Bündnis für die Schöpfung

Bischof Norbert Trelle widmet sein Fastenhirtenwort dem Jubiläum der Bolivienpartnerschaft

Hildesheim (bph) In diesem Jahr wird die Partnerschaft des Bistums Hildesheim mit der Kirche in Bolivien 25 Jahr alt. Bischof Norbert Trelle hat daher sein traditionelles Hirtenwort zur Fastenzeit der Bolivienpartnerschaft gewidmet und fordert darin angesichts des Klimawandels ein „Bündnis für die Schöpfung“. Das Hirtenwort unter dem Titel „25 Jahre gemeinsam unterwegs – für eine Zukunft in Gerechtigkeit“ wird in den Gottesdiensten vom Zweiten Fastensonntag, 4. März, verlesen.

Spontan entstand 1986 beim Besuch bolivianischer Bischöfe in Hildesheim die Idee, eine Partnerschaft zu begründen. Ein Jahr später – vor einem Vierteljahrhundert – wurde diese Partnerschaft dann offiziell zwischen dem damaligen Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer und dem bolivianischen Kardinal Julio Terrazas besiegelt. In seinem Hirtenwort erinnert Bischof Norbert Trelle an diese Anfänge, aus denen nach seinen Worten längst viele Früchte erwachsen sind: die Boliviengebetswoche gehört dazu, der Bolivientag, aber auch viele persönliche Beziehungen und gegenseitige Besuche.

Zwei große Herausforderungen für die Bolivienpartnerschaft sieht Bischof Trelle vor allem. Zum einen gilt es, Kinder und Jugendliche an diese Partnerschaft heran zu führen und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst bei Aktionen aktiv zu werden. „Gerade die neuen Medien bieten ihnen hervorragende Möglichkeiten dazu“, schreibt der Bischof hoffnungsvoll. Dadurch könnten Jugendliche mehr über die Lebenswelt Gleichaltriger in Bolivien und anderen Ländern Südamerikas erfahren.

Solidarität braucht Bolivien aber vor allem in der Frage des Klimawandels. Nach Vorhersagen von Experten wird dieses südamerikanische Land vom Klimawandel ganz besonders betroffen sein. Dürreperioden und Überschwemmungen werden in Zukunft häufiger auftreten, heftige Regenfälle und Hitze beeinträchtigen die Landwirtschaft. Darunter leiden vor allem die Armen.

Die bolivianischen Bischöfe rufen daher alle Bürger ihres Landes in der Fastenzeit zur Umkehr auf um ein „Bündnis für die Schöpfung“ zu schließen: so schlagen sie unter anderem vor, Müll zu vermeiden, Wasser und Energie zu sparen und sich für eine ökologische Landwirtschaft und den Naturschutz einzusetzen.

Bischof Norbert Trelle lädt in seinem Hirtenwort dazu ein, diese Überlegungen der Bolivianer aufzugreifen. „Lassen Sie uns über den Ozean hinweg einen Bogen zueinander spannen: Wir verbinden uns mit unseren Schwestern und Brüdern in Bolivien und verpflichten uns als Kirche von Hildesheim, konsequent einen Weg der Schöpfungsbewahrung zu gehen und uns auch gesellschaftlich dafür stark zu machen“, heißt es in dem Hirtenwort Trelles. Ausdrücklich ruft Trelle dabei zum „Klimafasten“ auf: „Dabei schließen sich Gemeinden, Familien und einzelne Personen unseren bolivianischen Schwestern und Brüdern an und verpflichten sich dazu, diejenigen Gewohnheiten und Tätigkeiten einzuschränken, die die Entwicklung des Klimas besonders belasten.“

Das Fastenhirtenwort des Bischofs im Volltext