wenden sich damit an die Regierungen, endlich die notwendigen Maßnahmen zu veranlassen, um das 1,5-Grad-Ziel von Paris noch einzuhalten und damit die Klimakrise und ihre dramatischen Folgen für die Natur und Menschen einzudämmen.

„Ich sehe es als eine unserer Aufgaben, uns in der immer stärker sichtbaren Klima- und Umweltkrise für das dringend nötige ökologische und sozialgerechte Umdenken starkzumachen“, betont Dirk Preuß. Der Theologe und Biologe ist seit 2018 Referent für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bistum Hildesheim. Er leitet das neu eingesetzte und bald 11-köpfige Umweltteam, das bei der systematischen und strategischen Umsetzung der Umwelt- und Klimaziele im Bistum Hildesheim hilft. Ein Schwerpunkt des interdisziplinären Teams ist es, in Politik und Gesellschaft mitzuwirken, um als Kirche und Bistum angesichts der bedrohten Schöpfung Gehör zu finden.

„Wenn wir darüber sprechen, was wir als Kirche tun könnten, um Klima- und Umweltziele zu erreichen, sprechen wir meist als erstes über die energetische Sanierung von Gebäuden, die Umstellung auf Wind- und Solarenergie oder die ökologische Bepflanzung von kircheneigenen Gärten oder Ländereien“, zählt der Umweltbeauftragte auf. Das seien bereits dicke Stellschrauben und deshalb wichtige Arbeitsschwerpunkte im Umweltteam, aber dabei vergäßen wir leicht mal die wichtigen Softskills wie persönliche Einstellung, Hoffnung und Mut, so Preuß weiter. Er bezieht sich dabei auch auf Papst Franziskus, der bereits 2015 in seiner Enzyklika Laudato si´ die Umweltkrise als einen „Aufruf zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr“ begreift (LS 217). „Dafür braucht es allerdings Mut – den Mut, die Realität auszuhalten, den Mut, ehrlich zu sich selbst zu sein, und den Mut, radikal umzudenken“, betont der Umweltbeauftragte. „Und hier können wir als Kirche unterstützen, Hoffnung geben und uns zusammen engagieren.“

„Wir müssen uns entschließen, unsere Herzen, unseren Lebensstil und die Arten von Politik, die unsere Gesellschaften bestimmen, zu verändern.“ Das sagte Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Sie ist auch für den Umweltbeauftragten Dirk Preuß beim heutigen Globalen Klimastreik eine der Kernaussagen und fordert zum Mitmachen heraus.

 

Der Umweltbeauftragte und das Umweltteam

Der Umweltbeauftragte Dr. Dr. Dirk Preuß beantwortet alle Fragen zu den Klima- und Umweltzielen des Bistums und welche Unterstützung das Umweltteam dabei anbietet. Außerdem ist er Ansprechpartner für Haupt- und Ehrenamtliche aus den Gemeinden und für zivilgesellschaftliche Akteur:innen im Klima- und Umweltschutz.

Dr. Dr. Dirk Preuß ist Theologe und Biologe und leitet zusammen mit Martin Spatz, Projektleiter der Klimaschutzinitiative, das interdisziplinäres Umweltteam. Team und Ziele sind Ergebnisse des von Generalvikar Martin Wilk 2020 in Auftrag gegebenen Nachhaltigkeitsprozess, der unter Beratung zahlreicher Akteurinnen aus der katholischen Laienvertretung (Diözesanrat), Naturschutzverbänden, Ministerien, Hochschulgemeinden sowie weiteren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden aufgesetzt wurde . Damit folgt das Bistum den Handlungsempfehlungen „Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“ der deutschen Bischöfe im Bereich Umwelt- und Klimaschutz aus dem Jahr 2018.

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news-34473 Wed, 13 Sep 2023 12:46:29 +0200 Thomas Harling wird Direktor der Katholischen Akademie Hannover https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/thomas-harling-wird-direktor-der-katholischen-akademie-hannover/ Der bisherige Kulturbeauftragte der katholischen Kirche in der Region Hannover, Thomas Harling, wird neuer Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim in Hannover. Der 61-Jährige tritt das Amt am 1. Oktober 2023 an. Harling folgt auf Dr. Ruth Bendels, die die Einrichtung Ende vergangenen Jahres verlassen hatte, um eine neue berufliche Herausforderung zu ergreifen. Seitdem wird die Akademie kommissarisch von der stellvertretenden Akademiedirektorin Dr. Annette Schmidt-Klügmann geleitet.

Mit Harling an der Spitze soll die Bildungseinrichtung in Hannover weiter etabliert werden. Von 1958 bis 2021 war die Akademie des Bistums Hildesheim in Goslar angesiedelt, ehe sie nach Hannover umzog, um sich in der Landeshauptstadt in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen zu können.

Dazu sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ: „In die Debatte über gegenwartsrelevante Themen möchten wir unsere Positionen so eintragen, dass das Profil katholischer Denktradition erkennbar und als diskursive Bereicherung sichtbar wird. Damit leistet die Akademie einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsgestaltung von Kirche und Gesellschaft. Ich wünsche Thomas Harling und seinem Team viel Erfolg und Gottes Segen für diese spannende und wichtige Aufgabe.“

Harling betont, die Akademie des Bistums müsse Diskurse auf der Höhe der Wissenschaften führen und den Anspruch höchster Qualität in Inhalt und Form suchen, sich zugleich aber auch von anderen Bildungseinrichtungen unterscheiden. „Sie muss erkennbar sein durch eine eigene Haltung und durch Empathie. Wir möchten gern Diskurse anzetteln, die zu Handlungen führen – auch und gerade über ein rein akademisches Publikum hinaus“, so Harling, der für die katholische Kirche in Hannover bereits erfolgreich wirken konnte.

Harling habe in der niedersächsischen Landeshauptstadt besondere Akzente gesetzt, betont Pfarrer Wolfgang Semmet, der derzeit an der Spitze der katholischen Kirche in der Region Hannover steht: „Die Ausstellung Maradona - der Göttliche?, die kritische Begleitung der Fußball-WM oder die Kulturandachten, die Kunstschaffende an den Ambo der Basilika St. Clemens gebracht haben, sind Beispiele für die gedankliche Weite unserer Kirche.“  Auch mit den jährlichen Kulturgesprächen habe Harling Impulse aus Gesellschaft und Kirche kreativ verzahnt, sei es zum Verhältnis von Stadtentwicklung und Religion oder zu Kirchenaustritten.

Der künftige Leiter sagt, die Akademie müsse ein Verhältnis zur Katholizität entwickeln, das mit den Schuldverstrickungen ebenso umgehe wie mit den Potentialen der eigenen Geschichte und Erfahrungen. „Außerdem geht es darum, wie man für die großen gesellschaftlichen und persönlichen Fragen Formate finden und entwickeln kann, die sich ernsthaft und aufrichtig damit beschäftigen, wie das aussehen soll: Zeugnis von der Hoffnung zu geben in einer Welt voller Verwerfungen und düsterer Zukunftsaussichten.“

Angedacht ist, dass die Akademie vom Standort Hannover als Bildungseinrichtung für das gesamte Bistum Hildesheim wirkt und an verschiedenen Orten mit Partnerinnen und Partnern Projekte entwickelt. „Wichtige Fragen werden auch in kleinen Orten gestellt und die Antworten gibt es nicht nur in Metropolen“, meint Harling.

