Herzlichen Glückwunsch, Bischof Trelle!

Bischof Wilmer gratuliert seinem Vorgänger und wünscht ihm Gottes Segen für den weiteren Lebensweg

Der emeritierte Hildesheimer Bischof Norbert Trelle wird heute 80 Jahre alt. Sein Nachfolger gratuliert.

„Ich gratuliere meinem Vorgänger Bischof Norbert Trelle herzlich zu seinem 80. Geburtstag. Ich wünsche ihm eine gute Gesundheit und Gottes Segen für seinen weiteren Lebensweg“, sagt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ. „Bischof Norbert Trelle hat einmal gesagt, dass die Kirche Zukunft hat, wenn sie den Menschen glaubwürdig Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zugleich bezeugt, wenn sie bei den Menschen ist und an der Seite der Armen steht. Dieser Haltung fühlen sich viele Menschen im Bistum Hildesheim sehr verpflichtet – es ist auch meine Haltung.“

Bischof em. Norbert Trelle lebt nach seinem altersbedingten Rücktritt im Jahr 2017 auch heute noch in Hildesheim. Er übernimmt hin und wieder Messfeiern, hat sich ansonsten aber weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er stand gut elf Jahre lang an der Spitze des Bistums Hildesheim.

Nachdem Trelle am 11. Februar 2006 sein Amt angetreten hatte, setzte er die unter seinem Vorgänger Dr. Josef Homeyer begonnene Konsolidierung der Bistumsfinanzen fort. Er sorgte dafür, dass die über Jahrzehnte angewachsenen Strukturen des drittgrößten Flächenbistums in Deutschland der sinkenden Zahl der Gläubigen angepasst wurden. Damit verbunden waren eine Reduzierung der Pfarreien von 313 auf 119 sowie die Schließung von mehr als 50 Kirchen. 

Trelle initiierte einen Prozess der lokalen Kirchenentwicklung. Priester, Hauptberufliche und engagierte Christen stehen dabei in gemeinsamer Verantwortung, vor Ort Kirche zu gestalten. Der 70. Bischof von Hildesheim ordnete auch die Seelsorge neu: Pfarrer sind künftig kaum noch in einer einzelnen Pfarrei tätig, sondern arbeiten in pastoralen Teams für mehrere Pfarreien.

Gemeinsam mit dem Domkapitel trieb Trelle die umfangreiche Sanierung des Hildesheimer Doms sowie die damit verbundene Erweiterung und Umgestaltung des Dommuseums voran. Als die Bischofskirche am 15. August 2014 wiedereröffnet wurde, begannen auch die Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen der Diözese, die der Bischof in den folgenden eineinhalb Jahren auch zu Besuchen in allen 17 Dekanaten nutzte. 

Außerdem empfing er im Februar 2015 seine Amtskollegen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur Frühjahrsvollversammlung in Hildesheim. Es war das erste Mal, dass die Tagung in Hildesheim stattfand.

Als erster Hildesheimer Bischof bekannte sich Trelle am Aschermittwoch 2015 öffentlich zu den Verfehlungen in der Bistumsgeschichte. Darunter fallen die Glaubenskriege und Hexenprozesse, das Versagen der Kirche während der NS-Zeit und die Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche. 

In seine Amtszeit fiel auch die Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen und den pensionierten Priester Peter R. durch ein unabhängiges Institut aus München.

In der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) war Trelle Mitglied in der Vollversammlung und im Ständigen Rat. Außerdem gehörte er der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen sowie der Migrationskommission an, deren Vorsitz er von 2010 bis 2016 innehatte. Von 1996 bis 2010 hatte er die Beauftragung für die Auslandsseelsorge inne und war Beauftragter für die Seelsorge an Sinti und Roma. Von 2011 bis 2017 war er stellvertretender Vorsitzender der DBK.

Für sein Engagement für Flüchtlinge und Migranten erhielt Trelle den Edith-Stein-Preis und den Verdienstorden „Pro Merito Melitensi“ des Malteserordens. Er machte sich außerdem für die Ökumene und den interreligiösen Dialog stark und warnte regelmäßig davor, den dschihadistischen Terror und den Islam gleichzusetzen. In seiner Diözese gilt Trelle als besonnen, bodenständig und den Menschen zugewandt.

Ehe Norbert Trelle nach Hildesheim kam, war er Weihbischof im Erzbistum Köln sowie Pfarrer und Stadtdechant in Wuppertal. Er wuchs im Rheinland auf. Zur Welt kam er allerdings in Kassel – als jüngstes von vier Kindern am 5. September 1942.