Gemeinsamer Weg zur Taufe

Bistum Hildesheim regelt die Begleitung erwachsener Taufbewerber

Hildesheim (bph) Das Bistum Hildesheim will den Weg Erwachsener zur Taufe vereinheitlichen. Ein „Orientierungsrahmen“ soll Priestern helfen, erwachsene Taufbewerber beim Christ-werden zu begleiten.

Es ist immer weniger selbstverständlich, Christ zu sein oder zu werden. Daher geht die Zahl der Kindertaufen zurück. Zugleich entscheiden sich immer wieder Erwachsene ganz bewusst dafür, Christ zu werden und sich taufen zu lassen. Die „Ausbildung“ Erwachsener bis zur Taufe, der so genannte Katechumenat, wurde bislang weitgehend von den Pfarrgemeinden und dem Pfarrer vor Ort selbst geregelt. Es genügte, wenn der Pfarrer beim Bischöflichen Generalvikariat eine Tauferlaubnis für den erwachsenen Täufling einholte. Dr. Christian Hennecke, Regens des Bischöflichen Priesterseminars und Leiter des Fachbereichs Missionarische Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, hat bei den Pfarrern dabei eine „gewisse Unsicherheit, manchmal auch eine echte Hilflosigkeit“ bei der Begleitung erwachsener Taufbewerber festgestellt. Da der Katechumenat Erwachsener aber nach seiner Einschätzung in Zukunft immer wichtiger wird und geradezu „eine Zukunftsfrage der Kirche“ ist, möchte das Bistum Hildesheim nun den Weg zur Taufe mehr in den Blick nehmen und langfristig Standards für die Vorbereitung Erwachsener auf die Taufe entwickeln.

Der Fachbereich Missionarische Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat hat daher eine Broschüre veröffentlicht unter dem Titel „Christ werden – Der Katechumenat Erwachsener. Orientierungsrahmen im Bistum Hildesheim“. Diese Broschüre wendet sich in erster Linie an Pfarrer und Mitarbeiter in der Seelsorge. Neben einer Einführung in die kirchenrechtlichen Grundlagen des Katechumenats gibt der Text wertvolle Hinweis über die Phase der Vorbereitung bis hin zur Gestaltung der Tauffeier für einen Erwachsenen. Der Orientierungsrahmen schlägt zum Beispiel vor, den Taufbewerber durch eine etwa sechsköpfige Katechumenatsgruppe begleiten zu lassen, die sich regelmäßig mit dem Taufbewerber trifft und ihn dabei in den christlichen Glauben einführt.

Zunächst ist der Orientierungsrahmen noch nicht verbindlich und dient dem Bistum dazu, Erfahrungen zu sammeln. Bis Ostern 2012 können Pfarrer wählen, ob sie einen Taufbewerber nach ihrem eigenen Vorgehen oder gemäß des neuen Orientierungsrahmens zur Taufe führen wollen. Ab Ostern 2012 soll der Text nach den Erfahrungen aus drei Jahren gegebenenfalls überarbeitet werden und wird dann für alle Pfarrgemeinden des Bistums Hildesheim verbindlich sein.

Die Broschüre „Christ werden – Der Katechumenat Erwachsener“ im Internet