Aufbruch wagen und sich um die Schwachen kümmern

Bischof Heiner Wilmer predigt am zweiten Weihnachtsfeiertag im Deutschlandfunk

In seiner Predigt am 26. Dezember in der Hildesheimer Seminarkirche plädierte Bischof Wilmer für Mut zum Aufbruch und die Unterstützung der Schwachen und Verfolgten. Am Heiligabend hatte er in der Hildesheimer Pfarrgemeinde "Guter Hirt" mit hilfsbedürftigen Menschen Weihnachten gefeiert und Geschenke an Kinder verteilt. Am 25. Dezember war der Bischof zu Besuch bei der Vinzenzpforte in Hildesheim, wo Bedürftige mit Essen und Trinken versorgt werden.

„Jede einzelne und jeder einzelne von uns kann Aufbruch. Aber auch als Gemeinschaft, als Kirche, können wir Aufbruch“, sagte der Bischof im Gottesdienst, der vom Deutschlandfunk übertragen wurde. „Die eigentliche Erneuerung kommt oft nicht von der Autorität, sondern von der Basis“, so Wilmer. Nicht die Theorie, sondern die Erfahrung sei entscheidend.

Wichtig sei, der eigenen Sehnsucht zu vertrauen: nach Geborgenheit, Gemeinschaft, Wachstum, Versöhnung und Gerechtigkeit. Und nach Wahrheit: „Was Unrecht ist, soll auch als Unrecht bezeichnet werden.“ Stephanus, der erste Märtyrer der Geschichte, erinnere uns an all die verfolgten Menschen. Diejenigen mit Stimme sollten denen ohne Stimme beiseite springen. „Wir sollen Anwälte sein von denen, denen man auf den Mund geschlagen hat“, sagte der Bischof.