Miteinander reden

Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim traf sich zur Abschlussversammlung

Hildesheim (bph) Eine positive Bilanz hat der Diözesanrat der Katholiken für die abgelaufene Arbeitsperiode gezogen. Einiges wurde erreicht. Bei der letzten Sitzung am Samstag im Bischöflichen Generalvikariat gaben die Mitglieder ihren Nachfolgern aber auch manches an Arbeit mit auf den Weg. Vor allem das Gespräch über die Zukunft der Kirche soll intensiviert werden. Außerdem will der Diözesanrat seinen Vorstand verkleinern.

Vieles haben die 57 Mitglieder in der abgelaufenen Amtsperiode seit 2007 geschafft. Vor kurzem erst legten sie in Zusammenarbeit mit dem Generalvikariat einen „Energieleitfaden“ vor, der den Pfarrgemeinden helfen soll, Energie zu sparen. Doch auch Handreichungen gegen Kinderarmut, zur Kernenergie und manches mehr trägt die Handschrift der Männer und Frauen aus den Reihen der Laienkatholiken des Bistums. Außerdem hat sich der Rat, insbesondere sein Vorstand, immer wieder zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet, in Sachen Sterbehilfe etwa, zur Europawahl oder zur Leugnung des Holocaust.

Ein Grund, sich zufrieden zurück zu lehnen? Keineswegs. Stattdessen lud der Vorstand unter der Vorsitzenden Elisabeth Eicke zu einem „Auswertungsworkshop“ in das Bischöfliche Generalvikariat. In Gruppen zogen die Mitglieder Bilanz und machten Verbesserungsvorschläge. Kontrovers diskutiert wurde ein Memorandum von Theologieprofessoren zur Zukunft der Kirche, das am Tag zuvor veröffentlicht worden war. Aus den Reihen des Diözesanrats wurde dazu eine Erklärung zur Abstimmung gestellt, mit der die Mitglieder sich hinter die Forderungen der Professoren gestellt hätten. Nach kurzer, aber intensiver Diskussion wollten die Mitglieder aber nur einer abgeschwächten Erklärung zustimmen. Demnach begrüßt der Diözesanrat das Memorandum der Professoren und will es in den Dialogprozess mit der Bistumsleitung einbringen. Zugleich fordern die Mitglieder die Bischöfe auf, sich für einen solchen Dialog zur Verfügung zu stellen.

Diese Gespräche wird dann der nächste Diözesanrat führen. Nachdem die Pfarrgemeinden im vergangenen November neue Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände gewählt haben, wählen die Pfarrgemeinderäte Vertreter in die jeweiligen Dekanatspastoralräte, die dann wiederum ihren Vertreter in den Diözesanrat wählen. Daher muss sich das Gremium neu konstituieren.

Das wird man dann mit einem deutlich kleineren Vorstand tun, denn der Diözesanrat beschloss jetzt in seiner letzten Sitzung, den Vorstand von neun auf sechs Personen zu verschlanken, um handlungsfähiger zu werden. Norbert Trelle muss diese Änderung aber noch in Kraft setzen.

Für ihre mindestens 25jährige Mitgliedschaft im Diözesanrat ehrte Elisabeth Eicke Margareta Meyer, Isolde Lustig, Hans-Dieter Kahmann, Edeltraud Windolph und den Bischöflichen Beauftragten Adolf Pohner. Schließlich wurde auch sie selbst für ihre Arbeit mit einem Blumenstrauß belohnt.

Der Diözesanrat der Katholiken ist die oberste Vertretung der Katholiken im Bistum Hildesheim. Er berät den Bischof und nimmt zu Fragen des öffentlichen Lebens Stellung. Das Gremium setzt sich zusammen aus Vertretern der Dekanate, kirchlicher Verbände und Berufsgruppen sowie der Orden im Bistum. Der Bischof kann zudem Personen in den Diözesanrat berufen und ernennt einen Bischöflichen Beauftragten. Zurzeit hat der Diözesanrat 57 Mitglieder. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.