Eine lebensnahe Art, Kirche zu sein

Bischöfliche Aktion Adveniat wird in diesem Jahr in Hildesheim eröffnet

Hildesheim/Essen (bph) Die bundesweite Weihnachtsaktion des Bischöflichen Hilfswerks „Adveniat“ wird am 2. Dezember erstmals in Hildesheim eröffnet. Unter dem Motto „Mitten unter euch“ stellt das Lateinamerika-Hilfswerk kirchliche Basisgemeinden in den Mittelpunkt. Am heutigen Montag, 24. September, hat das Essener Hilfswerk in Hildesheim sein Aktionsplakat der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesen Tagen werden außerdem die Materialien zur Aktion an alle katholischen Pfarrgemeinden in Deutschland versandt.

„In den größeren Pfarreien wird es immer wichtiger, dass die Christen vor Ort Kirche erleben und erfahren können, und dass in ihrer Mitte Christus lebendig ist“, sagt Dr. Christian Hennecke, der Leiter des Hildesheimer Priesterseminars. In Lateinamerika schließen sich Frauen und Männer jeden Alters zu lebendigen Gemeinschaften des Glaubens zusammen: In diesen „Comunidades Eclesiales de Base“, Kirchlichen Basisgemeinden, werden nicht nur engagierte Christinnen und Christen ausgebildet, sondern auch mündige, kritische und aktive Bürger. Denn die Basisgemeinden verbinden Bibellektüre, Gottesdienst, Gebet und geistliches Leben mit gesellschaftlichem Engagement.

Hennecke betont, dass der Entwicklung von Basisgemeinden eine besondere „Kultur des Kircheseins“ zugrunde liege: „Eine Würdigung der Taufe und der Charismen jedes Christen, die Möglichkeit, eine Grundform der Spiritualität aus der Kraft des Wortes Gottes zu fördern und den Glaubensaustausch zu fördern.“ Adveniat habe in Lateinamerika entscheidend dazu beigetragen, dass sich diese „neue Art des Kircheseins“ habe entwickeln können. Die Basisgemeinden, so sagt der Regens, seien „eine lebensnahe Art, Kirche zu sein“. Für die Gestaltung der Seelsorge in Deutschland könnten die Erfahrungen der lateinamerikanischen Basisgemeinden sehr wertvoll sein, gehe es doch auch in Deutschland heute und in Zukunft um die Frage, „wie eine Pastoral gestaltet werden kann, die Beziehungswirklichkeiten und Sozialräume der Menschen ernst nimmt und ihnen ermöglicht, in der Kraft des gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen Kirche zu gestalten und zu leben“.

Adveniat gebe dem Aktionsthema insbesondere anhand von Beispielen aus Bolivien ein Gesicht, meint Christian Frevel, Abteilungsleiter für Öffentlichkeitsarbeit und Bildung bei Adveniat. Das Aktionsplakat zeigt deshalb Mitglieder einer kirchlichen Basisgemeinde im bolivianischen Dorf Lapiani, das drei Autostunden von der Provinzstadt Cochabamba entfernt liegt. Adveniat glaube, dass der pastorale Ansatz der kirchlichen Basisgemeinden „gute Felder weltkirchlichen Lernens“ eröffne, so Frevel. „Die Ortskirchen können voneinander lernen, ohne dass sie ihr pastorales Handeln kopieren müssen.“ Nach Frevels Worten zeigen die Materialien zur Adveniat-Aktion 2012 „zahlreiche Beispiele für dieses konkrete Miteinander der kirchlichen Basisgemeinden, die aktive Wege gemeinschaftlich gelebten Glaubens suchen, um durch gezielte soziale Aktionen die Lebensumstände zum Guten zu verbessern“.

Mit der neuen Internet-Seite www.advent-teilen.de wird Adveniat als die Advents- und Weihnachtsaktion der katholischen Kirche einen Blick auf den Advent richten. „Der Advent, eigentlich ja eine Fastenzeit, ist in Deutschland angefüllt mit Brauchtum und Traditionen“, erinnert Frevel. „Dazu gehört auch, mit anderen zu teilen: Freude, Zeit und seine Gabe. Traditionell gehört auch das Teilen mit den Armen dazu.“ Die Weihnachtsgabe in den Gottesdiensten an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika bestimmt.

Anforderung von Aktionsmaterial:
Das Aktionsmaterial (darunter Plakat, Aktions-Magazin, Liturgische Hilfen, ein Grundlagenartikel zur Adveniat-Aktion) und das Heft „Kontinent der Hoffnung – Kirchliche Basisgemeinden“ können kostenfrei bei Adveniat bestellt werden unter Telefon (0201) 1756-208, per Fax (02574) 9286-115 oder via E-Mail an: [email protected].

Informationen zur Adveniat-Aktion 2012 im Internet