„Die Wurzeln der Rose“

Roemer- und Pelizaeus-Museum plant Jubiläums-Ausstellung zur Hildesheimer Stadt- und Bistumsgeschichte

2015 feiern Stadt und Bistum Hildesheim ihre Gründung vor 1200 Jahren. Für dieses Jubiläum bereitet das Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) eine Leitausstellung unter dem Titel „Die Wurzeln der Rose – Hildesheim im Mittelalter: Vom Bischofssitz zur Bürgerstadt“ vor, die die historische Fundierung des Jubiläums bilden soll. Das Bistum Hildesheim steuert zahlreiche Fundstücke aus archäologischen Dom-Grabungen bei und finanziert eine der beiden Kuratoren-Stellen für die Ausstellung. Diese soll von Frühjahr bis Herbst 2015 geöffnet sein.

In der Ausstellung werden zum Teil erstmals öffentlich präsentierte Exponate gezeigt, die den Weg vom Bischofssitz zur Bürgerstadt im frühen und hohen Mittelalter (zwischen 800 und ungefähr 1350) nachzeichnen. Ausgegrabene Objekte, zum Beispiel aus der jüngsten Grabung im Hildesheimer Dom, stehen im Fokus der Präsentation. Eine Rückbindung an die Bauten, Straßen und Strukturen der heutigen Stadt soll die Geschichte anschaulich vermitteln und erfahrbar machen.

„Wir wollen die enorme Bedeutung Hildesheims für das mittelalterliche Nordeuropa in Sachen Bildung deutlich machen“, betont Prof. Dr. Karl Bernhard Kruse, Leiter der Grabungsauswertung für archäologische Funde auf dem Domhof. Gemeinsam mit Prof. Dr. Regine Schulz, der Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums, hat Kruse das Konzept für die Jubiläumsausstellung entwickelt. Darin soll die besondere Rolle Hildesheims in der mittelalterlichen Geschichte und Kultur Norddeutschlands vertieft werden, um die Entstehung und frühe Entwicklung der heutigen Stadt verständlich zu machen.

Mit der Gründung des Bistums im Jahr 815 wurde die Basis für die Stadt Hildesheim gelegt. Am Anfang steht der bis heute lebendige Mythos des tausendjährigen Hildesheimer Rosenstocks. Die Ausstellung greift dies im Titel auf und richtet den Blick auf die ersten fünf Jahrhunderte der Geschichte und Kultur Hildesheims. Besucherinnen und Besucher sollen die Spuren des Mittelalters und die Wirkung dieser Epoche bis in die moderne Zeit verfolgen – und so die historischen „Wurzeln der Rose“ entdecken können.

Die Präsentation will aber nicht nur einheimisches Publikum anziehen, sondern auch für Auswärtige interessant sein. Sie bietet daher verschiedensten Interessentengruppen und Altersstufen angemessene Vermittlungsformen – dazu zählt ein „Mittelalter-Labor“ für eigene technische und archäologische Experimente. Ein farbig illustriertes Begleitbuch wird als Wegweiser die Ausstellung ergänzen.