„Gott und die Menschen ins rechte Licht rücken“

Bischof Trelle verabschiedet Hannoveraner Propst Funke und führt Pfarrer Tenge in neue Ämter ein

Hannover (bph) - In einem feierlichen Vesper-Gottesdienst entpflichtete der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle den Regionaldechanten und Propst von Hannover Klaus Funke von seinen Ämtern und nahm auch dessen Rücktrittsgesuch als Domkapitular an. Im gleichen Gottesdienst führte Trelle als Funkes Nachfolger Pfarrer Martin Tenge ein.

Trelle skizzierte noch einmal kurz den Werdegang Funkes von der Priesterweihe bis heute und hob dabei die Verdienste hervor, die der "Wahlhannoveraner" vor allem in seinen 20 Jahren in Hannover geleistet hat. Ob als Pfarrer im ökumenischen Zentrum auf dem Mühlenberg, als Pfarrer von St. Clemens und St. Elisabeth oder als Regionaldechant, immer habe Funke die Menschen im Blick gehabt und gezeigt, dass er auch Mut zu Neuem habe. "Dies hat er unter anderem bei der Gründung des Kirchenladens [ka:punkt] gezeigt. Und er hat viel in Hannover für die Ökumene getan", so Trelle. Dass ihm die besonders am Herzen gelegen hat, unterstrichen die Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spiekermann und Stadtsuperintendent Wolfgang Puschmann. Letzterer erinnerte an die zahlreichen ökumenischen Gottesdienste, die vielen gemeinsamen Projekte und Aktionen: "Es war ein schöner gemeinsamer Weg", sagte Puschmann und wünschte sich, ihn genauso mit Funkes Nachfolger weiter zu gehen.

Diesen führte der Bischof mit Pfarrer Martin Tenge in seine neuen Ämter ein. Als Zeichen der Propstwürde erhielt Tenge das Propstkreuz und als Zeichen des Regionaldechanten legte er ihm die Mozetta, den schwarzen Dechantenkragen um. Trelle wies in seiner Ansprache auf sein erstes Zusammentreffen mit dem damaligen Diözesanjugendseelsorger Tenge im Hildesheimer Dom hin, wo der sich noch an der Beleuchtung zu schaffen machte: "Wir wollen doch den Dom und unseren Bischof ins rechte Licht rücken!" Diesen Ausspruch Tenges griff Trelle auf und gab dem neuen Propst den Auftrag: "Gott und die Menschen ins rechte Licht zu rücken!"

In den Grußworten wurde deutlich, wie beliebt der scheidende Propst Funke in Hannover war. Oberbürgermeister Stephan Weil attestierte ihm, dass er ganz im Auftrag der Bibel immer auch "der Stadt Bestes" im Blick gehabt habe. Für dieses Engagement hat Funke von der Stadt Hannover erst vor kurzem die Stadtplakette, die zweithöchste Auszeichnung der Stadt, erhalten. Vom Deutschen Caritasverband gab es dann heute die höchste Auszeichnung, das Flammenkreuz in Gold, für Funke. Überreicht wurde es ihm von Diakon Manfred Becher, dem Geschäftsführer des Caritasverbandes Hannover: "Für Ihr soziales Engagement. Sie sind immer für die Menschen und ihre Nöte dagewesen."

Dank gab es auch von den Seelsorgern und Mitarbeitern. Pfarrer Hans-Joachim Osseforth bedankte sich stellvertretend "für die vielen Entscheidungen, die du getroffen hast. Aber ich bedanke mich auch für die Entscheidungen, die du nicht getroffen hast." Und Pfarrer Thomas Hoffmann durfte dann stellvertretend den neuen Propst begrüßen: "Wir freuen uns, dass du da bist!" Diese Freude wurde von allen Rednern geteilt. Man hofft, dass "der Neue" nicht nur in Hannover wohnt, sondern wie schon sein Vorgänger ein "Hannoveraner" wird.

Funke habe nun das Recht auf seinen wohlverdienten Ruhestand, sagte Bischof Trelle. Er ernannte den „Altpropst“ während des Gottesdienstes zum Ehrendomkapitular. Aber, so der Bischof, Funke stehe dem Bistum auch weiterhin als Seelsorger zur Verfügung, unter anderem als Kolpingdiözesanpräses.