Postkartenaktion des Bistums erfolgreich

Interamerikanische Entwicklungsbank BID erlässt Bolivien 1,3 Mrd. Dollar Schulden

Hildesheim (bph) Viele tausend Postkarten aus dem Bistum Hildesheim zeigten Erfolg: Die „Banco Interamericano de Desarollo (BID)“ will Bolivien 1,3 Milliarden Dollar an Schulden erlassen. Bolivien ist Partnerland des Bistums.

„Die Auslandsverschuldung Boliviens muss auf ein wirklich tragfähiges Niveau gesenkt werden. Ich fordere Sie deshalb dazu auf, sich als deutsche Gouverneurin im Vorstand der Interamerikanischen Entwicklungsbank dafür einzusetzen, dass diese Bank Bolivien seine Schulden erlässt...“ So steht es auf Tausenden von Postkarten, die an Staatsekretärin Karin Kortmann MdB vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gerichtet waren. Absender waren unter anderem Menschen aus den Diözesen Hildesheim und Trier – den beiden Partnerbistümern Boliviens. Sie setzen sich dafür ein, dass Bolivien fair entschuldet wird und das frei werdende Geld im eigenen Land für soziale Projekte einsetzt. Verschiedene Organisationen in Bolivien und Deutschland wachen darüber, dass dieses freie Geld auch tatsächlich den Menschen zu Gute kommt.

Diese Postkartenaktion hat nun einen großen Erfolg erzielt: Laut Information des bolivianischen Wirtschafts- und Planungsministeriums wird die regionale „Banco Interamericano de Desarollo (BID)“ Bolivien 1,3 Milliarden Dollar an Schulden erlassen. Damit werden jährlich 25 Mio. Dollar im Haushalt Boliviens frei. Planungsminister Carlos Villegas kündigte an, dieses Geld für ein Programm zur Wirtschaftsförderung und Armutsbekämpfung in den Kommunen zu verwenden.

„Damit haben wir für Bolivien nun einen wirklichen Durchbruch erreicht“ freut sich Dietmar Müßig, der im Bistum Hildesheim die Diözesanstelle Weltkirche leitet. „Die Bemühungen so vieler Menschen, die Postkarten unterschrieben oder auf die Auswirkungen der bolivianischen Auslandsverschuldung hingewiesen haben, waren erfolgreich!“ Nun komme es darauf an, dass die bolivianische Regierung von Evo Morales nicht die Fehler ihrer Vorgänger wiederhole und in großen Stil neue Kredite aufnehme, um Kosten aus dem laufenden Haushalt zu decken.

Aber Müßig ist an diesem Punkt optimistisch. So habe die bolivianische Regierung kürzlich einen nationalen Entwicklungsplan vorgelegt und die Bundesregierung finanziere eine unabhängige Studie, um die für eine echte Armutsbekämpfung nötigen Finanzmittel zu errechnen. „Wenn wir das mit unseren Partnern in Bolivien aber auch hier in Deutschland durch eine kritische Öffentlichkeitsarbeit begleiten, dann sehe ich gute Chancen, dass die frei gewordenen Gelder diesmal wirklich bei den Armen ankommen“ resümiert Müßig.