Begleiter der Polizisten und Zollbeamten

Bischof Dr. Josef Homeyer führte neuen Landesdekan für die katholische Polizei- und Zollseelsorge in Niedersachsen ein

Hildesheim/Hannover (bph) Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes hat der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer heute in der St.-Clemens-Kirche in Hannover Pfarrer Bernd Wübbeke (43) als neuen Landesdekan für die katholische Polizei- und Zollseelsorge Niedersachsen eingeführt. Wübbeke löst Pfarrer Hermann Darpel (65) ab, der in Ruhestand geht.

Als einen "Seelsorger durch und durch" bezeichnete Bischof Dr. Josef Homeyer den scheidenden Landesdekan Hermann Darpel in seiner Ansprache nach dem festlichen Einführungsgottesdienst, an dem zahlreiche hochrangige Polizeibeamte und Geistliche teilnahmen. Seinen Nachfolger Wübbeke beschrieb er als Mann mit vielfältigen Fähigkeiten und hervorragenden Voraussetzungen für sein neues Amt. "Suchen Sie den Kontakt zu den Polizisten und Zollbeamten und teilen Sie deren Sorgen und Nöte", gab das Oberhaupt des Bistums Hildesheim dem neuen Landesdekan mit auf den Weg.

"Ich bin in Hannover hervorragend aufgenommen worden und fühle mich hier sehr wohl", antwortete Wübbeke, der sein neues Amt bereits zum 1. November letzten Jahres übernommen hat. "Zusammen mit den Polizeiseelsorgern in Niedersachsen möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Beamtinnen und Beamten der Polizei und des Zolls angesichts von Belastungen Unterstützung und Hilfe erfahren durch Gespräch, Begleitung und Suche nach Grundorientierung", versprach Wübbeke.

Hermann Darpel kommt aus dem Bistum Osnabrück, wo er 1964 zum Priester geweiht wurde. Nach seinen Kaplansjahren übernahm er verschiedene Leitungspositionen in der Bistumsverwaltung und war dann bis 1993 Pfarrer in Lingen. Zwischen 1994 bis 2001 arbeitete er als Militärseelsorger in der Bundeswehr und wechselte danach in die Polizei- und Zollseelsorge Niedersachsens. Dieses Amt gibt er jetzt aus gesundheitlichen Gründen auf.

Die Erfahrung in der Militärseelsorge hat Bernd Wübbeke mit seinem Vorgänger gemein. In den 90er Jahren betreute er verschiedene Seelsorgebezirke, zuletzt als Militärdekan. Davor war der zum Bistum Münster gehörende Wübbeke in verschiedenen Pfarreien tätig. Neben seiner theologischen Ausbildung bringt der neue Landesdekan zahlreiche Kenntnisse auf anderen Gebieten mit nach Hannover. So ist Wübbeke unter anderem staatlich anerkannter Rettungsassistent und klinischer Seelsorger. Außerdem hat er Ergänzungsstudien in Rechts- und Verhaltenswissenschaften absolviert und arbeitet als Journalist.

Rechtliche Grundlage der Polizeiseelsorge in Deutschland ist das Recht auf freie Religionsausübung. Da der Dienst der Polizei- und Zollbeamten häufig eine Beteiligung am kirchlichen Gemeindeleben nicht zulässt, bietet der Staat den Kirchen die Möglichkeit, Seelsorger zu den Beamten zu schicken. Gemäß einer Vereinbarung zwischen der katholischen Kirche und dem Land Niedersachsen vom 26. Februar 1965 gehören zum Aufgabenbereich der Polizeiseelsorge unter anderem das Feiern von Gottesdiensten und die Mitwirkung am berufsethischen Unterricht.