Geschichte: Die Wurzeln der Rose in Hildesheim

Sonderausstellung zeigt wertvolle Exponate der Hildesheimer Bistums- und Stadtgeschichte

Vom 31. März bis 4. Oktober 2015 können Besucher im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) die Spuren des Mittelalters und die Wirkung dieser Epoche bis in die moderne Zeit verfolgen – und die historischen „Wurzeln der Rose“ in der Bischofsstadt entdecken. Am Sonntagnachmittag wurde die Ausstellung eröffnet.

Man schrieb das Jahr 815, als ein neuer Bischofssitz gegründet wurde, der die Basis für eine der ältesten und weit ausstrahlenden Siedlungen Norddeutschlands legte: Hildesheim. 1200 Jahre später feiern Bistum und Stadt Hildesheim gemeinsam Geburtstag und das Roemer und Pelizaeus-Museum widmet diesem Jubiläum eine besondere Ausstellung. „Wir zeigen die neuesten Ergebnisse der Forschung“, betont die Leiterin des Museums, Prof. Dr. Regine Schulz. Neue archäologische Funde und kostbare Exponate zeichnen den konfliktreichen Weg vom Bischofssitz zur Bürgerstadt im frühen und hohen Mittelalter nach und veranschaulichen die besondere Rolle Hildesheims als kirchliches und weltliches Zentrum im mittelalterlichen Norddeutschland.

15 Stationen in der Ausstellung korrespondieren mit so genannten „RosenOrten“ im Hildesheimer Stadtbild: Bekannte und verborgene Orte erzählen ihre Geschichten und ermöglichen einen Blick in die Gegenwart der Vergangenheit. Moderne Medien und Elemente zum aktiven Erforschen des Mittelalters runden das Ausstellungserlebnis ab: Hier kann der Besucher in einer Schreibstube das Schreiben mit Feder und Tinte erlernen, an einem aufwändigen 3D-Stadtpuzzle die baulichen Strukturen einer mittelalterlichen Stadt erforschen und die Bauweise der Fachwerkhäuser kennenlernen oder sich in der Münzprägung versuchen.

Die neue Sonderausstellung bildet mit der im Stadtmuseum – ab 10. April ist dort „Stadt in Licht und Schatten“ zu sehen – und der Eröffnung des Dommuseums am 18. April ein Ensemble im Jubiläumsjahr. Bischof Nobert Trelle, neben dem Hildesheimer Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer einer der beiden Schirmherren, lobte bei der Eröffnung das gute nachbarschaftliche Verhältnis zum Museum und sieht durch die Ausstellung eine ganz neue Art der Einbindung des Domhofes in die Stadt selbst. Prof. Dr. Karl-Bernhard Kruse, verantwortlich für die archäologischen Grabungen im und um den Dom, freute sich ebenfalls über das Ergebnis, an dem so viele mitgewirkt haben: „Wir wollten keine trockene akademische Leistungsschau, sondern regen zum spielerischen Lernen an.“

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein breites museumspädagogisches Angebot mit Führungen und Workshops, die auch von privaten Gruppen oder Familien, z.B. für Kindergeburtstage, gebucht werden können. Weitere Angebote für Erwachsene, Kinder und Familien finden sich darüber hinaus im Rahmenprogramm zur Ausstellung. Der gleichnamige Begleitband zur Ausstellung von Schulz und Kruse sowie den beiden Kuratoren Dr. Markus Blaich und Dr. Ulrich Knufinke kostet 19,95 Euro und ist im Shop des RPM erhältlich, sowohl vor Ort als auch im Internet unter www.luxor-shop.de. Weitere Informationen finden sich unter www.hildesheim-im-mittelalter.de