Botschafter des jungen Osteuropa

Stipendiaten der "Stiftung Niedersachsen" besuchten Bischof Homeyer

Hildesheim (bph) Viel Neugier, großes Wissen und ausgezeichnete Deutschkenntnisse brachten zehn Stipendiaten der Stiftung Niedersachsen am Dienstagmittag aus Osteuropa mit ins Hildesheimer Bischofshaus. Dort wurden sie vom ebenso neugierigen emeritierten Bischof Dr. Josef Homeyer empfangen.

Kommt Bulgarien in die Europäische Union? Macht die Demokratisierung Russlands Fortschritte? Und: Wie ist das Verhältnis zwischen Katholiken und Orthodoxen in der Ukraine? Politisch und auch immer wieder an den Problemen der einfachen Menschen orientiert verlief das Gespräch des emeritierten Bischofs mit den jungen Menschen. Homeyer, als Präsident der europäischen Bischofskonferenzen (ComECE) quasi der "Europabischof", sah sich einem gut informierten Gesprächskreis gegenüber: Die zehn jungen Damen und Herren aus Rumänien, Bulgarien, Georgien, Ukraine und Russland sind Journalisten oder Nachwuchskräfte mittel- und osteuropäischer Regierungen. In ihren Heimatorten können sie die politischen Geschicke ihres Landes mitgestalten oder journalistisch begleiten.

Er hoffe, dass es gelinge, im größeren Europa „eine gemeinsame Sprache zu finden“ und miteinander ins Gespräch zu kommen, äußerte Homeyer. So wie der Mensch beide Lungenflügel zum Atmen brauche, so benötige ein einiges Europa den Westen wie den Osten. Von seinen Gästen wünschte sich das ehemalige Oberhaupt des Hildesheimer Bistums, sie sollten auch in Zukunft über Ländergrenzen hinweg für die Verständigung ihrer Völker eintreten.

Der Besuch beim Hildesheimer Bischof gehört zum Stipendienprogramm der "Stiftung Niedersachsen". In einem Auswahlverfahren hatten sich die Bewerber aus Mittel- und Osteuropa für dieses Studienprogramm qualifiziert und dabei auch gute Deutschkenntnisse nachweisen müssen. Vom 16. Oktober bis 27. November bereisen sie Niedersachsen, führen Gespräche in verschiedenen Institutionen des Bundeslandes und absolvieren ein Kurzpraktikum bei einer Zeitung oder einem Sender. Begleitet wurden die zehn Stipendiaten von Mentor Dr. Manfred Endler und Daniela Koß, Koordinatorin der Stiftung Niedersachsen.