Abschied am Lappenberg

Jerusalemer Benediktiner verlassen Hildesheim im Mai 2013

Hildesheim/Jerusalem (bph) Die Benediktiner von „Haus Jerusalem“ am Hildesheimer Lappenberg werden die Domstadt im Mai 2013 wieder verlassen, wenn der aktuelle Vertrag mit dem Bistum und der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz ausläuft. Dies hat das Kapitel der Benediktiner der Jerusalemer Dormitio-Abtei beschlossen.

Diese Entscheidung steht am Ende eines langen Gesprächsprozesses, der schon im Vorfeld der Abtswahl im Sommer dieses Jahres stattfand. Die Mönche aus dem Heiligen Land blicken nach eigenen Worten in großer Dankbarkeit auf ihre Zeit in Hildesheim, auf die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Gläubigen und der Verantwortlichen in Gemeinde und Diözese. Dennoch habe man diese schwere Entscheidung treffen müssen, so der neue Jerusalemer Abt Gregory Collins. „Es ist keine negative Entscheidung, keine Entscheidung gegen Hildesheim, sondern vielmehr eine positive Entscheidung für unsere Berufung als Mönche im Heiligen Land“, erklärt der Abt.

 

Die Leitung des Bistums Hildesheim bedauert diesen Schritt sehr, zeigt aber auch Verständnis für den Wunsch der Mönche, sich mehr auf ihre ureigene Berufung im Heiligen Land zu konzentrieren. „Die Benediktiner wirken in und um St. Godehard segensvoll und sind eine wertvolle Bereicherung für die Liturgie und die Seelsorge“, sagt Generalvikar Dr. Werner Schreer.

Dieser Würdigung und diesem Dank schließt sich die Innenstadtgemeinde Zum Heiligen Kreuz ausdrücklich an. Pfarrer Wolfgang Osthaus ist dankbar dafür, dass bis Mai 2013 auch weiterhin Jerusalemer Mönche am Hildesheimer Lappenberg leben, beten und arbeiten, darunter auch der bisherige Abt der Gemeinschaft, Pater Benedikt M. Lindemann. Gespräche werden sich in den kommenden Monaten damit beschäftigen, wie das gottesdienstliche Leben an St. Godehard nach dem Weggang der Benediktiner gestaltet und deren Wohnhaus, das ehemalige Pfarrhaus am Lappenberg, genutzt werden kann.

 

Benediktiner der Jerusalemer Dormitio-Abtei waren auf Einladung des damaligen Hildesheimer Bischofs Dr. Josef Homeyer 2003 in die Domstadt gekommen. Der zunächst für fünf Jahre geschlossene Vertrag zwischen der Abtei, dem Bistum und der damaligen Pfarrgemeinde St. Godehard wurde im Mai 2008 für weitere fünf Jahre zwischen der Innenstadtgemeinde Zum Heiligen Kreuz, dem Bistum und der Abtei verlängert, um „den Aufenthalt der Mönche zu Erholungs- und Studienzwecken zu ermöglichen sowie im Bistum Hildesheim die geistige Verbindung mit dem Heiligen Land zu stärken und benediktinische Spiritualität erfahrbar zu machen,“ wie es in der Präambel des Vertrages von 2008 heißt. Die Benediktiner engagieren sich bis zu ihrem Weggang weiterhin für das gottesdienstliche Leben in der Basilika und im St. Bernwardkrankenhaus.