Landbesitz neu verteilen

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim verurteilt Gewalt in Bolivien

Hildesheim (bph) Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim hat auf seiner Herbsttagung die Gewalt in Bolivien, dem Partnerland des Bistums, scharf verurteilt. Die Mitglieder stellen sich damit voll hinter eine entsprechende Erklärung der Bolivienkommission des Bistums und bitten die Gläubigen in der Bolivien-Gebetswoche vom 27. September bis 5. Oktober um ihr Gebet.

Am 11. September wurde nach Angaben der Bolivienkommission ein Zug von Demonstranten auf dem Weg nach Cobija, der Hauptstadt des Departaments Pando in Bolivien, beim Passieren einer Brücke in der Nähe der Ortschaft Porvenir unter Maschinengewehrfeuer genommen. Dabei verloren mindestens 15 Menschen ihr Leben, unter ihnen Frauen und Kinder. Über hundert Personen werden noch vermisst. „Als Bolivienkommission des Bistums Hildesheim verurteilen wir diesen Angriff und fordern, dass die Verantwortlichen unverzüglich identifiziert und vor Gericht gestellt werden. Gleichzeitig sind wir im Gebet mit den Angehörigen der Getöteten verbunden“, so heißt es in der Erklärung der Bolivienkommission vom 16. September, die von den Vorständen Christine Siebert-Landsberg, Bettina Stümpel und Rolf-Michael Schulze unterschrieben wurde.

Eskaliert ist die Gewalt nach Angaben der Unterzeichner durch die „systematische Organisation von Schlägertrupps und die Aufstellung paramilitärischer Gruppen“. Besonders Menschen indianischer Abstammung und Anhänger der MAS (Bewegung für den Sozialismus) sowie der Regierung von Evo Morales seien von der zunehmenden Gewalt betroffen. Nach Ansicht der Bolivienkommission, kann nur Gerechtigkeit dauerhaften Frieden schaffen. Wirklicher Dialog sei nur möglich, wenn es auf beiden Seiten die Bereitschaft zum Teilen und zum Verzicht auf Privilegien gebe. „Deshalb fordern wir gemeinsam mit der Bolivianischen Bischofskonferenz, die in ihrem Hirtenwort aus dem Jahr 2000 den Großgrundbesitz in Bolivien verurteilt hat, und in Einklang mit der Soziallehre der katholischen Kirche eine Reorganisation des Landbesitzes, die dem Wohle aller Bolivianerinnen und Bolivianer dient“, heißt es wörtlich in dem Papier, das jetzt vom Diözesanrat unterstützt wurde.