Geistes-gegenwärtig glauben

Weihbischof Hans-Georg Koitz hat drei Priester für das Bistum Hildesheim geweiht

Hildesheim (bph) Drei Männer hat Diözesanadministrator und Weihbischof Hans-Georg Koitz am Pfingstsamstag im Hildesheimer Dom zu Priestern geweiht. Zwei werden als Kapläne in Hannover-Mühlenberg (St. Maximilian) beziehungsweise Duderstadt (St. Cyriakus) arbeiten. Einer der Neupriester habilitiert sich an der Universität Freiburg.

Es sei ein schöner Zufall, dass die Priesterweihe am Tag vor Pfingsten stattfinden könne, sagte Weihbischof Hans-Georg Koitz in seiner Predigt. Gerade ein Priester sei immer wieder auf Gottes Geist angewiesen, um die Menschen zum Glauben führen oder im Glauben bestärken zu können. "Lebt und handelt aus seiner Gegenwart – geistesgegenwärtig!" gab er den Neugeweihten mit auf ihren Weg als Priester.

Die drei Neupriester 2005:

Dr. Franz-Josef Bormann (40), aufgewachsen im Stift Hildesheim, machte sein Abitur 1984 am Bischöflichen Gymnasium Josephinum in Hildesheim. Das Theologiestudium führte ihn nach Frankfurt (Sankt Georgen), München und an die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom. Bis 1995 absolvierte er ein Aufbaustudium an der Hochschule für Philosophie, München und wieder in Frankfurt (Sankt Georgen). Für drei Jahre zog es den Theologen danach als Assistent an die Kieler Universität. Nach seiner Promotion 1998 wechselte er als Wissenschaftlicher Assistent an die theologische Fakultät der Universität Freiburg, wo er sich vornehmlich mit Moraltheologie beschäftigte. Unterbrochen von einem Forschungsaufenthalt an der Harvard University arbeitet Bormann seitdem an einem Habilitationsprojekt, das in diesen Wochen abgeschlossen sein soll. Nach der Priesterweihe wird Dr. Franz-Josef Bormann daher wieder an die Universität Freiburg zurück kehren und dort den Titel eines "Privatdozenten" erwerben.

Aufgewachsen ist Jens Ollmetzer (36) zwar in der Gemeinde Hannover-Ahlem (Maria Trost), hat seit 1992 aber viele Jahre in Hannover-Roderbruch gewohnt und sich dort stark engagiert: Ministranten-Gruppenleiter, Mitglied und Vorstand im Pfarrgemeinderat, Kommunionhelfer beim Gottesdienst – eine typisch katholische Karriere. Und doch war Ollmetzers Weg zum Priestertum keineswegs gerade. Der junge Katholik hat nach dem Abitur an der St.-Ursula-Schule Hannover (1989) zunächst Theologie an der Frankfurter Jesuitenhochschule St. Georgen studiert, dann aber nach einem Jahr seinen Zivildienst im Kinderheim Röderhof bei Hildesheim nachgeholt und sich danach an der Universität Hannover für das Fach Erziehungswissenschaften, Schwerpunkt Sonderpädagogik, eingeschrieben. 1998 schloss er dort mit dem Titel eines Diplom-Pädagogen ab. Doch in die Schule zog es ihn nicht. So nahm er den theologischen Faden in Frankfurt wieder auf und studierte unter anderem zwei Semester in Rom. Seit seinem Examen im Oktober 2003 darf sich Jens Ollmetzer Diplom-Theologe nennen.

Jens Ollmetzer wird seine erste Stelle als Kaplan in Duderstadt, St. Cyriakus, antreten.

In einer Welt, die noch tief katholisch geprägt ist – dort liegt die Heimat von Robert Marcin Solis. Der 28-Jährige kommt aus dem ostpolnischen Belzyce, das zum Erzbistum Lublin gehört. In seiner Heimatgemeinde ist er einen "typisch polnischen Weg" gegangen, war Messdiener und in der Gemeindearbeit engagiert. Schon vor dem Studium stand seine Entscheidung fest, Priester zu werden. In Lublin hat Solis schließlich Theologie studiert und wurde dort 2001 zum Diakon geweiht. Danach hatte der jung Geweihte die Möglichkeit nach Deutschland zu kommen und stürzte sich sofort ins Studium der deutschen Sprache. Lohn des Fleißes ist ein ausgezeichnetes Deutsch, das er bei einem Praktikum in der St. Clemens-Gemeinde von Münster-Hiltrup einübte und während des Diakonatsjahres in Braunschweig-Querum und Wendhausen in der Seelsorge ausbauen konnte.

Robert Marcin Solis wird Kaplan in Hannover-Mühlenberg (St. Maximilian).