Lebendige Ökumene

Bischof Norbert Trelle besuchte Delegierte der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Niedersachsens

Hildesheim (bph) Eine „gute und lebendige Ökumene“ verbindet nach Ansicht des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle das Bistum mit den anderen christlichen Kirchen. Er sei froh über diese guten Kontakte, sagte Trelle am Samstag beim Delegiertentreffen der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Niedersachsens“ (ACKN) im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim.

Vor den rund zwei Dutzend Vertretern unterschiedlicher christlicher Kirchen stellte Trelle kurz das Bistum Hildesheim vor und ging dabei ausführlich auf die geplanten Kirchenschließungen ein. Die Lebensnetze der Menschen seien weitmaschiger geworden, so Trelle. Das spüre man auch in vielen anderen Bereichen. So sei längst nicht mehr an allen Orten eine Schule zu finden oder eine Post. Es könne nicht darum gehen, das kirchliche Netz so engmaschig wie möglich zu machen, sagte der Bischof weiter. Vielmehr müsse dieses Netz „verlässliche und belastbare Knotenpunkte“ aufweisen, um nicht eines Tages zu reißen.

In Zukunft werde das Bistum stärker versuchen, die Menschen dort anzusprechen, wo sie sich treffen, und nicht mehr nur dort, wo sie leben. Als Beispiel nannte Trelle die katholischen City-Kirchen und Treffpunkte in Hannover und Göttingen. „Ob uns dies alles so gelingt, wie wir uns das vorstellen, kann ich aber jetzt nicht versprechen,“ räumte das Bistumsoberhaupt ein. In einem Punkt jedenfalls will der Bischof keine Kompromisse machen: „Ich bin nicht bereit, Schulden zu machen, um die heutigen kirchlichen Strukturen aufrecht zu erhalten,“ stellte Trelle klar.

Trelle sprach beim Delegiertentreffen der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Niedersachsens“ (ACKN), das zwei Mal im Jahr an wechselnden Orten stattfindet. In dieser Arbeitsgemeinschaft sind alle christlichen Konfessionen vertreten: neben den katholischen Bistümern Niedersachsens auch die evangelischen Landeskirchen sowie andere protestantische Religionsgemeinschaften und orthodoxe Kirchen. Im Studienteil des Delegiertentreffens beschäftigten sich die Delegierten mit den Pfingstkirchen und charismatischen Bewegungen.