Luthe verliert Gotteshaus

Die Kirche Heilig Kreuz in Wunstorf-Luthe wird geschlossen

Hildesheim/Wunstorf-Luthe (bph) Die Kirche „Heilig Kreuz“ in Wunstorf-Luthe wird profaniert und verliert damit ihre Funktion als Ort für Gottesdienste. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Generalvikar Dr. Werner Schreer wird den Profanierungsgottesdienst am Samstag, 8. Mai, um 18.45 Uhr leiten.

Die Kirche „Heilig Kreuz“ in Wunstorf-Luthe ist eine Filialkirche der Pfarrgemeinde „St. Bonifatius“ in Wunstorf, zu der auch noch die Filialkirche St. Hedwig in Steinhude und St. Marien in Rehburg-Loccum gehören. Die Fertigteilkirche wurde 1971 geweiht.

Bischof Norbert Trelle hat diese Kirche im September 2009 bei der „Einstufung der Pfarrkirchen und Filialkirchen im Bistum Hildesheim“ nach Anhörung des Priesterrates zur Schließung vorgesehen. Hintergrund war, dass sich die Gesamtzahl der Katholiken in der früheren Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Wunstorf von 1988 bis 2006 um etwa zehn Prozent verringert hat. Außerdem ist die Zahl der Gottesdienstbesucher gesunken. Für die neue Pfarrgemeinde, die im Jahr 2008 aus den drei bisherigen Pfarrgemeinden St. Bonifatius in Wunstorf, St. Hedwig in Wunstorf-Steinhude und St. Marien in Rehburg-Loccum errichtet wurde und der im Jahr 2012 auch noch die Filialgemeinde St. Konrad von Parzham in Wunstorf-Bokeloh eingefügt wird, steht nach dem aktuellen Stellenplan nur noch ein Priester zur Verfügung. Er hätte dann fünf Kirchen zu betreuen.

Ein weiterer Aspekt, wenn auch weniger wichtig, ist der bauliche Zustand des Gebäudes. Die Finanzmittel des Bistums für Bauten und Reparaturen reichen bei weitem nicht aus, um den Wert aller Immobilien zu erhalten und neue Investitionen damit zu finanzieren. Eine Untersuchung der Abteilung Immobilien des Bischöflichen Generalvikariates hat gezeigt, dass die Kirche Heilig Kreuz in Wunstorf-Luthe einen langfristigen Instandhaltungsrückstau in Höhe von mehr als 100.000 Euro aufweist.

Der Weg, den die Luther Gläubigen zur nächst gelegenen Kirche St. Bonifatius zurückzulegen haben, wenn ihre Kirche nicht mehr besteht, beträgt zudem nur 3,5 km. Das ist nicht zu vergleichen mit den langen Wegen, die von den Gläubigen in den ausgedehnten ländlichen Diasporagebieten des Bistums Hildesheim zu bewältigen sind.

Der Vorstand des Pfarrgemeinderates St. Bonifatius in Wunstorf und der Dekanatspastoralrat des Regionaldekanates Hannover haben daher der Schließung der Kirche Heilig Kreuz zugestimmt. Auch der Priesterrat des Bistums hat Bischof Norbert Trelle dazu geraten.

Die Kirche „Heilig Kreuz“ ist Eigentum des Bischöflichen Stuhls. Das Gebäude wird nach der Profanierung abgebrochen. Derzeit laufen Verhandlungen mit Investoren über die weitere Verwendung des Grundstücks.

Die Kirche „Heilig Kreuz“ in Wunstorf-Luthe ist die 28. Kirche, die seit 2003 im Bistum Hildesheim profaniert wird.