Ökonom aus Ecuador über gutes Leben für alle

Alberto Acosta kommt zu Veranstaltungen nach Hildesheim

Was ist gutes Leben für alle? Vorschläge dazu liefert Alberto Acosta aus Ecuador am 26. und 27. April in Hildesheim. Costa ist einer der weltweit führenden Vertreter des "vivir bien", des Konzeptes des „guten Lebens“.

Eine Konzertlesung mit anschließender Diskussion zum Thema findet am Dienstag, 26. April, um 19 Uhr in der Timotheus-Kirche am Samelsonplatz statt, dem Center for World Music der Universität Hildesheim. Für lateinamerikanische Klänge sorgt die Musikgruppe Grupo Sal.

Karten im Vorverkauf (Michaelis-Weltcafé, El Puente Laden, ameis Buchecke) kosten acht Euro, ermäßigt fünf Euro. Tickets an der Abendkasse sind für neun Euro erhältlich. Veranstaltet wird die Konzertlesung von der Diözesanstelle Weltkirche des Bistums Hildesheim gemeinsam mit der Universität Hildesheim (Center for World Music, Institut für Sozialwissenschaften sowie UNESCO Chair Cultural Policy for the Arts in Development) sowie den evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Braunschweig und Hannover.

Eine Podiumsdiskussion mit Alberto Acosta gibt es am Mittwoch, 27. April, um 10 Uhr im Riedel-Saal der Volkshochschule Hildesheim (Pfaffenstieg 4-5). Der Eintritt dazu ist frei.

Zum Thema

Das Konzept des „guten Lebens“ ist vor allem im Andenraum entstanden und versteht sich als Kritik am bestehenden Wirtschaftssystem. Gegen die Ideologie des endlosen Wachstums und dem damit verbundenen grenzenlosen Ressourcenverbrauch setzt es auf ein Leben im Einklang mit der Mitwelt, welche die Natur ebenso umfasst wie die anderen Menschen und Völker auf der Erde. Dabei greifen die Theoretiker des „vivir bien“ sowohl in Ecuador als auch in Bolivien, dem Partnerland des Bistums Hildesheim, auf Gedanken und Elemente aus den indigenen Kulturen Südamerikas zurück. „Gut leben“ meint in diesem Zusammenhang sowohl persönlich als auch gesellschaftlich mit weniger auszukommen, anstatt immer mehr zu (ver-) kaufen, zu produzieren und zu verdienen.

Zur Person

Alberto Acosta war als Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors maßgeblich an der Integration des „vivir bien“ in die Verfassung des Andenstaates beteiligt. Bis 2008 war er Minister für Energie und Bergbau. Heute arbeitet er als Professor für Ökonomie an der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften in Quito. Acosta zählt zu den weltweit führenden Vertretern des Konzepts vom “guten Leben“.

Allianz für die Schöpfung

Im Rahmen seiner Bolivienpartnerschaft engagiert sich das Bistum Hildesheim seit Jahren für mehr Gerechtigkeit weltweit. Durch die Kombination aus mitreißender lateinamerikanischer Musik und Wortbeiträgen ergibt sich nun die Gelegenheit, einen Impuls aus dem globalen Süden einmal in anderer Form aufzugreifen und über unsere Mitverantwortung für das weltweite Wirtschaftssystem sowie eine Änderung unseres Lebensstils hier im Norden nachzudenken. Papst Franziskus hat diese weltweite Sorge für das gemeinsame Haus wiederholt thematisiert, gerade auch mit dem Fokus auf ökologischen Fragen. Im Bistum Hildesheim haben wir diesen Impuls mit der Allianz für die Schöpfung (vgl. www.allianz-fuer-die-schoepfung.de) aufgegriffen, als deren Teil auch die Konzertlesung mit Acosta und Grupo Sal gedacht ist.