Bistum baut Verwaltungssystem auf

Mit dem Vorhaben sollen Pfarrer, Kirchenvorstände und Rendanten entlastet werden

Das Bistum Hildesheim wird im kommenden Januar damit beginnen, ein neues und einheitliches Verwaltungssystem für die Pfarrgemeinden aufzubauen. Es soll vor allem durch den Einsatz von Verwaltungsleitern in den Gemeinden und durch ein Dienstleistungszentrum die Pfarrer, Kirchenvorstände und Rendanten (Rechnungsführer) entlasten.

Das Bistum begegnet damit der sinkenden Zahl der Priester und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie dem komplexer gewordenen Verwaltungsaufwand, der durch die Fusionen von Kirchengemeinden in den vergangenen Jahren sowie durch gestiegene gesetzliche Anforderungen entstanden ist. Durch die Einführung des Verwaltungssystems werden voraussichtlich jährliche Mehrkosten von etwa 1,4 Millionen Euro entstehen, die das Bistum tragen wird.

In den Pfarrgemeinden unterstützt künftig ein Verwaltungsleiter die Pfarrer und Kirchenvorstände, koordiniert in deren Auftrag Verwaltungsprozesse und ist Bindeglied zum neuen Dienstleistungszentrum. Die Kirchenvorstände entscheiden, ob der Verwaltungsleiter ehrenamtlich tätig ist oder als Angestellter des Bistums hauptamtlich arbeitet.

Ein hauptberuflicher Verwaltungsleiter wird für durchschnittlich drei Pfarrgemeinden tätig sein. Das Bistum geht davon aus, dass die gegenwärtig in den Dekanatsrendanturen tätigen Mitarbeiter mit berufsbegleitenden Fortbildungen auch künftig in den Gemeinden eingesetzt werden können.

Das Dienstleistungszentrum mit Sitz in Hildesheim wird im Jahr 2015 gegründet. Es übernimmt die Buchhaltung aller Pfarrgemeinden, Kindertagesstätten und Friedhöfe. Außerdem berät und unterstützt es die Gemeinden in wirtschaftlichen Fragen. Durch die Umstellung auf die kaufmännische Buchführung (Doppik) werden die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse einer Gemeinde transparent dargestellt.

Das neue Verwaltungssystem soll in den Gemeinden in den nächsten fünf Jahren sukzessive eingeführt werden. Im Januar 2016 wird in drei Pilotregionen mit der Umsetzung begonnen. Danach werden die anderen Dekanate folgen.