Thomas Harling ist in der Nähe von Braunschweig aufgewachsen. Von 1983 bis 1988 studierte er in Würzburg und Münster katholische Theologie und parallel dazu Germanistik, unterbrochen von einem Auslandsaufenthalt an der State University of New York at Albany, verbunden mit einer Lehrtätigkeit in deutscher Sprache und Landeskunde. Von 1990 bis 1993 ließ er sich in Hannover zum Pastoralreferenten des Bistums ausbilden und wirkte danach in der Gemeinde St. Bernward, Hannover, und an der Katholischen Hochschulgemeinde Hildesheim.

Harling war von 2011 bis 2015 Projektleiter für das Jubiläum 1200 Jahre Bistum Hildesheim und anschließend Kulturbeauftragter der Diözese, ehe er sich ab Herbst 2017 als Leiter des Projektbüros federführend um die Bewerbung der Region Hildesheim um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ kümmerte. Aktuell ist er als Kulturbeauftragter der katholischen Kirche in der Region Hannover tätig.

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news-34475 Wed, 13 Sep 2023 11:48:00 +0200 Katholische Kirche in Wolfsburg lädt Menschen jeden Alters in ein „Himmelszelt“ ein https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/katholische-kirche-in-wolfsburg-laedt-menschen-jeden-alters-in-ein-himmelszelt-ein/ Die katholische Kirche in Wolfsburg lädt Menschen aller Altersstufen in ein Zirkuszelt ein. Das Veranstaltungsprogramm mit dem Namen „Himmelszelt“ läuft eine Woche lang und findet nach 2016 und 2018 bereits zum dritten Mal statt. Das Zirkuszelt steht auf der Wiese vor der St. Bernward-Kirche in der Wolfsburger Nordstadt (Schulenburgallee 5). Die Eröffnung des „Himmelszeltes“ findet am Samstag, 16. September 2023, um 18 Uhr statt. Anschließend werden bis zum Sonntag, 24. September 2023, rund 30 Veranstaltungen angeboten, darunter Kulturevents, eine Zirkusvorstellung, Konzerte und Gebete. Alle Angebote sind kostenfrei, Getränke und Speisen müssen bezahlt werden.

Das Programm reicht von einem Flohmarkt von Kindern für Kinder, einem Jazz-Konzert des Rufus-Temple-Orchestras aus Berlin, Kabarett mit Matthias Brodowy oder einem internationalen Abend mit Mitbring-Büffet bis hin zu verschiedenen Gottesdiensten und einem Preacher-Slam, bei dem die beste Predigt zum Motto „Gesegnet mit der Freiheit des Himmels“ gesucht wird.

Die Macherinnen und Macher des „Himmelszeltes“ möchten mit ihrem Angebot soziokulturelle, religiöse, künstlerische, spielerische, musikalische und gesellige Themen abdecken und vor allem Menschen zusammenbringen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft und ihren Interessen. „Das Himmelszelt ist aufgestellt für alle, die etwas über sich selbst erfahren möchten, für alle, die Spaß an Zirkus, am Feiern, an Fröhlichkeit haben. Das Himmelszelt steht jedem offen“, sagt Dekanatsreferentin Antonia Przybilski aus dem achtköpfigen Organisationsteam der katholischen Kirche in Wolfsburg.

Das Veranstaltungsprogramm des „Himmelszeltes“ ist online abrufbar unter www.dekanat-wob-he.de. Ermöglicht wird das Projekt „Himmelszelt“ durch die katholischen Pfarreien in Wolfsburg, das Dekanat Wolfsburg-Helmstedt, die Antonius-Holling-Stiftung, die Aktion Mensch und das Bonifatiuswerk.

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news-34452 Mon, 11 Sep 2023 09:16:33 +0200 "Sie retten Leben" https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/sie-retten-leben/ Mit einem ökumenischen „Blaulicht-Gottesdienst“ haben die evangelische und katholische Kirche am Freitag in der Basilika St. Clemens in Hannover den Aktiven in Rettungsdiensten, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei, Technischem Hilfswerk, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der... news-34448 Sat, 09 Sep 2023 12:48:00 +0200 Ins Bistum entsendet https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-segnet-pastorales-personal-waehrend-einer-sendungsfeier-im-hildesheimer-dom-1/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat am Samstag zehn Personen in den pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim gesendet. Die feierliche Sendung fand während einer Heiligen Messe im Hildesheimer Dom statt. "In Gottes Namen die Welt umarmen und den Geist Gottes in dieser Zeit erkennen, das wünsche ich Ihnen von Herzen", sagte der Bischof Heiner Wilmer in seiner Predigt. Durch eine persönliche Segnung, begleitet mit dem Zeichen der Handauflegung, hat der Bischof die neuen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim gesendet. Alle Personen verfügen über vielfältige Lebens- und Berufsbiographien. Für einige begann vor wenigen Tagen der Start ins Berufsleben nach Abschluss einer Ausbildung, andere wiederum können bereits auf große berufliche Erfahrungen zurückschauen.

Die Mitarbeitenden sind in verschiedenen Regionen und pastoralen Handlungsfeldern des Bistums Hildesheim tätig. So wirken einige in der Territorialseelsorge im überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) mit, andere haben ihre Aufgaben in der Schulpastoral und der katholischen Hochschulseelsorge. Ein Mitarbeiter wird im Haus der Religionen in Hannover eingesetzt, ein anderer in der Klinikseelsorge. Die Einsatzorte sind Bremen, Bremerhaven, Lüneburg, Uelzen, Hannover, Rinteln und Hildesheim.

Vielfalt im pastoralen Dienst: Unterschiedliche Profile bereichern im täglichen Einsatz

Seit 2021 werden nicht nur Angehörige der pastoralen Berufsgruppen (wie Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten) ausgesendet, sondern auch weitere pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verfügen nicht zwingend über ein theologisches oder religionspädagogisches Studium und haben keine diözesane Berufseinführung absolviert. Sie bringen dafür andere berufliche Qualifikationen und Erfahrungen mit, mit denen sie die Teams und die pastorale Arbeit bereichern. 

Wer wird ins Bistum gesendet?

Gesendet werden Klara Maria Breitkopf (Pastorale Mitarbeiterin und Leiterin der KHG Hildesheim), Christian Dierkes (Gemeindereferent in der Schulpastoral Bremerhaven und im ÜPE Bremerhaven), Frank Hattwig (Pastoralreferent in der Klinikseelsorge und im ÜPE Bremen), Marcel Heinle (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Stadthagen, Rinteln und Bückeburg), Ewelina Kotar (Pastorale Mitarbeiterin im ÜPE Uelzen und Lüchow), Manuel Rios Juárez (Gemeindereferent in der Schulpastoral Hannover und im Tabor Hannover), Dr. Paul Sander (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Hannover St. Joseph und St. Maria), Sören-Thomas Schnieder (Pastoralreferent im Haus der Religionen Hannover), Christof Zelaß (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Lüneburg).

