Diözesanräte diskutieren über Lokale Kirchenentwicklung

„Rätetagung“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken

Was ist das Besondere am Hildesheimer Modell der Lokalen Kirchenentwicklung? Dieser Frage widmet sich am Freitag, 6. und Samstag, 7. Februar die „Rätetagung“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Hildesheim.

„Wir freuen uns, dass die Vorsitzenden der Diözesanräte und die von ihnen in das ZdK benannten Mitglieder gerade im Jahr des Bistumsjubiläums zu uns kommen“, sagt Elisabeth Eicke, die Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Hildesheim. Vor allem, weil die Tagung das Hildesheimer Modell der Lokalen Kirchenentwicklung in den Blick nimmt.

„Für uns ist es das Zukunftsprojekt“, betont Eicke. Denn die Lokale Kirchenentwicklung und vor allem die gemeinsame Leitung der Gemeinden durch Priester und Laien ist Standard im Bistum Hildesheim. „Es ist keine reine Struktur- und schon gar keine Machtfrage“, meint Eicke. Es ist eine Antwort auf eine Herausforderung: Wer kann wie und wo Verantwortung für kirchliches Leben in einer Pfarrei mit mehreren Gemeindeorten tragen? In fünf Pfarreien wurden von 2011 an unterschiedliche Modelle einer gemeinsamen Leitung ausprobiert.

Das Ergebnis: Es gibt mehr als eine Antwort auf die Frage, wie Gemeinde an einem Kirchort lebendig bleibt. Die Mitwirkung durch lokale Leitungsteams ist nicht überall gleich ausgestaltet. Im Gegenteil: Die gewählten Gremienmodelle sind vielfältig und unterscheiden sich stark. Mal wird das Vor-Ort-Team vom Pfarrgemeinderat delegiert, mal ist der Pfarrgemeinderat eher ein Forum der drei oder vier Teams einer Pfarrei. Erproben geht vor Regeln. Das eine, für alle Gemeinden zwischen Nordsee und Harz verbindliche Modell, gibt es nicht. Kirchliches Leben wird vielfältiger. Vor allem nach den bistumsweiten Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen im November letzten Jahres: Gemeinden können selbständig alle Möglichkeiten lokaler Leitungsteams nutzen.

Zur Tagung werden knapp 100 Vertreter aus allen deutschen Diözesen erwartet. Die Rätetagung des ZDK findet einmal jährlich statt. Auf der Tagesordnung findet sich als zweites Thema neben dem Hildesheimer Modell einer Lokalen Kirchenentwicklung die Diskussion über Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativarbeit in den Bistümern. Am Freitagabend feiern die Räte mit dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle und Generalvikar Dr. Werner Schreer einen Gottesdienst im Mariendom.