Bischof Wilmer ist bestürzt über Tod des bolivianischen Bischofs Eugenio Scarpellini

Bischof von El Alto verstarb an Folgen einer Covid-19-Erkrankung

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat dem Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz, Monseñor Ricardo Centellas, und dem Weihbischof der Diözese El Alto, Giovani Arani, ein Beileidsschreiben anlässlich des Todes von Bischof Eugenio Scarpellini übermittelt. Der Bischof von El Alto, der Zwillingsstadt des Regierungssitzes La Paz, ist am 15. Juli im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben.

„Mit großer Bestürzung“ habe er die Nachricht vom Ableben Bischof Scarpellinis vernommen, schreibt Wilmer. Sein Tod schmerze ihn sehr und er fühle sich den bischöflichen Mitbrüdern in Bolivien und den Gläubigen des Bistums El Alto in diesen schweren Stunden im Gebet verbunden. Wilmer würdigte den unermüdlichen Einsatz Scarpellinis für die Diözese El Alto und die Kirche Boliviens, mit der das Bistum Hildesheim seit nunmehr 33 Jahren partnerschaftlich verbunden ist. “Er war Missionar aus ganzem Herzen - bei seiner Arbeit als Seelsorger, als Nationaldirektor der päpstlichen Missionswerke und als Organisator des fünften Interamerikanischen Missionskongresses. Immer hat er die Verständigung gesucht, wie wir es erst kürzlich an seinem Einsatz zur Befriedung der unterschiedlichen Gruppen innerhalb der bolivianischen Gesellschaft während der Konflikte im vergangenen Herbst erleben konnten.” Unter Federführung von Mons. Eugenio hatte die katholische Kirche damals zur Befriedung des Landes nach den Unruhen beigetragen, die in der Folge der Präsidentschaftswahlen enstanden waren, die schließlich wegen Unregelmäßigkeiten annuliert wurden.

Der am 8. Januar 1954 im italienischen Bergamo geborene Scarpellini war im Jahr 1998 nach Bolivien gekommen. 2010 wurde er Weihbischof von El Alto; 2013 ernannte ihn Papst Franziskus dann zum Bischof der zweitgrößten Stadt des Landes. Wie andere Länder Lateinamerikas ist auch Bolivien in besonderer Weise von der Corona-Pandemie betroffen. Mitte Juli zählte das Land mehr als 52.000 mit dem CoV-19-Virus infizierte Personen und knapp 2.000 Todesfälle, darunter etliche aus dem Bereich des medizinischen Pflegepersonals. Die Möglichkeiten zur intensivmedizinischen Behandlung von Patienten in den bolivianischen Krankenhäusern sind völlig überlastet, weswegen viele Menschen zu Hause oder sogar auf der Straße sterben. Auch die Krematorien und Friedhöfe sind längst an den Grenzen ihrer Kapazität angelangt.