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news-34430 Fri, 08 Sep 2023 08:26:39 +0200 Ökumenischer Blaulichtgottesdienst https://www.kath-kirche-hannover.de/aktuelles/nachrichten/artikel/oekumenischer-blaulichtgottesdienst/ Ihr Kennzeichen ist das Blaulicht, ihr Einsatz ist hoch: Daher wollen die beiden Kirchen bei einem ökumenischen Blaulichtgottesdienst gemeinsam mit den Sicherheits-, Katastrophenschutz- und Rettungskräften beten und Gott um ihren Schutz zu bitten – am Freitag, 8. September um 17 Uhr in der Basilika... news-34425 Thu, 07 Sep 2023 17:03:17 +0200 Lernen in der Begegnung eröffnet neue Welten https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/themseite-orte-der-begegnung-mit-juedischem-leben-online-geschaltet/ Heute wurde die Themenseite „Orte der Begegnung mit jüdischem Leben“ veröffentlicht. Hier sind Orte und Wege zusammengestellt, wie sich jüdische und nichtjüdische Bürgerinnen und Bürger begegnen und austauschen können. Zu den 54 Orten in Niedersachsen und Umgebung gehören zahlreiche jüdische... Die Vorstellung fand im Beisein von Repräsentanten aus Kirchen und jüdischen Gemeinden in Niedersachsen statt.

„Das Judentum gehört zur DNA unserer Gesellschaft“, betonte der katholische Bischof Heiner Wilmer aus Hildesheim bei der Präsentation. „Ohne Judentum wäre es so, als würden wir aus dem Herzen unserer Gesellschaft etwas herausreißen.“ Die Beiträge von Jüdinnen und Juden in Medizin, Physik oder Philosophie seien zentral für die Entwicklung Europas. Die Werte der Französischen Revolution und die Tradition der Aufklärung seien ohne die jüdische Tradition des Wortes, der Schärfe der Gedanken und des besseren Arguments nicht denkbar.

Die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden aus Leer sagte: „Wir entdecken zunehmend, was für einen reichen Schatz wir mit jüdischer Bibelauslegung haben.“ Ihr persönlich sei wichtig, Jesus als Juden neu verstehen zu lernen.

Für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen betonte der Vorsitzende Michael Fürst, es sei zu wenig, nur aus Büchern lernen zu wollen. „Nur wenn man miteinander spricht, lernt man“, sagte er. „Wer nicht mit anderen spricht, kann nicht lernen.“ Deshalb wolle das neue Portal zur persönlichen Begegnung ermutigen.

Der niedersächsische Antisemitismusbeauftragte Gerhard Wegner sagte, wer sich heute mit dem Holocaust beschäftige, der müsse auch die Hintergründe begreifen, die damals dazu geführt hätten. Die heutigen politischen Konstellationen erinnerten in manchen Punkten an das, was vor 1933 in Deutschland geschehen sei. „Etwas von diesem Geist spürt man heute wieder.“ Zur Geschichte des Holocaust gehöre auch der jüdische Widerstand gegen die Nazis, unterstrich Wegner unter anderem mit Blick auf das Warschauer Getto, wo sich jüdische Kämpfer 1943 gegen die Besatzer zur Wehr gesetzt hatten.

Die Rabbinerin der Jüdischen Gemeinde Hameln, Dr. Ulrike Offenberg, betonte in ihren grundlegenden Impulsen, ausgehend von einem Text aus den „Sprüchen der Väter“: „Lernen ist ausschließlich in Begegnung möglich.“

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Pianistin Marina Baranova am Flügel. Ihr sei es eine Herzensangelegenheit, sagte sie im Vorfeld der Veranstaltung, die Begegnung von Juden und Christen und auch anderen Religionen zu unterstützen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Martin Heimbucher, der als ehemaliger Kirchenpräsident der evangelisch-reformierten Kirche den ersten Anstoß für dieses Projekt gab, das sich dann zu einem gemeinsamen Projekt aller Kirchen Niedersachsens und der jüdischen Landesverbände entwickelte.

Die digitale Realisierung des Projektes geschah in Kooperation mit dem Israel-Jacobson-Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V., das das kürzlich eröffnete Portal „Jüdisches Niedersachsen online“ entwickelte. Rebekka Denz und Julia Meyer stellten es kurz vor, bevor dann Aleida Siller, die Beauftragte für das Projekt „Orte der Begegnung mit jüdischem Leben“ die neue Themenseite „Orte der Begegnung“ im Portal vorstellte.

Die Themenseite „Orte der Begegnung“ werde hoffentlich von vielen genutzt, insbesondere von Lehrkräften und Bildungsbeauftragten, erklärte Professorin Dr. Ursula Rudnick, Mitglied in der Leitungsgruppe des Projekts: „Lernen in der Begegnung kann Einblicke in neue, zuvor unvertraute Welten eröffnen. Die personale Vermittlung kann Zugänge erschließen, die sonst versperrt blieben.“

Weitere Informationen sind erhältlich auf der Homepage www.orte-der-begegnung.de und im Online-Portal „Jüdisches Niedersachsen“.

 

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news-34420 Thu, 07 Sep 2023 13:32:47 +0200 Bischof Wilmer segnet neuen Abt in Königsmünster https://koenigsmuenster.de/abtsbenediktion-am-18-november-2023/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ und Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck (Paderborn) feiern 18. November zusammen die Segensfeier für den neuen Abt Dr. Cosmas Hoffmann OSB in der Abtei Königsmünster.  In der Abtsbenediktion zeigt sich so die Verbundenheit mit Paderborn und Hildesheim. news-34411 Wed, 06 Sep 2023 11:57:36 +0200 Schnupperproben für Kinder-Chöre der Ökumenischen Singschule https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/schnupperproben-fuer-kinder-choere-der-oekumenischen-singschule/ Die Ökumenische Singschule in Hildesheim lädt im Rahmen der vom 11. bis zum 17. September 2023 bundesweit stattfindenden „Woche der offenen Chöre“ des Deutschen Chorverbands zu einer Schnupperprobe ein. Chöre und Vokalensembles in ganz Deutschland öffnen in dieser Woche allen Interessierten die Türen zu ihren Proben. Mit dieser Aktion soll neuen Mitsängerinnen und -sängern die Gelegenheit geboten werden, unkompliziert musikalisch Kontakt zu knüpfen. Auch die Ökumenische Singschule gehört zu den Einrichtungen, die in Hildesheim an der „Woche der offenen Chöre“ teilnehmen.

