Neuanfang

Das Bistum Hildesheim stellt wieder Gemeindereferentinnen ein

Hildesheim (bph) Das Bistum Hildesheim stellt wieder Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten ein. Zum 1. August 2012 hat Stefanie Erhardt-Weiß (34) eine halbe Stelle übernommen, zum 1. Oktober Astrid Schaefer (32), ebenfalls auf einer halben Stelle. Damit ist der mehr als achtjährige Einstellungsstopp beendet, den das Bistum im Januar 2004 verkündet hatte, um Kündigungen zu vermeiden.

 

Stefanie Erhardt-Weiß wird weiterhin in der Oase Heilig-Kreuz arbeiten, wo sie bislang schon als Referentin tätig war – nun aber als Gemeindereferentin mit einer festen Stelle. In den Pfarrgemeinden St. Josef und St. Maximilian-Kolbe in Salzgitter-Lebenstedt hat Astrid Schaefer ihre neue berufliche Heimat gefunden. Beide waren im gleichen Ausbildungsjahrgang, der sein Examen im Jahre 2004 ablegte. Sie wurden als erster Ausbildungsjahrgang nicht mehr vom Bistum mit festen Stellen in den kirchlichen Dienst übernommen. Hintergrund war die damals schlechte finanzielle Situation des Bistums, die den früheren Bischof Dr. Josef Homeyer am 18. Dezember 2003 veranlasste, in der Strukturplanung „Eckpunkte 2020“ einen harten Sparkurs einzuschlagen. In der Folge wurden keine Gemeindereferenten und Pastoralreferenten mehr eingestellt.

Die Berufsgruppe der Gemeindereferenten hat die vorgegebenen Sparziele inzwischen erreicht. In den nächsten Jahren gehen zahlreiche Gemeindereferentinnen in Ruhestand. Um diesen absehbaren personellen Aderlass rechtzeitig auszugleichen und auch zukünftig hauptberufliche Mitarbeiter mit theologischer und religionspädagogischer Kompetenz beschäftigen zu können, werde das Bistum zukünftig jedes Jahr zwei Gemeindereferentinnen neu einstellen, kündigt Katrin Müller, Diözesanreferentin für hauptberuflich pastoral Mitarbeitende, an. Zum Ende des vergangenen Jahres arbeiteten 72 Pastoral- und 88 Gemeindereferenten im Bistum Hildesheim.

Im Zuge des Einstellungsstopps wurde 2003 auch die Hildesheimer Fachschule für kirchlichen Gemeindedienst geschlossen, an der das Bistum bis dahin seinen eigenen Gemeindereferentinnen-Nachwuchs ausgebildet hatte. Diese Schule wird nicht wieder eröffnet. In Zukunft werde das Bistum die Stellen für Gemeindereferentinnen offen ausschreiben, kündigt Katrin Müller an. Zurzeit ist die Ausbildung zum Gemeindereferenten oder zur Gemeindereferentin an Fachschulen beziehungsweise Fachhochschulen in Paderborn, Freiburg, Eichstätt und Mainz möglich.

Da der Personalüberhang in der Berufsgruppe der Pastoralreferenten noch höher ist als bei den Gemeindereferentinnen, gilt der Einstellungsstopp für Pastoralreferenten vorerst weiter. Müller rechnet aber damit, dass in drei bis vier Jahren auch wieder Pastoralreferenten eingestellt werden können.

Pastoral- und Gemeindereferenten arbeiten als Mitarbeiter des Bistums hauptberuflich in der Seelsorge mit. Sie übernehmen Aufgaben in der Katechese, der Kinder – und Jugendarbeit, der Verkündigung, wie zum Beispiel im Religionsunterricht, engagieren sich im diakonischen Dienst, helfen bei der Gestaltung von Gottesdiensten mit und wirken aktiv und kreativ in der Pastoral im Rahmen von lokaler Kirchenentwicklung.