2014, ein zwiespältiger Befund

In seiner Silvesterpredigt blickte Bischof Norbert Trelle auf das abgelaufene Jahr zurück

Eine Mischung aus Lebensbejahung und Lebensbedrohung - so hat sich nach Ansicht des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle das Jahr 2014 dargestellt. In seiner Silvesterpredigt während der Jahresabschlussmesse im Hildesheimer Dom sagte er: "Im alten Jahr haben Menschen Liebe erfahren und geschenkt - obwohl Egoismus und Aggression unausrottbar sind. Im alten Jahr sind Kinder geboren worden - obwohl Leben vielfach dem Untergang ausgeliefert war und der Tod wohl das einzig Sichere ist."

 

Im neuen Jahr werde das kaum anders sein, so der Bischof. Gleichwohl werde unsere Welt nicht mehr aus der Liebe Gottes herausfallen: "Gott hält die Geschichte in Gang auf die Vollendung hin. Gott verfolgt sein Ziel geradewegs - zur Not auch auf den krummen Zeilen, die die Menschen schreiben." Überall, wo gesät und Leben geweckt werde, wo geliebt und geheilt werde, wo die Wahrheit erkämpft und Friede geschaffen werde, komme Gottes grundlegende Zustimmung zu seiner Erde zum Vorschein.

Der Glaube biete noch keine Lösung unserer kleinen und großen Probleme, wohl aber eine entscheidende Perspektive. "Da ist ein Gott, der unbeirrbar und unverdrossen sagt: Ich will es mit dir versuchen, immer und immer wieder und immer wieder neu", sagte Trelle. Diese Perspektive gebe Gelassenheit, Ausdauer und Geduld. "Sie macht Mut zum nächsten Schritt – auch in das kommende Neue Jahr hinein."