„Ich freue mich jede Woche auf das gemeinsame Singen,“ sagt Greta, die seit acht Jahren in der Hildesheimer Mädchenkantorei singt. „Da verbringe ich Zeit mit meinen Mädels. Das sind Freundschaften, die im Chor entstanden sind.“

Mädchen in der 2. bis 4. Klasse sind am Dienstag, 12. September um 16 Uhr, Mädchen ab der 5. Klasse um 17 Uhr eingeladen. Jungen ab der 2. Klasse dürfen am Mittwoch, 13. September um 16 Uhr schnuppern. Diese drei Proben finden an der Domsingschule am Domhof 3 in Hildesheim statt.

Auch im Gemeindezentrum St. Lamberti am Neustädter Markt in Hildesheim finden Chorproben statt: Alle Kinder ab 2 Jahren bis einschließlich 1. Klasse sind dort am Freitag, 15. September um 15 Uhr zu den Proben eingeladen. Kinder ab der 2. Klasse können hier am gleichen Tag um 15.45 Uhr mitsingen.

Neben dem regelmäßigen gemeinsamen Singen stehen Freizeitaktivitäten, Auftritte und die individuelle Förderung der Kinder auf dem Programm der ökumenischen Singschule.

Das Singen in der ökumenischen Singschule ist kostenlos.

Weitere Informationen auf der Chorwebsite unter www.kirchenmusik-hildesheim.de/Singschule. Interessierte können sich auch gerne direkt an Michael Čulo (michael.culo(ät)bistum-hildesheim.de oder 05121 / 307-363) wenden.

Die „Woche der offenen Chöre“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Kultur in ländlichen Räumen“ durchgeführt, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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news-34410 Wed, 06 Sep 2023 10:48:08 +0200 Sendungsfeier für pastorales Personal https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-segnet-pastorales-personal-waehrend-einer-sendungsfeier-im-hildesheimer-dom/ Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ wird am Samstag, 9. September 2023, zehn Personen in den pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim senden. Die feierliche Sendung findet während einer Heiligen Messe um 10 Uhr im Hildesheimer Dom statt. Durch eine persönliche Segnung, begleitet mit dem Zeichen der Handauflegung, wird Bischof Wilmer die neuen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den pastoralen Dienst des Bistums Hildesheim senden. Alle Personen verfügen über vielfältige Lebens- und Berufsbiographien. Für einige begann vor wenigen Tagen der Start ins Berufsleben nach Abschluss einer Ausbildung, andere wiederum können bereits auf große berufliche Erfahrungen zurückschauen.

Die Mitarbeitenden sind in verschiedenen Regionen und pastoralen Handlungsfeldern des Bistums Hildesheim tätig. So wirken einige in der Territorialseelsorge im überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) mit, andere haben ihre Aufgaben in der Schulpastoral und der katholischen Hochschulseelsorge. Ein Mitarbeiter wird im Haus der Religionen in Hannover eingesetzt, ein anderer in der Klinikseelsorge. Die Einsatzorte sind Bremen, Bremerhaven, Lüneburg, Uelzen, Hannover, Rinteln und Hildesheim.

Im Anschluss an den Gottesdienst mit Bischof Wilmer darf natürlich gefeiert werden: Alle Gesendeten und ihre Gäste sind zum Beisammensein auf dem Domhof herzlich eingeladen.

Vielfalt im pastoralen Dienst: Unterschiedliche Profile bereichern im täglichen Einsatz

Seit 2021 werden nicht nur Angehörige der pastoralen Berufsgruppen (wie Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten) ausgesendet, sondern auch weitere pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie verfügen nicht zwingend über ein theologisches oder religionspädagogisches Studium und haben keine diözesane Berufseinführung absolviert. Sie bringen dafür andere berufliche Qualifikationen und Erfahrungen mit, mit denen sie die Teams und die pastorale Arbeit bereichern. 

Wer wird ins Bistum gesendet?

Gesendet werden Klara Maria Breitkopf (Pastorale Mitarbeiterin und Leiterin der KHG Hildesheim), Christian Dierkes (Gemeindereferent in der Schulpastoral Bremerhaven und im ÜPE Bremerhaven), Frank Hattwig (Pastoralreferent in der Klinikseelsorge und im ÜPE Bremen), Marcel Heinle (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Stadthagen, Rinteln und Bückeburg), Ewelina Kotar (Pastorale Mitarbeiterin im ÜPE Uelzen und Lüchow), Manuel Rios Juárez (Gemeindereferent in der Schulpastoral Hannover und im Tabor Hannover), Dr. Paul Sander (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Hannover St. Joseph und St. Maria), Sören-Thomas Schnieder (Pastoralreferent im Haus der Religionen Hannover), Christof Zelaß (Pastoraler Mitarbeiter im ÜPE Lüneburg).

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news-34402 Tue, 05 Sep 2023 16:18:36 +0200 Bischof erteilte Missio Canonica an junge Lehrkräfte https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-erteilte-missio-canonica-an-junge-lehrkraefte-1/ 43 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bistum Hildesheim dürfen nun im Bistum Hildesheim neu das Fach Religion unterrichten. Sie haben ihre Lehrbeauftragung zur Erteilung von katholischem Religionsunterricht erhalten, die sogenannte Missio Canonica. Die Männer und Frauen erklären damit ihre Bereitschaft, „den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen und in kritischer Loyalität zu einer lebendigen Kirche beizutragen, die positiv ausstrahlt und für junge Menschen einladend ist.“

Die Missio canonica wird in der Regel nach dem zweiten Staatsexamen verliehen, wenn die Ausbildung der Religionslehrerinnen und -lehrer beendet ist. Damit haben sie die offizielle Beauftragung und Erlaubnis ihres Bistums, Religion an Schulen zu unterrichten.

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ überreichte den jungen Lehrkräften die Missio-Canonica-Urkunde während eines festlichen Gottesdienstes im Hildesheimer Dom.

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news-34396 Tue, 05 Sep 2023 09:06:54 +0200 Tag des offenen Denkmals im Mariendom https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/tag-des-offenen-denkmals-im-mariendom/ Am 10. September 2023 findet der alljährliche „Tag des offenen Denkmals“ statt. Das Bistum lädt aus diesem Anlass dazu ein, den Hildesheimer Dom zu erkunden und neue Seiten zu entdecken. Der Dom und seine Schätze zählen zum UNESCO-Welterbe und stehen für mittelalterliche Kunst erster Güte. Von 12.00 Uhr bis 17.30 Uhr besteht die Möglichkeit zur eigenständigen Besichtigung. Infomaterialien und ein Erkundungsbogen für Kinder und Familien mit verschiedenen Anregungen und Aufgaben sind im Domfoyer erhältlich.

Um 14.00 Uhr und 16.00 Uhr gibt es eine „Sprechstunde“ in Dom. Die Domführerinnen und Domführer stehen dabei zum Gespräch bereit. Sie geben kleine Einführungen zu diesem besonderen Ort, lenken den Blick auf oft übersehene Details oder beantworten spontan aufkommende Fragen.

