Der Dom sagt Auf Wiedersehen!

Buntes Programm vor Schließung der Bischofskirche am 9. und 10. Januar

Hildesheim (bph) Der Hildesheimer Dom verabschiedet sich am zweiten Januarwochenende mit einem bunten Programm in seine viereinhalbjährige Sanierungsphase. Zu den Höhepunkten gehören ein Chor- und Orchesterkonzert am Samstag sowie ein einzigartiges Konzert der Domglocken am Sonntag.

Domchor, Mädchenkantorei A und Domsingknaben A, verstärkt durch zusätzliche Männerstimmen und Solisten, eröffnen die Feierlichkeiten am Samstag, 9. Januar, um 17 Uhr mit einem geistlichen Konzert. Werke von Charles-Marie Widor und Josef Gabriel Rheinberger stehen auf dem Konzertprogramm. Zu hören ist die Messe op. 36 für zwei Chöre und zwei Orgeln, die Widor im Jahr 1890 geschrieben hat. Ihm standen dafür zwei Orgeln und zwei Chöre an der Pariser Kirche St. Sulpice zur Verfügung. Im Abschlusskonzert im Hildesheimer Dom wird die Fassung für zwei Chöre und eine Orgel aufgeführt, die Widor selbst eingerichtet hat. Den Orgelpart in der Aufführung der Messe übernimmt Domkantor Stefan Mahr.

Hauptwerk des Abends ist das romantische Oratorium „Der Stern von Bethlehem“ von Josef Gabriel Rheinberger für Sopran- und Baritonsolo, großes Orchester und Chor. Natascha Dwulezki (Sopran), Dietmar Sander (Bariton), die „Sinfonietta Hildesheim“ und die Chöre musizieren unter der Leitung von Dommusikdirektor Thomas Viezens dieses Weihnachtsoratorium, das ganz in der klanglichen Tradition Mendelssohn Bartholdys steht. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird um eine Spende gebeten.

Nach dem Konzert beginnt ab etwa 19.30 Uhr eine „Lange Nacht im Dom“. Das Domkapitel führt durch die Bischofskirche, der Kreuzgang ist bunt beleuchtet und die Albani-Ausstellung kann besichtigt werden. Ausgestellt ist auch das Architekturmodell, das die geplanten Sanierungsarbeiten zeigt. Kompetente Führer werden die Pläne erläutern. Der Abend endet um 22 Uhr mit einer Komplet im Dom.

Der letzte Gottesdienst im Dom mit Bischof Norbert Trelle beginnt am folgenden Sonntag, 10. Januar, um 10 Uhr. Ab 12.30 Uhr bietet das Bistum einen kleinen Imbiss an und die Domkapitulare führen ein weiteres Mal durch die Kirche. Um 14.30 Uhr sind die Domglocken zum letzten Mal in einem einzigartigen Glockenkonzert zu hören. Bischof Norbert Trelle und Weihbischof Hans-Georg Koitz, der zugleich Domdechant ist, werden danach gemeinsam die Domtüren schließen und damit symbolisch die Bischofskirche für viereinhalb Jahre sperren.

Die Sanierung und Umgestaltung des Doms sowie der Umbau der St. Antoniuskirche zum neuen Dom-Museum werden voraussichtlich rund 29,98 Millionen Euro kosten. 7,22 Millionen Euro bringt das Bistum aus Eigenmitteln auf. Zuschüsse erhofft sich die Diözese von großen Geldgebern wie unter anderem der Europäischen Union, dem Land Niedersachsen und verschiedenen Stiftungen und Hilfswerken. Mindestens 2,3 Millionen Euro sollen durch Spenden aufgebracht werden. Die Bauarbeiten in Dom und Antoniuskirche werden voraussichtlich etwa viereinhalb Jahre dauern. In dieser Zeit ist die Basilika St. Godehard Bischofskirche. Bis zum 1200. Geburtstag des Bistums im Jahre 2015 müssen die Arbeiten abgeschlossen sein.

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