Koreanische Kunst im Dommuseum

Ausstellung zum Aschermittwoch der Künstler zeigt Gefäße von Yong-Jae Lee

Ab dem 9. März zeigt das Dommuseum Hildesheim die Ausstellung WerkKunst – Gefäße von Young-Jae Lee. Diese findet im Rahmen des Aschermittwochs der Künstler statt, der am Mittwoch mit einer Performance des Rappers Spax seinen Auftakt fand.

Die Direktorin des Dommuseums, Prof. Dr. Claudia Höhl, ist sehr froh über diese Ausstellung: „Es ist mal eine andere Art von Kunst, die wir vorher noch nicht hatten.“ Young-Jae Lee habe es geschafft, die traditionelle koreanische Kunst in die Moderne umzuwandeln. „Jedes Gefäß ist auf die gleiche Weise gemacht, doch erst während des Brennens wird es individualisiert“, betont sie. Die gebürtige Südkoreanerin Young-Jae Lee verbindet in ihren Arbeiten die Form und Ästhetik koreanischer Gefäße mit der handwerklichen Manufakturtradition des Bauhauses. Die in der Werkstatt Margaretenhöhe in Essen getöpferten Schalen treten im Dommuseum Hildesheim als raumgreifende Installation sowie als Einzelobjekte in einen spannungsreichen Dialog zu den hochmittelalterlichen Objekten des Hildesheimer Domschatzes in Verbindung. „Ich freue mich vor allem, dass endlich mal eine Frau ihre Werke am Aschermittwoch der Künstler ausstellt und vor allem, dass wir internationaler werden, wir leben schließlich in einer globalen Welt“, erklärt Höhl.

Auch Prof. Dr. Friedhelm Mennekes, der die Künstlerin schon lange kennt, zeigt sich begeistert von der Ausstellung. Der gemeinsame Rhythmus von Fülle und Leere bei der handwerklichen Erschaffung der Schalen ist für den Jesuitenpater besonders faszinierend: „Leere ist auch ein Ausstrecken nach der Fülle.“ Vor allem das Land Korea sei traditionell die Kultur der Lehmschalen. Deshalb freut es ihn, dass Young-Jae Lee, die sich selbst als Töpferin bezeichnet, ihre Werke im Dommuseum ausstellen kann. Bis zum 22. April sind die Werke von Young-Jae Lee im Dommuseum zu sehen.

Pater Prof. Dr. Friedhelm Mennekes SJ ist renommierter Kenner und Förderer von Kunst in der katholischen Kirche. In Köln gründete er 1987 als Pfarrer der Jesuitenkirche St. Peter ein Zentrum für zeitgenössische Kunst, die „Kunst-Station Sankt Peter“. Damals hat er Kunst und Religion in einen Dialog gebracht, indem die Kunst den Menschen mit existenziellen Fragen konfrontiert und auch provoziert.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, u.a. mit einem Beitrag von Prof. Dr. Friedhelm Mennekes, der im Verlag Schnell & Steiner, Regensburg in Kooperation mit Bernward Medien, Hildesheim, veröffentlicht wird. Dieser kostet 9,90€ im Museum, 12€ im Buchhandel. Er ist außerdem online unter https://www.domshop-hildesheim.de/ zu bestellen.

Der Aschermittwoch der Künstler im Bistum Hildesheim geht auf eine Initiative des verstorbenen Hildesheimer Bischofs Dr. Josef Homeyer zurück und besteht aus einer Lesung moderner Literatur in der Dombibliothek am Aschermittwoch selbst und einer Ausstellung mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler im Dommuseum. Die Veranstaltungsreihe gibt es seit 1986. Kuratoren sind Prof. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseums, Prof. Gerd Winner und Dr. Monika Suchan, Direktorin der Dombibliothek.