Um 15.00 Uhr findet die klassische Domführung statt. Die Plätze sind dabei begrenzt, Treffpunkt ist das Domfoyer.

Alle Angebote an diesem Tag sind kostenfrei.

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news-34397 Tue, 05 Sep 2023 07:24:00 +0200 Ministerin: Kirchen haben Wegweisendes geleistet https://www.aussicht.online/artikel/ministerin-kirchen-haben-wegweisendes-geleistet Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) unterstützt den Vorschlag der beiden großen Kirchen, zum Schuljahr 2025/26 ein neues gemeinsames Fach „Christlicher Religionsunterricht“ einzurichten. news-34391 Mon, 04 Sep 2023 10:16:01 +0200 Braunschweiger Propst in Ruhestand verabschiedet https://www.dekanat-braunschweig.de/nachrichten/artikel/braunschweiger-propst-in-ruhestand-verabschiedet/ Gut 21 Jahre hat Propst Reinhard Heine die Pfarrei St. Aegidien in Braunschweig geleitet. Jetzt wurde er mit 68 Jahren von seinen Ämtern im Dekanat Braunschweig und dem Bistum Hildesheim entpflichtet. news-34386 Sun, 03 Sep 2023 18:09:41 +0200 Aufbruch statt Abbruch https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/aufbruch-statt-abbruch/ Unter dem Titel „Should I stay or should I go?“ sprachen am Freitag in Hannover im Rahmen der alljährlichen Kulturgespräche St. Clemens die Schauspielerin Alrun Hofert, der Kabarettist Matthias Brodowy und der Journalist Simon Benne über Gründe, die katholische Kirche zu verlassen oder zu bleiben.... Der Veranstaltungsort spiegelte bereits eine Realität wider, in der sich auch die katholische Kirche befindet. In dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude „aufhof“ in der Hannoveraner Innenstadt ist seit der Geschäftsaufgabe ein „Raum für neue Impulse, Diskussion und Ideen der Zukunft“ entstanden. Der alte Kaufhaus-Charakter ist noch zu spüren, die alten Verkaufsflächen dienen nun aber als improvisierte Veranstaltungsräume für unterschiedlichste Themen. In den oberen Etagen herrscht allerdings gähnende Leere, die bedrückend und ernüchternd wirkt.

Ist auch die katholische Kirche kurz davor, ihre Pforten zu schließen? „Die katholische Kirche, wäre sie ein Unternehmen, müsste bankrott anmelden“, sagte Simon Benne von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und hatte es vor einigen Monaten so auch schon in seinem viel beachteten Artikel „Trotz der Kirchen-Skandale – oder gerade deswegen? Warum ich katholisch bleibe“ geschrieben.

Gründe, um die katholische Kirche zu verlassen, wurden viele aufgezählt: der Umgang mit sexuellem Missbrauch, die Verweigerung des Frauen-Priestertums, die Verweigerung der Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren, der Ausschluss von wiederverheirateten Geschiedenen von der Kommunion. Für Matthias Brodowy, der katholische Theologie studiert hat, gab es einen Punkt, an dem das für ihn nicht mehr tragbar war und weshalb er die katholische Kirche in diesem Jahr verlassen hat, um evangelisch zu werden. „Ich hatte sehr auf den synodalen Prozess gehofft. Als dann der Papst sinngemäß verkündete: Es gibt in Deutschland eine gute evangelische Kirche, wir brauchen nicht zwei davon. Da brach bei mir alles zusammen“, beschrieb er den Auslöser für den Austritt. Es verfestigte sich das Gefühl, nichts ändern zu können. „Ein Pfarrer kann nichts ändern, ein Bischof kann nichts ändern, die Änderung kann nur von Rom kommen. Zu meinen Lebzeiten werde ich keine katholische Priesterin und Bischöfin erleben“, zeigte sich Brodowy enttäuscht. Am Ende gebe es aber ein ganzes Konglomerat von Gründen, was zu seinem Konfessionswechsel geführt habe.

„Ich könnte nicht aus der katholischen Kirche austreten, ohne aus mir selbst auszutreten, weil ich mich so sehr damit identifiziere“, sagte Simon Benne. Schon in seinem Artikel habe er die Gründe benannt, in der katholischen Kirche zu bleiben. „Wenn alle austreten, die auf Reformen drängen, überlassen wir die Kirche den Fundamentalisten, die sich alles unter den Nagel reißen können, was mir heilig ist“, argumentierte er. Eine Mehrheit der katholischen Kirchenmitglieder, zumindest in Deutschland, sei nach seiner Einschätzung sehr reformbereit. Auch seine Heimat-Gemeinde sei „sehr weltoffen, sehr vielfältig, sehr progressiv, sehr engagiert“.

Alrun Hofert, Schauspielerin am Schauspiel Hannover geht in die Kirche, um dort eine andere Welt zu erleben als die „Bubble der Schauspielerei“. „Kirche macht es möglich, dass ganz unterschiedliche Welten und Horizonte zusammenkommen“, beschreibt sie einen Grund, der Kirche treu zu bleiben.

Vieles sei bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs schiefgelaufen, sagte Benne. Er betonte aber gleichzeitig, dass er bei den Verantwortlichen ein massives Umdenken erkenne: „Es gibt mittlerweile eine Prävention in der katholischen Kirche, die besser ist als in allen Sportvereinen, Jugendgruppen und Schulen.“ Auch lägen viele der Vorgänge, bei denen Menschen von der Kommunion ausgeschlossen wurden, in der Vergangenheit. Er erkenne auch den Willen zu Reformen: „In den letzten eineinhalb Jahren habe ich in der katholischen Kirche mehr Bewegung und Veränderung wahrgenommen, als ich mir für meine Lebzeiten zu erhoffen gewagt hätte.“

Vieles von dem, was in Deutschland gefordert werde, stoße aber außerhalb des Landes auf Unverständnis, konterte Brodowy. „All das gilt nicht für Polen, Südamerika und in Afrika.“ Die Übertragung deutscher Verhältnisse auf andere Länder funktioniere in der Tat nicht, bestätigte Benne, „das wäre eine Art von Neo-Kolonialismus und auch von Besserwisserei“. Wäre er Papst, würde er mehr Föderalismus wagen. „Wir brauchen etwas, was uns Katholiken weltweit vereint, wir müssen aber auch verschiedene Geschwindigkeiten bei Reformen zulassen.“ Was in Deutschland heute schon gehe, solle hier jetzt gemacht werden dürfen, was in anderen Bistümern nicht gehe, müsse eben warten.

Allerdings würden die gleichfalls hohen Austrittszahlen in der evangelischen Kirche zeigen, dass man es nicht nur mit einem Kirchenproblem, sondern gleichzeitig auch mit einem Glaubensproblem zu tun habe, betonte Benne. „Unsere Fähigkeit zu glauben, verdunstet gewissermaßen, das ist in beiden Kirchen gleich.“ Deshalb müsse man ehrlicherweise auch sagen: „Die ganzen von uns geforderten Reformen in der katholischen Kirche würden nicht dazu führen, dass die Austrittswelle und der Mitgliederschwund gestoppt würden.“ Trotzdem mache das die Reformen aber nicht sinnlos.

