Junge Kunst schmückt alte Meister

Dom-Museum Hildesheim erwarb durch Spenden ein Skizzenbuch von Prof. Gerd Winner

Hildesheim (bph) Um 29 Skizzen reicher ist seit Montag das Dom-Museum Hildesheim. Durch Spenden der Stiftung "Horizonte" und des Verein "Ausstellungshaus für christliche Kunst" konnte das Dom-Museum ein Skizzenbuch von Prof. Gerd Winner erwerben. Stolz nahm Dr. Michael Brandt als Direktor des Dom-Museum die Zeichnungen vom Künstler selbst entgegen.

Gerade ein kirchlicher Domschatz vom Range des Hildesheimer müsse in einen Dialog mit zeitgenössischer Kunst treten, sagte Brandt bei der Übergabe des Skizzenblock. Diese Argumentation habe auch den Münchner Verein "Ausstellungshaus für christliche Kunst" überzeugt, der prompt 7.500 Euro zum Kaufpreis von insgesamt 15.000 Euro beitrug. 4.500 Euro hat die Stiftung "Horizonte" aus Hannover dazu getan. Die Entscheidung sei im Sitzungsvorstand einstimmig gefallen sagte Dr. Eleni Vassilika als Vertreterin der Stiftung. Kein Wunder: "Wir sind große Fans von Prof. Winner", bekannte die Noch-Hildesheimerin.

Verschiedene Spender und Gönner haben die restlichen Gelder zum Kaufpreis beigesteuert.

Die Neuerwerbung besteht aus 29 Zeichnungen samt Deckblatt, die Prof. Gerd Winner im Jahre 2002 in Venedig und Paris anfertigte. Sie kreisen meist um das Thema Kreuzigung und dokumentieren nach Winners Worten seinen "künstlerischen Denkprozess", der durch die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken jener zwei bedeutenden Städte ausgelöst wurde. Da sie innerhalb kurzer Zeit entstanden, tragen sie nach seinem eigenen Eindruck eine "durchgängige Handschrift".

Eher zufällig war Dr. Michael Brandt vor zwei Jahren auf den Skizzenblock gestoßen, als er gemeinsam mit Prof. Winner Werke für die damalige Winner-Ausstellung im Dom-Museum sichtete. "Ich war sofort fasziniert von diesem geschlossenen Werk", bekannte Brandt und will die Zeichnungen nun bei passenden Gelegenheiten ausstellen und in Beziehung zu den alten Schätzen des Dom-Museums stellen.