Gerechtigkeit und Friede

Bischof Norbert Trelle sprach beim Gottesdienst zum CDU-Parteitag in Hannover

Hildesheim/Hannover (bph) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat die Delegierten des 25. Parteitags der CDU Deutschlands aufgefordert, sich für gerechte Lebensverhältnisse einzusetzen. Die Bildungschancen der Menschen müssten verbessert und Arbeitsplätze zu gerechten Bedingungen geschaffen werden. Außerdem dürften kranke und behinderte Menschen nicht ausgegrenzt werden, forderte der Bischof am Dienstagmorgen, 4. Dezember, beim Ökumenischen Gottesdienst zum CDU-Bundesparteitag in der Marktkirche Hannover.

Seinen „Einleitenden Worten“ legte der Bischof Psalm 85 zugrunde, in dem den Begriffen von Gerechtigkeit und Frieden eine zentrale Bedeutung zukommt. Beide sind nach Trelles Worten untrennbar miteinander verbunden. „Ein Friede, der nicht auf gerechten ökonomischen, rechtlichen und politisch-strukturellen Verhältnissen beruht, ist eben kein gerechter, er ist ein brüchiger Friede“, betonte der Bischof, auch mit Blick auf den Nahen Osten und die Verhältnisse in Mali. Doch auch in Deutschland müsse man immer wieder daran erinnern: „Studien und Berichte machen uns deutlich, dass wir uns einem Auseinanderdriften von Arm und Reich in unserer Gesellschaft noch stärker entgegenstemmen müssen.“

Zugleich zeigte sich der Hildesheimer Bischof aber auch dankbar für die gute Zusammenarbeit der Kirchen mit der Bundesrepublik Deutschland, zum Beispiel „im Bereich der Entwicklungspolitik, wo wir uns gemeinsam für gerechte Strukturen in der Welt einsetzen.“ Den Politikern, die „unter dem ständigen Diktat des Erfolges stehen“, wünschte Trelle Tatkraft und Geduld zugleich, um Wege der Gerechtigkeit und des Friedens zu bahnen.

Der 25. Parteitag der CDU Deutschlands findet vom 3. bis 5. Dezember 2012 in der Messe Hannover statt. Erwartet werden neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel unter anderem auch der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union in Bayern, Ministerpräsident Horst Seehofer.