Mit Gottes Hilfe Netze knüpfen

Bischof Norbert Trelle kündigt Veränderungen in der Region Braunschweig an

Helmstedt (bph) Den Katholiken im Raum Braunschweig und Helmstedt stehen nach den Worten von Bischof Norbert Trelle große Veränderungen bevor. Aus derzeit 59 Pfarreien sollen 21 Pfarreien werden und aus sechs Dekanaten drei. Das sagte Trelle am Dienstagabend bei einem Empfang in der ehemaligen Klosterkirche St. Ludgerus in Helmstedt.

Zu diesem „Abend der Begegnung“ hatte der Dekanatsrat der Katholiken im Dekanat Helmstedt-Wolfenbüttel gemeinsam mit dem Kuratorium der Begegnungsstätte Kloster St. Ludgerus Gäste aus Politik und Kirche eingeladen, um das 20jährige Bestehen der katholischen Begegnungsstätte zu feiern. Rund 150 Gäste folgten der Einladung. Nach der Pontifikalvesper legte der Bischof in seinem Festvortrag „Pastorale Perspektiven in der Region Braunschweig“ dar.

Durch die Fusion von Pfarrgemeinden erhofft sich der Bischof eine Stärkung und gegenseitige Befruchtung dieser Gemeinden. Dadurch könnten sich starke Netzwerke bilden, „die mit Gottes Hilfe nicht reißen“, wie Trelle hofft. Außerdem möchte der Bischof die territorialen Strukturen der Seelsorge in den einzelnen Pfarrgemeinden stärker mit den kategorialen Strukturen wie etwa Krankenhausseelsorge vernetzen.

Allerdings ließ der Oberhirte des Bistums Hildesheim keinen Zweifel daran, dass man in den kommenden Jahren auch Prioritäten in der Seelsorge setzen müsse. Das bedeutet nach Trelles Worten auch klar, Nachrangigkeiten zu beschreiben und sich gegebenenfalls von Überflüssigem zu trennen. Das alles sei nur mit einem hohen Maß an gegenseitiger Solidarität durchzustehen. Erst wenn das egoistische „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!“ ersetzt wird durch das Motto: „Einer trage des anderen Last“, wird nach Überzeugung Trelles Gottes Wort erfüllt.

Die katholische Begegnungsstätte Kloster St. Ludgerus hat sich durch die Schulseelsorge in den vergangenen Jahren ein starkes Profil erarbeitet, wie Trelle in seinem Vortrag anerkennend feststellte. Darin liege eine große Chance für die Kirche. Jugendliche seien wieder stärker ansprechbar für religiöse Themen, wie der Weltjugendtag 2005 gezeigt habe. In diesem Sinne verband der Bischof mit seinem Dank für die geleistete Arbeit auch die Bitte, auf diesem Wege weiter zu gehen.

Rede "Pastorale Perspektiven in der Region Braunschweig" im Volltext