Im Zeichen der Ökumene

Bischof Norbert Trelle besuchte Uelzen und Ebstorf

Uelzen/Ebstorf (bph) Mit Besuchen in Uelzen und in Ebstorf hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Montag seine Pastoralreise in das Dekanat Lüneburg fortgesetzt. Bei einem Treffen mit dem Uelzener Bürgermeister Otto Lukat informierte sich der Bischof über die Sorgen und Nöte, aber auch die Stärken der Stadt und trug sich in das Goldene Buch ein.

Der Landkreis Uelzen ist dem Hildesheimer Bischof nicht neu. Ende der 80er Jahre sei er schon einmal dort gewesen, um Urlaub zu machen, verriet er dem Bürgermeister bei seinem Höflichkeitsbesuch im Rathaus. Damals habe er sogar „die lokale Wirtschaft angekurbelt“ und sich ein Fahrrad gekauft, um die Gegend zu erkunden. Am Montag aber kam der Hildesheimer Oberhirte mit seinem Dienstwagen in die Stadt und in anderer Mission: Im Rahmen seiner Pastoralreise besucht der Bischof in diesen Wochen alle katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Lüneburg. Dazu gehören auch Informationsbesuche bei öffentlichen Einrichtungen und Kommunalverwaltungen.

In Uelzen gibt es ein gutes Verhältnis der Konfessionen zueinander, erfuhr Trelle von Bürgermeister Lukat. In dieser „offenen Stadt“ mit deutlich evangelischer Mehrheit habe es jahrelang einen katholische Bürgermeister und Stadtdirektor gegeben, berichtete Lukat. Auch er habe bei seinem bisherigen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass das ökumenische Klima in Uelzen sehr gut sei, pflichtete Trelle bei. Nach seinen Aussagen stehen Politik und Kirchen beide in der gleichen Verantwortung für die Menschen. Darum sei er froh über die gute Zusammenarbeit von Kirchen und Politik in Uelzen, das „zum schönsten Teil des schönsten deutschen Bistums“ gehöre, so Trelle.

Wie sich die Menschen des Mittelalters die Welt vorstellten, erfuhr der Bischof dann am Nachmittag bei einem Besuch im evangelischen Kloster Ebstorf. Altäbtissin Irmgard von Funcke führte den kunstinteressierten Bischof durch Abtei und Kirche und natürlich auch zum Prunkstück des Hauses: Der „Ebstorfer Weltkarte“, die vermutlich um 1300 entstanden ist. Besonders angetan war der Bischof von den mittelalterlichen Glasfenstern im Kreuzgang, von denen er sich losreißen musste, um rechtzeitig zum nächsten Programmpunkt seiner Reise zu kommen.

Norbert Trelle wird bis zum Juli alle vier Großgemeinden des Dekanats Lüneburg mit den jeweiligen Filialkirchen visitieren und dabei auch staatliche Einrichtungen besuchen und Gespräche mit Personen des öffentlichen Lebens führen. Weitere Stationen der Pastoralreise sind unter anderem Bleckede, Lüchow und Dannenberg. Künftig soll jedes der 19 Dekanate des Bistums alle sechs Jahre von einem Bischof oder Weihbischof des Bistums besucht werden.