Demonstration der Gewaltlosigkeit

Dankgottesdienst mit Bischof Norbert Trelle beendete die 50. Sternsingeraktion 2008

Hildesheim (bph) In der Kirche gibt es keine Ausländer. „Ihr habt die Botschaft von Frieden und Versöhnung und der einen Menschheitsfamilie in die Häuser gebracht“, sagte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle den rund 1.800 „Heiligen Drei Königen“ beim traditionellen Sternsinger-Abschlussgottesdienst am Samstagnachmittag im Hildesheimer Dom, der vom "Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ) organisiert wurde.

Viel Lob hatte der Bischof den Jungen und Mädchen mitgebracht. Er sei stolz auf sie, dass sie durch ihren Dienst das Evangelium so treu verkündeten, sagte der Bischof in seiner Predigt. Die Jungen und Mädchen haben sich nach Trelles Worten in einen „königlichen Dienst“ nehmen lassen und damit in eine „gewaltige Demonstration der Gewaltlosigkeit“ eingereiht. All jenen, die sagen, der Dienst als Sternsinger sei „bescheuert“ sollen die Sternsinger entgegnen: „Bescheuert sind jene, die nur die Sprache der Gewalt sprechen.“

Musikalisch gestaltet wurde der bunte und lebhafte Gottesdienst von der Musikgruppe „HoSiLa Shalom“ aus Lindhorst/Hohnhorst. Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge zauberte mit seinem Team Lichtsterne in die Apsis des Doms und zeigte beim Vorprogramm unter anderem eine Grußbotschaft des Papstes an die Sternsinger. Als kleines Dankeschön für ihren Dienst spendierte der BDKJ den etwa 1.800 Jungen und Mädchen samt Begleitern einen kleinen Kompass, der sie immer auf dem richtigen Weg führen möge. Außerdem gab es nach dem Gottesdienst Kakao und Kuchen.

Rund 1.800 „Heilige Könige“ aus 100 Gemeinden hatten den Weg nach Hildesheim gefunden. In diesem Jahr kamen sie nicht nur aus allen Ecken des Bistums Hildesheim. Begrüßen konnte der Bischof auch einige Sternsinger aus den Nachbarbistümern Osnabrück und Erfurt. Der Sternsinger-Dankgottesdienst in Hildesheim war nämlich eine von sieben Dankmessen in verschiedenen Teilen Deutschlands und Teil der Feierlichkeiten zur 50. Jubiläumsaktion der „Aktion Dreikönigssingen“.

Unter dem Motto „Sternsinger für die Eine Welt“ waren die „Heiligen Drei Könige“ in den letzten Tagen durch das Bistum Hildesheim gezogen und schrieben mit Kreide den Segen „20+C+M+B+08 – Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“ an die Türen. Die Erlöse aus dem Dreikönigssingen sind für Kinder-Hilfsprogramme rund um den Globus bestimmt. Durchschnittlich etwa 3.000 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten zuletzt jährlich unterstützt werden. Bei der letzten Aktion Dreikönigssingen im Januar 2007 sammelten die etwa 500.000 Sternsinger aus 12.223 katholischen Pfarrgemeinden bundesweit rund 38,8 Millionen Euro. Etwa 830.500 Euro kamen damals aus dem Bistum Hildesheim, wo sich 227 Gemeinden an der Aktion Dreikönigssingen beteiligten.

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigsingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion entwickelt, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Rund 612 Millionen Euro wurden seitdem gesammelt und mehr als 51.000 Projekte in aller Welt unterstützt. Die Aktion wird verantwortet vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Kurzfilm von der Sternsingerdankmesse

Weitere Informationen im Internet
www.sternsinger.de