Das Jerusalemer Kreuz für die Mosel

Dom-Museum Hildesheim verleiht bedeutendes Kunstwerk an Trierer Ausstellung

Hildesheim/Trier (bph) Es stammt aus Nowgorod, gehört zum Hildesheimer Domschatz und reist in diesen Tagen nach Trier – das „Jerusalemer Kreuz“ des Dom-Museums Hildesheim. Am Dienstag hat Dr. Michael Brandt, Direktor des Dom-Museums, das wertvolle Stück verpackt und nach Trier geschickt. Dort wird es vom 2. Juni bis 4. November in der Ausstellung „Konstantin der Große“ gezeigt.

Konstantin der Große gehört zu den bedeutendsten römischen Kaisern. In der Moselstadt Trier hatte der Herrscher seit 306 seine Residenz. 1.700 Jahre später kehrt Konstantin der Große nach Trier zurück. In der gleichnamigen Ausstellung präsentieren das Rheinische Landesmuseum Trier, das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum sowie das Städtische Museum Simeonstift in der Moselstadt wertvolle Exponate aus dem Leben Konstantins. Dazu haben sich die Ausstellungsmacher herausragende Kunstwerke aus international angesehenen Museen gesichert, darunter das „Jerusalemer Kreuz“ aus Hildesheim.

Dieses aufklappbare Reliquienkreuz aus Silber stammt vermutlich aus der Stadt Nowgorod und gehörte wahrscheinlich Joan Elias, der von 1163 bis 1185 Erzbischof von Nowgorod war. Es zeigt innen und außen Szenen aus der Bibel sowie Heiligendarstellungen. In einer kreuzförmigen Zelle war ursprünglich eine Kreuzreliquie geborgen. An ihrer Stelle wurden 1680 Reliquien abendländischer Heiliger eingefügt.

Das Jerusalemer Kreuz gilt als eines der herausragenden Denkmäler früher byzantinisch-russischer Goldschmiedekunst. Wie es in den Hildesheimer Domschatz gelangte, ist nicht bekannt. Bezeugt ist es in der Bischofsstadt jedenfalls schon seit dem 15. Jahrhundert.