Nuntius besucht Bischofsstadt

Der Päpstliche Gesandte Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset kommt nach Hildesheim

Hildesheim (bph) Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, der Päpstliche Botschafter in Deutschland mit dem Titel „Nuntius“, kommt am Samstag, 20. September, nach Hildesheim. Neben dem Besuch des Rathauses mit Eintrag in das Goldene Buch der Stadt stehen Gespräche mit Bischof Norbert Trelle und dem Domkapitel auf dem Programm. Außerdem will der Nuntius einen Gottesdienst feiern und bei einem Empfang im Bischöflichen Generalvikariat den Menschen begegnen.

Der Päpstliche Nuntius erreicht am frühen Vormittag die Bischofsstadt und trifft um 12 Uhr Oberbürgermeister Kurt Machens im Rathaus. Am Nachmittag will der Erzbischof dann Gespräche führen, bevor er vom Direktor des Dom-Museums, Prof. Dr. Michael Brandt, durch den Hildesheimer Dom geführt wird. Um 17 Uhr feiert Périsset einen Gottesdienst im Dom, der als Vorabendgottesdienst für die Innenstadtgemeinde gilt. Die sonst üblichen Vorabendmessen in St. Magdalenen, St. Bernward und St. Godehard fallen daher aus. Nach dem Gottesdienst ist gegen 18 Uhr ein Empfang im Bischöflichen Generalvikariat vorgesehen, zu dem die Öffentlichkeit eingeladen ist. Um 19.30 Uhr will sich der Erzbischof zum Abendessen in das Bischofshaus zurück ziehen. Schon sehr früh am folgenden Sonntagmorgen macht sich der Nuntius auf den Weg nach Braunschweig, wo er am Festgottesdienst zum 300. Geburtstag der katholischen Kirche in Braunschweig teilnimmt.

Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset wurde 1939 in der Schweiz als eines von fünf Kindern einer Konditorenfamilie geboren und studierte Philosophie und Theologie in Freiburg/Schweiz. 1964 wurde er für die Diözese Lausanne-Genf-Freiburg zum Priester geweiht. Fünf Jahre später trat Périsset in den administrativen Dienst des Heiligen Stuhles ein, wo er in verschiedenen Kongregationen arbeitete. 1973 promovierte der Priester zum Doktor des Kirchenrechts. Seit diesem Jahr war er bis 1986 als Diplomat des Papstes in den Apostolischen Nuntiaturen in Südafrika, Peru, Frankreich, Pakistan und Japan tätig. Nach einer fünfjährigen Tätigkeit als Richter am Diözesangericht der Diözese Lausanne-Genf-Freiburg kehrte er 1991 in den diplomatischen Dienst zurück und wurde unter anderem Nuntius in Rumänien und Moldawien. Am 15. Oktober 2007 ernannte Papst Benedikt XVI. Jean-Claude Périsset zum Apostolischen Nuntius in Deutschland. Périsset spricht Deutsch, Italienisch, Spanisch, Englisch und Rumänisch.

Die Gesandten des Papstes, die so genannten Nuntien (Einzahl: Nuntius, von lateinisch „nuntiare“: schicken, senden) sind die Botschafter des Heiligen Stuhls bei den verschiedenen Staatsregierungen. In dieser Funktion sind sie den Botschaftern weltlicher Mächte gleichgestellt. Darüber hinaus sollen sie laut Kirchenrecht aber auch „die Bande der Einheit, welche zwischen dem Apostolischen Stuhl und den Teilkirchen (also Diözesen) bestehen ständig stärken und wirksamer gestalten.“ Sie sind daher Mittler sowohl zwischen der jeweiligen Staatsregierung und dem Papst als auch zwischen den Bischöfen eines Landes und dem Heiligen Vater. Die Nuntien wirken unter anderem bei der Neubesetzung von Bischofsstühlen mit.