Was ist am Ende entscheidend? „Wir als Christinnen und Christen sollten wahrgenommen werden und auch mutig dazu stehen. Wir sollten - völlig unabhängig von der Konfession - sichtbar sind“, wünschte sich Matthias Brodowy. Kirche dürfe nicht nur sonntags stattfinden. „Wir haben ein großes Problem mit Menschen, die sehr arm sind und obdachlos sind“, nannte er ein Beispiel. Wir würden sie sehen, aber an ihnen vorbei gehen. „Es kann doch mal reichen zu fragen: Möchten Sie einen Kaffee trinken?“ Da fange für ihn eine christliche Begegnung an, Offenheit sei dafür wichtig. „Wir können alle Seelsorgerinnen und Seelsorger sein“, so der Kabarettist.

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news-34367 Thu, 31 Aug 2023 15:58:57 +0200 Ordensfrau Philippa Rath erhält Edith-Stein-Preis https://www.katholisch.de/artikel/46775-ordensfrau-philippa-rath-erhaelt-edith-stein-preis Das Kuratorium des Göttinger Edith-Stein-Preises hat Sr. Philippa Rath OSB, Abtei St. Hildegard, Rüdesheim, einstimmig zur Edith-Stein-Preisträgerin 2023 gewählt. news-34342 Thu, 31 Aug 2023 11:57:00 +0200 Bischof Wilmer: „Wir haben den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischof-wilmer-wir-haben-den-auftrag-die-schoepfung-zu-bewahren/ Zum Start der ökumenischen Schöpfungszeit am 1. September verweist Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ auf die Verantwortung der Kirchen im Klima- und Umweltschutz: „Wir haben den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren - und wir nehmen den Auftrag an. Darum wollen wir im Bistum auch bis 2035... Die Schöpfungszeit geht immer vom 1.9. bis 4.10. In dieser Zeit rufen Kirchen verschiedener Konfessionen dazu auf, sich auf die Verantwortung für Gottes Schöpfung zu besinnen. Im Bistum Hildesheim unterstützt nun ein neues, interdisziplinäres Umweltteam im Umwelt- und Klimaschutz. Wie das Team den Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden konkret hilft, stellen die Mitarbeitenden während der Schöpfungszeit jeden Freitag auf der Website des Bistums unter www.bistum-hildesheim.de/schoepfungszeit sowie bei Facebook (facebook.com/bistumhildesheim) vor.

„Das Thema Bewahrung der Schöpfung ist aktueller denn je. Wir müssen Nachhaltigkeit in allen Aspekten unseres Denkens und Handelns sowie in unseren Entscheidungen konsequent und systematisch etablieren“, betont Wilmer. Ziel des Bistums ist es, den CO₂-Ausstoß in allen Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen der Diözese bilanziell auf Null zu senken. Jetzt gibt es das 8-köpfige Umweltteam, das zur Seite steht, wenn Gebäude in den Gemeinden energetisch saniert oder die Pfarreien robuster gegen Klimafolgen wie Starkregen und Hitzeperioden gemacht werden sollen.

Zu dem Umweltteam gehören als Umweltbeauftragter der Biologe und Theologe Dr. Dr. Dirk Preuß. Die Nachhaltigkeitsziele im baulichen, landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Bereich begleiten der Dipl. Ingenieur Martin Spatz, der Dipl. Ingenieur Ansgar Behrens, die Ingenieurin Ronja Maatmann und der Forstwirtschaftler Felix Froch. Für die Schöpfungsspiritalität und Ökotheologie sind die Lateinamerikanistin Dr. Elisabeth Steffens und der Theologe Dr. Dietmar Müßig im Team. Und für die Kommunikation der Nachhaltigkeitsthemen sorgt die Biologin Frauke Stockhorst. Ab Herbst werden noch eine Kollegin für Fördermittelakquise, eine Kollegin für Umweltbildung und ein Kollege für Mobilität das Team verstärken.

Das Engagement des Bistums Hildesheim begründet sich unter anderem mit dem Anliegen von Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato si´ - Über die Sorge für das gemeinsame Haus“. In seiner jetzigen Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September fragt Papst Franziskus danach, was insbesondere die christlichen Kirchen tun können: „Wir müssen uns entschließen, unsere Herzen, unseren Lebensstil und die Arten von Politik, die unsere Gesellschaften bestimmen, zu verändern.“

Das Thema der diesjährigen Zeit der Schöpfung lautet: „Mögen Gerechtigkeit und Frieden strömen“ und ist inspiriert von den Worten des Propheten Amos: „Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Am 5,24). Sie beginnt mit dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September und endet mit dem Fest des heiligen Franziskus am 4. Oktober. Der Heilige gilt als Schutzpatron der Tiere und der Umwelt.

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news-34334 Mon, 28 Aug 2023 14:38:21 +0200 Bolivianische Barockmusik in Neustadt und Göttingen https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bolivianische-barockmusik-in-neustadt-und-goettingen/ Auf Musikgenuss der besonderen Art können sich im Oktober Interessierte im Westen und Süden des Bistums Hildesheim freuen. 20 junge Leute aus dem bolivianischen Urwalddorf San Ignacio de Moxos werden im Rahmen der Hildesheimer Bolivienpartnerschaft zwei Mal auftreten: am 17.10. um 19.30 Uhr in der... Ende des 17. Jahrhunderts haben die Jesuiten der indigenen Bevölkerung von Moxos und anderen Regionen des heutigen Boliviens den christlichen Glauben nicht mit Feuer und Schwert, sondern mit Geigen und Trommeln vermittelt. Dazu brachten sie die Barockmusik mit in die südamerikanischen Missionsgebiete. Die Einheimischen waren musikalisch außerordentlich begabt und haben die Musik, die damals in Europa en vogue war, schnell erlernt. Als die Jesuiten aus Südamerika vertrieben wurden, haben die Indigenen diese „ihre“ Musik weiter gepflegt, die Noten abgeschrieben und die Partituren von Generation zu Generation weitergegeben.

Heute greifen vor allem junge Leute diese Art von „bolivianischer Barockmusik“ auf und bereichern sie mit Elementen aus der autochthonen Tradition. Das Ergebnis ist ein faszinierendes interkulturelles Musikerlebnis, das seinesgleichen sucht. Die Musikschule von San Ignacio hat mit dem „Ensamble Moxos“ eine Gruppe von Musiker:innen hervorgebracht, die auch international großen Erfolg hat. Das Orchester war bereits mehrfach in Europa auf Tournee und bei renommierten Musikfestivals zu Gast. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat auf seiner Bolivienreise im März dieses Jahres die jungen Künstler:innen besucht und zeigte sich begeistert: „Es ist unglaublich, auf welch hohem musikalischen Niveau diese jungen Leute den Reichtum einer vom Evangelium durchdrungenen Kultur bezeugen.“

Zu Hause in San Ignacio wirkt das Ensemble Moxos auf viele Kinder und Jugendliche der Region motivierend. Denn es zeigt, dass es möglich ist, auf hohem Niveau musizieren und davon auch leben zu können. Mit den Einnahmen des Ensembles finanziert die Musikschule den Unterricht für etwa 350 Kinder und Jugendliche. Aus diesem Grund bitten die jungen Musiker:innen im Anschluss an die Konzerte in Göttingen und Neustadt um großzügige Spenden; der Eintritt ist kostenlos.

