Heilige Orte bilden

Bischof Norbert Trelle wünscht sich offene Gemeinden

Hildesheim (bph) Die katholische Pfarrgemeinde muss offen für alle Menschen sein, gerade auch für die Benachteiligten. Das forderte Bischof Norbert Trelle am Freitag bei einem Treffen von etwa 100 Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Raum Hildesheim und Hameln im Bischöflichen Generalvikariat.

Das Bistum brauche „heilige Orte, die von der Eucharistie“ geprägt sind, sagte Trelle in seiner programmatischen Rede. Dies könne eine Kirche sein, müsse es aber nicht. Wichtig ist dem Bischof nach eigener Aussage, dass sich um diese Orte alle Menschen versammeln können, Junge wie Alte, Arme wie Reiche. Damit könne man der Vereinzelung der Menschen entgegen wirken, so Trelle, der auch ein konkretes Beispiel nannte: „Wenn wir in guter Tradition den Blick auf die Familien richten, dann darf das nicht dazu führen, dass Alleinstehende oder kinderlose Paare vergessen werden.“

Zugleich forderte der Bischof von seinen Mitarbeitern mehr Mut und die Überzeugung, auch neue Christen gewinnen zu können. Man dürfe sich nicht in der „Erosion des Glaubens, der Katholiken und der finanziellen Mittel“ verlieren, sondern müsse den Blick nach vorne richten, denn: „Eine Kirche, die sich nicht traut, zu wachsen, hat sich selbst aufgegeben.“

Ein weiteres Augenmerk will der Hildesheimer Bischof in den kommenden Jahren auf die Personalentwicklung der pastoralen Mitarbeiter und auf die Qualifizierung der Ehrenamtlichen richten. Dann kann nach Überzeugung des Bischofs verwirklicht werden, woran man seit vielen Jahren arbeitet: Aus „versorgten“ Gemeinden werden solche, die ihr Gemeindeleben unter Begleitung und mit Hilfe der Seelsorger selbst gestalten.

Trelle ließ keinen Zweifel daran, dass er an den grundsätzlichen Beschlüssen der „Eckpunkte 2020“ seines Vorgängers Bischof em. Dr. Josef Homeyer festhalten wird. Das bedeutet: Auch weiterhin werden Gemeinden zusammen gelegt und die Sparbeschlüsse gelten unverändert. „Dies sage ich nicht aus Höflichkeit meinem Vorgänger gegenüber“, stellte Trelle klar, „sondern aus tiefer, innerer Überzeugung.“