Ein gutes Jahr

Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim genehmigte Jahresabschluss 2008

Hildesheim (bph) 178,3 Millionen Euro betrug der Haushalt des Bistums Hildesheim im Haushaltsjahr 2008, gegenüber 137,5 Millionen Euro in 2007. Dabei hat das Bistum einen Überschuss erzielt und konnte verschiedene finanzielle Risiken besser absichern. Einstimmig genehmigte daher der Diözesankirchensteuerrat am Samstag bei seiner Tagung im Bischöflichen Generalvikariat den Jahresabschluss 2008.

Dass der Haushalt 2008 so viel höher lag als im Jahr davor, liegt vor allem daran, dass das Haushaltsvolumen erstmals nach einem anderen System berechnet wurde und nun auch Teilhaushalte einschließt, wie zum Beispiel die katholischen Schulen, die in den Jahren zuvor getrennt ausgewiesen wurden.

Die allgemeine Finanzkrise hat, zumindest im vergangenen Jahr, das Bistum Hildesheim noch weitgehend verschont. Im Gegenteil: Die Kirchensteuereinnahmen stiegen 2008 um 6,2 Millionen Euro auf 122,2 Millionen Euro (115,9 Millionen Euro in 2007). Das sind rund 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie bescherten dem Bistum damit nach Worten von Helmut Müller, Leiter der Hauptabteilung Finanzen/Immobilien im Bischöflichen Generalvikariat, „ein gutes Jahr“. Das Bistum hat dies genutzt, um seine finanziellen Risiken besser abzudecken. So flossen 8,1 Millionen Euro in die allgemeine Rücklage. Mit 27,1 Millionen Euro ist sie gegenüber 2007 um 7,4 Millionen Euro gestiegen. Von der guten wirtschaftlichen Lage profitierte auch die Rückstellung für die Versorgung der Priester, die von 39,2 Millionen auf 45,1 Millionen Euro aufgestockt werden konnte. Um alle Versorgungsansprüche aus dieser Rückstellung befriedigen zu können, müsste sie allerdings bei 102,6 Millionen Euro liegen.

Hinzu kamen aber auch Glück und ein gutes finanzielles Gespür. Die Finanzabteilung des Bistums hat nämlich rechtzeitig die Rücklagen des Bistums umgeschichtet und die Aktienquote drastisch reduziert. Im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen verlor das Bistum Hildesheim daher im vergangenen Jahr nicht nur kein Geld, sondern erzielte mit seinen Rücklagen sogar zwei Prozent Rendite. „Wir hätten bis zu 20 Millionen Euro verlieren können, wenn wir finanziell in die gleiche Richtung gelaufen wären wie andere“, stellte Finanzdirektor Müller beeindruckend klar.

Das Bistum wird sein finanzielles Polster brauchen, um die kommenden Jahre zu überstehen. Schon in diesem Jahr nämlich rechnet Finanzchef Müller mit einem Rückgang der Kirchensteuer um neun Prozent. Im kommenden Jahr dürften es dann noch einmal sieben Prozent weniger sein. Grund dafür sind vor allem die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes zu Pendlerpauschale und Vorsorgeaufwendungen. Aber auch die Wirtschaftskrise und nicht zuletzt die demographische Entwicklung werden in Zukunft deutlich weniger Geld in die Kirchenkassen spülen als bislang. Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2008 wurde vom Diözesankirchensteuerrat einstimmig angenommen. Außerdem gab das Gremium Bischof Norbert Trelle die Empfehlung, Generalvikar Dr. Werner Schreer zu entlasten, der als Ökonom des Bistums die Jahresrechnung verantwortet.

Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums als Vorsitzendem, Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.