Neues Buch über Heziloleuchter

Werk informiert über Geschichte des größten romanischen Radleuchters in Deutschland

Der ehemalige Hildesheimer Diözesankonservator Prof. Dr. Karl Bernhard Kruse hat zusammen mit dem Kunsthistoriker Ulrich Knapp ein Buch über den Hildesheimer „Heziloleuchter“ geschrieben und herausgegeben. Es wurde am Mittwochnachmittag in der Dombibliothek vorgestellt.

Zur Präsentation waren neben Bischof Norbert Trelle zahlreiche Gäste erschienen, darunter Dr. Albrecht Weiland, Geschäftsführer des Verlags Schnell und Steiner.

Dass der imposante Heziloleuchter immer noch im Mariendom zu bestaunen ist, verdankt sich genau genommen einem klammen Bistumshaushalt. Denn in der Barockzeit sollte der Leuchter durch neue ersetzt werden. Diese waren jedoch zu teuer; also blieb der Radleuchter hängen – zum Glück, denn mittlerweile ist der Heziloleuchter eine Rarität. Neben Hildesheim, das noch einen weiteren Radleuchter im Dom besitzt, den Thietmarleuchter, hängen nur noch im Aachener Dom und im Kloster Großcomburg weitere Exemplare ihrer Art.

Bischof Hezilo (1054–1079) gab 1061 den Radleuchter in Auftrag. Das „Himmlische Jerusalem“ aus der Offenbarung des Johannes sollte seine Lichterkrone mit den zwölf eingelassenen Stadtmauern und Türmen symbolisieren. Seitdem wurde der Leuchter mehrfach instand gesetzt, zuletzt von 2001 bis 2007. „Anhand der wissenschaftlichen Auswertung dieser handwerklichen Restaurierung können wir ziemlich genau sagen, welche Teile in welchem Jahrhundert erneuert wurden“, sagt der ehemalige Hildesheimer Diözesankonservator Prof. Dr. Karl Bernhard Kruse. Alle Befunde, die während dieser Zeit erstellt wurden – an welcher Stelle etwa ein Blech ausgetauscht worden ist oder welche neuen Verbindungsmittel eingesetzt wurden – hat der Kunsthistoriker Ulrich Knapp herausgearbeitet und die fünf verschiedenen Restaurierungszustände des Leuchters chronologisch aufgeschrieben. Große und zahlreiche Illustrationen sowie über 400 Fotografien runden die 412 Seiten starke Dokumentation ab.

Informationen zum Buch „Der Heziloleuchter“: Karl Bernhard Kruse (Hg.), Verlagskooperation bernward.MEDIEN mit Schnell und Steiner, Hardcover (24,2 x 30 cm, 2550 g), 412 Seiten, Preis 79 Euro, ISBN 978-3-7954-2755-9. Das Buch kann im Domfoyer (Eingang zum Hildesheimer Dommuseum) und im Online-Shop des Doms erworben werden.