Ein Herz für den Hildesheimer Dom

Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe spielte Benefiz-CD an der Domorgel ein

Hildesheim (bph) Er hat sein Herz an die Medizin und die Kirchenmusik verloren – vor allem aber an den Hildesheimer Dom: Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe (53), Kardiologe und Organist, hilft bei der Renovierung der Kirche auf seine Weise: Am Freitag überreichte Trappe dem Domkapitel eine Benefiz-CD, die er an der Domorgel eingespielt hat. Nahezu der gesamte Reinerlös soll der Renovierung zufließen.

23 Werke in einer Gesamtlänge von rund 78 Minuten sind auf der CD zu hören. Aufgenommen wurden die Stücke im Februar. Trappe konnte nur nachts spielen, wenn der Dom abgeschlossen war und kein Lärm von außen kam. Gemeinsam mit einem erfahrenen Team von Tontechnikern hat Trappe innerhalb einer Woche die 23 Werke eingespielt, darunter Stücke von Buxtehude und Bach, aber auch weniger bekannte französische Komponisten des 19. Jahrhunderts. „Ich habe versucht, Stücke mit möglichst vielen Klangfarben zu finden“, erklärt der fast professionelle Hobby-Organist seine Werkauswahl, „das wird der wunderbaren Klais-Orgel des Doms am besten gerecht.“

Domdechant und Weihbischof Hans-Georg Koitz hat die nächtlichen Tonaufnahmen gemeinsam mit Dompfarrer Domkapitular Wolfgang Osthaus nicht nur gestattet, sondern tatkräftig gefördert. Zum Dank erhielten die beiden am Freitag die ersten Exemplare der neuen CD, von der insgesamt 1.500 Exemplare gepresst wurden. Koitz wiederum bedankte sich bei Trappe für das großzügige Geschenk, das man gut für die Renovierung einsetzen werde.

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe ist an der Hildesheimer Domorgel kein Unbekannter. 18 Jahre lang hat der gebürtige Duderstädter während seiner Tätigkeit an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in Hildesheim gelebt – und musiziert. Seit seinem neunten Lebensjahr spielt Trappe Klavier und wurde zunächst in Duderstadt, später dann in Hildesheim zum Organisten ausgebildet. Seit 1969 ist Trappe nebenberuflicher Organist, zur Zeit am Dom zu Münster, in dessen Nähe er mit Frau und drei Kindern lebt. Der Kardiologe hat schon zahlreiche Konzerte gegeben, unter anderem im Salzburger Dom und im Ulmer Münster. Das Können des Duderstädters ist inzwischen auf zehn CDs zu hören.

Daneben hat Trappe auch noch seinen „eigentlichen“ Beruf, inzwischen ist er Professor für Innere Medizin und Kardiologie an der Ruhr-Universität Bochum und Direktor der medizinischen Universitätsklinik am Marienhospital Herne. Wie bringt er diese beiden Leidenschaften – die Medizin und das Orgelspielen – unter einen Hut? „Das Geheimnis ist die Kontinuität“, verrät Trappe. Zuhause steht eine elektronische Kirchenorgel, an der er fast täglich eine Stunde übt, „nicht lange, aber regelmäßig!“ Auf die aktuelle CD hat er sich ein halbes Jahr vorbereitet.

Die Benefiz-CD enthält ein umfangreiches Booklet mit einem Vorwort des Weihbischofs und Erläuterungen zu Dom und Domorgel. Ausführlich werden zudem die Komponisten der gespielten Werke vorgestellt.


Informationen:
„Orgelmusik aus dem Hohen Dom zu Hildesheim“
Benefiz-CD für die Renovierung des Mariendoms Hildesheim von Hans-Joachim Trappe
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Preis: 10 Euro