Kleine Scheibe – großer Genuss

Neue Orgel-CD aus dem Hildesheimer Dom unterstützt die Domsanierung

Hildesheim (bph) Kurz vor der Schließung seines Domes zog das Bistum Hildesheim noch einmal alle Register der Domorgel – und konservierte den wunderbaren Klang auf einer kleinen Scheibe: Vor wenigen Tagen ist eine Orgel-CD aus dem Hildesheimer Dom mit der jungen Organistin Bernadetta Sunavska am Spieltisch erschienen. Jeweils vier Euro des Kaufpreises von 17 Euro fließen in die Domsanierung. Am Sonntag, 6. Dezember, wird das Hildesheimer Domkapitel um 15 Uhr im Dom die CD offiziell vorstellen. Die Organistin spielt dabei einige Stücke aus der CD.

Drei Nachschichten musste Bernadetta Sunavska einlegen, um die ganze Klangfülle der Klaisorgel im Hildesheimer Dom auf CD zu bannen. Vom 17. bis 19. September fanden die Aufnahmen in der Kathedrale statt – jeweils nachts, weil es erst dann ruhig genug war. Sunavska hat in diesen Nächten einige interessante Komponisten zum Leben erweckt, die zum Teil nur Fachleuten bekannt sind, aber mit ihren außergewöhnlichen Werken höchste Anforderungen an Organistin und Orgel stellten und Sunavska damit die Gelegenheit gaben, ihr Können und das des Instrumentes voll auszuspielen.

Neben den bekannten Komponisten Johann-Sebastian Bach mit seinem „Concerto a-Moll“ und Wolfgang Amadeus Mozart („Fantasie in f“) erklingt auch Leos Janacek, dessen Werk „Mladi“ an die Volkslieder seiner tschechischen Heimat erinnert. Der Franzose Marcel Dupré ist mit „Deux Esquisses“ vertreten und der Norweger Jon Laukvik mit „Triptychon“. Dieses dreisätzige Werk entstand erst vor rund 30 Jahren und bietet zahlreiche spieltechnische Finessen. Sergej Prokofiev hat 1912 seine „Toccata op. 11“ komponiert, die später von Jean Guillou für Orgel bearbeitet wurde. Einer der ungewöhnlichsten Komponisten der neuen CD dürfte wohl der Südkoreaner Isang Yun sein, ein Wanderer zwischen den musikalischen Welten des Westens und des Ostens. 1975 wurde sein „Fragment für Orgel“ in Hamburg uraufgeführt. Sunavska holte dieses vielschichtige Werk nach Hildesheim.

Die Organistin Bernadetta Sunavska wurde 1977 in der Slowakei geboren und erhielt schon in früher Kindheit Klavierunterricht. Von 1991 bis 1997 studierte sie am Konservatorium in Kosice Klavier und Orgel, wechselte dann an die Hochschule für Musik in Bratislava und belegte dort die Hauptfächer Klavier und Orgel. 2001 setzte Bernadetta Sunavska ihre Ausbildung an der Musikhochschule Freiburg fort, 2004 wechselte sie an die Musikhochschule in Stuttgart und schloss 2006 mit dem Solisten-Diplom ab. Seit 2007 ist die Künstlerin am selben Institut im Masterstudiengang „Historische Tasteninstrumente – Cembalo“ eingeschrieben. Die Orgelvirtuosin hat zahlreiche Preise gewonnen und wurde mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt. Bernadetta Sunavska konzertiert als Orgelsolistin in Europa, ihr Repertoire umfasst die wichtigsten Epochen der Orgelliteratur bis zur Moderne.

Persönlich kennen lernen kann man die Künstlerin und ihr Werk am Sonntag, 6. Dezember, um 15 Uhr im Hildesheimer Dom. Nach der Begrüßung durch Domdechant Weihbischof Hans-Georg Koitz werden Dommusikdirektor Thomas Viezens und Klaus Faika von „Organum Musikproduktion“ die CD präsentieren. Danach spielt Sunavska einige Stücke aus der CD live.

Die CD „Hildesheimer Domorgel“ wurde von der „Organum Musikproduktion Klaus Faika“ in Zusammenarbeit mit dem Bistum Hildesheim produziert. Sie hat eine Gesamthörlänge von knapp 80 Minuten. Ein umfangreiches Booklet bietet auf Deutsch und Englisch Hintergrundinformationen zur Domsanierung, zur Domorgel sowie zur Künstlerin und den gespielten Orgelwerken. Die CD ist zum Preis von 17 Euro im Domladen sowie bei den Buchhandlungen Decius in Hildesheim und Hannover oder beim Bistum Hildesheim zu erwerben. Vier Euro des Kaufpreises fließen in die Sanierung des Hildesheimer Doms.

Die Domsanierung im Internet

Bestellung beim Bistum Hildesheim:
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