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news-34311 Thu, 24 Aug 2023 15:09:36 +0200 Elisabethpreis der Caritas: 5000 Euro für Projekte gegen Einsamkeit in der Gesellschaft https://www.caritas-dicvhildesheim.de/aktuelles/presse/elisabethpreis-fuer-projekte-gegen-einsamkeit-in-der-gesellschaft-5000-euro-werden-vergeben-ee26aa9f Am 19. September endet die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Elisabethpreis des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim. Projekte, Initiativen und Dienste von Caritas und Pfarrgemeinden im Bistum können sich bis dahin noch bewerben. news-34301 Tue, 22 Aug 2023 14:52:41 +0200 Bischöfliches Generalvikariat startet Zufriedenheits-Umfrage https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/bischoefliches-generalvikariat-startet-zufriedenheits-umfrage/ Das Bischöfliche Generalvikariat Hildesheim (BGV) - die bischöfliche Verwaltung der Diözese - befragt Ehrenamtliche und hauptamtlich Mitarbeitende in den Kirchengemeinden und Einrichtungen im Bistum, wie zufrieden sie mit der Arbeit der für sie zuständigen Verwaltung sind. In diesen Tagen ist an alle Priester sowie hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Hildesheim ein umfangreicher Fragebogen zur Zusammenarbeit mit dem BGV versandt worden. In den Gemeinden und Einrichtungen soll eine leicht modifizierte Version an die Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich engagieren, weitergereicht werden.

Auf einer Skala zwischen Null und Zehn können die Befragten äußern, wie zufrieden sie mit der Zusammenarbeit mit dem BGV sind. Ebenso werden die Mitarbeitenden danach gefragt, wie sie das Generalvikariat wahrnehmen: aktiv oder passiv, dynamisch oder träge, freundlich oder abweisend, flexibel oder bürokratisch.

Darüber hinaus geht es darum, wie schnell eine Anfrage an die bischöfliche Verwaltung beantwortet und wie die Qualität der Antwort eingeschätzt wird. Auch nach den Aufgaben einer internen Kommunikation wird gefragt. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Bedürfnisse der Menschen zu kennen, für die wir da sind“, sagt Yvonne Gerken, die im BGV federführend mit der Umfrage befasst ist. „Schließlich sind wir in weiten Teilen Dienstleister für die Gemeinden im Bistum“, erklärt sie.

Ziel der Aktion, die Teil des Strategieprozesses „BGV 2025“ist: Arbeitsabläufe verbessern und anpassen, um Anfragen aus dem Bistum schneller und zielgenauer zu beantworten.

Durchgeführt wird die Umfrage von einem externen Dienstleister, sodass alle Antworten anonym bleiben. Eine Teilnahme ist bis zum 30. September sowohl online als auch in Papierform möglich.

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Fragebogen nicht durch ihre Gemeinde oder Einrichtung erhalten, können sich wenden an: Yvonne Gerken (yvonne.gerken(ät)bistum-hildesheim.de), Telefon 05121 / 307-218

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news-34281 Sun, 20 Aug 2023 12:48:42 +0200 „Die Kirche wäre nichts ohne die Ehrenamtlichen“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/die-kirche-waere-nichts-ohne-die-ehrenamtlichen/ Bischof Heiner Wilmer hatte geladen und zahlreiche Gäste aus Initiativen für hilfsbedürftige Menschen waren gekommen. Auf dem Domhof fand so am Samstagnachmittag eine bunte Mischung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen. Im Mittelpunkt des Tages standen diejenigen, die sich in der Organisation von Tafeln oder Essenausgaben einsetzen. „Die Kirche wäre nichts ohne die Ehrenamtlichen“, betont Bischof Wilmer, „wir haben so wunderbare Frauen und Männer in unserem Bistum, die für andere da sind.“ Neben Ehrenamtlichen waren aber auch alle anderen Interessierten eingeladen.

Marie Hilgenfeld, Leiterin der Vinzenzpforte in Hildesheim, wo Bedürftige an Werktagen vormittags Frühstück und mittags eine warme Mahlzeit erhalten können, hat sich über die Einladung sehr gefreut: „Ich finde es gut, dass diese wichtige Unterstützung und Hilfe für Menschen einmal besonders gesehen wird.“ Das kostenlose Essen sei immens wichtig, aber auch die Möglichkeit, zu duschen, um so Kosten zu sparen. Oft fehlt es ihr an der Zeit für all die Fragen und Anliegen ihrer Gäste: „Wie kann ich an Geld kommen, wie kann ich meine Brille bezahlen, wie schaffe ich trotz Verschuldung den nächsten Monat?“

Die zunehmende Not spüren auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hildesheimer Bahnhofsmission deutlich. „Es kommen Menschen, die früher nicht unsere Gäste gewesen sind“, sagt die Ehrenamtliche Renate Müller. Die Entwicklungen und Preissteigerungen der letzten Monate haben zudem zu einer nachlassenden Spendenbereitschaft geführt. „Das geht leider stark zurück“, bedauert Renate Müller.

Auf dem Domhof fand sich am Nachmittag eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Kulturen ein: eine große Hannoveraner Gruppe von Flüchtlingen aus Burundi und Ruanda, verschiedene spanisch-sprechende Frauen und Männer aus dem Bistum, Gläubige aus polnischsprachigen Gemeinden und viele Menschen aus der Ukraine. Nach dem Gottesdienst nahm der Tag bei einem kleinen Weinfest seinen Ausklang.

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news-34260 Thu, 17 Aug 2023 14:44:50 +0200 Wilmer schreibt Bischofswort über Hoffnung und Aufbruch https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wilmer-schreibt-bischofswort-ueber-hoffnung-und-aufbruch/ „Hoffnung trägt“ – so hat der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ sein Bischofswort anlässlich des Hochfestes Mariä Himmelfahrt überschrieben. Nach seiner Einschätzung befinde sich die Kirche in einer „schwierigen Situation mit gewaltigen Herausforderungen“. Dennoch sieht Bischof Wilmer Grund... In dem Bischofswort, das am kommenden Wochenende in den Pfarrgemeinden verlesen wird, schreibt Wilmer: „Für die heutige Lage sind wir leider Gottes zu einem großen Teil selbst verantwortlich: Wir haben in unserer Kirche unzählige Verbrechen gegen junge und schutzbefohlene Menschen über Jahrzehnte nicht nur zugelassen, sondern diese auch noch gedeckt.“ Dies schlage sich in einem riesigen Vertrauensverlust nieder. Darüber hinaus gingen vielen Menschen die Reformbemühungen der Kirche nicht schnell genug. Hohe Austrittszahlen und die Entfremdung vieler Menschen von den Traditionen des Glaubens zerrten an der gewohnten Gestalt der Kirche.

