Herrgott und Hoffmann

Bischof Norbert Trelle war am Dienstag zum ersten Mal offiziell in Braunschweig

Hildesheim (bph) Synagoge, Rathaus, Kirche – Zum ersten Mal offiziell hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Dienstag die Stadt Braunschweig besucht. Auf dem Reiseprogramm standen ein Besuch bei der Jüdischen Gemeinde und dem Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann. Am Abend feierte der Bischof eine Heilige Messe in St. Aegidien.

Rund 13.000 Juden leben in Niedersachsen, davon gehören 200 zur Jüdischen Gemeinde Braunschweig. Von Gemeinderabbiner Jonah Sievers und der Ersten Gemeindevorsitzenden Renate Wagner Reding sowie der Zweiten Vorsitzenden Liliana Goldstein te Kühne wurde der Bischof durch die neu gestaltete Synagoge geführt. Der Braunschweiger Propst Reinhard Heine und Dr. Dagmar Stoltmann, Referentin für Ökumene und Kontakte zu den Weltreligionen im Bistum Hildesheim, begleiteten den Bischof.

Stolz erzählten die Gemeindevorsteher von der großen Wiederaufbauleistung der Jüdischen Gemeinde Braunschweig nach dem Zweiten Weltkrieg und den aktuellen Herausforderungen durch den Zuzug von Juden aus Russland. Sievers lobte den beruflichen Ehrgeiz der meisten russischstämmigen Juden und bedauerte zugleich, dass so viele Jugendliche nach dem Abitur wegziehen und somit der jüdischen Gemeinde verloren gehen.

Frieden herrscht zwischen dem Bistum Hildesheim und der Stadt Braunschweig. Darüber verständigten sich der Bischof und sein Propst dann augenzwinkernd mit dem Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann bei Trelles Antrittsbesuch im Rathaus der Stadt. Beide Seiten erinnerten an die wechselvolle Geschichte der Beziehungen des Hildesheimer Bischofs mit der Stadt der Welfen, zwischen denen es in den letzten Jahrhunderten immer wieder Kriege gegeben hatte. Hoffmann betonte in dem Gespräch, wie wichtig ihm die Kirchen in Braunschweig sind.