Ein Heiliger Vater in Bronze

Büste von Papst Clemens II. wird am 9. Oktober vor der Hornburger Marienkirche enthüllt

Hornburg (bph) Bewacht von einem Papst wird ab 9. Oktober die Hornburger Marienkirche. Um 15.45 Uhr wollen die Hornburger dort eine Statue des größten Sohnes ihrer Stadt aufstellen: Papst Clemens II. Der 9. Oktober ist der Todestag des norddeutschen Papstes.


Lange war unklar, wo die Bronzeplastik der Künstlerin Sabine Hoppe aufgestellt werden sollte. Die befragten Bürger von Hornburg entschieden sich mehrheitlich für die Marienkirche. Einige stimmten für das Geburtshaus, nur wenige für die katholische Clemenskirche in Hornburg, die zwar absichtlich den Namen „Clemenskirche“ trägt, aber nach dem Heiligen Clemens I. benannt wurde.

Nach der Enthüllung der Bronzeplastik in Anwesenheit der Künstlerin findet in der Grundschule ein Festakt für geladene Gäste statt. Neben verschiedenen Ansprachen ist auch ein Vortrag von Rektor a.D. Fritz Sengpiel über „Die letzten Tage im Leben Papst Clemens II. und die Überführung seines Leichnams nach Bamberg“ geplant.

Die Enthüllung der Papststatue am Todestag des norddeutschen Papstes ist einer der Höhepunkte des „Papst Clemens II.-Gedächtnisjahr“ in Hornburg aus Anlass des 1000. Geburtstages des großen Sohnes der Stadt. Das ganze Jahr über boten Stadt und Kirchengemeinde ein attraktives Programm unter anderem mit Vorträgen und Konzerten. Die Stadt ehrt ihren großen Sohn zudem durch eine Sonderausstellung im städtischen Museum, bei dem auch eine Original-Locke des deutschen Papstes zu sehen ist.

Im Jahre 1005 wurde der spätere Papst als Suitger, Graf von Morsleben und Hornburg in eben jener Burg geboren, die der kleinen Stadt den Namen gab. Suitger stieg als Domkanoniker am Halberstädter St. Stephansstift zum Kaplan des Erzbischofs Hermann von Hamburg-Bremen auf und gelangte so in den Umkreis des Königs. Heinrich III. ernannte Suitger 1040 zum Bischof von Bamberg. Dort soll der Hornburger so tatkräftig gewirkt haben, dass er sich über Deutschland hinaus einen Namen machte. Am 24. Dezember 1046 jedenfalls wählte ihn die in St. Peter zu Rom tagende Synode zum Papst. Suitger nahm dann den Namen Clemens II. an.

Zielstrebig ging der neue Papst daran, dem Kauf und Verkauf von Kirchenämtern („Simonie“) Einhalt zu gebieten. Dazu berief er am 5. Januar 1047 eine Synode ein. Nachhaltiger Erfolg war ihm leider nicht beschieden. Clemens II. starb unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen am 9. Oktober 1047 im Kloster Badia di S. Tommaso in Italien, nach weniger als einem Jahr im Amt. Begraben wurde der früh Verstorbene in seiner Bischofskirche in Bamberg und ist damit der einzige Papst, der auf deutschem Boden begraben ist.


Das Programm des „Papst Clemens II.-Gedächtnisjahr“ im Internet:
http://www.kath-kirche-schladen.de