Einsatz für die Ärmsten

Brasilianischer Bischof Luiz Flavio Cappio ofm kommt nach Wolfsburg

Hildesheim/Wolfsburg (bph) Er gilt als einer der profiliertesten Kirchenmänner Brasiliens und kämpft trotz Morddrohungen für die Armen: Am 4. und 5. Dezember kommt der brasilianische Bischof Luiz Flavio Cappio ofm nach Wolfsburg und stellt sich in einem „Begegnungscafé“ und bei einem Podiumsgespräch der Diskussion mit den Menschen. Cappios Besuch in Wolfsburg steht im Zusammenhang mit der Aktion „Dein Reich komme“, mit der das katholische Hilfswerk „Adveniat“ zu Weihnachten um Spenden für die Menschen in Südamerika bittet.

Seit 1997 ist der Franziskanerpater Luiz Flavio Cappio ofm Bischof der Diözese Barra im Westen des brasilianischen Bundesstaates Bahia. In den 70er Jahren widmete er sich zuerst den armen Menschen, die am Rand der Megacity Sao Paulo in erbärmlichen Zuständen lebten. Danach zog es ihn hinaus in die Weiten Brasiliens, wo er die Nähe zu den Ärmsten suchte. Über Brasilien hinaus bekannt wurde der Bischof durch seinen Kampf gegen die Umleitung des Sao-Francisco-Flusses. Mit zwei Hungerstreiks versuchte er, das von der Regierung vorangetriebene Projekt zu stoppen. Heute sieht der Bischof seine größte Herausforderung im Kampf gegen den zunehmenden Drogenkonsum der Jugendlichen, weshalb ihm die Drogenkartelle immer wieder mit Mord drohen.

Begegnen kann man diesem außergewöhnlichen Menschen im „Begegnungscafé“ am Sonntag, 4. Dezember, von 15 bis 17 Uhr im Bonifatiushaus der Wolfsburger Pfarrei St. Christophorus, Antonius-Holling-Weg 11. Inhaltlich geht es dabei um die spirituelle Fundierung des Engagement für die Eine Welt und die Adveniataktion 2011. Politisch wird es dann am gleichen Abend ab 19.30 Uhr, wenn die katholische Kirche gemeinsam mit dem gewerkschaftlichen Arbeitskreis InterSoli und der IG Metall Wolfsburg zu einer Diskussion unter dem Titel „Grenzenloses Wachstum – Fluch oder Segen?“ in die Caritas-Begegnungsstätte „Föhrenkrug“ neben der St. Christophoruskirche, Antonius-Holling-Weg 8-10, einlädt. Dann wollen der brasilianische Bischof und Frank Patta, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, über die Chancen und Gefahren der Globalisierung für die Dritte Welt und Schwellenländer wie Brasilien sprechen. Prälat Heinrich Günther, Pfarrer an St. Christophorus, moderiert das Gespräch.

Zweimal haben die Gläubigen Gelegenheit, mit dem brasilianischen Bischof die Heilige Messe zu feiern: am Sonntag, 4. Dezember, um 10 Uhr und noch einmal um 18 Uhr jeweils in der Pfarrkirche St. Christophorus. Auch am folgenden Montag, 5. Dezember, nimmt der Bischof um 7 Uhr an einer Roratemesse teil, bevor er Gespräche mit Prof. Carl Hahn, dem ehemaligen Vorsitzenden des Vorstands der Volkswagen AG und der VW-Konzernforschung führt und dann nach Mönchengladbach weiter fährt.

Das katholische Hilfswerk „Adveniat“ mit Sitz in Essen feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag: Seit 50 Jahren unterstützt die Aktion kirchliche Projekte in Lateinamerika und der Karibik. Darum nimmt das Leitwort der diesjährigen Aktion auch Bezug auf den Namen des Hilfswerks: „Dein Reich komme“ – lateinisch: „Adveniat regnum tuum“. In diesem Jahr zeigt Adveniat am Beispielland Brasilien, wie fruchtbar kirchliche Initiativen an der Basis sein können. Auf Einladung Adveniats besuchen daher Gäste aus dem Nordosten Brasiliens in der Adventszeit Deutschland und berichten über ihre Arbeit.

Das Hilfswerk Adveniat im Internet