„Hoffnung auf Veränderung gespürt“

Domkapitular Wolfgang Voges äußert sich über die Online-Konferenz des Synodalen Weges

Am gestrigen Freitagabend ist die zweitägige Online-Konferenz des Synodalen Weges zu Ende gegangen. Zur Gruppe der Teilnehmenden aus dem Bistum Hildesheim gehörte Domkapitular Wolfgang Voges. Er zog ein positives Fazit.

„Die Hoffnung auf Veränderung habe ich durchgehend gespürt. Das ist keine blinde Hoffnung, sondern gewachsen aus den guten Erfahrungen miteinander. Die Kraft, dass gemeinsam etwas geschaffen werden kann, ist gewachsen. Die Diskussionen in den einzelnen Gruppen, die Workshops und Hearings waren geprägt von Offenheit und Respekt vor der Meinung der anderen“, sagte der Hildesheimer Stadtdechant über die aufgrund der Corona-Pandemie komplett online abgehaltene Veranstaltung.

Sie war nach der ersten Synodalversammlung vor einem Jahr in Frankfurt am Main und den Regionenkonferenzen im vergangenen Herbst eine weitere Etappe des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland. Teilgenommen haben die Mitglieder der Synodalversammlung, die weiteren Mitglieder der vier Synodalforen, Beobachterinnen und Beobachter aus der Ökumene und dem benachbarten Ausland sowie die diözesanen Ansprechpartner.

Zu den beobachtenden Gästen gehörten die Belgierin Josian Caproens als Vertreterin des Laienrats flämischer Bistümer, Bischof Czeslaw Kozon (Bistum Kopenhagen, Dänemark) als Vertreter der Nordischen Bischofskonferenz und der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron als Vorsitzender der ACK Deutschland. „Ich denke, sie konnten als Beobachtende sehen, dass wir als deutsche katholische Kirche nicht allein unseren Weg gehen und uns abschotten, sondern immer verknüpft mit der ganzen Kirche. Vielleicht lassen sich auch Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Teilen der Weltkirche hineinnehmen in unseren Prozess, um zu beobachten und Impulse zu geben“, so Voges.

Als sehr wichtig empfand der Domkapitular die Debatte um den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche, die von den Plädoyers des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz mit Johanna Beck, Kai Christian Moritz und Johannes Norpoth geprägt wurde. „Alle drei Mitglieder des Betroffenenbeirats haben deutlich gesagt, dass sie bereit sind mit allen als Kirche nach vorne zu blicken“, sagte Voges.

Als entscheidend für die Betroffenen sowie für die Glaubwürdigkeit und Reputation der Kirche sieht der Betroffenenbeirat an, wie mit den Ergebnissen von Aufarbeitungsprozessen auf der Leitungsebene der Bistümer umgegangen werde. Sexualisierte Gewalt und geistlicher Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stelle eine unfassbare Pervertierung des Evangeliums dar. Es müsse alles darangesetzt werden, diese Pervertierung zu beenden.