Klosterkammer fördert Dommuseum mit 350.000 Euro

Neues Konzept soll auch jugendliche Besucher für Museum interessieren

Mit 350.000 Euro unterstützt die Klosterkammer Hannover die Sanierung des Hildesheimer Dommuseums, das im kommenden Monat wieder eröffnet wird. Heute wurde in Hildesheim die Förderplakette offiziell übergeben.

Die Förderung des Hildesheimer Museums ist mit einer Besonderheit verbunden. Denn nicht allein aufgrund der überregionalen Bedeutung von Dom und Dommuseum habe dieses Fördermittel erhalten, wie Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, erklärte. Vielmehr habe bei der Entscheidung vor allem das neue Konzept eine Rolle gespielt, mit dem das Dommuseum künftig Besucher für seine Ausstellung interessieren will. Gerade in diesem Bereich habe sich in den vergangenen Jahren viel verändert, wie Biallas betonte. Junge Menschen wollten in einem Museum nicht mehr ausschließlich passiv Kulturgüter bewundern, sondern interaktiv zur Entdeckung der historischen Bedeutsamkeit der Ausstellungsstücke hingeführt werden. Dass eine nachfolgende Generation ein Museum als Schatz wahrnimmt, sei bei der Entwicklung neuer Konzepte daher besonders zu beachten. Das sei beim Dommuseum gelungen.

Dort sollen Besucher künftig unter anderem mittels einer Smartphone-App Wissenswertes über die Ausstellungsstücke erfahren können. Für Kinder werde überdies ein eigener Museumsführer entwickelt, wie Dommuseumsdirektor Prof. Dr. Michael Brandt berichtete. Auch er betonte, wie wichtig es sei, künftige Generationen für das in Museen gespeicherte Wissen empfänglich zu machen. „Indem sich Menschen bilden, befähigen sie sich erst, ein erfülltes Menschsein zu erleben“, führte er aus.

Generalvikar Dr. Werner Schreer, Vorsitzender des Museumskuratoriums, betonte ebenfalls die gesellschaftliche Bedeutung des Dommuseums. Anhand dessen Ausstellung lasse sich nachvollziehen, wie Glaube die Gedanken, das menschliche Handeln und die Kultur über Jahrhunderte geprägt habe. So erhielten die Besucher ein Gespür dafür, wie stark Glaube wirkt, selbst wenn dieser an der Oberfläche nicht gleich zu erkennen sei. Schreer bedankte sich bei Biallas für das Engagement der Klosterkammer und betonte, wie wichtig es sei, dass sich viele Menschen und Institutionen für den Erhalt von Einrichtungen wie dem Dommuseum einsetzen.

Über die Klosterkammer:
Die Klosterkammer Hannover ist sowohl Landesbehörde als auch Stiftungsorgan im Dienstbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Sie verwaltet vier Stiftungen öffentlichen Rechts: den Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds, den Domstrukturfonds Verden, den Hospitalfonds St. Benedikti Lüneburg und das Stift Ilfeld. Aus Wirtschaftsüberschüssen fördert sie jährlich rund 200 kirchliche, soziale und bildungsbezogene Projekte. Dafür stehen durchschnittlich 3 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Klosterkammer Hannover erfüllt außerdem gegenüber Kirchengemeinden und Klöstern hohe Leistungsverpflichtungen.

Über das Dommuseum Hildesheim:
Das Dommuseum Hildesheim beherbergt den Domschatz, der zu den weltweit bedeutendsten und besterhaltenen mittelalterlichen Schatzsammlungen zählt. Gemeinsam mit dem Dom ist der Domschatz Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Nach fünfjähriger Umbauphase wird das Dommuseum Hildesheim am 18.04.2015 wieder für Besucher geöffnet.