Dialogprozess begleiten, Klimaschutz vorantreiben

Diözesanrat der Katholiken traf sich zur Herbstvollversammlung

Hildesheim (bph/kiz). Wie bringt sich der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim in den Dialogprozess des Bistums ein? Welche Akzente kann er in Sachen „Klimaschutz in Kirchengemeinden“ setzen? Welche Herausforderungen gibt es im Gespräch mit der evangelischen Kirche? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Herbstvollversammlung des Diözesanrates am vergangenen Wochenende in Hildesheim.

„Es war eine Arbeitstagung“, hob Elisabeth Eicke, die Vorsitzende des Diözesanrates, hervor. So standen nicht Beschlüsse und Resolutionen im Mittelpunkt der Versammlung, sondern konkrete Arbeitsvorhaben. Zum Beispiel zum Dialogprozess im Bistum Hildesheim: 2012 will das Bistum mit einem Jahr des Hinhörens mit Interessierten außer- und innerhalb des Bistums ins Gespräch kommen. Das war das Ergebnis einer gemeinsamen Tagung der Bistumsleitung mit Vertretern des Priester- und des Diözesanrates.

„Als Vertreter der Gemeinden, Verbände und Gemeinschaften sind wir in einem solchen Prozess natürlich besonders gefordert“, sagte Elisabeth Eicke. Es liege mit am Diözesanrat, dass der Dialog nicht nur in den Pfarreien zwischen Harz und Nordsee ankommt: „Wir müssen ihn zur Gesellschaft öffnen, wir möchten wissen, was von uns als Kirche erwartet wird.“ Themen gebe es genug – von der Weitergabe des Glaubens an Jugendliche bis hin zur politischen Verantwortung von Kirche.

Weitere Sachfrage auf der Versammlung: die Ökumene. Durch eine Internetseite will der Rat Beispiele einer guten Zusammenarbeit zwischen evangelischen und katholischen Gemeinden sammeln. Spätestens bis Herbst 2012 soll die Seite mit „guter gemeindlicher Praxis“ aufgebaut sein.

Auch beim Thema Klimaschutz wurde schon einiges auf den Weg gebracht. Im November 2010 hatte der Diözesanrat einen Energieleitfaden vorgelegt – mit zahlreichen Hinweisen zum Sparen von Strom, Gas und Heizöl. Gleichzeitig startete das Bistum eine Klimaschutzinitiative. Kirchen, Pfarrhäuser und Gemeindezentren sollen auf ihren Energieverbrauch hin untersucht werden.

Gleichfalls unterstützt wird die Aktion „Klimafasten 2012“. Im kommenden Jahr feiern die Kirche von Bolivien und das Bistum Hildesheim den 25. Jahrestag ihrer Partnerschaft. Die Folgen des weltweiten Klimawandels sind bereits jetzt für Bolivien verheerend: Unwetterkatastrophen wechseln mit langen Dürreperioden. Zum 22. Februar 2012, dem Aschermittwoch, werden die Katholiken des Bistums daher gebeten, fünf Wochen lang sparsam zu sein: mit dem Verbrauch von Energie und Wasser, mit dem Konsum von Fleisch und mit den Nutzen des eigenen Autos.

Die Frage „Welche Bedingungen braucht es, damit sich Menschen ehrenamtlich in der Kirche und für die Kirche engagieren?“ will der Diözesanrat mit einer „Visionswerkstatt“ beantworten. Bis März 2012 soll der Rahmen für die Veranstaltung stehen.

Der Diözesanrat der Katholiken ist die oberste Vertretung der Katholiken im Bistum Hildesheim. Ihm gehören 45 Mitglieder an. Er berät den Bischof und nimmt zu Fragen des öffentlichen Lebens Stellung. Das Gremium setzt sich zusammen aus Vertretern der Dekanate, kirchlicher Verbände und Berufsgruppen sowie der Orden im Bistum. Der Bischof kann zudem Personen in den Diözesanrat berufen und ernennt einen Bischöflichen Beauftragten. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.