fresh thinking für die Kirche von morgen

Diözesanes Austauschforum für Frauen

Schon zum 2. Mal in diesem Jahr sind Frauen aus dem Bistum in Hildesheim zusammengekommen, um sich pointiert unter der Perspektive FrauSein in der katholischen Kirche auszutauschen, mit dem Ziel, die Anliegen von Frauen noch stärker in unserem Bistum einzubringen und zu vertreten.

Beim Zusammenkommen am 5. November eröffnete Referent Professor Dr. Thomas Ruster von der TU Dortmund mit dem Impuls "fresh thinking für die Kirche von morgen" den Teilnehmerinnen eine differenzierte theologische Grundlegung für eine charismenorientierte Kirche - jenseits der traditionellen, klerikal-männerorientierten Ämtertheologie, mit viel visionärem Freiraum für ein geschwisterliches Kirche Sein.

Mit Blick auf biblische Quellen entfaltete der Referent die Berufungen als Priester*in, König*in und Prophet*in. Sie erschließen sich jeweils von der Besonderheit ihrer spezifischen Aufgaben, die ohne jegliche Geschlechter-Differenzierung auskommt. Bereichernd waren in diesem Zusammenhang die Aspekte, die Heidi Ruster als Engagierte der Gemeinde „5 vor zwölf“ und aus ihrer weiblichen Perspektive einbrachte. Sie bestärkte die Teilnehmerinnen in der Wahrnehmung und Ausübung ihrer Charismen und ermutigte zu selbstbewusster Identifizierung.

"Es wird sich zeigen, wie die Frauen so bestärkt und mit neuen Erkenntnissen in ihr jeweiliges kirchliches Umfeld zurückkehren. Und: Es wird sich zeigen welch heilsam verändernde Kraft durch sie in die Strukturen und das Glaubensleben vor Ort hineingetragen werden", betont Pastoralreferentin Martina Manegold-Strobach.

Die Leiterin des Frauenkirchortes St. Magdalenen hatte erstmal im März 200 Frauen eingeladen, die zeitgemäß aufgelöste Fachkonferenz Frauenseelsorge perspektivisch weiterzuentwickeln. Die Frauen, die sich in ihrer freien Zeit oder beruflich als Verantwortliche in der Kirche engagieren und in Verbänden, Initiativen, Vereinen oder verschiedenen Bewegungen beheimatet sind, konnten unabhängig ihres thematischen oder fachlichen Hintergrundes in diesem offenen Forum ihre weibliche Sicht auf die Kirche und Glauben in heutiger Zeit zur Sprache bringen.

Begleitet wurde die erste Veranstaltung sowie der weitere Prozess von Dr. in Aurica Jax, Leiterin  der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der DBK, die in besonderer Weise die Netzwerk-Strukturen aus anderen deutschsprachigen Bistümern eingebracht hat unter den Fragestellungen "Wie gelingt es andernorts frauenspezifische Fragestellungen im diözesanen Diskurs wachzuhalten bzw. was können wir für unser Bistum von anderen lernen und wo müssen wir unseren eigenen Weg finden?"

Eine anspruchsvolle Themenliste, unter anderem einen offiziellen und vielfältigen, frauenspezifisch ausgerichteten Austausch weiterzudenken mit dem (vorläufigen) Ziel gegenseitiger Stärkung, persönlichem Empowerment der Einzelnen, Weitung der eigenen Perspektive und Sichtbarmachen von Frauen in der Kirche, nahm das Vorbereitungsteam um Mangegold-Strobach in die Vorbereitung des zweiten Treffens mit. 

Die Entwicklung einer tragfähigen Vernetzungs-Plattform geht nun nach dem zweiten Treffen weiter. Eine nächste Veranstaltung ist bereits für Frühjahr 2023 geplant.

Die größten Herausforderungen werden sein, möglichst viele Frauen im Bistum für dieses Netzwerk gewinnen zu können und ein breit aufgestelltes Forum für Frauen zu schaffen, dem es gelingt, gemeinsame Themenschwer-punkte zu fassen und Veränderungsimpulse für eine geschlechtersensible Kirche transparent und auf Augenhöhe im Bistum zur Sprache zu bringen", erklärt die Pastoralreferentin.

Das Planungsteam besteht neben Martina Manegold-Strobach aus Christiane Kreiß, Leitungs-Tandem St. Petrus in Wolfenbüttel, Jutta Weigert, Referentin für Chancengleichheit im Bistum Hildesheim, Ulla Konrath, Maria 2.0 aus Hannvover, Angelika Domdey, Pastoralreferentin im Dekanat Bremerhaven sowie Hildegard Faupel und Dr. Regine Herbrig vom Diözesan-Vorstand der kfd.