Dennoch sei die Kirche kein hoffnungsloser Fall. „Wir werden in dieser Welt nicht allein gelassen – nicht als Einzelne und auch nicht als Kirche. Gott hält uns in seinen Armen“, schreibt der Bischof. Es gebe keinen Grund zu verzagen: „Gott bleibt bei uns und so können auch wir beieinander bleiben.“ Maria habe vorgelebt, „dass wir uns voll und ganz auf Gott verlassen dürfen“.

„Wir werden in Zukunft vielleicht nicht flächendeckend unterwegs sein, aber überzeugend und glaubwürdig an all den Orten, wo Menschen aus ihrer Hoffnungs- und Glaubenskraft handeln und Gesellschaft und Kirche gestalten“, schreibt Wilmer. Der Bischof kommt auch auf das zurückliegende Godehardjahr im Bistum Hildesheim zu sprechen und kündigt an, erfolgreiche Initiativen des Jubiläumsjahres auch künftig durch die Diözese zu fördern. Er nennt unter anderem die Solidaritätstafeln und die Pilgerinitiativen.

Das Bistum wolle dafür sorgen, dass Menschen mit ihrem Hunger nach Spiritualität und Glaubenstiefe nicht allein bleiben. „Lasst uns nicht aufhören, neue Formen und Wege des Christseins auszuprobieren, auch andere Formen des Gottesdienstes, die neue Zugänge zu alten Traditionen ermöglichen“, schreibt Wilmer.

Die Kirche verändere sich. Das bedeute manchmal auch, sich von Liebgewonnenem zu verabschieden. Zugleich entstehe Neues und Unerwartetes. „Schmerzliche Trauer und ungläubiges Staunen, Sterben und erstes Neuaufbrechen – beides bewegt uns. Als Christinnen und Christen muss uns das nicht schrecken. Maria hat uns vorgelebt, dass Gott uns sein Erbarmen auf ewig zugesagt hat. Aus dieser Hoffnung dürfen wir leben.“

Das Bischofswort wird in den Heiligen Messen am 19. und 20. August 2023 verlesen. Bischof Wilmer hat den Text auch in einem Film eingesprochen, der in den Pfarrgemeinden gezeigt werden kann. Der Film und das Bischofswort im Volltext sind im Internet abrufbar: www.bistum-hildesheim.de/bischofswort

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news-34250 Tue, 15 Aug 2023 12:28:33 +0200 Glockengeläut zum Patronatstag https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/glockengelaeut-zum-patronatstag/ Die zwölf Glocken des Hildesheimer Doms haben am Vorabend zum Fest Mariä Himmelfahrt den Patronatstag des Mariendomes am 15. August eingeläutet. Zum Open-Air-Konzert rund um den Dom fanden sich etwa 500 Menschen ein. Marvin Kaletta, ehemaliger Freiwilligendienstleistender bei der Hildesheimer Dommusik, ließ die insgesamt zwölf Glocken des Mariendoms erklingen. Den Anfang machte die Cantabona allein, mit 8686 Kilogramm die größte der Glocken des Domgeläuts und die zweitgrößte in Niedersachsen.

Anschließend erklangen in vier jeweils zehnminütigen Blöcken Kombinationen verschiedener Motive aus dem Kirchenjahr. Zwischen den Blöcken gab es kurze Momente der Stille. Abschließend war in den letzten fünfzehn Minuten das beeindruckende Vollgeläut aller zwölf Domglocken über die Stadt hinweg zu hören.

Gesteuert und geleitet wurde das Glockenkonzert – dem ersten nach drei Jahren Pause – aus einem winzigen Nebenraum der Sakristei. Dort stand Marvin Kaletta mit einem Ausführungsplan für das Geläut, eine sekundengenaue Ausarbeitung für die Abfolge der Glockenschläge. An diesem Tag war das Geläut nicht programmiert, sondern wurde von Hand ausgeführt. Nach dem Plan betätigte er per Fingerdruck die jeweiligen Schalter für die einzelnen Glocken. Eine Uhr über dem Bedienfeld hilft, die genaue Abfolge einzuhalten. „Das ist eine große Vorbereitungsarbeit, das einzelne Läuten im Konzert ist dann eigentlich gar nicht mehr so schwierig“, beschreibt Kaletta seine Arbeit. Dabei hat er durchaus auch etwas Herzklopfen, da die Auswirkungen in der ganzen Stadt zu hören sind. „Man darf sich keine Fehler erlauben“, sagt er, „und man kann auch nicht üben“, ergänzt er schmunzelnd, „da würden ja auch schon alle zuhören“.

Domdechant Weihbischof Heinz-Günter Bongartz zeigte sich vom Abend erfreut: „Wir schaffen hier einen Ort, an dem die Menschen eines der schönsten Geläute in Niedersachsen zu Gehör bekommen. Die Glocken sind das älteste Musikinstrument der Welt, sie schaffen Harmonie und haben eine sanfte Schönheit.“ Begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer bestätigten die Einschätzung des Weihbischofs und spendeten am Ende minutenlangen Applaus.

Die Feier des Patronatsfestes findet am Samstag, 19.08., von 14 bis 21 Uhr auf dem Domhof statt.

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news-34234 Fri, 11 Aug 2023 10:09:40 +0200 „Wir decken den Tisch: Sie nehmen Platz“ https://www.bistum-hildesheim.de/bistum/nachrichten/artikel/wir-decken-den-tisch-sie-nehmen-platz/ Das Bistum Hildesheim und der Hildesheimer Dom feiern das Patronatsfest: Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ lädt am Samstag, 19.08.2023, ab 14.00 Uhr zur Begegnung mit abendlichem Weinfest auf den Domhof ein. Geladen wird zu einem Moment der Ruhe bei Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken und Bratwurst. Besonders im Fokus stehen während des Sommerfestes alle Christinnen und Christen, die sich haupt- oder ehrenamtlich in Initiativen der tätigen Nächstenliebe engagieren und diejenigen, die sich in der Organisation von Tafeln oder Essenausgaben einsetzen. Allen, die sonst anderen den Tisch bereiten, soll an diesem Tag der Tisch bereitet werden; ihnen gilt ein besonderer Dank. Darüber hinaus sind aber auch alle anderen Interessierten eingeladen.

Die Abteilung Jugendpastoral bietet einen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche an. Um 17.00 Uhr wird ein Gottesdienst im Mariendom gefeiert. Im Anschluss daran findet bis 21 Uhr ein kleines Weinfest mit Live-Musik der Gruppe „wenos“ im Schatten des Domes statt.

Das Patronatstag des Mariendomes ist immer der 15. August des Jahres an Mariä Himmelfahrt.

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