Bonifatiusschule II in Göttingen bleibt bestehen

Bistum Hildesheim entscheidet Fortführung der Schule unter schwierigen Bedingungen

Göttingen/Hildesheim (bph) In der katholischen Bonifatiusschule II in Göttingen wird auch in den nächsten Jahren Unterricht stattfinden. Das Bistum Hildesheim hat entschieden, das Angebot in der Haupt- und Realschule aufrecht zu erhalten und dafür zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen. Die neue Entscheidungslage wird mit der verbesserten Einnahmeseite bei den Kirchensteuern begründet. Die pastorale Bedeutung der Schule in Göttingen hat so gegenüber der wirtschaftlichen Betrachtung stärkeres Gewicht bekommen.

In den letzten Monaten war unklar, ob die Bonifatiusschule II eine Zukunft haben würde. Die Stadt Göttingen hatte verlangt, dass die Schule nur katholische Schüler aufnehmen darf. Zurzeit umfassen deshalb die beiden 5. Klassen zusammen nur 34 Schüler. Ziel des Bistums Hildesheim war allerdings, mindestens 54 Schülerinnen und Schüler in den 5. Jahrgang aufzunehmen.

Das Bistum hat nun entschieden, ab dem Schuljahr 2013/2014 auch wieder nicht-katholische Schüler aufzunehmen und die entstehende Finanzierungslücke aus eigenen Mitteln zu decken. Das bedeutet für das Bistum als Schulträger zusätzliche Kosten in Höhe von 190.000 Euro, da hierdurch die Schule nach einer anderen, ungünstigeren schulgesetzlichen Regelung refinanziert wird.

Die Bonifatiusschule II ist eine so genannte Konkordatsschule, d.h. die Kosten für die Lehrkräfte werden vom Land Niedersachsen getragen, das Land und die Kommune beteiligen sich an den Sachkosten. Das Schulgesetz regelt, dass dafür mindestens 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler katholisch sein müssen. Wenn diese Vorgabe unterschritten wird, werden auf Grund der anderen schulgesetzlichen Finanzhilferegelung im Ergebnis nur noch rund 80 Prozent von den Gesamtkosten der Schule refinanziert, was für den Träger zu einer deutlich höheren Belastung führt. Weil die Schülerzahlen und auch die Zahl der Taufen zurückgehen, war das Bistum in der Frage der Weiterführung der Schule zunächst zurückhaltend.

„Die Bonifatiusschule II leistet pädagogisch sehr anerkannte Arbeit“, lobt Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, die Göttinger Schule. Man wolle daher trotz schwieriger Rahmenbedingungen die Schule erhalten. „Die positive Entwicklung der Kirchensteuern erlaubt uns, den Erhalt der einzigen katholischen Haupt- und Realschule in Göttingen finanziell zu unterstützen“, so der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Dr. Werner Schreer. Allerdings sei das klare Ziel, dass die Schule wieder die Voraussetzungen für die verbesserte Finanzierung erfüllen kann, damit sie eine langfristige Perspektive bekommt.